Was sonst noch geschah - der Schneiderstammtisch

Papamopps

Well-Known Member
Na da könnte ich ja direkt den ersten Bericht einstellen.

Meine Eltern wohnen in Essen am wunderschönen Baldeneysee... wo ich übrigens meine gesamte Kindheit bis zum Studium in Köln verbracht habe... aber NIE auch nur an Angeln gedacht habe.
Ich habe Winfsurfen gemacht, hab gepaddelt oder einfach meine Schulzeit am See verbracht.

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Nun hat mich ja mein 1ujähriger zum Angeln gebracht und wenn wir aoma und Opa besuchen müssen, geht es auch zum Angeln an den See.
Hechtgewässer...

Und an diesem Tag ging NIX, kein Anfasser, kein Nachläufer, nicht mals Fische am Ufer! Einer der Tage, die 30Grad und Null Wind erwarten ließen.
Aber schön war es...
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Und tatsächlich fing mein Sohn dann doch was...

Eine abgebrochene Feederspitze, die jetzt eine Feederruten für meinen Kleinen Sohn ziert, die nur 2,70m lang ist.

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Aber frustrierend war es schon, dass wir sogar nach dem Besuch nicht noch mal unser Glück versuchten, denn 3 weitere Angler, die wir trafen, waren vom Vortag und dem heutigen Tag ebenso frustriert und ratlos, dass NIX ging.
Sogar die auf dem Boot mit Echolot hatten in zwei Stunden nur 1 Nachläufer....
 

Snâsh

Well-Known Member
In letzter Zeit leider erfolglos vermehrt auf Rapfen unterwegs. Vorgestern raubten die Kollegen so heftig im Flachwasser das mir 2 Brutfische vor die Füße geschleudert wurden. Das war mir dann doch zu einfach und ich hab sie wieder rein befördert. Hoffentlich erwische ich den Jäger..
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Denen, die es noch nicht wissen zur Kunde, was es mit dem "Franzosen machen", das wir gerne zitieren, auf sich hat.

In einem wirklich nicht mehr brandneuen Angelbuch von Georg Aldinger, erschienen Ende der 50er, wurden Engländer, Deutsche und eben Franzosen als Angler verglichen. Fest verankert im Stile seiner Zeit und vermutlich deutlich älter, als das Buch selber, das eine Sammlung aller möglichen Angelgeschichten verschiedener Autoren ist.

Da wird eben jener Franzose als eine sehr gelassene und ungehetzte Figur beschrieben. Er sitzt, angetan mit lässiger Baskenmütze, einem Zigarettenstummel, sicher nur mit einer ewig langen Bambusstippe am Flüsschen, über das zu jener Zeit jedes pittoreske französische Dorf noch verfügt. Immer am gleichen Platz, den er sich hegt und pflegt, womöglich schon flankiert von ein, zwei Blumenkästen. Er ist mit sich selbst, der Welt und überhaupt im Reinen... wenn er nun kein Fischlein fängt, kümmert es ihn nicht. Er ist ja nicht gekommen, irgendwem ein Leid anzutun. Er den Fischen nicht und die Fische ihm nicht.

Wenn dieser brave Mann, ein Liedchen trällernd ohne einen Fang nach Hause strebt, ist er nicht unzufrieden, oder gar unglücklich. Er lebt einfach nur das c'est la vie.

Setzt man nun das "Ich blieb Schneider!" - mtihin die schlimmste aller denkbaren Demütigungen für einen absolut punktlosen Nichtgewinn beim Kartenspiel, so klingt das unheimlich hart und negativ. Darum bevorzugen wir lieber "den Franzosen machen". Das ist gleich viel liebevoller, ausgeglichener und positiver besetzt.

Der Fang von Fischen ist beim Fischen eine feine Sache. Aber eben auch keine zwingende Notwendigkeit, einen schönen Tag zu verbringen!
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Ich kann eine kurze Episode beitragen, war eben am Dorfbach, nicht breiter als einen knappen Meter, im Hochsommer fließt hier so gut wie kein Wasser mehr.
Es gibt Stichlinge, wahrscheinlich ausschließlich, und ich habe auf Sicht geangelt. Mit Forellenteig, halbierten Mückenlarven und Maden aber die Fische zupfen bloß. Wahrscheinlich sind selbst diese Köder noch zu groß. Ich komme wieder!
 

DenizJP

Well-Known Member
Heute morgen am Ufer mit GuFi und Wobbler bewaffnet auf Zander und Rapfen.

Nach ca. 2h erfolglosem Angeln schwimmt dann tatsächlich so ein Vieh ca. 20cm (!) vor meine Füße um Brutfische einzusaugen..

hab kurz überlegt ob ich versuche langsam und unauffällig meinen Kescher drüberzuziehen..

anschließend ist er weg geschwommen um vermutlich seinen Artgenossen zu erzählen wie er den dummen Angler am Ufer getrollt hat...
 

Waller Michel

Well-Known Member
Denen, die es noch nicht wissen zur Kunde, was es mit dem "Franzosen machen", das wir gerne zitieren, auf sich hat.

In einem wirklich nicht mehr brandneuen Angelbuch von Georg Aldinger, erschienen Ende der 50er, wurden Engländer, Deutsche und eben Franzosen als Angler verglichen. Fest verankert im Stile seiner Zeit und vermutlich deutlich älter, als das Buch selber, das eine Sammlung aller möglichen Angelgeschichten verschiedener Autoren ist.

Da wird eben jener Franzose als eine sehr gelassene und ungehetzte Figur beschrieben. Er sitzt, angetan mit lässiger Baskenmütze, einem Zigarettenstummel, sicher nur mit einer ewig langen Bambusstippe am Flüsschen, über das zu jener Zeit jedes pittoreske französische Dorf noch verfügt. Immer am gleichen Platz, den er sich hegt und pflegt, womöglich schon flankiert von ein, zwei Blumenkästen. Er ist mit sich selbst, der Welt und überhaupt im Reinen... wenn er nun kein Fischlein fängt, kümmert es ihn nicht. Er ist ja nicht gekommen, irgendwem ein Leid anzutun. Er den Fischen nicht und die Fische ihm nicht.

Wenn dieser brave Mann, ein Liedchen trällernd ohne einen Fang nach Hause strebt, ist er nicht unzufrieden, oder gar unglücklich. Er lebt einfach nur das c'est la vie.

Setzt man nun das "Ich blieb Schneider!" - mtihin die schlimmste aller denkbaren Demütigungen für einen absolut punktlosen Nichtgewinn beim Kartenspiel, so klingt das unheimlich hart und negativ. Darum bevorzugen wir lieber "den Franzosen machen". Das ist gleich viel liebevoller, ausgeglichener und positiver besetzt.

Der Fang von Fischen ist beim Fischen eine feine Sache. Aber eben auch keine zwingende Notwendigkeit, einen schönen Tag zu verbringen!

Danke für die Aufklärung!
Auch mir war dies nicht bekannt!
Hatte es halt so hingenommen mit dem Franzosentum ohne es zu hinterfragen :)

LG Michael
 

Waller Michel

Well-Known Member
Ich kann eine kurze Episode beitragen, war eben am Dorfbach, nicht breiter als einen knappen Meter, im Hochsommer fließt hier so gut wie kein Wasser mehr.
Es gibt Stichlinge, wahrscheinlich ausschließlich, und ich habe auf Sicht geangelt. Mit Forellenteig, halbierten Mückenlarven und Maden aber die Fische zupfen bloß. Wahrscheinlich sind selbst diese Köder noch zu groß. Ich komme wieder!
Auf sooo kapitale Fische angel ich zwar selten ;) aber bei halben Mückenlarven da denke ich das Problem liegt eher am Haken?
Pantoffeltierchen kann man ja schlecht anködern und was sollte man noch kleineres bekommen als halbe Mückenlarven?
Ich hätte wahrscheinlich das Problem das ich den Fisch unter dem Mikroskop abhaken müsste!

LG Michael
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Der Brite, jener Zeit, vor allem der Fliegenfischer der südenglischen Kreideflüsse, ist dem Franzosen gar nicht so unähnlich. Er geht mit einem Nichtfang mindestens ebenso diskret um. Er formt seinen Mund eben mit der steifen Oberlippe, zieht von dannen und hofft inständig, dass man es nicht bemerkt haben möchte, dass dry fly only upstream eben an diesem Tage nicht das Mittel der Wahl war.

Bei uns Deutschen ganz anders. Tief in unserem Innersten ist es felsenfest verankert, dass es immer einen Schuldigen, oder schuldigen Faktor geben muss. Das wir selber versagt haben, das wir einfach keine Fortune hatten, ist absolut undenkbar. Deswegen haben wir auch so viele Ausreden parat, wenn es mal nichts wurde. Der Wind, seine Blasrichtung, der Mond, die Sonne, Wolken, oder nur flanierende Hunde, oder grasendes Weidevieh. Irgendwas war es immer, wenn wir, tres chique, den Franzosen machen. ;)
 

Waller Michel

Well-Known Member
Da ist absolut viel wahres dran!
Auch daran das Engländer der Kanalküste ähnliches Charakter sind wie Franzosen oder Bretonen !
Über die " Deutschen " möchte ich mich näher gar nicht auslassen :)
Erstens weil ich selbst einer bin und zweitens es könnte unmissverständlich falsch verstanden werden .......
Nur soviel, man sollte sich bei einem Hobby nicht unter Druck setzen!
Und da hast du mit deiner Aussage absolut Recht!

LG
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Nur soviel, man sollte sich bei einem Hobby nicht unter Druck setzen!

Aber hallo. Das soll Erholung und Freude bringen, keinen Stress. Sonst hat es seine Aufgabe verfehlt.

Auch mit ein Grund, warum ich kein Teamangler sein wollte - denn dann MUSS man sozusagen angeln und irgendwelche Anforderungen erfüllen. Nee danke, nix für mich.

Man kann nicht mehr tun, als sein gedachtes Bestes an dem jeweiligen Tag zu geben (inkl. möglichst optimaler Vorbereitung usw.). Wenn es dann trotzdem nicht klappt - so fuckin what. Mal haut es voll rein, mal eben nicht. Selbst bei jahrelanger Erfahrung.

Solange keine kapitalen Elementarfehler (z. B. Benutzung eines von vorn herein in technischer Hinsicht defizitären Systems - ein solches KANN nix fangen) begangen werden, halte ich krampfhafte Nixfang-Analysen für Zeit- und Energieverschwendung.

Habe da schon lange aufgehört, nach Gründen zu suchen - denn eine Antwort wird man nicht bekommen. Wenn man wirklich auf Angeln abfährt, wird das der Motivation fürs nächste Mal aber keinerlei Abbruch tun.

Insofern: Bestes geben, entspannt bleiben.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
@rustaweli ab einem gewissen Punkt kann sich Chaos nicht steigern, deswegen steigt nur die Verzweiflung

Ansonsten: ich schneidere, mit der frankophilie geschätzter Mitükel habe ich es nicht so und man wird von mir eher die Titelmelodie von 00 Schneider - auf der Jagd nach Nihil Baxter hören als die Marseillaise
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Mein Angelkumpel und Barbenflüsterer Mike ist zu Besuch und wir haben mit den geächteten Methoden auf die geächteten Fische erfolglos gefischt. Der zufällig ansitzende Kollege Plumpsgott hatte einen Winzdöbel zu verzeichnen, ich sah bei einem Seerosenfeld einen großen Wels vorbeiziehen - man möge mir nachsehen, dass ich das Tier mit meiner 30gr Spinne mit 12er Schnur das ca. 1,70 m lange Tier nicht angeworfen habe. Ansonsten gab es die üblichen Freuden des Spinnfischens wie abrisse und fulminante Hänger aber keinen Fisch. Wenigstens regnete es noch
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Mein Angelkumpel und Barbenflüsterer Mike ist zu Besuch und wir haben mit den geächteten Methoden auf die geächteten Fische erfolglos gefischt. Der zufällig ansitzende Kollege Plumpsgott hatte einen Winzdöbel zu verzeichnen, ich sah bei einem Seerosenfeld einen großen Wels vorbeiziehen - man möge mir nachsehen, dass ich das Tier mit meiner 30gr Spinne mit 12er Schnur das ca. 1,70 m lange Tier nicht angeworfen habe. Ansonsten gab es die üblichen Freuden des Spinnfischens wie abrisse und fulminante Hänger aber keinen Fisch. Wenigstens regnete es noch
...aber wunderschön geworfen! ;)
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Zwar habe ich heute Fische gefangen aber irgendwie lief es nicht geschmeidig und es hat sich ein bisschen so angefühlt, als wäre der Wurm drin. Also quasi wie Schneider, fast. Anbei eine Anregung zur Frustbewältigung. Nein, nicht Bier trinken sondern Schrotblei sortieren.
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