Der Glasaal
Der Glasaal wird zu stark gefischt, Flüsse werden verbaut, Kraftwerke, dreckige Umwelt und Kormorane setzen dem Aal zu. Der Glasaal ist leider begehrt: Der Preis pro Kilo stieg in kurzer Zeit von 80 auf mehr als 1.000 Euro. Glasaale sind nur wenige Zentimeter lange junge Tiere.
Foto: Okapia
So sieht er aus, der Glasaal
Die Zukunft des europäischen Aals ist nach Expertenansicht gefährdet. Glasaalfischerei, Flussverbauungen, Kraftwerke, Umweltverschmutzung und Kormorane hätten die Fischart bereits stark reduziert, sagte Klaus Wysujack von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei. Der Aal sei der einzige Fisch, der in jedem Alter gefischt werde, betonte der Fischereibiologe Manfred Klinkhardt. In Deutschland wurden 2006 rund 3300 Tonnen Aal verzehrt, pro Kopf etwa 40 Gramm. Die EU will nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit einem Aktionsplan eine Erholung der Bestände ermöglichen. Managementpläne könnten noch in diesem Jahr in Kraft treten.
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Deutschland will beim EU-Plan die besondere Lebensweise der Aale berücksichtigen. Es reiche nicht, nur den Fang der erwachsenen Tiere in den europäischen Flüssen zu reduzieren, um eine ausreichende Zahl von Aalen zu erhalten, die den Zug in das Laichgebiet in der Sargassosee im Westatlantik antreten können. Verzehr und Export von Glasaalen müsse reduziert werden, um genügend Nachwuchs für die Fischerei zu haben. Glasaale sind die wenige Zentimeter langen, jungen Tiere, die nach einer Reise von mehreren tausend Kilometern durch den Atlantik vor den europäischen Küsten auftauchen, um ihre Wanderung in die Flüsse zu beginnen.
Mitte der 90er Jahre waren noch mehr als 900 Tonnen Glasaale in Europa gefangen worden. 2006 waren es nur noch rund 100 Tonnen, davon wurde knapp die Hälfte als Besatz für Aquakulturen in Asien verkauft. Der Preis pro Kilo Glasaal stieg in dieser Zeit von 80 auf mehr als 1.000 Euro. Auch die Fischer in Deutschland müssen junge Aale in ihre Gewässer einsetzen, um Jahre später ausgewachsene Tiere fangen zu können.