Pressemeldung
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Tiefseebergbau in Norwegens Gewässern geplant (Beispielfoto: pixabay)

Die norwegische Regierung legte kürzlich Pläne vor, ein Gebiet von der Größe Großbritanniens zwischen Svalbard und der Insel Jan Mayen für den Tiefseebergbau zu erschließen. Norwegen wäre damit das erste Land weltweit, das die Tiefsee radikal auszubeuten plant. Und das leider ohne Rücksicht auf die fast unerforschten Ökosysteme des Meeresgrundess. Eine gefährliche Entwicklung, die nicht nur Folgen für Norwegens Tiefseegewässer haben könnte.

Bereits im Dezember 2023 hatte die norwegische Regierung im Parlament die Mehrheit für ihre Tiefseebergbau-Pläne erhalten. Der Beschluss folgte dann am 9. Januar 2024 durch die formelle Abstimmung. Dass Norwegen mit den Plänen weiter als jedes andere Land vorangeht, könnte hohe politische Wellen auf nationaler und internationaler Ebene schlagen. Unternehmen wie Equinor und Aker BP könnten sich so dem Bergbau anschließen - wenn die Branche 2024 einen reibungslosen Start hinlegt. Norwegens Entscheidung könnte einen Dominoeffekt auslösen und den Druck auf die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) seitens anderer Länder, die ebenfalls in internationalen Gewässern Tiefseebergbau betreiben wollen, deutlich erhöhen. Die Folge: Der Ausbau dieser umstrittenen Industrie könnte unkontrolliert beschleunigt werden.

Besonders beunruhigend ist: Der Ressourcenabbau soll ohne allgemeine Umweltverträglichkeitsprüfung stattfinden. Zudem werden weder zusätzliche Mittel zur Sicherung der Umweltforschung noch zur Überwachung der Industrie bereitgestellt. Die Befürchtung: Die Industrieaktivitäten bleiben unter dem Radar. Was es jedoch noch schlimmer macht: Es sind keine Regularien vorhanden, die festlegen, wie die Industrie am Meeresboden überhaupt abbauen darf. Demnach können die Unternehmen den Meeresboden schonungslos ausbeuten – ohne jegliche Kontrolle oder Konsequenzen.

Norwegen plant, in den arktischen Gewässern Kobaltkrusten abzubauen. Dabei fräsen riesige Maschinen die oberste Schicht des Meeresbodens ab und zerstören unwideruflich alles, was auf dem Meeresboden lebt. Die Tiefseebergbauindustrie soll es weiterhin auf "Schwarze Raucher" abgesehen haben: Diese Quellen am Meeresboden spucken heißes Wasser aus und enthalten dabei einen Cocktail aus verschiedenen chemischen Elementen. Besonders viel Schwefel und Eisen, aber auch Kupfer, Zink und andere Mineralien werden so freigesetzt. Die Mineralien sammeln sich an und bilden biss zu zehn Meter hohe Schornsteine. Die "Schwarzen Raucher" sind Heimat vieler Arten. Beispielsweise von Krebsen, aber auch vielen Mikroorganismen, die ganz unten in der Nahrungskette stehen.

Der Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) unterliegt eigentlich die Kontrolle, die Aktivitäten rund um den Tiefseebergbau zu überwachen, zu verwalten und zu regulieren. Dies gilt jedoch ausschließlich für internationale Gewässer. Doch wie viele andere Länder hat auch Norwegen eigene, sogenannte Territorialgewässer und eine ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) gemäß dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen. Innerhalb dieser Bereiche verfügt Norwegen über das alleinige Recht, Gesetze bezüglich Navigation, Umwelt und Ressourcennutzung zu erlassen. In der ausschließlichen Wirtschaftszone kann Norwegen exklusiv über natürliche Ressourcen verfügen wie zum Beispiel Fischgründe, Öl- und Gasvorkommen – oder eben Rohstoffe in der Tiefsee. Von diesem Recht macht die Regierung Norwegens jetzt Gebrauch.

Gegen den Tiefseebergbau startete Greenpeace eine Petition.

Quelle: https://www.greenpeace.de/biodivers...orwegen-beschliesst-tiefseebergbau-gewaessern
 
Ich habe schon etwas über Manganknollen gelesen, die irgendwo sehr zahlreich auf dem Meeresgrund herumliegen und eigentlich nur eingesammelt werden müssen.
Wie tief die liegen, weiß ich allerdings nicht mehr.

Norwegen oder ein anderes europäisches Land kann nicht ohne Genehmigung von bestimmten Behörden wie der Umweltschutzbehörde, der Politik, Fischereibehörde, Bergbaubehörde....usw. einfach Drauflosbaggern!
Das bringt doch sicher auch die Bevölkerung gegen Norwegen bzw. die Regierung auf, und das bestimmt nicht gerade unerheblich!

Sollte dieser Tiefsee-Bergbau Schwachsinn tatsächlich stattfinden, rechne ich stark mit entsprechend blockierten Häfen und Sabotage an den "Bergbauschiffen".
Man kann nicht ohne Erfahrung, Tests, Versuche, Filmen des Meeresgrundes an den zu explonierenden Bereichen nicht einfach Tiere und ihre Lebensräume vernichten!

Sollen die doch ihren Bergbau an Land beibehalten, oder reichen den Norwegern ihre Ausbeuten nicht mehr?
 
Die kapitalistische Produktion braucht zwingend die Akkumulation von Kapital.
Die Endlichkeit der Natur setzt diesem Akkumulationsprozess Schranken.
Allerdings werden jene immer weiter verschoben, mittlerweile mit dem Wunsch,
die Meeresböden gleichsam auszubeuten..
Zudem stecken die kapitalistischen Kernländern in einer Wachstumsschwäche.

Was wird also geschehen? ..^^
 
Leider nein, "Wachstum" bezieht sich hier auf Kapitalakkumulation..
Hoffnung für die Natur wird m.M.n. erst bestehen, wenn es eben nicht mehr um Kapitalakkumulation
gehen sollte. Das würde aber viel mehr als nur eine Revolution voraussetzen. Fürchte das ich diese
Freiheit zu meiner Lebenszeit nicht erleben werde dürfen..
 
Ich habe schon etwas über Manganknollen gelesen, die irgendwo sehr zahlreich auf dem Meeresgrund herumliegen und eigentlich nur eingesammelt werden müssen.
Wie tief die liegen, weiß ich allerdings nicht mehr.

Norwegen oder ein anderes europäisches Land kann nicht ohne Genehmigung von bestimmten Behörden wie der Umweltschutzbehörde, der Politik, Fischereibehörde, Bergbaubehörde....usw. einfach Drauflosbaggern!
Das bringt doch sicher auch die Bevölkerung gegen Norwegen bzw. die Regierung auf, und das bestimmt nicht gerade unerheblich!

Sollte dieser Tiefsee-Bergbau Schwachsinn tatsächlich stattfinden, rechne ich stark mit entsprechend blockierten Häfen und Sabotage an den "Bergbauschiffen".
Man kann nicht ohne Erfahrung, Tests, Versuche, Filmen des Meeresgrundes an den zu explonierenden Bereichen nicht einfach Tiere und ihre Lebensräume vernichten!

Sollen die doch ihren Bergbau an Land beibehalten, oder reichen den Norwegern ihre Ausbeuten nicht mehr?
Hallo,

Norwegen ist schon mal nicht in der EU. Das heißt irgendwelche EU-Vorschriften binden die nicht. Hinzu kommt, dass das Meeresgebiet zwischen Svalbard und Jan Mayen schon mal runde 1000 Kilometer vom norwegischen Festland entfernt ist und deshalb die meisten Norweger nicht interessieren dürfte, was da geschieht.

Gruß

Lajos
 
Hallo,

Norwegen ist schon mal nicht in der EU. Das heißt irgendwelche EU-Vorschriften binden die nicht. Hinzu kommt, dass das Meeresgebiet zwischen Svalbard und Jan Mayen schon mal runde 1000 Kilometer vom norwegischen Festland entfernt ist und deshalb die meisten Norweger nicht interessieren dürfte, was da geschieht.

Gruß

Lajos
Ist das noch Norwegischer Festlandssockel oder schon internationales Gewässer?
Ich dachte, dieser UW-Abbau bezieht sich auf Küstennahe Regionen, wo Fischfang usw. betrieben wird....

Hecht100 und JKC: Statt mich über meinen Beitrag mit euren Icons nur auszulachen, hätte ich mir von euch eine SACHLICHE Erklärung gewünscht, wenn ich mit meinem Text falsch lag, aber das ist wohl zuviel verlangt!
 
Ist das noch Norwegischer Festlandssockel oder schon internationales Gewässer?
Ich dachte, dieser UW-Abbau bezieht sich auf Küstennahe Regionen, wo Fischfang usw. betrieben wird....

Hecht100 und JKC: Statt mich über meinen Beitrag mit euren Icons nur auszulachen, hätte ich mir von euch eine SACHLICHE Erklärung gewünscht, wenn ich mit meinem Text falsch lag, aber das ist wohl zuviel verlangt!

Hallo,

zum Festlandssockel gehört diese Region sicher nicht mehr, Immerhin ist diese ja gute 1000 Kilometer vom norwegische Festland entfernt.
Nach einem alten Vertrag darf aber Norwegen sein Seegebiet um jeweils 200 Meilen von seinem Territorium ausdehnen und da Svalbard sowie Jan Mayen norwegisches Staatsgebiet sind, deckt dies auch so ziemlich die Entfernung dazwischen ab ab51.

Gruß

Lajos
 
zum Festlandssockel gehört diese Region sicher nicht mehr, Immerhin ist diese ja gute 1000 Kilometer vom norwegische Festland entfernt.
Nach einem alten Vertrag darf aber Norwegen sein Seegebiet um jeweils 200 Meilen von seinem Territorium ausdehnen und da Svalbard sowie Jan Mayen norwegisches Staatsgebiet sind, deckt dies auch so ziemlich die Entfernung dazwischen ab ab51.
Liegt unter anderem auch daran, dass Norwegen eben nicht EU Mitglied ist.
Im Prinzip können die dort machen was sie wollen, die anderen Staaten können zwar meckern, aber ich fürchte das wird sie nicht großartig interessieren.
Für die Norweger waren ihre Meeresgebiete schon immer vor allem eins, nämlich Wirtschaftsflächen!
Ist auch irgendwie verständlich, das Land an sich gibt ja nix her, weder Agrarprodukte noch nennenswert Bodenschätze, ist halt alles nur Fels dort.
Trotzdem gehören sie zu den wirtschaftlich stärksten Ländern, dank Öl und Gas und nicht zu vergessen Fischerei.

Jürgen
 
Nunja, "gibt nix her" sieht anders aus. Öl und Gas macht Norwegen seit Jahrzehnten reich, dank der Sanktionen gegen Russland läuft es besser denn je.
Zudem hat man neulich erst riesige Mengen an Phosphat entdeckt, jetzt noch der Kram, den sie in der Tiefsee fördern wollen und vermutlich auch werden.
Bei Gemecker der Bevölkerung wird man halt einen Zettel bedrucken lassen mit "Ist gar nicht so schlimm, was wir da treiben." Wer will es überprüfen? Riesige Widerstände in der Bevölkerung wird es wohl nicht geben, der Schaden bleibt ja erstmal unsichtbar und ein nicht unerheblicher Teil der Einnahmen wird in den staatlichen Pensionsfonds wandern, dank dem man sich in No noch auf eine Rente verlassen kann.
Geld regiert leider die Welt.
 
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