Da es hier um die Kanaren geht, möchte ich gern von einem Ereignis berichten.
Ich lebte 3 Jahre auf Lanzarote und hatte einen Angelfreund in Corralejo auf Fuerteventura, er fuhr täglich raus zum Angeln.
Eines Morgens, wir hatten gerade ca. 25 Köderfische ( Bogas ) gefangen, sollte es auf eine Riffkante vor "isla de lobos" gehen. Wir waren noch lang nicht an unserem Riff, hatten gerade die Spitze von lobos erreicht, stoppte mein Kumpel das Boot und rief mir zu: Angeln raus, ich wußte nicht was er im Kopf hatte, aber ich machte wie gewohnt. Einen Bogas aus dem Tank und Haken hinter der Afterflosse eingepieckst, Köderfisch mit leichtem Pendelwurf ca. 10 Meter raus. Es knallte sofort, Barracuda. Wir fingen einige Barracudas in kurzer Zeit, alle um ca. 1 Meter.
Als ich meinen Kumpel fragte, wie er die Stelle ausmachen konnte, kam fast vorwurfsvoll: Hast du die Wellen nicht gesehen? Nein hatte ich nicht. Dann begann er zu erklären: Die Wellen waren plötzlich abgerundet und die Wellenkämme nicht mehr spitz, das kommt von aufsteigenden Ölen und Fetten die freigesetzt werden wenn Raubfische Beutefische greifen. Der Raubfisch schluckt den Beutefisch nicht so wie er ihn schnappt, sonder dreht ihn so, dass er ihn mit dem Kopp zuerst schlucken kann und dabei werden ölige Körperflüssigkeiten, die dann aufsteigen freigesetzt und glätten die Wasseroberfläche.
Nun wird sich so Mancher fragen, warum habe ich den Köderfisch geworfen und nicht einfach an der Boardwand runter gelassen? Das wird nichts! Wir angelten ohne Blei, Hauptschur (80iger) und 2Meter Vorfach (150iger). Der Köderfisch würde nicht auf Tiefe gehen, sondern sofort Schutz unterm Boot suchen. Scheinbar konnten die Bogas auch erkennen, dass da unten Raubfische sind. Diese und noch mehr Erkenntnisse hat mein Kumpel in täglicher Angelei gesammelt und mir mitgeteilt.
Und wer nun fragt, warum als Vorfach eine 150iger, der sollte sich mal ein Vorfach betrachten welches an der Haut von einem Hai rumschupperte als er im Drill flüchten wollte. Gruß Klaus