Ich bin fast ausschließlich Spinnfischer.
Wenn mir aber mein Gerippe dazwischen kommt (so wie dieses Jahr leider nicht nur einmal), stelle ich auf Köfi-Ansitz um. Einfach, weil es weniger anstrengt bzw. den (schmerzenden) Wurfarm viel weniger fordert.
Gezieltes Deadbaiten mit Großköfis auf Hecht im Winter an der Frostgrenze macht mir aber sehr viel Spaß. Allerdings ist da der logistische Aufwand halt vergleichsweise höher - zwei vergleichsweise lange Ruten, Banksticks, Backbiter, Stuhl usw.
Lohnt sich wirklich nur, wenn ein ganzer Tag zur Verfügung steht.
Darum: Bei wenig Angelzeit ist Kukö-Betrieb von Vorteil - wg. zwei bis drei Std. macht es für mich gar keinen Sinn, das ganze Ansitz-Geraffel samt Stuhl usw. zu schleppen und aufzubauen.
Beim normalen Spinnfischen sehe ich auch klar den Vorteil im Absuchen im Vergleich zum stationären Ansitz.
Natürlich kann man auch mit Köfis aktiv fischen (Stahl-C-Rig, Zuppelpose usw.). Dazu muss man aber erst mal welche haben (bzw. genug eingefroren). Auch Dinge wie eingeschränkte Wurfweite, Haltbarkeit am Haken usw. gilt es dann zu beachten.
Kukös sind da einfach viel stressfreier und je nach Modell(en) auch flexibler in puncto Lauftiefe, Weedless-Faktor bei Bedarf usw.
Irgendwelche ethische Bedenken beim Köfi-Einsatz hatte ich noch nie. Ich gehe nie ohne Entnahmeabsicht ans Wasser, verwende aber immer entsprechende Schnellanschlagssysteme - da ist der Verangel-Faktor dann sehr niedrig.
Ob ein maßiger Fang dann mitgeht oder nicht, wird spontan entschieden.
Um Verangeln bei Köfi-Einsatz möglichst zu vermeiden, solllte man IMO wissen, was man tut (Anschlagszeitpunkt, Bissanzeige, Montage-Gestaltung usw.).
IMO vor allem für Anfänger weitaus anspruchsvoller als Spinnfischen, da es viel mehr zu beachten gibt.
Vor allem beim Großköfi-Einsatz muss das Gerät eben auch entsprechend großkalibrig sein, damit das Sinn macht. Irgendwelche Plastik-Spielzeugrollen usw. haben da nichts verloren.
Dasselbe gilt für die Stahlvorfach-Auswahl - kein Job für popelige, zu schwache Fertig-Vorfächer mit zweifelhafter Verarbeitungsstreuung. Wenn das wirklich solide sein soll, taugt da IMO nur Selbstbau mit Hirn bzw. Erfahrung.
Ansonsten:
Für mich besteht kein Unterschied drin, ob ich nen Wurm durch Aufspießen am Haken kille oder eben nen Köfi durch Abschlagen vorab - für mich einfach beides Naturköder ohne jegliche Wertung.
Raubfische beißen standardmäßig nun mal nicht auf Dosenmais. So what.
Andersrum sehe ich aber auch keinen Sinn drin, die Gefriere voll mit Köfis zu machen, die dann evtl. ewig nicht eingesetzt werden.
Das muss dann IMO wiederum auch nicht sein - wenn die schon draufgehen, dann sollen sie auch recht zeitnah ihren Zweck erfüllen und nicht nur endlos tote Froster-Biomasse sein.
Insofern fange ich mir da immer nur eine begrenzte Anzahl auf Vorrat - abgestimmt auf die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes.
Bei Bedarf für Winter-Hecht-Großköfis kann man sich immer noch spontan Billig-Tiefkühl-Forellen etc. im Supermarkt kaufen und die mit etwas Fischöl etc. pimpen.
Denn auch Rotaugen 20 cm+ usw. muss man halt erst mal fangen - sofern überhaupt in lohnenswerter Anzahl vorhanden (bei uns ähnlich rar wie erträgliche Barsche, die meisten sind typische Zander-Kleinköfis).
Bevor ich ewig Großköfis mit geringen Erfolgsaussichten jage, greife ich da lieber gleich auf Supermarkt-TK-Ware zurück. So eine Forelle kann man ja auch problemlos halbieren, wenn es mal nicht ganz so riesig sein soll.
Was im Schnitt dann auch wieder günstiger kommt als Bestellung beim Köfi-Versand usw. (und weitaus schneller ohne Versandzeit usw.).
Ist dann zwar schon eingeweidelos ausgenommen usw., aber da gibt es ja wie gesagt olfaktorische Abhilfe. Fängt auch.