AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern
Die Frage ist hier (nur begrenzt) lokal zu betrachten.
In meinen Augen geht es darum, ob man (grundsätzlich) glaubt das man durch Selbstregulierung eher etwas für die Natur insgesamt erreicht oder durch sinnvolles Management der Bitotope.
Wer daran glaubt, dass in der zersiedelten Bundesrepublik (oder anderen Industrie/Schwellenstaaten) sich selbst regulierende Biotope existieren können und allgemein die Nutzung der "Natur" und ihrer Ressourcen durch den Menschen verneint oder nur möglichst stark eingeschränkt sehen will, muss zwangsläufig zu dem Schluß kommen dass jede menschliche Einmischung dabei nur schaden kann.
Wer zu dem Schluß kommt, das in unseren zersiedelten und verbauten Landschaften sich selbst regulierende Biotope gar nicht mehr möglich sind, dabei auch noch die Nutzung der Natur und deren Ressourcen durch den Menschen bejaht, der wird zu dem Schluß kommen müssen, dass man zu einem sinnvollen Management kommen muss.
Die "Crux" dabei:
Die "Schützer" sprechen oft genug den "Nutzern" das moralische und ethische Recht ab, über ein sinnvolles Management (mit) zu entscheiden.
Die "Nutzer" unterstellen den "Schützern" oft "Realitätsferne", viel Engagemant aber wenig Fachkenntnisse, dazu dass viele "Schützerorganisationen" zu "Spendensammelvereinen" "verkommen" sind und dass deswegen für viele "Schützer" der Natur- und Artencshutz an der Wasseroberfläche aufhört, da man Spenden am besten mit Tieren sammeln kann, die der Spaziergänger auch sehen kann (Robben, Wale, Vögel etc.).
Lösung:
Kann man nur finden, wenn sich beide Gruppen (Schützer wie Nutzer) sich nicht gegenseitig als moralisch/ethisch minderwertig ansehen/bezeichnen und aus beiden "Lagern" die Fakten und Aktivitäten zusammen vorwärts getrieben werden, die im gemeinsamen Interesse liegen.
Das bedeutet aber auch und vor allem zuerst einmal in meinen Augen, das die "Schützer" anerkennen müssen, dass die Menschheit das Recht zur Nutzung der Natur hat.
Dafür müssen dann die "Nutzer" auch anerkennen, dass diese Nutzung sinnvoll und in einem der Kulturlandsschaften angepassten Maße zu erfolgen hat.
Beispiel Kormoran:
Das Problem ist nicht der Kormoran an sich.
Das Problem ist, dass in unseren "regulierten und verbauten Gewässern" kaum ein Fisch eine Chance hat, einer Überpopulation von Kormoranen zu widerstehen.
Da kann man dann zum einen verfahren wie hier beschrieben (Reduktionsabschüsse), was aber nur eine temporäre Wirkung haben kann, denn solange Angler immer wieder Fische einsetzen, werden die Kormorane auch immer wieder Futter finden und sich entsprechend vermehren.
Also müssten beide Seiten daran arbeiten, dass möglichst viele Gewässer so zurückgebaut werden, dass die Fische auch bei Kormoranangriffen genügernd Rückzugsmöglichkeiten haben, damit nicht ganze Gewässer/Bestände in wenigen Tagen vernichtet werden können.
Dass dies darüberhinaus auch volkswirtschaftlich rentabel wäre, da durch solche Massnahmen auch der Hochwasserschutz deutlich verbessert werden würde, ist dabei ein "netter" Nebeneffekt.
Solange aber "Schützer" nur den Erhalt und möglichst ein Nutzungs/Jagd/Fangverbot einzelner Arten auf ihre Fahnen schreiben, werden Angler zwangsweise immer für eine möglichst starke Reduzierung wie zum Beispiel beim Kormoran drängen.