AW: rute nachträglich tarieren
Interessante Diskussion!
Da mein rechtes Handgelenk nach einem Unfall mit Trümmerbruch seit Jahren etwas empfindlich gegen dauerhafte Belastungen wie bei der Führung von Ködern geworden ist, benutze ich keine leichten Spinnruten mit kurzem Griffteil mehr.
Vielmehr lege ich Wert auf einen etwas längeren Griff (keinen langen Griff wie z.Bsp. bei Brandungsruten) vom Rollenfuß abwärts in einer Länge von ca. 30cm. Bei der Köderführung liegt der Griff unter meinen Unterarm und sollte mit dem Ellbogen abschließen.
Die Köderführung über die Rute erfolgt nur aus dem Ellbogen und dem Oberarm heraus, da das Handteil am Unterarm anliegt und die Rute praktisch die Verlängerung des Unterarms ist. Das ist eine bequeme Angelei, die das Handgelenk nicht belastet. Wenn man so angelt, ist eine leichte Kopflastigkeit der Spinnrute sogar sinnvoll.
Und beim Wurf dürfte eine leichte Kopflastigkeit der Rute auch keine Rolle spielen.
Damit will ich aber keinesfalls ausschließen, dass extreme Kopflastigkeit von schweren Spinnruten hier zu Rückenbeschwerden und anderen Problemen führen kann, insbesondere wenn man viel Körperkraft in die Würfe steckt.
Nur mal so als meine Gedanken zum Thema "rute nachträglich tarieren". Ich befürchte, durch den in Angelproduktbeschreibungen gerne verwendeten vermeintlichen Terminus "ausgewogen" wird oft suggeriert, das sei ein Qualitätsmerkmal. Aber eigentlich trifft das wenn überhaupt nur auf Ruten zu, mit denen man ständig aus dem Handgelenk heraus arbeitet, also beispielsweise Spinnruten bei entsprechender Köderführung.
Die meisten anderen Ruten werden durch nachträgliches tarieren nicht leichter, eher im Gegenteil.
Gruß, Werner