AW: Weißer Hai vor Kroatien gesichtet
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Kurz vor dem Verfassen dieses Artikels, im September 1998, wurde ein sehr grosser Weisser Hai (ca. 5.5 m) von einem Sportangler-Boot aus, 35 km vor Senigallia, an der italienischen Adriaküste, mit Video gefilmt. Diese Begegnung wurde verbreitet als «Haiangriff» bezeichnet. In Wirklichkeit versuchte jedoch nur ein hungriger Weisser Hai einem unachtsamen Angler einen gefangenen und bereits toten Hai unter der Nase wegzuschnappen!
Paradoxerweise wurde die einzigartige Tatsache dieser Hainachricht - dass sie nämlich vom ersten überhaupt je lebend im Mittelmeer gefilmten Weissen Hai handelte - von den Journalisten völlig ignoriert. Für die Tier-Filmemacher war dies aber ein Thema, sie beeilten sich die Filmrechte zu erwerben. Es lohnt sich über diesen speziellen Fall einige Hintergrundinformationen zu geben, denn bereits in den vergangenen Jahrzehnten gab es, meist zwischen August und September, in derselben Region der Adriaküste Italiens Weisshai-Aktivitäten: So suchte im Jahre 1989 ein grosses Tier - genannt Willie - wiederholt die Gewässer vor Rimini auf; 1986 fand nahe der Po-Mündung ein Angriff auf ein Sportangler-Boot statt; vor Venedig wurde 1977 eine wissenschaftliche Plattform auf seltsame Weise gerammt und in Riccione wurde 1986 ein österreichischer Speerfischer angegriffen und verletzt. Trotz all dieser historischen Fakten bezeichnen viele Reporter - wohl etwas unbeholfen - den 1998 gefilmten Weissen Hai als «den ersten in adriatischen Gewässern gesichteten Weissen Hai». Soviel zur Recherche von Fakten.
Ich frage mich, warum die meisten Diskussionen über Haiangriffe - oder tatsächlich nur Begegnungen mit Weissen Haien - im Mittelmeer, von solch falschen Informationen begleitet werden? Vielleicht liegt einer der Hauptgründe darin, dass eine verlässliche Auflistung von Haiangriffen in der Region in der Literatur nicht existiert und für Journalisten sowie ebenso für die meisten Haiforscher nicht zugänglich ist. In anderen Regionen mit viel häufigeren Haiangriffen - wie Kalifornien, Florida, Südafrika oder Australien - finden sich Institutionen, die gemeldete Begegnungen laufend aktualisieren. Diese Register stehen typischerweise unter der Schirmherrschaft des ISAF (International Shark Attack File), das aus der SAF-Datenbank der US Navy hervorging.
Die zuvor erwähnte Situation im Mittelmeer ist jedoch in Änderung begriffen. In den letzten Jahren entwickelte sich, als Ablage des ISAF, das MEDSAF (Mediterranean Shark Attack File), eine Gemeinschaftsarbeit verschiedener Haiwissenschafter der Region und insbesondere Italiens. Das MEDSAF befindet sich beim SHARK TRUST - eine gemeinnützige Tierschutzorganisation in England - und wird zur Zeit von mir unterhalten. Die stetige Vervollständigung zielt darauf ab, intensivere Untersuchungen von Haiangriffen auch in der Region voranzutreiben, wie sie in anderen Gebieten der Welt bereits üblich sind. Die Intensivierung der Führung dieser Datensammlung ist mit den Zielen des SHARK TRUST gut vereinbar. Schlussendlich profitieren von der Veröffentlichung der das überraschend geringe Risiko von Haiunfällen im Mittelmeer belegenden Statistiken sowohl die breite Öffentlichkeit als auch die betroffenen Haie der Region.
Veröffentlichung nur mit Quellenangabe: Shark Info / Ian K. Fergusson
Ich glaube die grösste Weiß Hai Population im Mittelmeer lebt vor Sizilien.
Und das mit dem am großen Zeh lutschen habe ich nicht so ganz verstanden, ich dachte immer abkauen und dann noch ein wenig beim Wegschwimmen dran rumlutschen.
Alles unter dem Titel: "Wenn Herr Hai zum FastFood schwimmt"
In diesem Sinne "Bleib Vegetarisch"#6