Reichen 2 Meter Wassertiefe??

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

1.... Die Produktion eines Gewässers lässt sich am besten durch ein planvolles Herantasten mit den Fischbesatzmengen von einer geringen Anzahl aus ermitteln.

2Größenordnungsgemäß lassen sich die Erträge mitteleuropäischer Gewässer wie folgt angeben:


Gewässertyp und theoretische jährliche Fischereiertragsfähigkeit in kg/ha:
- Baggersee neu 5-10
- Baggersee alt 50-100
- Fließgewääser (Forellenregion) 50-100
- Fließgewässer (Äschenregion) 50-150
- Fließgewääser (Barbenregion) 50-100
- Stausee 20-100
- See 10-100

3Mal ne andere Frage, ab welcher Tiefe ist eigentlich mit einer Sprungschicht zu rechnen? Oder gibt es die in Fischteichen durch die Fischbewegungen eher garnicht?

1- Genau so ist die beste Methode die Tragfähigkeit eines Gewässers zu ermitteln - zumindest um einen Mittelwert zu bekommen...

2- Das kommt der Sache schon näher, obwohl ich von einigen Gewässern dieser Typen auch erheblich höhere Ertragszahlen kenne - auch fehlt ja da der Typ "Teich", der uns doch hier interessiert.

3- Ob und bei welcher Tiefe eine Sprungschicht auftritt, hängt von vielen Faktoren ab (Trübungsgrad, Exponiertheit, geographische Lage u.a.), eine genaue Tiefenangabe würde ich also nicht machen wollen...
In Fischteichen tritt eine Sprungschicht im engeren Sinne nicht auf, zwar kann es an windstillen und sonnigen Tagen zu einer gewissen Schichtung kommen, allerdings wird diese spätestens in der Nacht wieder aufgehoben...

#h
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

@Fetz
Du schreibst einmal von Teich und nun wieder von See#c
Das macht einen riesen Unterschied - ist denn das Gewässer ablassbar und hat womöglich einen Zulauf ?

#h
 

Fetz

New Member
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

@ Fischpaule
Ja das Gewässer ist ablasbar und hatt Zulauf und Mönch!! Sorry das ich dich verwirrt hab aber ich dachte das dies bei dieser grösse eigentlich klar wäre bin halt kein Profi #t

Gruss
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

.... Die Produktion eines Gewässers lässt sich am besten durch ein planvolles Herantasten mit den Fischbesatzmengen von einer geringen Anzahl aus ermitteln. Größenordnungsgemäß lassen sich die Erträge mitteleuropäischer Gewässer wie folgt angeben:

Gewässertyp und theoretische jährliche Fischereiertragsfähigkeit in kg/ha:
- Baggersee neu 5-10
- Baggersee alt 50-100
- Fließgewääser (Forellenregion) 50-100
- Fließgewässer (Äschenregion) 50-150
- Fließgewääser (Barbenregion) 50-100
- Stausee 20-100
- See 10-100
Guter Gott - ist das schlecht... |uhoh:
Ich kann doch die Produktion eines Gewässers nicht durch Besatz bestimmen! #d Beim teich mag das gehen - aber bitte stell sich das doch mal jemand bei nem 500ha See vor. :(

Wesentlich effizienter bestimmt man den Trophiegrad eines Gewässers und kann dann immer noch mittels Vergleichstabellen in Abhängigkeit des Gewässertyps einen Mittelwert nehmen.

Und ansonsten macht man es klassisch über Makrozoobenthosproben, Auszählung, und errechnet die Ertragsfähigkeit!

Mal ne andere Frage, ab welcher Tiefe ist eigentlich mit einer Sprungschicht zu rechnen? Oder gibt es die in Fischteichen durch die Fischbewegungen eher garnicht?
Eine stabile Schichtung wird in Seen mit weniger als 6m Wassertiefe in Deutschland kaum auftreten. Soviel braucht´s im allgemeinen schon - um mal nen Wert zu nennen.
Bei Teichen sind Schichtung - wie Fischpaule schreibt - höchsten kurzfristig.
 

Gardenfly

Active Member
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

Guter Gott - ist das schlecht... |uhoh:
Ich kann doch die Produktion eines Gewässers nicht durch Besatz bestimmen! #d Beim teich mag das gehen - aber bitte stell sich das doch mal jemand bei nem 500ha See vor. :(
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... nein aber andersherum kann ich den Ertrag dadurch bestimmen,wobei es das berühmte Beispiel mit Gras/Silber und Marmorkarpfen gibt die den Naturertrag um den Faktor 7 steigert (Istvan Tölg)
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

Ich kann doch die Produktion eines Gewässers nicht durch Besatz bestimmen! #d Beim teich mag das gehen - aber bitte stell sich das doch mal jemand bei nem 500ha See vor. :(
Wesentlich effizienter bestimmt man den Trophiegrad eines Gewässers und kann dann immer noch mittels Vergleichstabellen in Abhängigkeit des Gewässertyps einen Mittelwert nehmen.
Und ansonsten macht man es klassisch über Makrozoobenthosproben, Auszählung, und errechnet die Ertragsfähigkeit!

Wenn man vom Theoretischen Wert ausgeht, bzw. ein unbesetztes oder unbewirtschaftetes Gewässer in Hinsicht auf die Tragfähigkeit klassifizieren will, benutzt man die von dir beschriebenen Methoden, was aber fischereilich bewirtschaftete Gewässer angeht, so wird in der Praxis mit Besatzmaßnahmen und entsprechender Abschöpfung des Überschusses der maximale Ertrag ermittelt - dies natürlich über einen langen Zeitraum bzw. auch mit den zuverlässigen Daten der Berufsfischerei und benach der theoretische Wert als Richtwert für den Besatz ermittelt wurde (eine Begleitung der Ertagsversuche durch entsprechende von FF beschriebene Methoden erweist sich dabei meist als sehr günstig, da bei einem "Erfolg-und-Irrtum-Versuch" ebend auch Irrtümer passieren können) dies wird in den Teichwirtschaften so gemacht aber auch bei der Seenbewirtschaftung (leider mit den dir sicher bekannten Folgen) - in den letzten Jahren ist man von der Maximalwirtschaft mit hohen Besatzraten gerade in den sonst stark bewirtschafteten Flachseen aus verschiedenen Gründen jedoch etwas abgerückt.
Für ein Gewässer, wo völlig unklar ist, welcher Ertrag jährlich entnommen wird (die meisten Angelgewässer) oder Gewässer ohne Langzeiterfahrungen, ist eine Ermittlung der Tragfähigkeit über Trophiegrad, Makrozoobenthos bzw. in Stillgewässern auch das Makrozooplankton, vor Besatzmaßnahmen sehr zu empfehlen.

#h
 
Zuletzt bearbeitet:

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

Vielleicht sollten wir an dieser Stelle nochmals deutlich zwischen Fischproduktion (Teichwirtschaft) und Freizeitfischerei differenzieren!!!
Für die Fischproduktion (wo es i.d.R. darum geht eine maximale Menge an Fisch zu erzeugen, zumeist ohne Rücksicht auf sonstige ökologische Belange eines Gewässers) gelten ganz klar andere Grundsätze als für den Angelverein, der irgendwo ein Gewässer gepachtet hat.
Nicht das nachher noch (mal wieder) jemand auf die Idee kommt, er könne durch ausprobieren feststellen, wieviel Besatzmaterial sein Gewässer verkraftet.

Es wird schon mehr als genug Schindluder mit Besatz getrieben... :(
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

Vielleicht sollten wir an dieser Stelle nochmals deutlich zwischen Fischproduktion und Freizeitfischerei differenzieren!!!
...
Es wird schon mehr als genug Schindluder mit Besatz getrieben... :(

Da hast du allerdings vollkommen Recht#6, ich denke da wahrscheinlich immer berufsbedingt in hier nicht angebrachten Dimensionen...

Hier mal ein Auszug aus einem zugegeben etwas älteren Buch von Prof. Dr. W. Schäperclaus, der wohl der Oberguro der deutschen Binnenfischerei war, der die von FF schon öfter angefürten Probleme mit dem Karpfenbesatz in Seen ohne den entspechenden Wiederfang (was in der Angelfischerei der Realität entspricht) verdeutlicht:

"...Der See ist - und das ist der größere Schaden - , wenn viele Karpfen ausgesetzt wurden, für lange Zeit, wenn nicht für immer, verdorben. Das Leben des Fischers reicht oft nicht aus, um einen nennenswerten Teil der eingesetzten Karpfen wiederzufangen. Die zurückbleibenden, immer größer werdenden Karpfen verbrauchen daher so viel Naturnahrung, daß für einen Ertrag an sonstigen Fischen kaum noch Nahrung übrig bleibt: der See wird nahrungsarm. Die Erträge an Weißfischen, Bleien und Barschen fallen aus, ohne daß der Karpfen Ersatz dafür bildet. Beweise hat es für diese Regel leider genug gegeben...."

#h

An die Mod`s: An diesem Text bestehen keine Tantiemenanspüche mehr.
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Reichen 2 Meter Wassertiefe??

Als Besatz stellen wir uns Zander,Hecht,Karpfen,
Schleie,Aal vor in dieser konstelation ist auch noch ein nicht abschätzbarer Vorbesatz vorhanden.Und die zweite Frage wäre wieviel Fische gehören(wenn wir mal von null Vorbesatz ausgehen würden) in einen Teich dieser grösse rein also Fangreife und Heranwachsende gemischt giebt es vielleicht so was wie ne Faustformel??
Im voraus schon mal Danke für Eure Antworten

Gruss Steffen

Moin
Nun mal auch was zu deinem Fischbesatz:
Ich gehe mal davon aus, dass es ein Teich mit mittlerer Produktivität ist (die Produktivität muss aber der Annahme real nicht entsprechen !), den ihr nicht jedes Jahr ablassen wollt und auch nicht gefüttert wird aber dennoch regelmäßig Fische rausgeangeln werden (was auch gemacht werden muss !!!)...
Es ist zwar wie immer etwas wage, eine Empfehlung auszusprechen, ohne das Gewässer gesehen/untersucht zu haben, aber ich will dies hier trotzdem tun, da es sich dabei um einen Teich handelt, der notfalls zur Bestandsregulierung abgelassen werden kann...

Was die Aale angeht, so würde ich auf einen Besatz verzichten bzw. ihn nur vornehmen wenn beim Ablassen mehrere Aale zu finden sind, da sehr unklar ist, ob sich die Aale bei euch wohlfühlen - wenn sie sich nicht wohlfühlen, hauen sie einfach ab, ohne das ihr es mitbekommt...
Da es kein reines Karpfengewässer werden soll, würde ich nicht mehr als 50kg K3 und 50kg K2 besetzen - aber auch nicht viel weniger, weil sonst das Wasser wahrscheinlich nicht trüb genug für eure Zander wird, außerdem wollt ihr doch auch einiges herausfangen und verspeisen...
Zander wären sicher 1-3 kg Z2 und bis 10kg Z_fangfähig möglich. Wenn ihr wirklich Hechte in eurem Gewässer haben möchtet, so würde ich nicht mehr als 5kg H2 empfehlen.
Wichtig ist auch noch der Besatz mit Weisfischen, dabei solltet ihr ruhig schon größere (laichfähige) nehmen und davon ca. 40-50 kg besetzen, aber möglichst keine Bleien, da diese Nahrungskonkurrenten des Karpfens sind. Die Schleien könntet ihr gleichzeitig mit ca. 20kg S3 besetzen. Wenn ihr keine Hechze besetzt, können auch noch 5kg S2 dazu.
Aber wie schon geschrieben, es ist eine wage Empfehlung und das Gewässer muss auch regelmäßig beangelt werden....

#h
 
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