Hola Andreas,
zu Deinen Fragen. Ja ich schleppe, gehe aber auch auf Grund. Nein, in den fünf Jahren die ich jetzt jeden Winter hier bin habe ich nur Bonitos oder Barracudas erwischt. Für die ganz großen Fische musst Du weit raus und da ist meine Nussschale nicht geeignet und ich bräuchte ganz anderes Material. Gehört habe ich von meinem Bootsvorbesitzer das er schon mal Goldmakrelen vor der Küste gefangen hat. Aber das ist schon lange her. Früher hatten sie auch Fänge von 10 bis 15 Bonitos in zwei Stunden. Diese Zeit ist wohl vorbei. Ich hatte es einmal vor drei Jahren erlebt wie die großen Schwärme hier gejagt haben. Das Wasser hat gekocht und man konnte sie gar nicht so schnell an Bord ziehen wie sie wieder gebissen haben. Auch hier werden die Fische weniger und die Berufsfischer müssen sogar von der Regierung unterstützt werden.
Ein anderes Thema ist die Küstenfischerei. Das habe ich auch am Anfang versucht, hatte aber bei weitem nicht die Ausdauer von dir.
Ein Erlebnis mit einer von den großen Wellen, die aus heiterem Himmel hier an Land treffen, hat mich zum Bootsangeln gebracht. Ich stand bei Ebbe auf einem Felsvorsprung und leider nicht so hoch wie Du. Mit einem Sprint konnte ich mich noch so gerade retten. Jedes Jahr kommen hier Angler auf diese weise ums leben. Es sind meist 3-4 Wellen bis zu 2m hoch, danach wieder ist alles wie vorher. In deinem Film ist glaube ich so eine Welle zu sehen, zum glück standest hoch genug. Woher diese Wellen kommen kann ich nicht sagen. Sie sind aber bei den Einheimische bekannt und auf See trifft man sie auch immer wieder an. Im Wetterradar sieht man um die Kanaren öfter Gewitterfronten, vielleicht kommen sie daher.
Im Anhang noch ein Zeitungsbericht wie zwei Männer durch so eine Welle gestorben sind. Vor drei Tagen hatte ich die Bergung selbst auf See erlebt und dachte an eine Übung. Leider nicht. Ich möchte keinem Küstenangler hier den Spaß verderben, ich denke aber dies zu wissen und immer mal ein Auge aufs Meer werfen kann nicht schaden.
Grüße Thomas
Zwei Brüder und deren Nichte wurden, als sie ein Selfie an der Playa del Valle machten, von einer Woge ins Meer gerissen
Fuerteventura – An der Playa del Valle sind zwei deutsche Männer von der Brandung ins Meer gerissen worden und ertrunken. Eine junge Frau konnte sich retten.
Die Männer, zwei Brüder von 58 und etwa 40 Jahren, waren mit einigen Verwandten, darunter ihrer Mutter und der Ehefrau eines der beiden, an der Küste von Betancuria nahe Aguas Verdes, wo zu dieser Zeit starke Brandung herrschte. Zusammen mit ihrer 36-jährigen Nichte wollten sie auf den Klippen ein Selfie machen, als sie von einer hohen Welle erfasst und ins Meer gerissen wurden. Die beiden Brüder wurden von der Brandung hinausgezogen. Die junge Frau schaffte es, ans Ufer zu gelangen und musste mit mehreren schweren Verletzungen und Brüchen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Besatzung eines GES-Hubschraubers gelang es, eine halbe Stunde nach dem Unfall, die Körper der beiden im Meer treibend auszumachen und zu bergen. Die Wiederbelebungsversuche der Rettungssanitäter blieben jedoch erfolglos.
Die Küstenlandschaft Aguas Verdes, wo sich das Unglück ereignete, stellt mit ihren vulkanisch geformten Klippen und grün schimmernden natürlichen Wasserbecken eine Sehenswürdigkeit Fuerteventuras dar.