Dänen schlagen alternativen Kormoran-Plan vor

Pressemeldung des DAFV

Der Dänische Sportfischerverband (Danmarks Sportsfiskerforbund) und der Dänische Lachsfonds schlagen einen alternativen Kormoran-Managementplan vor, um die gefährdeten Fischbestände vor der Prädation von Kormoranen zukünftig besser schützen zu können.

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In Dänemark wird ein alternativer Kormoran-Plan diskutiert (Beispielbild)

Die dänische Regierung arbeitet derzeit am der Verabschiedung eines neuen Kormoran-Managementplans. Der Dänische Sportfischerverband ist jedoch der Ansicht, dass dieser Plan nicht ausreicht, die Vielzahl stark bedrohter und gefährdeter Fischbestände in ausreichender Form zu schützen. Daher hat der Dänische Sportfischerverband in Zusammenarbeit mit dem Dänischen Lachsfonds einen alternativen Kormoran-Managementplan ausgearbeitet.
Viele dänische Fischarten und -bestände leiden bereits stark unter dem Prädationsdruck hunderttausender Kormorane, die in Dänemark leben und jagen. Der Dänische Sportfischerverband ist daher der Ansicht, dass ein neuer Kormoran-Managementplan erforderlich ist, um die gefährdeten und stark bedrohten Fischarten und -bestände nachhaltig schützen zu können.
„Gemeinsam mit dem Dänischen Lachsfonds wurde ein Vorschlag für einen neuen Kormoran-Managementplan ausgearbeitet, der sowohl auf die Erhaltung einer nachhaltigen Kormoranpopulation als auch auf den Schutz gefährdeter Fischbestände abzielt", so Torben Kaas, Vorsitzender des Dänischen Sportfischerverbandes.

Vorlage des Vorschlags der dänischen Regierung​

Der Vorschlag wurde der dänischen Regierung mit der klaren Forderung nach einem neuen Managementplan vorgelegt. Heute (25.02.2022) wird Umweltministerin Lea Wermelin mit den Umweltberichterstattern der Parteien im Parlament zusammenkommen, um die weitere Arbeit und Vorgehensweise an dem Plan zu besprechen.
„Dem aktuellen Entwurf des Managementplans fehlen konkrete Ziele und damit die Möglichkeit, die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der dänischen Fischbestände zu veranlassen. Deshalb haben wir in unserem Vorschlag klare Zielvorgaben definiert, die notwendig sind, um sicherzustellen, dass sowohl Kormorane als auch Fische gesunde und nachhaltige Bestände entwickeln können. Auf diese Weise wird es ermöglicht zu bewerten, ob der Plan erfolgreich ist oder nicht, und erlaubt entsprechende Folgemaßnahmen zu ergreifen, falls die Ziele nicht erreicht werden", sagt Torben Kaas.

Der Dänische Sportfischerverband sagt es deutlich - WENIGER KORMORANE = MEHR FISCHE!​

Nachstehenden finden Sie eine Auflistung der Vorschläge für den alternativen Kormoran-Managementplan des Dänischen Sportfischerverbandes:
  • Es müssen klare Grenzwerte definiert werden, wie stark Kormorane sich auf Fischbestände auswirken können. Sowohl im Süßwasser als auch im Meer.
  • Wenn die Kormoranbestände die Fischbestände stärker beeinträchtigen als im Plan vorgesehen, müssen die Behörden verpflichtet werden, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
  • Die Behörden müssen mehr Verantwortung für das Kormoranmanagement übernehmen, anders als heute, wo die Hauptverantwortung vielerorts bei Ehrenamtlichen liegt.
  • Die Beteiligung Ehrenamtlicher im Kormoranmanagement muss erleichtert werden, indem die Behörden beispielsweise die Regulierung organisieren und Genehmigungen erteilen.
  • Das Kormoranmanagement muss durch fachliche Beratung unterstützt werden.
  • Speziell in Gebieten mit hohen Vorkommen und Konzentrationen von Wanderfischen gibt, muss eine verbesserte Überwachung erfolgen, um die Prädation von Fischbeständen in marinen Engpässen zu reduzieren.
„Der Deutsche Angelfischerverband e.V. begrüßt und unterstützt die Initiative des Dänischen Sportfischerverbandes ausdrücklich. Durch die Arbeit mit unserem Dänischen Kollegen innerhalb des Europäischen Anglerverbandes (European Anglers Alliance, EAA) stehen wir im permanenten, fachlichen Austausch. Die Probleme mit Kormoranen in Dänemark lassen sich fast 1 zu 1 auf Deutschland und andere Europäische Länder übertragen. Deshalb ist es essenziell, dass wir uns auf europäischer Ebene abstimmen und uns bei unseren Vorhaben gegenseitig unterstützen“ so Alexander Seggelke, Geschäftsführer des Deutschen Angelfischerverbandes.
In einer Petition ruft der Dänische Sportfischerverbandes für ein verbessertes Kormoran-Managementplans auf.

Hier gelangt Ihr zur Petition.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

Na ja, wenn den Naturschützern schon bei den Quellenangaben so eklatante Fehler unterlaufen, stärkt das aus meiner Sicht nicht unbedingt deren Glaubwürdigkeit.

Blöd, wenn das im Internet einfach so die Runde macht und von der Mehrheit dann als Fakt/Wahrheit akzeptiert wird.
stimmt schon aber es ist viel interessanter, dass in der angegebenen Quelle nirgendwo vom Kormoran im Binnenland die Rede ist.
Sondern es ist eindeutig zu erkennen, dass es sich manipulative Interpretationen handelt.
Das wiederum ist alles Andere als "wissenschaftlich"
Dagegen wirkt die richtige Zuordnung des Geschlechtes der oder des Autor / in schon unbedeutend.
 
Hallo,
Sondern es ist eindeutig zu erkennen, dass es sich manipulative Interpretationen handelt.
Schon klar, wie bei den angeblichen Brutkolonien bei Hildegard von Bingen eben auch.

Wenn Quellen zitiert werden, spielt es aus meiner Sicht schon eine Rolle, wer der Autor der Originalquelle war, um die Glaubwürdigkeit der Berichte abschätzen zu können.

Wenn da dann schon so schlampig gearbeitet wurde, dass nicht mal das richtige Geschlecht erkannt wurde, zieht das für mich die übrigen Angaben auch etwas in Zweifel. Da suche ich dann gerne mal nach den Originalen.

Wissenschaftlich wäre sowieso das Originalzitat zu nennen und dann ggf. eine als Kommentar gekennzeichnete Meinung/Auslegung dazu zu verfassen. Die eigene Interpretation der arglosen Internetgemeinde als Originalaussage zu verkaufen hat m.E. mit wissenschaftlichem Arbeiten wenig zu tun.

Damit meine ich jetzt aber nicht den boardie Crisis, denn der ist vermutlich genau auf solche pseudowissenschaftlichen Meldungen reingefallen.

Übrigens gibt mittlerweile sogar der NABU zu, dass man Binnen- und Küstenkormoran anatomisch unterscheiden kann.
 
Das geht nur wenn das Ergebnis in deine und NABU s Weltbild passt.
@ Brillendorsch, wie bist Du an mein Weltbild gekommen? Hab ich noch nirgends veröffentlicht. Oder meinst Du damit, dass ich nicht einfach das bei uns Anglern allzu oft kritiklos hingenommene Kormoran-Bashing betreibe? Diskussion finde ich gut, auch sachliche Kritik, das hilft oft weiter. Unterstellungen gefallen mir weniger.
 
Das war m.W. keine Äbtissin, sondern ein Mann, also ein Abt.

Mit Sekundärquellen sollte man vorsichtig sein.
Ich senke mein Haupt in Schande. Ich habe den armen Abt zur Äbtissin gemacht. Er möge es mir verzeihen.

Das mit den Sekundärquellen sehe ich ähnlich. Es gibt allerdings zum Thema Kormoran derart viel Material, dass man selbst bei der Sichtung von wissenschaftlich fundierten Abhandlungen und Zusammenfassungen schnell an seine Grenzen stößt. Ich habe mich damals bei der Erstellung einer möglichst neutralen Übersicht zum Kormoran mit Herrn Dr. Mayr vom Senckenberg-Institut und mit Prof. Dr, Kinzelbach von der Uni Rostock ausgetauscht, um einigermaßen verlässliche Quellen aufzutun.
 
Hallo,
Herrn Dr. Mayr vom Senckenberg-Institut und mit Prof. Dr, Kinzelbach von der Uni Rostock ausgetauscht, um einigermaßen verlässliche Quellen aufzutun.
Hat Dir einer der beiden Herren auch verlässliche Quellen nennen können, wo beschrieben wird, dass Kormorane im Mittelalter in größerer Zahl Brutkolonien in Bayern gebildet haben oder zu Tausenden über die Gewässer hergefallen sind?

Konnten die evtl. anhand von Knochenfunden das Vorkommen von Phalacrocorax carbo sinensis zu dieser Zeit nachweisen?
 
@ fishhawk,

ist schon en paar Jahre her. Habe damals mehrere tausend Seiten Info zusammengetragen, wodurch sich vielleicht auch der Lapsus mit der Äbtissin erklären lässt :O_o Mit den beiden Herren habe ich, oder besser die mit mir, eher über biologische Merkmale, Herleitung von Vorkommen und nachweisliche Schadwirkung diskutiert. An Daten zum Vorkommen im Mittelalter in Bayern kann ich mich nicht erinnern und finde die auf die Schnelle auch nicht.
 
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