AW: Suche gute Karpfenruten!!!
Ok vergesst alle mal den teil mit hart und steif und sonstigem. Sagt mir einfach gute Ruten mit denen ich Futterkörbe mit um die 100-150g weit werfen kann.
Hallo,
sorry nicht bös gemeint aber ich finde Du gehst komplett falsch an die Sache ran.
Zum einen wird es sehr schwierig werden gute (neue) 13 ft Ruten für unter 100 € zu finden, mit denen man einen Futterkorb mit 150g auf 80-90 Meter bringen kann. Da kommen sehr warscheinlich wohl eher gebrauchte in Frage und da nutzt es Dir vermutlich wenig eine Liste von Ruten aufzustellen - denn 13 ft Ruten sind nur sehr selten im Gebrauchtmarkt zu finden.
Das zweite ist, dass ich mir an deiner Stelle nochmal überlegen würde ob eine 13 ft Karpfenrute mit 3,5 lbs für Dich wirklich optimal ist bzw. ob Du damit überhaupt zurecht kommst. Sicher sind die meisten dieser Ruten für deine Anforderungen sehr gut geeignet. Es ist aber auch wesentlich schwieriger solche Ruten zu werfen als deine bisherigen Ruten, weil diese Ruten wesentlich straffer sind und sich deshalb nur mit der richtigen Technik und genügend Kraft richtig aufladen lassen. Dazu ist der Abstand zwischen Rollenhalter und Griff (Rutenende) je nach Modell oft noch 3-10 cm länger was als bei 12 ft Ruten was vorallem bei nicht ganz so großen Leuten oft Probleme beim Auswurf verursacht. Deshalb es nicht unbedingt sicher ist, dass Du mit 13ft Ruten auch wirklich soviel weiter werfen kannst als mit deinen alten Ruten obwohl sie eigentlich besser geeignet sind. Bei einer strafferen Rute, die Du ursprünglich auch nicht wolltest, ist auch die Gefahr, dass ein Karpfen während des Drills ausschlitzt, wesentlich größer. Deshalb würde ich versuchen, bevor Du Dir solche Ruten kaufst, zumindest mal mit einer solchen Rute probezuwerfen. Noch besser wäre es probezufischen, damit Du auch weist ob Du im Drill damit zurecht kommst. Dann kannst Du besser entscheiden ob es überhaupt eine Rute in der 3,5 lbs Klasse sein soll und wenn ja in 12 ft oder in 13 ft. Das kann Dir hier im Forum keiner sagen - das mußt Du leider selber herausfinden.
Der dritte Punkt ist ob ein Futterblei bei weiteren Entfernung wirklich optimal ist oder ob Du nicht vielleicht versuchst das ganze mit PVA Beuteln oder Strümpfen zu machen ... Futter in PVA Beuteln oder Strümpfen hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen läßt sich ein gut montierter PVA-Strumpf (Helicoptermontage) meiner Erfahrung nach weiter werfen als ein Futterblei. Bei gleicher Futtermenge hat PVA weniger Gewicht, weil man Wasser und Bindemittel, die beim Futterblei wegen des halts auf dem Blei nötig sind, weglassen kann. Das macht je nach Menge 20-40g weniger an Gewicht aus. Deshalb kann man bei Einsatz von PVA auch mit leichter Ruten fischen und meist auch auf aufwendige Montagen mit Schlagschnur verzichten. Der Nachteil ist, dass PVA zusätzliches Geld kostet und bei richtigen Regen wg. der wasserlöslichkeit schlechter einsetzbar ist. Ich frage deshalb weil ich Anfang diesen Jahres auch gemeint habe ich muß mit einem Futterblei fischen, weil meine Spot relativ weit entfernt waren und das Anfüttern nur mit einer Futterraktet oder ähnlichem möglich gewesen wäre. Deshalb habe mir deshalb zwei Speedmaster 12 ft mit 3,25 lbs gekauft die sich mit 150g Gewicht noch erstaunlich weit werfen lassen aber halt auch sehr steif sind. Das hat zur Folge dass der Drill von Karpfen bis ca. 15 Pfund nicht mehr wirklich Spaß macht, sondern zum puren einkurbeln verkommt. Dazu schlitzen die Karpfen bei solch harten Ruten sehr viel schnell aus vorallem in der Endphase des Drills. Noch schlimmer wird es wenn man, wegen der großen Wurfgewichte von Futterbleis, eine eigentlich erforderliche Schlagschnur mit wenig Dehnung benutzt damit eben die Hauptschnur nicht überdehnt und dann reißt. Da an meinem Gewässern die Karpfen meist relativ weiche Mäuler haben und mir sehr oft ausgeschlitzt sind habe ich es mit PVA Beutel bzw. Strümpfe ausprobiert und konnte deshalb auch eine weichere Rute nehmen. Die Fangergebnisse waren sogar besser als beim Futterblei weil man auch gröberes Futter wie z.B. ganze Bolies mit anfüttern kann was sich nicht so schnell auflöst und die Ausschlitzer sind aufgrund der weicheren Rute fast auf Null zurückgegangen. Sicher ist das ganze etwas teurer - aber es gibt genügend Anbieter bei denen sich die Kosten für PVA in Grenzen halten. Nur bei richtigem Regenschauern ist es etwas schwierig und dann hilft auch das eintauen in eine ölige Flüssigkeit oft nicht und das PVA lößt sich schon während des Auswurfs auf. Da muß man den Auswurf halt ohne zusätzliches Futter machen oder auf die nächsten Regenpause warten - mir das nicht so schwer gefallen.
Die beiden Speedmaster stehen seit diesem Zeitpunkt nur noch in der Ecke ... war eine teure Fehlinvestition ....
Gruß Peter