Anglerverbände und Naturschutz. Oder: Die Angst vor´m grünen Mann

Ralle 24

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AW: Anglerverbände und Naturschutz. Oder: Die Angst vor´m grünen Mann

Danke Werner,

ich sehe es auch so, dass beides zusammengehen muss, weil wir ansonsten in nicht allzuferner Zeit nur noch sehr eingeschränkt fischen können. Und damit meine ich die Lokalitäten, nicht die Bedingungen.

Die Wand, durch die manche mit dem Kopf wollen, ist dicker als man denkt.
 

raubangler

Bin immer friedlich...
AW: Neues Fischereigesetz Baden-Württemberg, die Zweite!

Bin wach.

Den Status, dass wir Angler ein Problem für die Natur sind, haben viele unserer Verbände sich sehr hart erkämpft.
Auch wenn es hier um BW geht, und das Beispiel aus Niedersachsen nur als Beispiel dienen soll, kann man daran doch wunderbar ersehen, wie dumm und ungeschickt in diesem Beispiel von Verbandsseite argumentiert wird. Da wird dem NABU vorgeworfen, Fische zu Vogelfutter degradieren zu wollen. Dämlicher geht es nicht, und schon sind alle Türen zugeschlagen.

Ist es da ein Wunder, wenn der Naturschutz die Angler aussperren will?

Die Zeiten, da der Naturschutz ganze Gebiete völlig sperren und von der menschlichen, sanften Nutzung ausschließen will, gehen langsam aber sicher dem Ende entgegen. Immer mehr kommt man zu der völlig richtigen Einsicht, dass extensive Nutzung eine wichtige Grundlage für die Biodiversität in unseren Gefilden ist.

Aber eben extensiv. Was viele der heutigen Bewirtschafter machen ist allerdings alles andere als sanft oder extensiv, sondern oft eine Vergewaltigung der Natur.

Wir sollten endlich beginnen zu verstehen, dass unsere Natur kein nach unseren Konsumwünschen vollgestopfter Selbstbedienungsladen ist, sondern ein hohes Gut, das wir schon unser selbst Willen bewahren müssen.

Wir sollten uns darauf besinnen, dass die Gemeinsamkeiten mt dem Naturschutz wesentlich größer sind, als die Differenzen. Nur dann müssen wir diese Gemeinsamkeiten auch leben und vertreten.

Kuckt Euch doch einfach mal die Entwicklung der letzten Jahrzehnte an. Im Gegensatz zu unbebauten Landflächen sind die Gewässerflächen nicht weniger, sondern mehr geworden. Die Wasserqualität ist im Ganzen betrachtet wesentlich besser geworden, als sie vor 30 Jahren noch war.
Und trotzdem werden die Fischbestände immer schlechter und Artenärmer. Und das um so mehr, je größer der Angeldruck ist, also vorrangig in dichter besiedelten Gebieten mit wenig Gewässern. Und das liegt ganz sicher nicht daran, dass Fische mit der Angel herausgefangen werden, sondern ist einzig und alleine auf die katastrophale Bewirtschaftung zurück zu führen.

Analog zur Landwirtschaft werden beliebte Arten extrem gefördert und unbeliebte vernachlässigt und/oder durch herumpfuschen im Artengefüge eliminiert. Die Monokultur Angelgewässer ist längst etabliert. Und das bringt den Naturschutz völlig zu Recht auf die Barrikaden.

Wir sollten auch mal überlegen, dass der Naturschutz in der Gesellschaft eine wesentlich höhere Anerkennung hat, als die Angelfischerei und das die Gelder dem Naturschutz stärker zufließen als den Anglern.

Was glaubt ihr denn bitte, wer am Ende am längeren Hebel sitzen wird?

Und wie glaubt ihr, dass verhindern zu können?

Wenn wir die Kurve nicht kriegen und den Naturschutz zu Partnern machen, werden wir immer weiter zurückgedrängt und ausgesperrt. Da beißt keine Maus den Faden ab.

Und so blödsinnige " Geschenke" wie der Verzicht auf den lebenden Köfi, Wettfischen, pauschales Nachtangelverbot, C&R Verbot oder die Anglerprüfung ändern daran genauso wenig, wie das Aufsammeln von Müll, der nicht selten zu einem beträchtlichen Teil von uns selbst produziert wurde.

Wir sollten mal überlegen, ob wir wirklich hunderte von Fettkarpfen, Zuchtforellen, Störe, Welse oder sonstiges Gelumpe in jedem Tümpel haben müssen, oder ob ein Angeln in einem Gewässer mit artenreichem und gesundem Bestand zu Guter Letzt nicht wesentlich mehr Spass macht, als diese Gatterjagd.

Im Grunde, wenn wir auf diese unsägliche Besatzorgien verzichten, uns angemessen am Wasser verhalten und auch mal einen Teil eines Gewässers als Sperrzone und somit auch als Saatkammer für den beangelbaren Teil akzeptieren, gibt es keine Differenzen mehr mit dem Naturschutz.

Und wir müssten dabei keine tiefgreifenden Verzichte erleben.

Du musst Dich doch nicht gleich animiert fuehlen, hier solche Romane zu schreiben.

Natuerlich hat der NABU Recht.
Dito fuer alle Aussagen von Greenpeace und wie sie sonst noch alle heissen.

Einen Konsens der Angler mit diesen Gruppen wird es jedoch niemals geben, da hierfuer die Gewaesser zu klein und die Anzahl der Angler einfach zu gross ist.

Also sollten wir uns doch ueber Nebelkerzen-werfende 'Naturschutzverbaende' wie den VDSF freuen.
Und wenn die nur oeffenlichkeitswirksam ihren eigenen Muell einsammeln.....
 

Ralle 24

User
AW: Neues Fischereigesetz Baden-Württemberg, die Zweite!

Du musst Dich doch nicht gleich animiert fuehlen, hier solche Romane zu schreiben.

Ich kann noch viel längere Texte verfassen. Doch der längste Text nutzt nichts, wenn sich ein Leser nicht mit dem Inhalt auseinandersetzt.


Natuerlich hat der NABU Recht.
Dito fuer alle Aussagen von Greenpeace und wie sie sonst noch alle heissen.

Die haben in sehr vielen Angelegenheiten Recht. Sie haben nicht Recht damit, dass man die Natur vor dem Menschen schützen muss. Sie muss für und mit den Menschen geschützt werden.


Einen Konsens der Angler mit diesen Gruppen wird es jedoch niemals geben, da hierfuer die Gewaesser zu klein und die Anzahl der Angler einfach zu gross ist.

Ein Konsens wird bisher oft nur durch Starrsinn und Kompromisslosigkeit verhindert. Und das auf beiden Seiten.

Also sollten wir uns doch ueber Nebelkerzen-werfende 'Naturschutzverbaende' wie den VDSF freuen.
Und wenn die nur oeffenlichkeitswirksam ihren eigenen Muell einsammeln.....

Mit Nebelkerzen wird man nichts erreichen. Der Nebel wird vom kleinsten Luftzug weggeblasen und dann steht man ohne Deckung da.

Wer sich so oft so lächerlich macht, wie manche Angelverbände es tun, der wird niemals auf Augenhöhe verhandeln und sinnvolle Kompromisse finden können.

Wer glaubt, die Angler könnten in der Gesellschaft und der Politik langfristig einen erfolgreichen Konfrontationskurs zum Naturschutz fahren, befindet sich auf einem Holzweg, der zudem noch eine Einbahnstraße ist. Wo wir einmal ausgesperrt sind, kommen wir so gut wie nie wieder rein.
 
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