So liebe Jungs,
für mich gabs am Sonntag eine Zielfischschneiderei und dann noch ein kleines Nachspiel an den Teichen, von dem ich ja Andeutungsweise bereichtet hatte. Ich bin also doch noch am hohen Mittag zu einer anderen Schleusensituation am
widerspenstigen Südfluss gebraust, bei schwüler Luft und seltsamerweise fast sturmartigen Böen. Diese Schleuse ist weit und breit, und wg. Sonntags, schönem Wetter und vielleicht auch Corona, waren da Volksfestähnliche Zustände. Etwa 234 Spinboys, manchmal kamen welche, manchmal gingen welche, immer waren Scharen vorhanden, die die breiten trägen Wasser fantasievoll durchkämmten.
Ebenfalls im Bereich der Schleuse war ein Clan oder Verein sesshaft geworden, der mit Wohnmobilen, Grills und Stippen so eine Art Gemeinschaftsangeln veranstaltet hat, und dann natürlich alle Arten von Bootssportlern- und alle waren freundlich zueinander und haben sich prächtig amüsiert.
Ich habe am Parkplatz extra laut herumgeklappert und die Rute umständlich und auffällig auf gebaut, aber leider hat mir niemand ein kühles Getränk oder Grillwürstchen angeboten, aber an freundlichem Winken und gegenseitigen "Petris" hats nicht gemangelt. Jedenfalls war klar, dass auf der "Party Seite" kein Platz mehr für den alten Minimax war, und mir wars auch wirklich zu voll.
Ausserdem hat eine kleine Erkundung ergeben, das auf der unzugänglichen Waldseite ein frischer, plätschernder Strom bewegten Wassers war, sozusagen eine Art "
Bach im Fluss", und dies kommt natürlich meiner gewohnten Angelei zugute- also ab ins Gestrüpp.
Zu den folgenden Bildern: Wer die Stelle erkennt, bitte nicht spoilern, die lokalen Angler (ca. 134000) werden es Euch danken!
Das Bild zeigt den Blick auf das Wasser von der "Party Seite" aus auf die "Waldseite": Findet ihr meine Position, man kann meinen Angelstuhl erkennen?
Tief im Grünen Schatten, den Blicken verborgen, habe ich mir dann mein Angelnest eingerichtet, und habe angefangen meinen üblichen Stiefel durch zuziehen. Mehr war auch nicht drin, und in der schattigen Kühle wars gut auszuhalten, besonders da die peitschenden Böen bei mir als laues Lüftchen ankamen. Ich schäme mich auch nicht zuzugeben, das die sündhaft teuren
Kirschen sämtlich in meinem Magen als im Wasser landeten, köstliche Früchte! Hier ein Blick auf mein Angelnest im Grünen:
WIr hatten ja neulich die Diskussion um Sinn und Unsinn kurzer Ruten: Ein Blick von meiner Position aus zeigt, das die kurzen Manchmal notwendig sind, um überhaupt sinnvoll angeln zu können (Aufgenommen in einem der wenigen Momente, als sich zwei Spinncrews abwechselten). Ich glaube nicht, hier mit ner 11fter angeln zu können, ganz zu schweigen von Anmarsch und Stellenwechsel, seht mal:
Jetzt zum Kernpunkt: Ich konnte keine Johnnies ans Band kriegen, und habe höchstens einen klaren Johnniebiss (Würfel gezackt halbiert statt Knabberspuren) gehabt- Es war ein sauberes Zielfischschneidern, obwohl es sie ganz sicher dort gibt laut Recherche. Bisse kamen auch, aber ich vermute es waren Güstis, die am Würfel pickten. Ich habe aber nicht umgeschaltet und blieb bei #4 Haken und Tulipwürfel- vermutlich hätten Maden am #12mir einen bunten Korb beschert.
So konnte ich ein paar wirklich schöne Güstern landen, die in Brandenburg eine beunruhigende Vorliebe für starke Strömung und stattliche Köder zeigen. Hier ist ein schönes 30irgendwas Exemplar:
Interessanterweise war es so, das trotz des Wasser- und Windrauschens, und der notorisch leisen Daiwa Bremse (also Ehrlich, wenn einer bei meinem Youngs Pins einsteigt, dann fliegen die Krähen auf!) direkt alle Kollegen sehr aufmerksam den Drill verfolgt haben. Hoffentlich hatten sie nach meinem Aufbruch mehr Glück, denn natürlich kamen sie mir schon beim Rückweg auf der Brücke entgegen.
Hier noch kurz der Fisch des Tages, eine 35er Güster, die schon viele Schlachten hinter sich hat. Sieht etwas abgeranzt aus, hat auch Wunden, aber Farben fast wie eine Rotfeder, und hat sich teuer verkauft, ein toller Charakterfisch- man sieht an ihr sehr gut, warum in meiner Region zwischen Güstern (Zigarettenetuis aus Alu) und Stromgüstern (Zornige Minibrassen) unterschieden wird, als wären es zwei Spezies.
Tja, so ist meine Döbelexkursion am Sonntag gescheitert, aber schön und erholsam wars, und danach konnt ich noch ne schöne Nanoangelei an den Teichen betreiben, bis dieser verflixte Lausebengel aufgetaucht ist, und mir Löcher in den Bauch gefragt hat. ("Das war Absicht, mit der abgerissenen Montage wird die Beschaffenheit des Gewässerbodens getestet, das ist eine Spezialtechik.")
Herzliche Grüße und eine schöne Woche,
Euer
Minimax