AW: Mitfahrer Zum Gelben Riff gesucht
Hi Leute,
die Arctic Janus steht seit Monaten bei Hugo Hein zum Verkauf. So ein Boot verkauft man nicht ohne triftigen Grund ......
Link:
http://www.hugohein.com/my-classic/my-listing.classic.htm
Als Berater und Interimmanager bin ich mit Situationen wie Insolvenzen, Sanierungen und Eigenkapitalfinanzierungen recht vertraut. Ich interessiere mich halt für Holzschiffe schon sehr lange - so war/ist die Arctic Janus immer auf meinem "Radar" :g
Ich selbst hatte Hugo Hein und Hr. Smolka vor Monaten je eine Mail geschickt, warum das Schiff denn verkauft wird. Hugo Hein fragte danach nach einem Bieterpreis, von Hr. Smolka kam keine Antwort.
Natürlich verstehe ich, dass es sehr schmerzlich ist, Geld zu verlieren. Vor allem bei Anzahlungen auf Reisen. Glaubt mir - ich habe xTausende von Euros schon ausgebucht. Firmen gehen "immer" ausgerechnet dann pleite, wenn ich was zu bekommen habe. Man könnte fast sagen für mich wurde das Problem erfunden |uhoh:
Ich kann Euch aber auch sagen, dass ich es bisher in keinem Fall (3x versucht) geschafft habe die persönliche Haftung eines Geschäftsführers oder Gesellschafters gerichtlich durchzusetzen, obwohl Vergehen sehr offensichtlich waren.
Die finanziellen Anstrengungen - z.B. um 800 EUR zurückzuholen - sind enorm. Im schlimmsten Fall bleibt ihr auch noch auf den Gerichts- und Anwaltkosten sitzen.
Bitte versteht mich richtig:
Ich habe weder mit der Arctic Janus noch mit Hr. Smolka was zu tun.
Dennoch finde ich es nicht passend hier sofort von "Betrügern" zu sprechen.
Es wäre natürlich auch möglich für Hr. Smolka Stellung zu beziehen und entsprechende Infos zu liefern. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Geschäftsführer in so einer Phase "auf Tauchstation" gehen und versuchen zu retten, was zu retten ist. Wenn ein Verkaufer in dieser Phase "die Hose runter läßt" wird er nur einen Bruchteil des Verkaufserlöses erzielen.....
Dennoch:
Wenn jemand neue Eigner oder Gesellschafter sucht, dann ist das auf jedenfall ein Zeichen dafür, dass derjenige eine "Katasrophe" abwenden möchte. Leider verkauft sich so ein Schiff nicht mal eben so für 795 TEUR......Also Daumen drücken, dass sich die Situation lösen lässt.
Vieleicht mal eine Anregung an die Betroffenen:
Ggf. sollte Hr. Smolka befragt werden ob es einen Sanierungplan gibt und welche Summe ggf. benötigt wird um die Situation zu retten. Ggf. macht es Sinn anzubieten, dass die Forderungen in eine Beteiligung gewandelt wird. Dadurch könnte man zumindest eine vorliegende Überschuldung mindern um der Gesellschaft die Möglichkeit zu geben weiteres Kapital für die Weiterführung zu akquirieren. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Kind nicht schon in den Brunnen gefallen ist und eine Weiterführung aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar erscheint. Bei einer Flut von drohenden Rechststreits wird jedenfalls kein Investor den Laden anpacken. Wenn ich das Schiff haben wollte, würde ich warten bis der Laden platzt und dann einen günstigen Deal mit dem Insolvenzverwalter aushandeln.....
Bitte "zerreist" mich jetzt nicht gleich - als Unternehmer sieht man solche Fälle ggf. aus einem anderen Blickwinkel.
Gruss,
Woody
P.S. Schon mal drüber nachgedacht.....?
Die Arctic Janus hat "nur" 14 Plätze für Passagiere. Die Preise - vor allem bei den heutigen Betriebskosten - sind aus meiner Sicht viel zu gering (IMHO: aufgrund des unheimlichen Konkurenzkampfes lässt sich aber scheinbar nicht mehr durchsetzen, es sei denn man differenziert sich entsprechend und hat "Marketing-Euros").
Wenn die AJ ihre Bunker füllt und 20.000 Liter Diesel müssen vorfinanziert werden, dann kann ein "falsch geplanter" Tankstop schon die Liquidität einer so kleinen Bude erheblich schmälern. Auch wurde das Schiff in 2007 überholt - ich denke auch dies wird einiges an Geld verschlungen haben. Wenn dann die Buchungen nur zum Teil ausbleiben kann es schnell -
auch ohne Schuld des Eigners - zu ende sein...... #t