Jerken oder Jiggen auf Hecht?

N0body

Member
Hallo zusammen,

momentan überlege ich mir, ob ich mir eine Baitjigger XH für 15-20 cm Shads inkl. 10-20g Bleikopf kaufen soll.

Bei den Überlegungen ist mir irgendwie eines noch nicht ganz klar geworden. Der Hecht ist ein Sichträuber und selten press am Grund (tiefster Winter mal außen vor..und selbst da kann man ihn auch im Flachwasser fangen)...

Wieso also nicht gleich ne Jerke kaufen und bis max 3,5 m Tiefe damit fischen?

Irgendwie versuche ich momentan für mich zu argumentieren, wieso unbedingt Gummifisch auf Hecht fischen? Durch das werfen großer Shads mit der Statio zwirbelt es an dem Finger und gleichzeitig fische ich evtl. zu oft unter den Hechten her...

Okay Freiwasserjiggen ist eine Option... aber wieso dann nicht gleich Diver an der Jerke fischen..? mehr fun beim fischen selbst, keine Schmerzen durch ne BC...

Irgendwie leuchtet mir das noch nicht ganz ein.

Wäre super, wenn ihr mir einfach mal eure Meinung dazu runterschreiben würdet! :)

Ich weiß, dass mal das und mal das eben besser fängt. Jedoch kann man bei ner kurzen Jerke ja auch mal Gummi dranhängen, falls so garnichts läuft.

BG Dennis
 

Snakesfreak

Well-Known Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Hi,

Nur mal so als Überlegung...

Du kannst dir auch ne BC Combo mit 210-230 cm holen und damit sowohl Shads (wobei die von dir angegebenen noch keine wirklich großen) als auch Jerks fischen!
Die meisten Jerks lassen sich auch wunderbar mit seitlichen Schlägen animieren und Gummis sind meist einfach eingeleiert besser als Hard am Grund gejiggt. Hier kannst du die Tiefe auch über den Kopf regulieren.
 

N0body

Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Hey Snakesfreak,

den Gedanken hatte ich auch schon. Hatte halt noch nie mit ner Baitcaster gefischt und deshalb zunächst nur die Baitjigger XH im Kopf gehabt.

Zum Schleppen vom Ruderboot und zum Werfen in Flachwasser und tieferen Zonen sollte die Jerke ja auch alles verkraften denke ich.

Wie sieht denn das Köderspektrum einer Jerke aus? Gezielt jiggen bestimmt nur mit Abstrichen, wegen der Übersetzung der Mulit und der kurzen Rute oder?

Verstehe nicht so ganz, wieso man dann nur wenige Profis wie Uli Beyer und Co. mit ner Jerke sieht...
 
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Ich habe etliche Jerkruten an der Wand, aber eine Jerkrute als Universalwaffe ist meiner Meinung das schlechteste was überhaupt geht. Jerkruten sind auf Grund ihrer Länge und Aktion sowas von speziell, dass ich ne Jerkrute niemals für was anderes zweckentfremden würde. Zum schleppen viel zu kurz und viel zu hart. Beim jiggen mit Gummis fällt Dir schnell die Hand ab (zudem hast du bei kleineren Gummis null Ködergefühl), selbst einleieren großer Swimbaits macht nur bedingt Spass. Musste mal wegen einer defekten Rute am Bodden einen ganzen Tag große Swimbaits wie Mcrubber, Pig Shads ersatzweise mit meiner 125g Jerke werfen. NIE WIEDER! Seit dem gehen immer 3 Ruten mit an Bord.
So lange das Gewässer recht flach ist steht der Hecht öfters am Grund als man denkt. Erst recht an Tagen an den er nicht will. Da kannst du ihn evtl. noch reizen in dem du knapp am Maul vorbei jiggst. Wir jiggen beispielsweise in Holland oft gezielt 8-10m Löcher ab. Rest des Gewässers ist 2-3m tief mit einer durchgängigen Kante zur Fahrrinne auf ca. 5m. Fast alle Ü1m Fische kamen aus solchen Löchern und zwar hart am Grund. Beispielsweise kamen an einem 4 tägigen Angeltrip zu 3 ein 96er ein 103er und ein 114er alle aus dem gleichen 10m Loch und zwar hart am grund mit einem 6er Sea Shad gejiggt. und zu der Zeit fingen wir auch noch genügend Fische bis 85 an den 3m Kanten. Hätte ich dieses Jahr hauptsächlich mit Jerks gefischt hätte ich nur so 25% meiner Fische gefangen. Für das Frühjahr meist top und so älter das Jahr wird umso weniger Jerks kommen an den Snap. Und meine Gewässer an denen ich überwiegend bin sind im Schnitt 2-5m tief. Die Leute die fast das ganze Jahr jerken machen sowas meist aus Passion. Genauso wie Fliegenfischen auf Hecht. Die nehmen gerne auch mal weniger Fische im Kauf um ihr Ding so durchzuziehen.

Eine 2,70m Baitjigger ist tausendmal allroundtauglicher als eine Jerkrute. Selbst gelegentliches Jerken geht da mal mit den passenden Ködern. Und ein Gummifisch ist viel felxibler. Kannst du von 1m bis 25m anbieten. Mit Jerks bist du da viel zu eingeschränkt.
Bzgl. Profis: Uli Beyer jerkt überwiegend mit seiner Baitjigger XH (wenn er überhaupt mal jerkt). An der Rute fischt er auch seine Zalt, Hybridas und Co. Der Gute jiggt zu gewissen Zeiten auch gerne mit richtig schweren Bleiköpfen am Möhnesee auf 15m....
 
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N0body

Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Das ist doch mal eine Antwort! Wirklich herzlichen Dank dafür! Ich habe soo viel gegoogelt und gelesen und trotzdem wurde es nie so klar geschrieben, wie in deinem Text!

Ich denke, dass ich besonders durch die Option des gelegentlichen Jerkens mit der BJ XH mich für diese nun zu 100% entschieden habe.
Lediglich die Rollenwahl steht noch an, da ich nicht weiß, ob meine Red Arc 10400 den schwereren Köder auf Dauer nicht unterliegt. Bislang hatten meine Köder meist nur Gewichte um die 30-40g, was problemlos möglich war.

Die Rute wird hauptsächlich im Fluss und See eingesetzt. Dafür wäre die BJ mit Sicherheit sinnvoller, wenn ich die von dir genannten Punkte betrachte.

Über Schnur und welche Köder nun genau von mir gefischt werden, werde ich mich dann im Laufe der Zeit erkundigen. Bei Zander war dies irgendwie einfacher. :D

Denke bei Hechtgummis an 15-20 cm, dicker Schwanz und flankender Körper,
Wobbler Klassiker, wie die von dir genannten Zalts, Hybrida etc. in ~15 cm.

Der Rest wird sich dann schon noch ergeben. :)
 

Fruehling

Well-Known Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

...Verstehe nicht so ganz, wieso man dann nur wenige Profis wie Uli Beyer und Co. mit ner Jerke sieht...

Speziell Uli Beyer ist ein begnadeter Jigger, dem in dieser Disziplin kaum jemand was vormacht! Mit der Jerkerei hatte er nie viel am Hut.

Wenn Du andere Profis meinst, dann sieht man die sogar recht häufig erfolgreich mit einer Jerke.

Für mich ists eine Frage der jeweiligen Situation in Verbindung mit dem jeweiligen "Köderangebot". Bin ich an einem flachen Gewässer, an dem hauptsächlich gejiggt wird, bin ich mit Jerkbaits eben nicht one in a million, sondern die Ausnahme, was oft mit entsprechendem Fangerfolg belohnt wird.

Umgekehrt wird ebenso ein Schuh draus, allerdings seltener, da "überjerkte" Gewässer eher selten anzutreffen sind. ;)

Schaut man im Netz nach Jerk-Videos aus Skandinavien wird einem schnell klar, was damit alles geht und wo die Vorteile gegenüber der klassischen Jiggerei liegen.
 

Deep Down

Well-Known Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Da hat der Blechinfett einen sehr geilen Beitag geschrieben! Das kann man nur unterschreiben!

Am Besten gefällt mir der Satz mit der Passion! Treffer! Wie geil! Ja, man geht im Winter eher mal ohne Fisch nach Haus, Hauptsache gejerkt!:l

Zum Thema:Vom Boot ist es einfach mehrere Ruten (Jerk- und swimbaitruten) mitzuschleppen. Vom Ufer aus ist das ne andere Sache!
Wenn Du beides Fischen willst, dann such Dir ne Rute mit Trigger um 2,10m. Es muss Dir aber bewusst sein, dass Du damit Kompromisse in beide Seiten eingehst! Da bin ich bei snakesfreak. Hänge jetzt aber nen Veto hinter, was das Jiggen angeht! Da funktioniert das bloße Durchleiern nämlich viel besser! Den Gufi kannst Du dann auch mal in Löcher durchsacken lassen! Da nimmste dann ne shallowmontage und kannst den Gufi perfekt mit einem Gewicht anpassen und es knallt! Außerdem lässte damit den Jighaken weg, der schon mal ganz unschön den Oberkiefer demoliert!
 
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Franz_16

Mitglied
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

... dass ich ne Jerkrute niemals für was anderes zweckentfremden würde

Dazu mal ein kurzer Einwurf ;)

So vor gut 10 Jahren waren Jerkruten mal als Seelachs-Ruten in Mode. Kurz, kräftig und im Vergleich zu den üblichen Pilk-Knüppeln halt dann doch auch relativ leicht. Da wurden dann die Calcuttas draufgeschraubt und ab gings. Großer Drillspaß bei den ohnehin als kampfstark bekannten Köhlern ;)

Man sieht: Es gibt fast nix, was sich nicht doch irgendwie zweckentfremden lässt ;)

Aber zwischenzeitlich gibts ja jetzt schon spezielle Meeres-Jerk-Ruten zum Seelachs-Angeln die meist in der Spitze noch etwas sensibler sind, EVA-Griffe haben usw.

Zurück zum Thema:
Da ist bereits alles gesagt, klasse Beitrag, Blechinfettseb #6
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Ich hatte die Baitjigger XH mal für einen Kumpel bestellt und konnte sie so eine Zeit lang fischen.
Der Kork an dieser Rute ist unterirdisch und ist eigentlich eine Korktapete, bei einer Rute für 200€, ist diese miese Qualität eine Unverschämtheit!
Am Wasser verlor ich beim ersten Einsatz dann noch gleich die Abschlusskappe, welche sich unbemerkt löste.
UB schreibt in seinem Forum selbst, man sollte diese entweder ankleben, oder mit einem passenden O-Ring sichern.
Letzteres wurde dann auch von mir gemacht, nachdem ich probiert habe mit wieviel Ausgleichsgewicht ich fischen wollte?
Es war eines, in Verbindung mit einer 4000er Shimano Twinpower (315gr.).
Wenn das Problem bekannt ist, frage ich mich, warum wird dieser O-Ring nicht gleich mit geliefert?
UB fischt diese Rute angeblich auch mit 23er Gummis, dass kann ich mir aber nicht vorstellen, weil die Rute dann eindeutig überfordert ist und deutlich in die Knie geht.
Wohlfühlbereich ist so zwischen 50 und 70gr. Ködergewicht, jedenfalls ist bei einem 20cm Gummishad Schluss nach oben.
Die Rute ist ansonsten in Ordnung, soll heißen Rückmeldung ist gut, finde sie aber ein bisschen zu weich (Geschmacksache!), zum Jerken taugt die deshalb sicher nicht!
Für mich ist sie ein gelungener Kompromiss zwischen Gummirute und Wobblerrute.

Jürgen
 
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Ich hatte die Baitjigger XH mal für einen Kumpel bestellt und konnte sie so eine Zeit lang fischen.
Der Kork an dieser Rute ist unterirdisch und ist eigentlich eine Korktapete, bei einer Rute für 200€, ist diese miese Qualität eine Unverschämtheit!
Am Wasser verlor ich beim ersten Einsatz dann noch gleich die Abschlusskappe, welche sich unbemerkt löste.
UB schreibt in seinem Forum selbst, man sollte diese entweder ankleben, oder mit einem passenden O-Ring sichern.
Letzteres wurde dann auch von mir gemacht, nachdem ich probiert habe mit wieviel Ausgleichsgewicht ich fischen wollte?
Es war eines, in Verbindung mit einer 4000er Shimano Twinpower (315gr.).
Wenn das Problem bekannt ist, frage ich mich, warum wird dieser O-Ring nicht gleich mit geliefert?
UB fischt diese Rute angeblich auch mit 23er Gummis, dass kann ich mir aber nicht vorstellen, weil die Rute dann eindeutig überfordert ist und deutlich in die Knie geht.
Wohlfühlbereich ist so zwischen 50 und 70gr. Ködergewicht, jedenfalls ist bei einem 20cm Gummishad Schluss nach oben.
Die Rute ist ansonsten in Ordnung, soll heißen Rückmeldung ist gut, finde sie aber ein bisschen zu weich (Geschmacksache!), zum Jerken taugt die deshalb sicher nicht!
Für mich ist sie ein gelungener Kompromiss zwischen Gummirute und Wobblerrute.

Jürgen

Bei der Baitjigger hast du teilweise echt krasse Qualitätsschwankungen. Gerade der Kork ist aber immer wirklich unterirdisch und das eigentlich bei allen Modellen der Baitjiggerserie. Den Blank find ich als Allroundhechtrute aber echt gelungen. Ringe sind auch okay. Hatte mir daher lange überlegt mal eine neuwertige gebrauchte zu schießen und dann das komplette Griffstück neu afzubauen.

Mit dem jerken bzgl. Baitjigger war auch eher als Notlösung gemeint, wenn man wirklich nur eine Rute besitzt. Generell ist aktiv jerken mit 2,70 Ruten recht anstrengend. Aber mal schnell einen Jerk dranhängen wenn man mal über 100m Krautfeld driftet geht dann doch schon.
 

N0body

Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Also das mit dem Kork hört sich wirklich nicht toll an.. besonders bei dem Preis...

Als ich 5 oder 6 andere Ruten in dem Segment in der Hand hielt, empfand ich die BJ XH aber direkt als besser.

Wüsste auch keine anständige Alternative. Außerdem mag ich die filegrane Art dee BJ. Alle anderen wirkten vom Blank her irgendwie klobig.

Hatte sogar ne irgendeine Rocke für 360 in der Hand und da gefiel mir der Griff einfach überhaupt nicht.
 

Deep Down

Well-Known Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Wüsste auch keine anständige Alternative.

Gibt es aber! Savagear Custom Predator in 2,58m entweder mit 170gr WG oder gleich 240gr WG! Selber Firma nur die neue MPP2 Serie mit 2,59m und 2,77m von 150gr-350gr WG alles dabei!
Etwas kürzer mit 2,44m und einem Wg bis 150gr die Black Savage Trigger oder DAM Effzett Optimus Lure Shooter 2,40m 80-170gr WG oder, oder, oder.

Feuer frei!


 
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N0body

Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Also die von dir genannten Ruten sind ein wenig über dem WG, was ich angestrebt habe. Ich peile halt 80g köder an und die hx wäre da schon top.

Außerdem lag die Rute einfach unglaublich gut in der Hand. Die hatte mich da irgendwie schon sehr überzeugt.

Habe selber die SG XLNT 20-60g und finde auch die klobig. Tolle Rute keine frage.. aber gefühlt liegen Welten zwischeb den Ruten.
 

N0body

Member
AW: Jerken oder Jiggen auf Hecht?

Danke nochmal an alle! Es ist nun eine gebrauchte BJ XH geworden. Für den Preis hätte ich nichts vergleichbares bekommen und falsch machen kann ich da auch wenig.

Nun frage ich mich nur, ob bei dem Köderspektrum meine RedArc 10400 nicht auf Dauer den Geist aufgibt.

Was noch ansteht ist die Schnurwahl. Hatte bislang zum Zanderangeln immer ne Stroft Gtp r3 drauf. Gibt es mittlerweile noch bessere Schnüre?

Würd mich über Meinungen dazu freuen.

Beste Grüße
 
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