Forellenteich - Fleisch weich und matschig. Warum?

DeliD

New Member
Hallo alle zusammen,

Ich war vor ein paar Tagen am Forellensee und habe 4 schöne Forellen zwischen 1kg und 2kg gefangen (3 rotfleischige Regenbogen- und eine Bachforelle).
Beim Filetieren stellte ich Abends fest, dass bei der Bachforelle und auch bei der kleinsten der Regenbogenforellen dass Fleisch sehr sehr weich, schon fast matschig war. Man konnte kaum Struktur erkennen, sondern es war eher wie eine zusammenhängende glibberige Masse. Ich habe sowas zuvor noch bei keiner meiner Forellen gehabt und bin mir nun sehr unsicher, ob ich sie essen sollte.

Dass die Forellen über einen "längeren Zeitraum" zu wenig gekühlt waren kann ich mir nicht vorstellen, da wir ca. 6°C Lufttemperatur hatten und ich die Forellen unmittelbar nach der Heimfahrt (ca. 30min) verarbeitet habe. Auch lösten sich die Gräten nicht von alleine wie man es von Fischen hört, die zu wenig gekühlt wurden. Dennoch war das Fleisch unappetitlich matschig und man musste sehr aufpassen dass man das Filet beim normalen "Handling" nicht zerdrückt.

Zuerst dachte ich, dass das für eine Bachforelle ggf. normal ist (hab mit Bachis noch keine Erfahrung) aber nachdem eine der Regenbogenforellen das gleiche hatte ...?
Beide Fische trugen recht viel Laich. Kann es damit zusammenhängen?

Ansonsten wirkten die Fische keineswegs krank. Sie waren sowohl im Drill sehr kampfstark und wiesen auch optisch keinerlei Merkmale auf, die auf eine Krankheit hinweisen könnten.

Ihr seht ich bin total ratlos und wirklich für jeden Hinweis oder Rat von euch dankbar! Ich habe leider keine Bilder gemacht aber hoffe, dass der ein oder andere dennoch eine Idee hat oder vielleicht sogar ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Vielen Dank und Petri,
Dominik
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Hallo alle zusammen,

Ich war vor ein paar Tagen am Forellensee und habe 4 schöne Forellen zwischen 1kg und 2kg gefangen (3 rotfleischige Regenbogen- und eine Bachforelle).
Beim Filetieren stellte ich Abends fest, dass bei der Bachforelle und auch bei der kleinsten der Regenbogenforellen dass Fleisch sehr sehr weich, schon fast matschig war. Man konnte kaum Struktur erkennen, sondern es war eher wie eine zusammenhängende glibberige Masse. Ich habe sowas zuvor noch bei keiner meiner Forellen gehabt und bin mir nun sehr unsicher, ob ich sie essen sollte.

Dass die Forellen über einen "längeren Zeitraum" zu wenig gekühlt waren kann ich mir nicht vorstellen, da wir ca. 6°C Lufttemperatur hatten und ich die Forellen unmittelbar nach der Heimfahrt (ca. 30min) verarbeitet habe. Auch lösten sich die Gräten nicht von alleine wie man es von Fischen hört, die zu wenig gekühlt wurden. Dennoch war das Fleisch unappetitlich matschig und man musste sehr aufpassen dass man das Filet beim normalen "Handling" nicht zerdrückt.

Zuerst dachte ich, dass das für eine Bachforelle ggf. normal ist (hab mit Bachis noch keine Erfahrung) aber nachdem eine der Regenbogenforellen das gleiche hatte ...?
Beide Fische trugen recht viel Laich. Kann es damit zusammenhängen?

Ansonsten wirkten die Fische keineswegs krank. Sie waren sowohl im Drill sehr kampfstark und wiesen auch optisch keinerlei Merkmale auf, die auf eine Krankheit hinweisen könnten.

Ihr seht ich bin total ratlos und wirklich für jeden Hinweis oder Rat von euch dankbar! Ich habe leider keine Bilder gemacht aber hoffe, dass der ein oder andere dennoch eine Idee hat oder vielleicht sogar ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Vielen Dank und Petri,
Dominik
Willkommen an Board, lieber Dominik, viel Spaß beim Stöbern und Posten!
Ich kann nichts Fachliches zur Frage beitragen, wäre aber sehr gespannt falls jemand das Rätsel lösen könnte.
Normal hört sichs nicht an, und eigentlich besteht kein prinzipieller Unterschied in der Fleischkonsistenz zwischen Regenbogen- und Bachforellen.

Ausserdem: Du bist ja offenbar kein Neuling was die leckeren Salmoniden betrifft, und wenn dir an nem Fisch was ungewöhnlich oder sogar unappetitlich vorkommt dann würd ich auf meine innere Stimme vertrauen und ihn nicht essen oder in der Küche verwerten.
Hg
Minimax
 

Bilch

Otto-Normalangler
Ich habe auch schon einmal so eine Forelle gefangen; es war Ende November, eine große ReFo und voll mit Laich; ich war nicht lange am Wasser, zuhause angekommen den Fisch sofort filetiert, das Fleisch sah so ähnlich aus, wie Du es beschrieben hast. Wir haben den Fisch zwar vorbereitet, schmeckte aber nicht besonders gut.

Habe mich damals auch gefragt, ob das vlt. am Laich liegt, habe aber schon viele Forellen, die voll mit Laich waren, gefangen, aber bei allen anderen war das Fleisch i.O.

Letztes Jahr zu Beginn der Saison habe ich drei frisch besätze ReFos gefangen und bei denen war das Fleisch auch außergewöhnlich weich - schwaches Muskelgewebe mit hohem Fettgehalt, Satzforellen halt ...

Vlt. wird das Fleich von solchen Satzforellen zu Leichzeit noch weicher ... ab51
 
Zuletzt bearbeitet:

Taxidermist

Well-Known Member
ich könnte mir schon vorstellen, dass das mit dem Laich zusammenhängt. Bei fast allen Fischen leidet die Fleischqualität während der Laichzeit.
Davon gehe ich auch aus.
Ich habe mir mal vor ein paar Jahren tiefgefrorenen Lachs vom Discounter mit genommen, leider weiß ich nicht mehr welche Lachsart dies war, war so etwa 50cm lang.
Nach dem Auftauen war das Fleisch dieses Fischs auch blass und matschig, also gar nicht so wie man sich Lachs vorstellt oder kennt.
Nach meiner Recherche stellte sich dann heraus, dass die Amis und Kanadier diese Lachsart überhaupt nicht selber essen, genau aus den geschilderten Gründen.
Bei diesen ist das allemal Hundefutter, bei uns landet der Fisch dann beim Aldi!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

Micha1904

Member
Tatsächlich kommt das bei Laichforellen relativ häufig vor. Ich erkläre es mir selber so (ohne fundierte wissenschaftliche Überprüfung), dass die Forellen im Laich oft kaum mehr umherschwimmen und Muskelmasse verlieren bzw. in der Zucht eher Fett aufbauen und Wasser einlagern. Dies führt dann zu dem sehr weichen Fleisch. Essen kannst du diese Fische ohne bedenken, würde persönlich aber am ehesten Frikadellen machen. Das Mundgefühl würde mir persönlich nicht passen, wenn ich den Fisch im Backofen o. Ä.. zubereite.
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Vlt. wird das Fleich von solchen Satzforellen zu Leichzeit noch weicher ... ab51
DAS ist der entscheidende Satz. thumbsup
Bei solchen (Teich) Forellen freue ich mich dann mehr über den prallen Rogen Strang, als über das Fleisch selbst.

Übrigens kann 1,2 Tage im Kühlschrank gelagert, das Fleisch von den "Weicheiern" sich durch die Totenstarre angenehmer verfestigen.

In jedem Falle sind die Forellen essbar!

Grüße,

R. S. coffeegirl
 
Moin

Grund 1 : Fische die in Teichen mit wenig Strömung gezogen werden haben von sich an schon weicheres Fleisch wie Fische die in Strömungsbecken oder Strömungskanälen gezogen werden.

Grund 2 Laichzeit: Wie schon beschrieben wurde, kommt dann noch Teichzucht ohne Strömung hinzu, wird das Fleisch noch weicher wie wenn sie in Strömungsbecken gezogen werden.

Grund 4 Futter: Wie oft und mit welchen Futter gefüttert wird spielt auch eine Rolle,hat was mit Eiweißgehalt und Futtermenge und Intervall zutun.

Grund 5 Besatzdichte: Besatzdichte spielt auch eine Rolle bei der Abwachsrate bei gleichzeitiger menge der Fütterrung.

lg aus der Fischzucht....
 

Lil Torres

Immer-mehr-Allrounder
Ich habe mir mal vor ein paar Jahren tiefgefrorenen Lachs vom Discounter mit genommen, leider weiß ich nicht mehr welche Lachsart dies war, war so etwa 50cm lang.

das war wahrscheinlich oncorhynchus gorbuscha, der buckellachs. dieser wird meist bei den discountern, u.a. aldi angeboten. zuletzt habe ich noch den kompletten aber ausgenommenen fisch in der tiefkühlung bei norma gesehen. ich hatte damit auch schon mal ein ähnliches erlebnis... :sick

in selteneren fällen werden auch mal silber- und/oder rotlachse angeboten, dann aber meist als filets - diese sind deutlich hochwertiger.

edit: ich schließe mich meinen vorpostern an, das ganze wird eine kombination aus der haltung und dem angesetzen laich sein. du kannst den fisch ohne weiteres essen, musst dich aber schon darauf einstellen, dass es kein hochgenuss sein wird.
 
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DeliD

New Member
Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten und Hinweise! Das erklärt es absolut.

Ich bin schon mal erleichtert, dass es nicht auf eine Krankheit etc. zurückzuführen ist. Es fällt mir immer schwer wenn die entnommenen Fische entsorgt werden müssen. Ich denke ich werde euren Tipps folgen und sie zu Frikadellen verarbeiten und im Zweifel bekommt sie der Hund ;)

Vielen Dank euch nochmal!
 
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