Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

chinook

Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Ich versprach weiter zu berichten:

Auf http://www.nabu.de/m05/m05_03/03936.html lese ich:

"NABU protestiert gegen Kormoran-Massaker
Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern genehmigt den Abschuss von 6.000 Kormoranen

1. Juli 2005: Bis vor wenigen Tagen galt das Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch als Geheimtipp unter Ornithologen. Denn die Artenliste des rund 1.400 Hektar großen, östlich von Anklam gelegenen Areals liest sich wie ein „Who is who“ der gefährdeten Vogelarten Deutschlands. Rote-Liste-Arten wie Schwarzhalstaucher, Fluss- und Trauerseeschwalben, Seeadler oder Kranich brüten hier. Nicht umsonst wurde das Gebiet von der EU als „Special Protected Area“ deklariert und vom Bundesamt für Naturschutz in das besonders geförderte Großprojekt „Peenetal-Landschaft“ integriert. Mitte Juni zerplatzte jedoch diese einmalige Idylle: Denn mit Erlaubnis des Landesumweltamtes Mecklenburg-Vorpommern haben Jäger in dem Naturschutzgebiet mehrere tausend Kormorane erschossen.

Das Vogelmassaker geht auf das Betreiben von Fischern zurück. Sie behaupten, dass die Kormorane ihnen die Fische wegfressen. Nach mündlichen Bestätigungen des Umweltministeriums wurden etwa 6.000 der durch die EG-Vogelschutzrichtlinie und das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Vögel erlegt. „Dieser Fall ist wahrscheinlich der krasseste, den wir bisher hatten, aber es ist nicht der erste“, beklagt die Geschäftsführerin des NABU-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Rica Münchberger. Bislang konnte der von Fischern behauptete angeblich erhebliche Schaden an Nutzfischen durch Kormorane nicht nachgewiesen werden. Tatsache ist nur, dass die Fischbestände in Mecklenburg-Vorpommern zurückgehen. „Die Massentötungen von Kormoranen beruhen lediglich auf nicht gesicherten Behauptungen“, so Münchberger.

Das Umweltministerium beruft sich auf die geltenden Ausnahmegenehmigungen für besonders geschützte Arten in EU-Vogelschutzgebieten und Naturschutzgebieten und sieht sein Handeln durch EU-, Bundes- und Landesrecht gedeckt. „Der Abschuss der Kormorane wurde behördlich nicht kontrolliert“, kritisiert Münchberger. Nach Ansicht des NABU haben die Jäger nicht nur gegen Naturschutzrecht, sondern auch gegen das Jagd- und das Tierschutzgesetz sowie gegen behördliche Auflagen verstoßen. Denn zum einen wurden die Tiere nicht gezielt getötet, sondern nur angeschossen, zum anderen wurden auch Altvögel getötet so dass deren Junge unversorgt zurückblieben. Alle Vögel verendeten schließlich qualvoll.

„Dieses Gemetzel ist durch die EG-Vogelschutzrichtlinie eindeutig nicht abgedeckt“, so Claus Mayr, Europaexperte des NABU. Der Fall werde daher umgehend der EU-Kommission in Brüssel gemeldet, der bereits seit dem letzten Jahr eine Beschwerde des NABU, des Deutschen Rates für Vogelschutz (DRV) und des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) gegen die Kormoran-Tötungen in etlichen Bundesländern vorliege.

Der NABU fordert alle Naturfreunde an den Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Wolfgang Methling, eine Protest-Mail zu schreiben und ihn aufzufordern zukünftig alle Vergrämungsmaßnahmen in Naturschutzgebieten und EU-Vogelschutzgebieten zu unterlassen."

Gruss

-chinook
 

Lenzibald

Active Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Servus. Cormoran hin oder her ein zuviel ist nie gut. Wenn ich bei uns schaue kann einem schon das Grausen kommen. See ca 4ha groß, da fallen jedes jahr so um die 100 bis 150 Cormorane ein. Wenn ich dann rechne 100 Vögel jeder ein halbes kilo Fisch pro Tag und das meißtens so 2 Monate lang so sind das ca 3500 Kilo Fisch zum Preis von ca 4€ pro Kilo so sind das 14.000€ Schaden die der Verein jedes Jahr durch die Kormorane entstehen vom Dreck und den absterbenden Bäumen rede ich noch gar nicht. Jetzt kommt die entscheidende Frage, wer von den Vogelschützern ersetzt dem Verein den Schaden?????? Da sind dann die Vogelschützer auf einmal verschwunden und man hört nichts mehr von Ihnen. Ich möchte einen einzigen Vogelschützer sehen ob der noch immer so redet wenn er einen eigenen Teich hat und ihm die Mistviecher sein sauer verdientes Geld rausfressen. Ich denke dann wird keiner mehr sagen Braves Vögelchen friss mir schön brav meinen Teich leer und mach mir alles kaputt was ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe.
 

angeltreff

hat keinen Titel
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

chinook schrieb:
Bislang konnte der von Fischern behauptete angeblich erhebliche Schaden an Nutzfischen durch Kormorane nicht nachgewiesen werden.

Ein recht krasser Fall von ideologischer Verblendung.

Einfache Rechnung: 6.000 Komorane (wenn es denn so viele waren), jeder frisst mindestens 500 g Fisch am Tag, dass sind am Tag 3 TONNEN FISCH !!! Und da behaupten die, dass der Schaden nicht nachweißbar wäre - lächerlich. Oder aber ein klassischer Fall, dass die eigene Argumentation in die Hose geht.

Am Wochenende stand dazu auch was in der OZ, der WWF fühlte sich auch befleißigt seinen Senf dazuzugeben. Die sprachen sogar von 7.000 Kormoranen. Neben dem Üblichen verwies der WWF darauf, dass es in den Niederlanden so etwas (Abschuss) nicht geben würde, die Niederländer wunderbar mit dem Komoran zurechtkämen und es 25.000 Komorane in den Niederlanden geben würde.
Und auch hier stellt man fest, dass die keine Ahnung haben. Einfacher Vergleich: in den ganzen Niederlanden gibt es 25.000 Komorane, in Anklam aber in einem EINZIGEN Gebiet bereits 7.000 - dass sollte doch mal jemand auf die ganze Küste hochrechnen. Denn dann sieht man WO das Problem liegt !!!
 
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Hoho, was lese ich da? Einer der üblichen Beiträge von chinook der offenkundig zur das Ziel hat zu polarisieren und hier Streit auszulösen.
Und natürlich springen alle freudig drauf an....ansich ist hier schon fast ein "Do not feed the trolls" angebracht.
Oder auf Deutsch: Lasst ihn labern, denn ihm geht sicher einer bei ab wenn sich alle so köstlich aufregen. Und danach kann er sich selber auf die Schulter klopfen und sagt sich "Habe ich diese doofen Angler schön verarscht!".Da muss man doch nicht mitmachen.....

Thorsten
 

Franz_16

Mitglied
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Wakenitzangler schrieb:
Hoho, was lese ich da? Einer der üblichen Beiträge von chinook der offenkundig zur das Ziel hat zu polarisieren und hier Streit auszulösen.

Thorsten

Warum ?
Chinnok hat doch lediglich einen Text zitiert und gar keine eigene Wertung zu der Thematik abgegeben - also mach ihn bitte nicht für die Worte anderer verantwortlich.
Und mal so ganz nebenbei, chinnok ist auch Angler ;)
 
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Mit der Selbstregulation der Tierwelt ist es heute vorbei. Wer davon träumt - der träumt einen illusorischen Traum vergangener Zeiten.

Heute ist das ein Argument was zwar regelmäßig vorgebracht wird - die Zukraft ist aber nur noch in der "Naturschützer" Lobby vertreten.

Deren Naturschutz (das zeigt dieser Artikel) ist naiv und einseitig: Tiere töten ist böse, wer Tiere tötet ist ein Tierfeind.

Der graue Bursche wird seinen Bestand verringern, nämlich wie die Robben: Entweder durch eine Krankheit wenn er nicht vorher ausgedünnt wird - oder weil eben die Flüsse und Seen durch den Vogel geplündert werden.

Und im Worst Case haben wir den Fischbestand verloren und der Vogel stirbt dazu. Und bestimmte Fischarten wie Äschen sterben nur 1x aus - danach ist der Bestand in einem Fluß tot und kann nicht rekultiviert werden.

Tierschutz der dem Motto folgt "lass die Natur machen, die macht es schon richtig" - der verfehlt jedes Ziel. Im Grunde hat solcher Tierschutz auch keine Ziele mehr sondern ist zur Ideologie verkommen, deren Inhalt zutiefst ignorant ist - nämlich alle Probleme ignorieren und garnicht erst handeln.

Und wenn ich Interessen gleich setze, dann gelten 2 Dinge: 1) Fraßdruck = Regenerationsrate Gewässer, den Menschen dazu, dann Fraßdruck + Fischereidruck = Regenerationsrate.

Wenn ich realistisch denke: Warum sollten wir zulassen, dass ein Vogel die Bestände unserer Süßwasserfischarten teils unwiderbringlich ausrottet ?

Und wenn ich PETA Maßstäbe ansetze, dann muss ich die Natur selbst ausrotten - es tötet nämlich jedes Tier irgendein anderes Tier... genauso wie jede Pflanze einer anderen Nahrung "wegnimmt"... :m

Schöne neue Welt sage ich da nur |kopfkrat

Chinnok hat doch lediglich einen Text zitiert und gar keine eigene Wertung zu der Thematik abgegeben - also mach ihn bitte nicht für die Worte anderer verantwortlich

Dann frage dich doch einmal selbst warum jemand einen polarisierenden Text zitiert :)
 
Zuletzt bearbeitet:

chinook

Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

ChristophL schrieb:
Dann frage dich doch einmal selbst warum jemand einen polarisierenden Text zitiert :)

Vielleicht ist es ja ok, wenn ich darauf antworte.

Ich habe den Text hier gepostet, weil ich der Ansicht bin, dass Kormoranbestandsregulierung ein Thema ist, das in einem Anglerboard interesse findet.

Ich habe diesen (genau diesen) Text genommen, weil ich zu dem Zeitpunkt keinen anderen fand, der sich mit dem Vorfall beschäftigt. Als ich dann einen weiteren fand, habe ich eben diesen hier hereingestellt.

-chinook
 

chinook

Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Ich versprach, weiter zu berichten. Also:

Ich zitiere aus einer Mailing-Liste, die sich der Vogelbeobachtung widmet (GBN GermanBirdnet <German_Birdnet@yahoogroups.com>):

"Liebe Kollegen,
die OAMV e.V. (www.oamv.de ) hat wegen des Verstoßes gegen den Tier- und
Naturschutz sowie Tierquälerei bei Kormoranen-Massaker von Anklam gegen
(Un)bekannt Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Stralsund gestellt.
Darüber hinaus haben wir unsere Position gegenüber dem Minister
formuliert (wir sind da mit dem NABU in Übereinstimmung):

Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern
Minister Prof. Dr. W. Methling
Schloßstr. 6-8
19053 Schwerin

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Minister Methling,
die Mitglieder der OAMV e.V. haben empört und entsetzt von den im Juni
2005 durchgeführten Kormoranabschüsse im NSG "Anklamer Stadtbruch"
Kenntnis nehmen müssen.
Bei diesem Abschlachten wurde eklatant sowohl gegen landes- und
bundesdeutsches Natur-schutzrecht sowie gegen jagdrechtliche sowie
tierschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen. Von der EU-
Vogelschutzrichtlinie ganz zu schweigen. Wir sind verärgert, dass diese
Genehmigung vom Landesamt für Umwelt, Natur und Geologie in Güstrow
erteilt wurde. Die Kollegen in Güstrow berufen sich dabei aber auf eine
von Ihnen selbst in die Wege geleitete und unterstützte Verordnung, die
derartige Massaker zulässt. Das Kormoran-Töten ist nach Auskunft von
Mitarbeitern des Umweltministeriums der politische Wille der Leitung
Ihres Ministeriums.
Sie selbst haben mir bestätigt, dass die derzeitigen Maßnahmen gegen die
Bestandsentwick-lungen des Kormorans fraglich sind. Sie wissen, dass die
Ursachen für die Bestandsentwick-lung bei dieser Art u.a. in den
aktuellen Formen der Binnenfischerei selbst liegen. Wenn jetzt die
Fischer "Haltet den Dieb" rufen, sollten die politischen
Verantwortungsträger nicht auch noch in deren egoistisches Horn blasen.
In wie weit sind wir denn dann besser, wie die Staaten im
Mittelmeerbereich, in denen die Vogeljagd erlaubt ist oder trotz
EU-Mitgliedschaft stillschweigend geduldet werden. Angeblich geht es ja
bei diesen Jagden um die Sicherung der Arbeitsplätze von Fischern. Nur
mit welchen Recht wird durch diese "genehmigten" Schlächtereien der
Arbeitsplatzverlust in der Tourismusbrache gerechtfertigt?
Bereits jetzt ist der Imageschaden für unser angeblich
umweltfreundliches Land massiv. Nicht nur Vandalismus mit
Baseball-Schlägern auf Zeltplätzen hält die Gäste fern. Auch derartige
fachlich unsinnige und fachlich unbeaufsichtigte Aktionen kosten unser
Land Millionen. Das verantworten Sie als Minister auch, wenn Sie nicht
massiv gegen einen derartigen Natur-Vandalismus vorgehen. Hat Ihr
Ministerium eigentlich schon Strafanzeige gegen die Täter gestellt?
Wie wird eigentlich sichergestellt, das Brutvorkommen anderer
Vogelarten, insbesondere besonders geschützter Arten wie z.B. Seeadler,
durch die Eingriffe in Brutkolonien, nicht beeinträchtigt werden? Wie
ist der Abschuss von Kormoranen in NSG und EU-Vogelschutzgebieten (z.B.
im Anklamer Stadtbruch) mit den gesetzlichen Bestimmungen (z.B.
NSG-Verordnung, EU-Vogelschutzrichtlinie) vereinbar?
Rechtlich bedenklich erscheint auch die zweckentfremdete Finanzierung
der Vogelmord-Aktion. Wir schließen uns der Position des NABU an und
verwahren uns ganz entschieden dagegen, dass hier eine Naturschutzfrage
NSG-Verordnung, EU-Vogelschutzrichtlinie) vereinbar?
Rechtlich bedenklich erscheint auch die zweckentfremdete Finanzierung
der Vogelmord-Aktion. Wir schließen uns der Position des NABU an und
verwahren uns ganz entschieden dagegen, dass hier eine Naturschutzfrage
auf Lobbydruck hin politisiert wird. "Wem gehören denn die in den
natürlichen Gewässern lebenden Fische? Dem Fischer ganz sicher nicht. Er
hat erst mit der Pacht das Recht erworben, den natürlichen Fischbestand
eines Gewässers zu nutzen. Die Fische gehören ihm erst, wenn sie sich in
den Fischereigeräten befinden. Das ist bei der Jagd mit dem Wildbestand
analog nicht anders."
Wir fordern deshalb mit dem NABU eine Kormoranlenkungsgruppe, in der
wirtschaftliche Interessenvertreter und naturschutzfachlicher
Sachverstand gleichermaßen vertreten sind. Das ist nur zu erreichen, in
dem alle anerkannten Naturschutzverbände sowie die Fachleute der OAMV in
der Lenkungsgruppe Sitz und Stimme haben. Diese auszugrenzen ist Beleg
für die verzerrte Sicht der Landesregierung auf den Naturschutz.
Sehr geehrter Herr Methling, ich möchte Ihnen die Wünsche für Ihre
politische Zukunft und die von Minister Backhaus ersparen, die mir
etliche Naturschützer auf den Weg gegeben ha-ben. Aber die Zahl der
wirklich am Naturschutz interessierten Wähler ist nicht unerheblich.
Wir erkennen Ihr Engagement bei der Lösung von verschiedenen Umwelt- und
Naturschutzproblemen in Mecklenburg-Vorpommern an. Daher ist es um so
unverständlicher, dass Sie vor wirtschaftlichen Interessenvertretungen
eingeknickt sind. Dies belegt auch Ihr öffentlich geäußerter Vorschlag
wegen der vorgeblich wirtschaftlichen Schäden, Kormorane in die Schweiz
abgeben zu wollen. Kormorane sind keine Schande für unser Land. Es gibt
sie seit mehreren tausend Jahren hier und es soll sie weiterhin geben.
Bestände kann man nur ändern, indem man auf die Ursachen der
Veränderungen Einfluss nimmt.

Klaus-Dieter Feige"

-chinook
 

Pikebite

Madenverpuppenlasser
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Hab mal meine Signatur geändert. Erscheint mir so irgendwie zeitgemäßer.
 
R

Rausreißer

Guest
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

chinook schrieb:
Ich versprach, weiter zu berichten. Also:

Aber die Zahl der
wirklich am Naturschutz interessierten Wähler ist nicht unerheblich.
Wir erkennen Ihr Engagement bei der Lösung von verschiedenen Umwelt- und
Naturschutzproblemen in Mecklenburg-Vorpommern an. Daher ist es um so
unverständlicher, dass Sie vor wirtschaftlichen Interessenvertretungen
eingeknickt sind. Dies belegt auch Ihr öffentlich geäußerter Vorschlag
wegen der vorgeblich wirtschaftlichen Schäden, Kormorane in die Schweiz
abgeben zu wollen. Kormorane sind keine Schande für unser Land. Es gibt
sie seit mehreren tausend Jahren hier und es soll sie weiterhin geben.
Bestände kann man nur ändern, indem man auf die Ursachen der
Veränderungen Einfluss nimmt.

Klaus-Dieter Feige"

-chinook


Nun was ist das für eine Aussage?

Komorane sind ganz klar eine Schande für unser Land.
Wieviel Mühe sind in die Renaturierung der Äschen-Bestände gesteckt?
Wer? profiliert sich mit vorhandenen Komoran-Beständen?
Wem wird da die Butter vom Brot gezwickt?

Was interessiert mich der Komoran?

Fische sind weitaus länger/älter als Komorane in unseren von Humanoiden dominierten Kulturräumen vorhandenden.
Das Erhalten der Fische ist ein Anliegen der Angler/Sportfischer.
Das wird so bleiben.
Hoffentlich.
R.R. :m
 

angeltreff

hat keinen Titel
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Diese Herrschaften haben jahrelang einen vernünftigen Umgang mit dieser Problematik verweigert, damals waren Angler und Fischer aus den "Lenkungsgruppen" (was für ein beschissener Begriff) ausgeschlossen. Die Vogelschützer unter sich haben da beschlossen, das die Vögel zu schützen sind - sehr sinnvoll.

Und jetzt wollen die wieder mitquatschen - übrigens das einzige was NABU und Konsorten kann. Immer nur reden und nicht handeln. Nein Danke, die wirtschafts- und tourismusfeindlichen Theoretiker von der grün ideologischen Front können bleiben wo sie sind und weiter zählen.

Übrigens:

Dem Fischer ganz sicher nicht. Er hat erst mit der Pacht das Recht erworben, den natürlichen Fischbestand eines Gewässers zu nutzen. Die Fische gehören ihm erst, wenn sie sich in den Fischereigeräten befinden.

das ist rechtlich einfach mal falsch. Nur so am Rande ...

Beweist aber die mangelnde Sachkompetenz des Verfassers.
 

Gunnar.

Angelnde Gewässerpest
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Nur
mit welchen Recht wird durch diese "genehmigten" Schlächtereien der
Arbeitsplatzverlust in der Tourismusbrache gerechtfertigt?
Bereits jetzt ist der Imageschaden für unser angeblich
umweltfreundliches Land massiv.
Imageschaden?? Der Knabe sollte mal dabeisein wenn die Touristen hier am Plauer See vor den Kormorankolonien stehen und die Fläche und Anzahl der toten Bäume "bewundern". Verständnis für den Schutz dieser Vögel wird er dort vergebens suchen.
Mitlerweile läßt man die Touristen nicht mehr so dicht heran.Warum wohl?--->Da es von weiten nicht ganz so schlimm aussieht.
Keiner will diese Vögel wirklich ausrotten.Nur der Bestand muß so sein das auch der Rest der betroffenen Flora und Fauna überleben kann.
 

Himmsel

Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Grade beim NABU gelesen, der letzte Absatz. Die denken doch weiter.

Manchman denke ich, nur der Mensch allgemein ist ein Mißgriff der Natur :)
 

chinook

Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern


Komorane sind ganz klar eine Schande für unser Land.[/QUOTE]

Falsch. Eine Schande für unser Land sind Dummköpfe, Rechtsradikale, und andere Schwachmaten.
Kormorane, als Zeichen der im Laufe der 60er, 70er und 80er-Jahre stark zurückgedrängten Natur fast als Brutvogel aus Deutschland verschwunden ist heute, im Folge und wiederum als Zeichen einer in der Breite wiedererstarkenden Natur eher eine Zierde für unser Land.
Rausreißer schrieb:
Wieviel Mühe sind in die Renaturierung der Äschen-Bestände gesteckt?
Den wissenschaftlichen Beweis, dass Kormorane Äschenbestände ernsthaft gefährden ist die Anglerschaft bis heute schuldig geblieben. Wer weiss, wie Kormorane jagen (und wie ineffizient) weiss auch, dass diese sicher mal einen Einzelfisch erbeuten können. Mehr aber auch nicht.
Rausreißer schrieb:
Wer? profiliert sich mit vorhandenen Komoran-Beständen?
Ja bitte. Wer?
Rausreißer schrieb:
Wem wird da die Butter vom Brot gezwickt?
Ja bitte. Wem?
Rausreißer schrieb:
Was interessiert mich der Komoran?
Aufgrund von dem was Du schreibst und wie schliesse ich: genauso wenig wie eine in sich funtkionierende Natur.
Rausreißer schrieb:
Fische sind weitaus länger/älter als Komorane in unseren von Humanoiden dominierten Kulturräumen vorhandenden.
Dümmer hättest Du kaum argumentieren können. Kormorane sind hier wesentlich länger vorhanden als Menschen. Noch Fragen?
Rausreißer schrieb:
Das Erhalten der Fische ist ein Anliegen der Angler/Sportfischer.
Das wird so bleiben.
Gut. Du argumentierst egoistisch. Das kann man von denen, die am Erhalt des Kormoranes Interesse haben sicher nicht sagen.
Ich kann ja verstehen, dass manche Menschen die Natur als etwas begreifen, dass den Menschen als Grundlage für ihre Nutzung dienen soll. Jäger tun das, Angler und auch Landwirte. Das eine Nutzung der Natur sinnvoll ist, sehe auch ich so. Ich bin allerdings nicht der Ansicht, dass eine in sich ungestörte Natur, wie zum Beispiel ein See die Aufgabe hat, den Interessen einer Minderheit (die Angler) zu dienen und damit allgemeine Überlegungen des Naturschutzes aller (!) Menschen dem unterzuordnen sind. Also: wenn ein See sich selbst überlassen Fische produziert, dann sehe ich keinen Grund, warum man das nicht nutzen sollte. Aber weitere Eingriffe, die dem Interesse einer Minderheit dienen auf Kosten denen aller - niemals. Kein natürliches Gewässer gehört in meinem Verständis mehr einem Angelverein als uns allen.

-chinook
 
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Chinhook,

deine Argumentation hat 3 schwerwiegende Fehler: Der Nahrungsbedarf des Komorans, die Teilsysteme = Gesamtsystem zu setzen und vermutlich (no offense) folgst du der üblichen Naturschützerlogik von "Das regelt sich selbst".

Vorher müsstest du belegen, dass die Vögel ineffizient jagen und auch in der Masse in der die Vögel jagen noch immer schadlos für das Gewässer selbst ist.

Übrigens besagt eine ineffiziente Jagdt nichts weiter als, dass der Vogel erst recht viel fressen (und jagen) muss um seinen Energiebedarf zu decken. Zudem pickt er viele Fische an die nicht gefressen werden - aber eben sterben.

Ja - ineffizient ist er. Und genau das verschärft das Problem. Der Vogel jagt nämlich bis er satt ist - oder entkräftet verhungert.

Unabhängig davon sind insb. kleine Gewässer und Flüsse keine gigantischen Ökosysteme sondern Teilsysteme eines Gesamtsystems.

Ein Gesamtsystem zu zerlegen ist problemlos möglich indem nacheinander die einzelnen Teilsysteme zerstört werden.

Hierzu muss man verstehen wie Fischbestände wachsen: und zwar Bestand*1,2^t, d.h. +20% pro Periode.

Futtert ein Komoran aus einem kleinem Ökosystem mehr als die +20% von X sinkt der Gesamtbestand und braucht Jahre um sich zu erholen, dabei steigt die Vogelpopulation ständig und deckt ihren Energiebedarf an anderen Teilsystemen, damit sinkt erst einmal der Gesamtbestand - denn in den anderen Zonen ist er i.d.R. auf 100% und steigt nicht weiter.

Sobald jedoch der Komoranbestand so hoch gewachsen ist, dass a) ein Teilsystem auf 0% sinkt ist es verloren (z.B. Äschen, Gencode), b) durch die massiven Einbrüche in einem kleinem Teilsystem (Bach) sinkt die Gesamtregenerationmenge (!) der Gesamtmasse während der Bestand der Vögel sichvermehrt.

Da der Bestand und die Schwärme der Vögel immer größer werden ist der Einschlag in die kleinen Teilsysteme immer massiver, futtert ein Komoran lediglich 50% eines Bestandes, dann erholt der sich von 50->60->72% usw... kommt der Schwarm wieder ehe 100% erreicht ist, dann sinkt er immer weiter. Da die Bestände der Vögel aber steigen - ist diese Folge absehbar und tritt bereits ein.

D.h.: Gesamtregenerationsmenge (-), Gesamtpopulation Komoran (+).

Was passiert da: Fischmenge runter, Komoranbestand hoch.

Kurzfristig: Schäden an einzelnen Teilsystemen. Mittelfristig: merkliche Schäden am Gesamtsystem, Langfristig: Zerstörung des Gesamtsystems (indem eben die Teilsysteme vernichtet werden).

Fische können nicht einfach ihr Flußsystem / Teichsystem verlassen - der Komoran hingegen schon.

Problem: Komoran kann herumziehen und d.h. er vernichtet nacheinander einzelne Teilsysteme, zudem steigt die Population stetig was die Problematik verschärft.

Sorry - aber die Natur"schützer" haben nicht den blassesten Schimmer wovon sie reden - und du auch nicht wenn du von "Gleichgewichten" sprichst. Das "Gleichgewicht": Regenerationsmenge, Komoranbestand ist antiproportional. Dabei ist die Regenerationsmenge aber in der Rate von der Menge exponentiell abhängig, d.h. die Menge sinkt auf Kosten der Populationszunahme.

Würden Komorane nicht in Schwärmen und Regionen jagen - dann hätten wir kein Problem. Tun sie aber - und damit haben wir ein erhebliches Problem, ansonsten würden sie einen Teich leerfressen, zugrunde gehen und damit wieder verschwinden. Sie sind zwar lange hier - aber in das Ökosystem hier haben sie nicht gehört.

Gleichgewicht gibts nicht - gab es noch nie. Die Natur war schon immer (!) ein Wandel - das war das einzige gleiche daran.

Bestimmte regionale Teilsysteme waren im Gleichgewicht (weil sie abgeschlossen und selbsterschaffend waren). Dummerweise wird sich der Komoran solange vermehren bis er eben den Fischbestand vernichtet hat und dann am Ende selbst zugrunde geht.

Und darum geht es. Und das kapieren die Naturfreaks nicht - entweder wollen sie es nicht sehen, oder sie sind einfach zu dumm dazu. Vermutlich ist deren Begriff "System" aber auf die Ebene "ist das Windows?" beschränkt. Bäche und Flüsse sind solche Teilsysteme und oft bestimmte Fischarten auch.

Entweder reduzieren wir den Bestand oder er wird langfristig sowohl sich als auch den Fischbestand praktisch auf 0 drücken... mit SEHR viel Glück wiederholt sich das Spiel dann in ein paar hundert Jahren (was äußerst unwahrscheinlich ist weil eben soviel Genmaterial fehlt und langfristig damit der Bestand vermutlich reine Inzucht wird!).
 
Zuletzt bearbeitet:

chinook

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AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Ich zitiere wiederum aus der genannten Mailing-Liste (GBN):

"Hallo allerseits,

anbei ein kurzer Bericht über meine Begehung des Anklamer Stadtbruchs bei Kamp am 4.7.2005:

Erste Teilkolonie mit 608 Nestern - davon 72 Nester mit toten Jungen im Nest! In ganzen 3 Nestern noch lebende nichtflügge Jungvögel (2x2 und 1x1 juv.) - der Rest ist leer. Bei dem
+einzelnen Jungvogel ist der rechte Handflügel völlig zerschossen...

Zweite Teilkolonie mit 1310 Nestern - davon 492 Nester mit toten Jungen im Nest! In ganzen 2 Nestern noch jeweils 1 lebender nichtflügger Jungvogel, sowie ein überlebender nahezu flügger
+Jungvogel ausserhalb des Nestes.

Insgesamt konnten von mir 2390 lebende Kormorane gezählt werden, davon etwa 25 flügge Jungvögel, wenige hundert immat, der Rest adult.

Wenn man unterstellt, dass jedes Nest besetzt war und eine durchschnittliche Gelegegröße von 3-4 Eiern annimmt, dann ist die Zahl von 6000 geschossenen Kormoranen eher das untere
+Limit...

Innerhalb der beiden Teilkolonien waren mind. 18 verschiedene Seeadler anwesend, die teilweise direkt auf Kormoran-Nestern saßen und an Kadavern fraßen. Da bislang eine Verwendung von
+Bleischrot nicht auszuschließen ist, sollte in nächster unbedingt auf mögliche vergiftete Seeadler im Bereich der Kolonie geachtet werden...

Ansonsten scheint der Eingriff auch Auswirkungen auf andere Wasservögel gehabt zu haben:

Keine Jungvögel von Schwarzhalstaucher und Trauerseeschwalbe. Die Lachmöwen- und Flußseeschwalben-Kolonien unmittelbar neben der östlichen Teilkolonie sind aufgegeben. Nur 2 nichtflügge
+Lachmöwen sowie 8 nichtflügge Flußseeschwalben in größerer Entfernung zur Kormoran-Kolonie. Ansonsten auffallend wenig Schwimm- und Tauchentenbestände, in jedem Fall deutlich unter dem
+sonst üblichen Level. Keine Graureiher in der vormals gemischten Kormoran-Graureiher-Kolonie! Der kleine Mauserbestand von Höckerschwänen zeigt auffallend hohe Fluchtdistanzen.

Aufgrund der lokalen Bedingungen muss der Abschuss vom Wasser aus erfolgt sein. Die Flächen in der Kolonie selbst sind derartig schwammsumpfig mit dünnen Schwingdecken, dass sie nicht
+wirklich betretbar sind.

Habe auch noch mehrere Fotos angefertigt, die bei Bedarf abgefragt werden können.

Viele Grüsse
Thomas Heinicke"


-chinook
 

Marcus van K

Wein mit Schnaps verdünner
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Kormoran-Massaker??? 2500 Jungtiere??? Die Kolonie war n Wald oder was?

Ich lach mich weg und gleichzeitig kommen mir die Tränen!!!!!

Die Erde ist eine Scheibe und wir sind der mittelpunkt der Galaxis!!!
 

Himmsel

Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Ist irgendwie Irrwitzig, wie der Mensch versucht, es sich einfach zu machen.
Frag mich bloß, wann werden wir vergehen? ;)
 

chinook

Member
AW: Kormoranmanagement in Mecklenburg-Vorpommern

Hallo Christoph,

ChristophL schrieb:
Chinhook,

deine Argumentation hat 3 schwerwiegende Fehler: Der Nahrungsbedarf des Komorans, die Teilsysteme = Gesamtsystem zu setzen und vermutlich (no offense) folgst du der üblichen Naturschützerlogik von "Das regelt sich selbst".

Vorher müsstest du belegen, dass die Vögel ineffizient jagen und auch in der Masse in der die Vögel jagen noch immer schadlos für das Gewässer selbst ist.

Übrigens besagt eine ineffiziente Jagdt nichts weiter als, dass der Vogel erst recht viel fressen (und jagen) muss um seinen Energiebedarf zu decken.

Unabhängig davon sind insb. kleine Gewässer und Flüsse keine gigantischen Ökosysteme sondern Teilsysteme eines Gesamtsystems.

Ein Gesamtsystem zu zerlegen ist problemlos möglich indem nacheinander die einzelnen Teilsysteme zerstört werden.

Hierzu muss man verstehen wie Fischbestände wachsen: und zwar Bestand*1,2^t, d.h. +20% pro Periode.

Futtert ein Komoran aus einem kleinem Ökosystem mehr als die +20% von X sinkt der Gesamtbestand und braucht Jahre um sich zu erholen, dabei steigt die Vogelpopulation ständig und deckt ihren Energiebedarf an anderen Teilsystemen, damit sinkt erst einmal der Gesamtbestand - denn in den anderen Zonen ist er i.d.R. auf 100% und steigt nicht weiter.

Sobald jedoch der Komoranbestand so hoch gewachsen ist, dass a) ein Teilsystem auf 0% sinkt ist es verloren (z.B. Äschen, Gencode), b) durch die massiven Einbrüche in einem kleinem Teilsystem (Bach) sinkt die Gesamtregenerationmenge (!) der Gesamtmasse während der Bestand der Vögel sichvermehrt.

Da der Bestand und die Schwärme der Vögel immer größer werden ist der Einschlag in die kleinen Teilsysteme immer massiver, futtert ein Komoran lediglich 50% eines Bestandes, dann erholt der sich von 50->60->72% usw... kommt der Schwarm wieder ehe 100% erreicht ist, dann sinkt er immer weiter. Da die Bestände der Vögel aber steigen - ist diese Folge absehbar und tritt bereits ein.

D.h.: Gesamtregenerationsmenge (-), Gesamtpopulation Komoran (+).

Was passiert da: Fischmenge runter, Komoranbestand hoch.

Kurzfristig: Schäden an einzelnen Teilsystemen. Mittelfristig: merkliche Schäden am Gesamtsystem, Langfristig: Zerstörung des Gesamtsystems (indem eben die Teilsysteme vernichtet werden).

Fische können nicht einfach ihr Flußsystem / Teichsystem verlassen - der Komoran hingegen schon.

Problem: Komoran kann herumziehen und d.h. er vernichtet nacheinander einzelne Teilsysteme, zudem steigt die Population stetig was die Problematik verschärft.

Sorry - aber die Natur"schützer" haben nicht den blassesten Schimmer wovon sie reden - und du auch nicht wenn du von "Gleichgewichten" sprichst. Das "Gleichgewicht": Regenerationsmenge, Komoranbestand ist antiproportional. Dabei ist die Regenerationsmenge aber in der Rate von der Menge exponentiell abhängig, d.h. die Menge sinkt auf Kosten der Populationszunahme.

Würden Komorane nicht in Schwärmen und Regionen jagen - dann hätten wir kein Problem. Tun sie aber - und damit haben wir ein erhebliches Problem, ansonsten würden sie einen Teich leerfressen, zugrunde gehen und damit wieder verschwinden. Sie sind zwar lange hier - aber in das Ökosystem hier haben sie nicht gehört.

Gleichgewicht gibts nicht - gab es noch nie. Die Natur war schon immer (!) ein Wandel - das war das einzige gleiche daran.

Bestimmte regionale Teilsysteme waren im Gleichgewicht (weil sie abgeschlossen und selbsterschaffend waren). Dummerweise wird sich der Komoran solange vermehren bis er eben den Fischbestand vernichtet hat und dann am Ende selbst zugrunde geht.

Und darum geht es. Und das kapieren die Naturfreaks nicht - entweder wollen sie es nicht sehen, oder sie sind einfach zu dumm dazu. Vermutlich ist deren Begriff "System" aber auf die Ebene "ist das Windows?" beschränkt. Bäche und Flüsse sind solche Teilsysteme und oft bestimmte Fischarten auch.

Entweder reduzieren wir den Bestand oder er wird langfristig sowohl sich als auch den Fischbestand praktisch auf 0 drücken... mit SEHR viel Glück wiederholt sich das Spiel dann in ein paar hundert Jahren (was äußerst unwahrscheinlich ist weil eben soviel Genmaterial fehlt und langfristig damit der Bestand vermutlich reine Inzucht wird!).

Mit vielem was Du schreibst hast Du zweifelsohne recht.

Manchem will ich nun entgegnen:

1. Der Nahrungsbedarf des Kormorans ist nicht genau bekannt, genauso wenig wie die Anzahl der bei der erfolglosen Jagd verletzten Fische. Ich argumentiere daher nicht mit solchen Zahlen. viele "Kormoranfeinde" hingegen oft und falsch.

2. Nein, ich halte nicht ein Teilsystem für das (oder ein) Gesamtsystem. Viele Jahre der Beschäftigung mit ökologischen Fragestellungen haben mich gelehrt, weiter zu schauen.

3. Die Aussage "Die Natur regelt sich selbst" ist richtig. Aber ob diese Regelung in meinem (unserem) Interesse ist, halte ich für in jedem Fall diskussionswürdig. Mir ist kein Fall bekannt, in dem eine Art durch Prädatoren ausgerottet worden ist. Das wird zwar gegenwärtig für die Dinosaurier diskutiert, aber ich wage die Prognose, dass diese Theorie unterliegen wird. Im Fall der Äschen erscheint dies aber auch bei flüchtiger Betrachtung unwahrscheinlich. Äschen leben in Habitaten, die von Kormoranen nicht effizient bejagt werden können (und schon gar nicht in Gruppen).

4. Ich weiss sehr wohl, was ein Gleichgewicht ist. Ich kann darüber hinaus zwischen statischen und dynamischen Gleichgewichten unterscheiden. Ein solches liegt hier vor.

5. Fische sind - anders als Säugetiere - extrem robust gegen den "genetischen Flaschenhals". Tut zwar hier nichts zur Sache, viel mir nur auf.

6. Wie bitte kommst Du auf das dünne Brett, dass Kormorane nicht in das Ökosystem hier gehören?

Gruss

-chinook
 
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