AW: Wer ist dafür oder dagegen,DAV + VDSF
Treffen beim DAV in Berlin
So, zurück vom Treffen.
Da wir sowieso in Kassel bei Dok waren wegen Softwaregeschichten, mussten wir "nur" ca. 4einhalb Stunden nach Berlin "düsen", konnten dann aber abends auch wieder zurück sein. Besser als wenn Franz von Nürnberg oder ich von Heilbronn aus hätten fahren müssen.
Es waren äußerst freundliche und informative, offene Gespräche. Ich habe bis heute bei keinem Verband oder Verein (seien es früher Sportverein, oder auch bei den Köchen) eine so offene Haltung seitens der "Funktionäre" erleben dürfen.
Um es auch gleich vorweg zu sagen:
Das gilt jetzt für den Bundesverband!
Und nur für den!
Denn auch hier hat der Föderalismus seine Spuren hinterlassen, positiv wie negativ. Positiv wie man am Beispiel Brandenburgs sehen kann, die es geschafft haben zusammen mit der Regierung ein Landesfischereigesetz zu schaffen, das für Einsteiger das Angeln einfacher macht. Und dementsprechend ist auch die Entwicklung der Anglerzahl in Brandenburg. Könnte und sollte Vorbild für die anderen Bundesländer sein.
Negativ, auch Brandenburg:
Der Landesverband verzichtete darauf, als Naturschutzverband anerkannt zu werden. Was dann auch zur Folge hat, dass bei entsprechenden Gewässervergaben der Landesverband weder gehört werden musste noch Einspruchsmöglichkeiten hatte (Verbandsklagen). Das wiederum führte dazu, dass in Brandenburg leider viele Gewässer nun Schützerverbänden gehören, mit entsprechend negativen Folgen für Fische, Natur, Gewässer und damit auch Angler.
Beeindruckt hat mich gleich zu Beginn Günter Marksteins Statement:
"Wir sind zuerst für die Angler da, und wir wollen alles tun, um deren Wünsche und Forderungen zukünftig besser kennen zu lernen und dann auch umzusetzen".
Beeindruckend deswegen, weil das eben auch glaubwürdig rüberkam - nicht "belangloses Politgewäsch" wie man es sonst auch bei solchen Statements von Verbandsfunktionären und Politikern aus dem Fernsehen kennt.
Für uns also auch ein klarer Beweis dafür, dass wir richtig liegen damit, dem Bundesverband wie auch allen Landesverbänden bei uns sowohl im Forum wie im Magazin entsprechenden Platz einzuräumen. Sowohl dass sich die Verbände selber darstellen können wie auch, damit siedie Möglichkeit haben, direkt von der Basis zu erfahren, "was abgeht" und was gewünscht wird.
Das hatten wir zwar allen Landes- und Bundesverbänden schon vor 8 Jahren angeboten, aber gut Ding will halt manchmal Weile haben. Und immerhin, der DAV scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Denn diese Idee kam ja nun diesmal vom Präsidenten, von Herrn Markstein selber.
Wir werden sehen, inwieweit die Verbände des DAV da nun wirklich in die Puschen kommen.
Selbstverständlich wurde auch über die Fusion diskutiert. Wie man auch hier im Forum an der Diskussion sieht, wird es da schon Zeit, einmal die Fakten zu sammeln und klar zu legen.
Daher will ich das für mich wichtigste hier mal kurz zusammen fassen:
1.:
Es gibt keine automatische Fusion.
Auch wenn vom DAV eine Fusion gewünscht wird, wird es darauf ankommen, wie man die Positionen durchsetzen kann. Es gibt sozusagen eine zwar nicht im Einzelnen genannte "Leitlinie" an Dingen, die man nicht aufgeben wird. Da wie immer bei Verhandlungen Kompromisse möglich sein müssen, wurden das aber nicht im Einzelnen ausgeführt, um die Verhandlungen nicht zu belasten. Fakt ist aber, dass der DAV nur unter bestimmten Voraussetzungen einer Fusion zustimmen wird.
2.:
Es besteht kein Zeitdruck!
Wenn auch durch Veröffentlichungen (auch des DAV selber) teilweise der Eindruck entstanden sein mag, dass die Fusion bis Ende 2011 "durchgekloppt" worden sein soll, so ist dieser Eindruck falsch. Es gibt keinerlei Zeit- oder Termindruck, wenns fertig ist, ists fertig und dann erst wird fusioniert. Oder, siehe Punkt 1, man wird sich nicht einig, dann auch keine Fusion.
3.:
Gewässerfonds
Auch hier nochmals die klare Aussage: Weder rechtlich noch durch die Verbandssatzung hat der Bundesverband Einflußmöglichkeiten auf die Gewässerfonds, die ja den jeweiligen Landesverbänden gehören. Es ist alleine deren Sache, was und wie sie damit umgehen. Ebenso ist es Sache der Landesverbände, ob diese in einem einzelnen Bundesland dann auch fusionieren oder weiterhin getrennt arbeiten - auch hier hat der Bundesverband satzungsgemäß und rechtlich keinerlei Weisungsbefugnis.
Wie immer, wenn hart gearbeitet und geredet wird, sorgen gute Gastgeber für Getränke und einen Imbiß. Auch wenn Franz und ich kurz vorher einen originalen Berliner Döner verspeist hatten, kamen Getränke und Brötchen auch zu Ehren - zwischen all den Papieren, die sich da inzwischen auftürmten.
Sowohl Franz als auch ich hatten jedenfalls den Eindruck, als ob mit Herrn Markstein als Präsidenten, Philipp Freudenberg als Geschäftsführer und Herrn Salden, der zukünftig Öffentlichkeits- und Pressearbeit koordinieren soll, eine "Truppe" beieinander ist, die wirklich das Wohl der Angler im Auge hat - und zwar auch der Angler insgesamt, unabhängig davon, welchem Verein/Verband sie angehören oder ob es "freie Angler" sind..
Auf Grund dessen werden wir gerne mit unseren Möglichkeiten helfen, dass der DAV - Bundesverband wie auch die Landesverbände eine Plattform sowohl zur Öffentlichkeitsarbeit bei uns erhalten wie auch die Möglichkeit direkt mit den Usern hier zu kommunizieren. Wir hoffen, dass das auch so wahrgenommen wird vom Verband, wie wir bei den Gesprächen den Eindruck hatten.
Wir haben mit Philipp Freudenberg schon immer gut kooperiert und haben darüberhinaus auch ein persönlich sehr gutes Verhältnis, das scheint sich auch mit Herrn Markstein und Herrn Salden so abzuzeichnen und wir freuen uns darüber.
Unabhängig persönlicher Sympathien werden wir aber weiterhin selbstverständlich auch immer alles öffentlich machen, was wir an Kritikpunkten sehen, gerade auch im Zusammenhang mit den Gefahren und vor allem Chancen einer Fusion.
Dazu gehört z. B. dann auch, dass ivo uns ja Fragen mitgegeben hatte an den Präsidenten. Diese werden beantwortet werden und wir werden das hier wie auch im Magazin natürlich dann öffentlich machen.
Und zum Abschluss noch ein Bild, das sicherlich die gute Atmosphäre bei dem Gespräch rüberbringen sollte:
Von links nach rechts:
Finkbeiner, Markstein, Freudenberg, Hollweck