Hochwasserfrage

Thomas9904

Well-Known Member
Mal ne Frage eines Unwissenden, vielleicht weiss es ja einer hier.

Bei dem vielen Regen momentan gibts ja auch viel Wasser in den Flüssen.

Wie ist das mit Schadstoffen eigentlich?

Wird durch das viele Wasser Schadstoff verdünnt?

Oder wird dadurch erst recht viele neue Schadstoffe in die Flüsse gespült von Straßen, Dächern, Feldern etc?

Ist das also eher gut oder schlecht, so schadstoffbilanzmäßig, mit dem vielen Regen?
 

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
AW: Hochwasserfrage

Ich weiß es nicht, aber ich würde sagen die Belastung geht nach oben. Allein wie du sagst auf Grund von Straßen, Landwirtschaft, usw.
Vielleicht muss man es aber auch etwas differenzierter betrachten, denn vermutlich steigen die Werte einiger Schadstoffe an, dagegen sinken wiederrum Andere.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
AW: Hochwasserfrage

Ich denke die Wasserqualität sinkt da ja auch von Straßen etc. Allerhand reingespült wird. Sieht man bei unserer Hündin: wenn sie aus einer Pfütze trinkt kriegt sie durchfall und kotzerei weil die ganze Gülle quasi ausgewaschen wird. Ist diesen Winter aber bisher gottlob erst einmal passiert
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Hochwasserfrage

mein Gott , seid ihr schnell................
#r#r#r

Ich hätt ja auch eher an Dreck einbringen gedacht - Frankys Experte meint aber spült durch, tolle Sache..
 

Tobias85

Well-Known Member
AW: Hochwasserfrage

Ich denke, bei einem normalen Regen mit wirklich nasser Fahrbahn wird schon das meiste, was sich da an Schadstoffen abgelagert hat, in die Kanalisation gespült. Bei besonders starken Regenfällen dürften also nicht mehr Schadstoffe dazukommen, die dazu durch die große Wassermenge verdünnt werden. Also eher günstig, was die Schadstoffbelastung angeht.

Außerdem regnet es im Herbst und Winter, also der klassischen Hochwasserzeit, ja deutlich häufiger, so dass sich gar nicht erst so viele Schadstoffe ansammeln können auf der Strasse. Wenn es im Sommer mal zwei Monate nicht geregnet hat, dann will ich garnicht wissen, was da beim nächsten Regen alles weggespült wird.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
AW: Hochwasserfrage

Dass der Hochwasserpegel mit stärkerer Strömung hilft Dreck wegzutragen ok aber wenn ich gucke wie hier die Felder aussehen (und was dann alles in der Fulle landet) kann ich mir nicht vorstellen dass jetzt gerade die Wasserqualität besser ist. Wenn dann im Nachgang vielleicht
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Hochwasserfrage

Der Eintrag von Schadstoffen lässt sich imho nicht verallgemeinern, da es unterschiedliche Schadstofquellen gibt,die unterschiedlich auf Hochwasser reagieren.
Bei niedrigem Wasserstand ist z.B. der Abfluss einer Kläranlage im Vergleich zum Gewässer selbst größer, also das Abwasser schlechter verdünnt.
Bei Hochwasser ist die Verdünnung des Abwassers höher, es wird aber mehr Straßendreck über das Regenwasser eingeleitet.
Schadstoffe aus der Landwirtschaft nehmen bei Hochwasser meistens zu. Die modernen Spritzmittel sind eher schlecht wasserlöslich, sodass sie möglichst lange am Einsatzort bleiben und nicht ins Grundwasser abwandern. Bei starkem Regen gelangen sie, an Erdpartikel gebunden, in unsere Flüsse.
 

smithie

Well-Known Member
AW: Hochwasserfrage

Ich bin bei Laichzeit:
Das ist doch wesentlich davon abhängig, wo das Fließgewässer liegt, was dann reingespült wird oder nicht.
 
AW: Hochwasserfrage

Es gibt heutzutage nahezu überall Regenwasser Rückhaltesysteme.
Wenn zu viel Regen fällt werden diese Rückhaltesysteme geöffnet und die erste große Regenwasserwelle fließt in diese Becken. Diese erste Welle hat auch den größten Anteil an Schmutz und Schadstoffen weil ja die Straßen gespült werden.
In den Rückhaltesystemen wird der Wasserstrom beruhigt damit sich alle Feststoffe absetzen können. Das nachfließende Wasser kann dann durchgeleitet werden weil es weniger Schadstoffe mitführt.
Die Becken werden dann nach dem Flutereignis gereinigt, sprich der Dreck wird ausgebaggert und kommt in die Verbrennung oder Sonderdeponie.
Schlimm wird es, wenn die Kanalisation überläuft. Da ist dann sogenanntes Mischwasser, nämlich Oberflächenwasser und Hausabwasser , sprich Toilette. Dies übersteigt dann auch in den schlimmen Fällen die Kapazität der Rückhaltebecken und dann fließt der Dreck, vermengt mit ******** (hier sollt Schei...sse stehen)geradewegs in die Flüsse. In der Abwassertechnik Vorfluter genannt.
Wobei, wenn die Welle genügend Schwung und Dauer hat wird’s durchgespült in einen der großem Flüsse und endet dann im Meer.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Hochwasserfrage

Schadstoffe aus der Landwirtschaft nehmen bei Hochwasser meistens zu. Die modernen Spritzmittel sind eher schlecht wasserlöslich, sodass sie möglichst lange am Einsatzort bleiben und nicht ins Grundwasser abwandern. Bei starkem Regen gelangen sie, an Erdpartikel gebunden, in unsere Flüsse.

Auf den Feldern bzw. jetzt eher Äckern ist jetzt kaum was, abgesehen von den riesigen Phosphatmengen durchs jahrelange Überdüngen. Aber es kommen natürlich jede Menge Sedimente, was für die Laichplätze schlecht ist.

Gefährlich ist zur Zeit der Strassendreck (Salz !) und vor allem das Überlaufen von Kläranlagen. Wir bekommen im Winter regelmässig den Dreck einer, oberhalb gelegenen, nicht mehr zeitgemäßen Kläranlage ab.
 

yukonjack

Well-Known Member
AW: Hochwasserfrage

Auf den Feldern bzw. jetzt eher Äckern ist jetzt kaum was, abgesehen von den riesigen Phosphatmengen durchs jahrelange Überdüngen. Aber es kommen natürlich jede Menge Sedimente, was für die Laichplätze schlecht ist.

Gefährlich ist zur Zeit der Strassendreck (Salz !) und vor allem das Überlaufen von Kläranlagen. Wir bekommen im Winter regelmässig den Dreck einer, oberhalb gelegenen, nicht mehr zeitgemäßen Kläranlage ab.

Habe vor ein par Jahren mal Bittersalz mit Streusalz verwechselt, par ordentliche Hände voll an die Tannen. Was soll ich sagen, die Tannen gediehen prächtig.
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Hochwasserfrage

Hallo,
es gibt sicher eine Menge an einzelnen Wirkungen die hier zu beobachten sind. Ganz eindeutig ist die Verdünnung der Faktor mit der stärksten Wirksamkeit.Da mag es in bestimmten Fällen zu extremen Situationen kommen, die Tendenz ist aber so.

Bleibt der Fluss im Bett, bleibt der Schadstoffgehalt eher niedriger als wenn große landwirtschaftliche Flächen überflutet werden. Dann können Dünger in großer Menge ins Wasser gespült werden.
Früher waren das Wiesen und Weiden. Darin setzte sich er Schlamm ab und düngte die Felder. Heute steht da Meis und der Boden ist nicht abgedeckt. Dadurch wird der Boden mitsamt Dünger und Spritzmittel in den Fluss gespült.

Das was man als Trübung durch Sedimente wie Lehm und Schlamm wahrnimmt ist für den Fluss extrem wichtig. Hier werden durch die Strömung die Sedimente getrennt. Je nach Größe und Gwicht lagern sich die einzelnen Sedimente getrennt ab. Ddurch entstehen saubere Kiesbänke mit einem Lückensystem für die Kieslaicher.

sneep
informenter-marker-1.png
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Hezaru

Member
AW: Hochwasserfrage

Ich war heute unterwegs zwischen Nürnberg und Mainburg in der Hallertau und habe unglaubliche Hochwässer von kleinen Bächen gesehen. Aber eigentlich ist das ja der Normalzustand und nichts abnormales.
Ich denke die Fische die da hingehören haben damit keine Probleme und nutzen so ein Hochwasser eher mal um ein Hindernis zu übersteigen.
Von Nährstoffen gibt es da kaum Probleme, die sind extrem verdünnd, Sauerstoff bei 100 Pro. Wenns manchen Fischen in dem Abschnitt nicht so gefällt werden sie die Gelegenheit eher zum Auf- oder Abstieg nutzen.
So ein Hochwasser ist manchmal auch nützlich um Kies- oder Grobsandlaichplätze von Schlamm mal wieder freizublasen.
Oder es ist genau andersrum, ich schätze ja nur:)
 

Gü.a.Pa.

Member
AW: Hochwasserfrage

Ich Untersuche jetzt schon 30 Jahre unser Angelgewässer das 37km lang ist.
Wie "Sneep" schreibt hat ein Hochwasser vor und nachteile. Wie "Sneep" schreibt werden die Sedimente gereinigt und Umgeschichtet das von Vorteil ist.
Aber ein Hochwasser verschlechtert die Wasser Qualität im Bereich der Phosphate und beim Chlorid.
Ich hatte schon Phosphat Werte bis 3mg/l und Chlorid Werte über weit über 200mg/l
 
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