Schöne Fischereibücher

Hecht100+

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Verschiedene Länder, tolle Fische, zum Träumen.
 

Peter117

Well-Known Member
Ich mach' heute mal mit einem weiteren Klassiker der deutschen Angelliteratur weiter:
"Wilhelm Bischoff's" "Anleitung zur Angelfischerei" wurde erstmalig 1859 mit 3000 Exemplaren aufgelegt.
Der Autor schreibt in seinem Vorwort: >Die Fischerei hat in jüngster Zeit wieder erhöhte Aufmerksamkeit und zahlreiche Liebhaber sich erworben, wozu vielleicht das verminderte Jagdvergnügen, sowie auch die in neuerer Zeit gemachte merkwürdige Entdeckung künstlicher Befruchtung der Fisch-Eier, viel beigetragen haben mag. Vor hunderten von Jahren war schon die Fischerei eine Lieblingsunterhaltung großer Herren und es wurden viele Bücher darüber geschrieben, die von Geheimnissen der verschiedenen Köder, Witterungen und Beitzen strotzten, und selbst der Auf- und Abnahme des Mondes eine große Rolle zutheilten, die aber heut zu Tage nur sehr wenig Brauchbares mehr bieten, und sehr viele Unrichtigkeiten und Albernheiten bieten...<
Dieses wollte er mit seinen persönlichen Erfahrungen den angehenden Anglern mitteilen und nur solche Fangarten zu beschreiben, von deren Erfolg er sich persönlich überzeugt hatte - ein echter Praktiker also.

Die zweite Auflage wurde von 21 Herren des bayrischen Fischerei-Vereins, u.a. durch unseren verehrten Dr. Karl Heintz und seines Bruders Otto, mit Rücksicht auf zahlreiche neuere Erfahrungen und modernen Anforderungen überarbeitet und erschien 1882.
Wilhelm Bischoff selbst erlebte diese 2. Auflage nicht mehr - er starb kurz vorher als hochbetagter Greis.
Auch hier wieder in schönem Jugendstilgewand...
(Ob das Gesicht den Autor zeigt entzieht sich meiner Kenntnis...)

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Peter117

Well-Known Member
Diese Tafel zeigt den damaligen Aufbau des Angelgeräts - für heutige Verhältnisse sehr ungewöhnlich ist die Position der Rolle am unteren Ende...

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Die Beschreibung des damaligen Rutenmaterials finde ich aber beim Stork wesentlich besser

Es gibt noch ein ganzes Buch voll Eigenwerbung:

"Der Angelsport" von "Hermann Stork Senior" von 1898

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Dort wurde übrigens auch schon eine Inline-Teleskop-Rute beschrieben...
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Peter117

Well-Known Member
Aber zurück zum Bischoff...
Posenfischen war anscheinend nicht so seins - dafür wurden viel mehr Fliegen und Spinnköder vorgestellt:

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Schon damals nutzte man Anglizismen - die Fliegen hießen: Downhill Fly (14), Red Spinner (15) oder Black Ant (18)...
 

Peter117

Well-Known Member
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77a und 77b zeigen den Heintzspinner zu dem Bischoff schreibt:
>Der von unserem Vereinsgenossen Herrn Bezirksgerichtsrath O. Heintz, einem der erfahrensten Schleppfischer, construierte Köder (...) welcher aus Kupferblech mit Gold- oder Platinaplatirung gefertigt ist, zeichnet sich durch seinen intensiven Glanz, durch sein rasches Spielen und vor allem Anderen besonders durch die Stellung der Angelhaken aus.<
Viel hilft viel war damals die Devise - wenn man beim Stork nachschaut, sieht man, dass man von den starren Haken anscheinend bald wieder abging...
...und damit hat man geangelt...
Hauptsache, es dreht sich...
 

Mikesch

Allrounder
Aber zurück zum Bischoff...
Posenfischen war anscheinend nicht so seins - dafür wurden viel mehr Fliegen und Spinnköder vorgestellt:

Anhang anzeigen 369499

Schon damals nutzte man Anglizismen - die Fliegen hießen: Downhill Fly (14), Red Spinner (15) oder Black Ant (18)...
Das kommt daher, dass die Fliegen von englischen Anglern/Bindern entwickelt wurden.
 

Peter117

Well-Known Member
Jetzt kommen auch die ersten "Actionfotos" - Bewegungsabläufe des Wurfes:

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Damals noch - oh Graus - mit abgeknicktem Handgelenk...
Sehr schön zu sehen: Der Erdspeer, mit dem man die Rute in die Erde stecken konnte.

Ansonsten noch ein paar Fotos von Köderfischen am System - die haben halt ruhig gehalten...
War 'ne aufwändige Sache sowas anzuködern...

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Ich hätte mir ja noch ein paar Fotos von seinen Fischen gewünscht - der Karl hat schon ganz schön abgeräumt damals...
 
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Peter117

Well-Known Member
Die Spinner und Blinker haben sich nicht stark verändert, deswegen lass ich die hier mal weg.
Auch der Heintz-Spinner taucht hier (möglicherweise) zum letzten Mal auf. Im Gegensatz zum Bischoff, der den Heintz-Spinner seinem großen Bruder Otto zuschreibt, schreibt Karl, dass er ihn zusammen mit seinem Bruder entwickelt hat.

Es gibt aber auch hier wieder ein paar schöne Fliegentafeln:

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Peter117

Well-Known Member
Ich muss nochmal einen der alten Schinken präsentieren... :cool:

Wir sind jetzt im Jahre 1904, als Gustav Fellner seinen "Angelsport" herausgibt.
Auch hier wieder ein schöner Jugendstileinband mit dem Meister himself...

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Gustav Fellner lebte von 1853 bis 1936 - seine Schriften "Der praktische Angler" wurden aber bis 1954 verlegt. Damit ist er einer der am längsten gelesenen Angelsportautoren...
 

Peter117

Well-Known Member
Jetzt werden auch die ersten Fische gepostet...

Der Hecht ist ja noch nicht so aufregend, aber den Huchen kann man schon Respekt zollen. Zumal, wenn man bedenkt, mit was für Gerät die Sportfreunde damals losgezogen sind...

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Peter117

Well-Known Member
Ich mach' mal in 1904 weiter... :laugh2

Der Schriftsteller Dr. Fritz Skowronnek bringt sein Werk "Die Fischwaid" heraus.

Der Fritz lebte von 1858 bis 1939 und wuchs in der sehr wasserreichen Gegend um Lyck, in Ostpreußen, dem heutigen Elk in Polen, auf.
Ende des 19. Jahrhunderts zog es ihn nach Berlin, wo er als Journalist tätig war. Er blieb aber seiner Heimat Masuren immer sehr verbunden, was sich in seinen zahlreichen Schriften niederschlug.

Der Einband der "Fischwaid" ist entgegen der Mode seiner Zeit oder aber dieser voraus eher schmucklos - man weiß es nicht.
Daneben ein Bild des etwa Mitte 40 jährigen Verfassers...

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