Stahlvorfach Bruch - Warum?

Bilch

Otto-Normalangler
Gestern habe ich auf einen Tassie eine große ReFo gehakt, was sofort in einem wilden Luftkampf resultierte. Bei einem Sprung aus dem Wasser ist mir dann der Stahlvorfach, auf dem der Tassie montiert war, oberhalb der Klemmhülse gebrochen :cry

20220713_054538.jpg

Und jetzt meine Frage - war das ein Materialfehler oder könnte ich vlt. was falsch gemacht haben (z.B Hülse zu sehr zusammen gedrückt)?
 

Bilch

Otto-Normalangler
Bilch Hast du das beim Tassie wegen Hechtgefahr so aufgezogen oder weil du dem Stahldraht eine größere Verschleißfestigkeit zugedacht hast?
Wegen Hechtgefahr. Habe auch mit Stahlvorfach geangelt, das ca. 10 cm lange Stück beim Tassie war so zu sagen ein Teil des Köders.
 

magi

Well-Known Member
Ich finde die Bruchstelle recht interessant. Ich weiss nicht, ob sich ein Teil der Stahlseelen nachträglich aufgespreizt haben. Sollte dem nicht so sein, würde ich anhand der Optik und Dickenunterschiede den Ansatz von Hecht100+, dass die Hülse gerutscht ist und damit auch einen Teil der Ummantelung mitgenommen hat, für plausibel halten. 1×7 in 5 kg ist durch die Bank weg recht filigran und zumindest das ummantelte, mir bekannte grüme Drennan -Material in 12 lbs ist relativ gesehen recht dick ummantelt. Wenn die Hülse nicht mit ausreichend Schmackes gequetscht wurde bzw. die Hülse vom Innendurchmesser zu gross war, würde ich das also nicht per se ausschließen. Die Kraft der Forellensprungs könnte m.E. durchaus ausreichend sein, das bei bereits leichtem Verkanten des Teufels die verbleibende Hülse (nachdem sich das erste kurze Stück bereits aus der Hülse gelöst hat) vollständig vom Vorfach schiebt und dabei die Ummantelung auf einer längeren Strecke beschädigt. Zumindest gibt dein Foto das so her.
 
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Bilch

Otto-Normalangler
Vielen dank für Eure Antworten!

Ich finde die Bruchstelle recht interessant. Ich weiss nicht, ob sich ein Teil der Stahlseelen nachträglich aufgespreizt haben. Sollte dem nicht so sein, würde ich anhand der Optik und Dickenunterschiede den Ansatz von Hecht100+, dass die Hülse gerutscht ist und damit auch einen Teil der Ummantelung mitgenommen hat, für plausibel halten. 1×7 in 5 kg ist durch die Bank weg recht filigran und zumindest das ummantelte, mir bekannte grüme Drennan -Material in 12 lbs ist relativ gesehen recht dick ummantelt. Wenn die Hülse nicht mit ausreichend Schmackes gequetscht wurde bzw. die Hülse vom Innendurchmesser zu gross war, würde ich das also nicht per se ausschließen. Die Kraft der Forellensprungs könnte m.E. durchaus ausreichend sein, das bei bereits leichtem Verkanten des Teufels die verbleibende Hülse (nachdem sich das erste kurze Stück bereits aus der Hülse gelöst hat) vollständig vom Vorfach schiebt und dabei die Ummantelung auf einer längeren Strecke beschädigt. Zumindest gibt dein Foto das so her.
Miss doch mal nach. Ich denke Hülse war nicht ordentlich gequetscht?
Glaube nicht, dass die Hülse gerutscht ist. Durchmesser ist (glaube ich zumindestens) 1 mm und sie war recht ordentlich gequetscht. Das verbliebene Ende ist volkommen intakt und sieht so aus als ob die Hülse mit einem Seitenschneider abgetrennt wäre. Die Ummantelung ist übrigens sehr dünn

Also dieser Tassi mit den 10 cm Stahl war von Werk aus?
Nein, diese Variante habe ich aus YT gelernt, nehme Mono/FC oder Stahl beim Hechtgefahr.



Ich habe gestern beim Karpfenangeln (als Trostpreis gab es einen schönen Schuppi :laugh2) viel nachgedacht und glaube, die plausibelste Erklärung hat Angler2097 geliefert.

Ich habe meine Tassies immer so montiert, wie aud den YT Videos, habe aber immer einen 10 bis 20 cm Stück Mono/FC genommen und oben dann einen Wierbel montiert, was mir schnelles Köderwechseln ermöglicht.

20210607_132329.jpg

Ich habe aber im letzten Jahr vier Fische durch Schnurbruch verloren (dieser war der vierte), immer nur beim Tassie und immer war der Bruch am Sprengring. Habe stets gedacht, es war nur mein Fehler - die Knoten waren nicht ganz neu und ich habe sie nicht überprüft. Aber einmal war es sogar 0,41er (!!!) FC und gestern war es Stahl und die Montage ganz neu. Glaube dass der Knoten bzw. Quetschung oberhalb des Hakens bzw. am Sprengring einfach eine Schwachstelle ist. Warum, weiß ich nicht, kann aber an der geringen Länge liegen.
 

magi

Well-Known Member
Bei vier verlorenen Fischen durch Bruch der Montage stimmt vermutlich etwas essentielles nicht an deiner Zusammenstellung. Ich würde so auf keinen Fall weiterfischen und zumindest mal versuchen, Stahl der 7 oder 9 kg Klasse als 7×7 & ummantelt einzusetzen. Trägt zwar etwas dicker auf, ist aber auch wesentlich flexibler. Zusätzlich ein kleines Stück Schrumpfschlauch über die Hülse kann zumindest helfen, den Druck des Devils auf die Hülsenkante beim Wurf (kurzfristig) zu mindern-sofern das ein Thema sein sollte und die Hüsenkante dadurch ggf. In Richtung Stahl geknickt wird. Wenn das tatsächlich ein Problem sein sollte, wird der Schrumpfschlauch genau an dieser Stelle auch bald eine Macke haben. So kannst du das zumindest optisch etwas im Blick behalten.
 
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Bilch

Otto-Normalangler
Bei vier verlorenen Fischen durch Bruch der Montage stimmt vermutlich etwas essentielles nicht an deiner Zusammenstellung. Ich würde so auf keinen Fall weiterfischen und zumindest mal versuchen, Stahl der 7 oder 9 kg Klasse als 7×7 & ummantelt einzusetzen. Trägt zwar etwas dicker auf, ist aber auch wesentlich flexibler. Zusätzlich ein kleines Stück Schrumpfschlauch über die Hüle kann zumindest helfen, den Druck des Devils auf die Hülsenkante beim Wurf (kurzfristig) zu mindern-sofern das ein Thema sein sollte und die Hüsenkante dadurch ggf. In Richtung Stahl geknickt wird. Wenn das tatsächlich ein Problem sein sollte, wird der Schrumpfschlauch genau an dieser Stelle auch bald eine Macke haben. So kannst du das zumindest optisch etwas im Blick behalten.
Beim Stahl (es ist 1x7) ist mir das gestern zum ersten mal passiert, früher war es immer FC und der Knoten war immer mit einer Perle geschützt.

Wie ich schon gesagt habe, habe immer gedacht mein Fehler war nur, dass ich den Knoten vor dem Angeln nicht noch einmal überprüft habe, aber wie es scheint, stimmt mit der Montage etwas nicht und habe definitiv vor diese Montage nicht mehr weiter zu benutzen.
 

Bilch

Otto-Normalangler
War das immer eine harte Kunststoffperle? Wenn ja würde ich auf jeden Fall auch mal eine Gummiperle oder eine Kombination aus Kunststoff-/Gummiperle versuchen. Wenn es auch um die Lockwirkung geht, gibt es die Gummiversionen auf in rot bzw. fluoreszierend neongelb als Klassiker.
Immer eine Kunststoffperle, vorgestern beim Stahl habe ich aber keine Perle montiert
 

PirschHirsch

Well-Known Member
1x7 ist wie gesagt per se knickanfälliger als 7x7. Insofern würde ich das für eine Linethru-Montage nicht verwenden.

Da sind dann auch die 5 kg IMO deutlich zu schwach bzw. zu empfindlich. Durch die Ummantelung sieht man dann evtl. Schäden nicht.

Ich persönlich würde da auf nicht ummanteltes 7x7 mit mindestens 7 kg setzen (mit Tendenz zu 9 kg).

Zudem wären mit die 10 cm Stahl viel zu kurz - das kann schon bei ner 60er-Fritte komplett im Maul verschwinden. Da muss sich der Hecht nur mal halb drehen, und die Hauptschnur hängt in den Zähnen oder scharfen Kiemenbögen.

Daher würde ich da auf mindestens 30 cm hochgehen.

Generell gilt: Je kürzer ein Stahlstück, desto stärker sollte es sein. Vor allem bei LT-Montagen, bei denen der Köder auf voller Länge auf dem Vorfach rumscheuert.

Gilt ansonsten insbesondere auch für Stinger an Gummifischen - diese sollten immer deutlich (!!!) stärker als das eigentliche Stahlvorfach sein.

Extreme Last auf einem dünnen kurzen Stahlstück ist enorm gefährlich - Stahl ist nicht dehnbar und kann bei Lastspitzen dann abfackeln.

Auch z. B. bei C-Rigs aus Stahl sollte das Material nicht zu schwach ausfallen - ein C-Rig ist praktisch auch eine LT-Montage, da das Bullet frei auf dem Stahl läuft.

Apropos C-Rig:

Niemals (!!!) Gummistopper auf ein Stahlvorfach ziehen - das ruiniert potenziell die komplette Flechtung und dröselt das Ganze auf. Darum eine Gummiperle auffädeln, dann hinter die Perle einen Stopper aus Silikon-Schmuckfaden etc. binden und den Stopper an Ort und Stelle lassen - wenn der verschoben wird, kann es wiederum aufdröseln.

Idealerweise ein C-Rig aus Stahl zweiteilen: Ein starkes Bullet Trace mit Wirbel am Ende und eine Gummiperle als Puffer vor der Quetschung, am Wirbel dann das eigentliche Hooktrace einhängen.

Die Vorfachlänge kann dann ganz einfach durch verschiedene Hooktrace-Längen variiert werden.

Das Hooktrace sollte aber immer kürzer als das Bullet Trace sein, um Überbeißer zu verhindern.

Also vom Prinzip her konfiguriert wie Uptrace und Hooktrace beim Deadbaiten mit dem Deadbait Pencil etc.

Ich habe aber im letzten Jahr vier Fische durch Schnurbruch verloren (dieser war der vierte), immer nur beim Tassie und immer war der Bruch am Sprengring. Habe stets gedacht, es war nur mein Fehler - die Knoten waren nicht ganz neu und ich habe sie nicht überprüft. Aber einmal war es sogar 0,41er (!!!) FC und gestern war es Stahl und die Montage ganz neu. Glaube dass der Knoten bzw. Quetschung oberhalb des Hakens bzw. am Sprengring einfach eine Schwachstelle ist. Warum, weiß ich nicht, kann aber an der geringen Länge liegen.

Niemals Knoten oder Stahlschlaufen direkt an Sprengringen anbringen: Die scharfen Kanten des Sprengrings rechts und links der "Lücke" können eine extreme Sägewirkung haben und auch dickerem Stahl den Garaus machen - insbesondere unter Last.

Auf- bzw. Anscheuern geht da bereits ohne Fischkontakt, nur durch die mechanische Angelbelastung - wenn das auf bzw. im Sprengring rumrutscht, kann es bereits erste Schäden geben. Unter Last ist dann Sense.

Potenziell wird die Stahlschlaufe schon beim Einziehen in den Sprengring genau an der Spitze gequetscht bzw. beschädigt. Das muss auch ohne Ummantelung nicht unbedingt sichtbar sein - mit Ummantelung besteht dann so gut wie keine Chance, so einen Vorschaden zu erkennen.

Darum das FC bzw. Stahlvorfach immer an einem gut gearbeiteten Solid Ring ohne scharfe Kanten anbringen und dann den Solid Ring in den Sprengring einhängen.

Direktes Anbringen von Stahlschlaufen an Sprengringen ist übrigens auch bei allerlei fertig kaufbaren Stinger-Systemen usw. beobachtbar - in meinen Augen eine komplette Fehlkonstruktion. Auch mit ein Grund, warum ich grundsätzlich alles selbst baue.

Harte Kunststoffperlen sind ebenfalls nicht als Knotenschutz geeignet - im Gegenteil, die können die Knoten richtig fertigmachen. Insbesondere, wenn die Bohrung evtl. nicht ganz sauber gearbeitet ist.

Als Puffer daher immer nur Gummiperlen einsetzen.
 
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PirschHirsch

Well-Known Member
Kein Problem, gern geschehen :)

Teure spezielle Solid Rings sind übrigens unnötig: An einer Forellen- oder Zanderrute tut es da auch ein anständiger Vorfachring aus dem Karpfenbereich.

Einfach da das FC bzw. Stahlvorfach dran befestigen und den Ring dann in den Sprengring einhängen.

Ich verwende für solche Zwecke runde Karpfen-Vorfachringe von MIKA Products - die sind unauffällig dunkel und sehr sauber gearbeitet, d. h. sie haben keine scharfen Kanten.

Richtige Hochlast-Solid-Rings mit 50 kg+ verwende ich dann ab XH aufwärts.
 
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