Forellenanlage und Kunstköder - hat die Bienenmade / Angelteig ausgedient?

Hi
etwas provokanter Titel- als ich vor ein paar Jahren mit dem Angeln angefangen habe war der typische "Berkley-Teig" und die Bienenmade das Non Plus Ultra am Forellensee... Egal ob Schleppangeln oder mit Pose. Inzwischen liest man aber immer mehr von allerlei Kunstködern die so aromatisiert sind / weich / mehrfach verwendbar. Eigentlich nur Vorteile so wie es scheint.
Was ist da eure Erfahrung? Die häufig in den Himmel gelobten "Libra Lures Larva" habe ich jetzt noch nicht gefischt- am Wochenende hatte ich mal aus Spaß einen Dermax 50 von Köderwerk an eine Posenmontage angeködert und war erstaunt wie fängig doch ein "Gummifisch" sein kann, der nur an einer Pose hängt...

Was meint Ihr? Bzw. wäre ich auch für den ein oder anderen Tipp dankbar! (die Libra Lures sind ja auftreibend was sich bei einer Posenmontage nicht so gut macht... ;-) )

lg kuhni
 

dosenelch

00 Schneider
Bienenmade ist nach wie vor ein Topköder für Forellen. Warum auch nicht? Nur weil es am laufenden Meter neue Köder gibt? Die mögen vielleicht alle irgendwo ihre Daseinsberechtigung haben, es gibt aber auch Tage, da machst du mit Teig und diversen Kunstködern keinen Stich und die Fische nehmen ausschließlich Bienenmaden.
Umgekehrt natürlich genau so. Wenn die allerdings gar nicht fressen wollen, kannst du machen was du willst, da hilft dann auch der neueste Super-Duper-Wunderköder nix.
Diese auftreibenden aromatisierten Gummiköder können an manchen Tagen auch passiv der Bringer sein und an der Posenrute angeboten werden, wenn die Fische sehr flach stehen. Dann einfach ein Schrotblei so auf das Vorfach klemmen, so dass der Köder knapp unter der Wasseroberfläche schwebt.
 

magi

Well-Known Member
Bin zwar nicht mehr soo häufig am Forellenteich, aber die Klassiker funktionieren nach wie vor. Meines Erachtens hat es weder den Tremarella- noch den aktuellen UL-Trend wirklich gebraucht. Fisch fängst du mit Paste und diversen Naturködern immer noch wie voher auch. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht an einen Tag bisher erinnern, an dem ich ehrfürchtig Richtung UL geschaut habe. Es ist eher die Regel, dass die UL-Fraktion an den mir bekannten Anlagen weniger fangen als die Anger, die klassisch unterwegs sind und wissen was sie tun. Gerade wenn die Fische träge sind, sind z.B. Bienenmade und Paste meist haushoch überlegen - wenn du den Teig vernüftig formen kannst und natürlich richtig stehst bzw. die richtige Tiefe & Distanz findest. UL - so wie es die meisten jedenfalls praktizieren (Spoons & div Gummis an leicheten Tungestenperlen, meist < 2g) - ist für mein Empfinden auch eher war für kleine und flache Teiche bzw. relativ flach stehende Fische.
 
Zuletzt bearbeitet:

punkarpfen

Well-Known Member
Hi, du fängst die Fische immernoch mit den Ködern, die auch vor vielen Jahren erfolgreich waren. Meist fischt man ja eine aktive und eine passive Montage. Libra Lures Larva geht dabei für beides. Ich habe mit der Kombination aus Bienenmade mit der Larva gut gefangen. UL ist oft nicht erfolgreicher. Es macht aber Spaß.
 
Mein Gedanke war eher die Praktikabilität- wenn man spontan mal an den Forellensee am Wochenende fährt ist es meist schwierig vorher noch Bienenmaden zu besorgen... Die werden in der Regel auch nicht immer komplett aufgebraucht und bis zum nächsten Angelausflug sind sie dann hinüber. Der Gedanke nur noch die Dose aufzumachen, die dann auch nach Jahren noch problemlos funktioniert hat mich schon gefreut. Das Gleiche gilt ja für den Teig- der löst sich nach ein paar Würfen auch, während z.B. der Libra brav am Haken bleibt. Einzig die auftreibende Eigenschaft stört mich, wenn ich den an der Pose fische (Schnurverwicklung...)

lg kuhni
 

vermesser

Well-Known Member
Ich bin in der Schonzeit häufiger im Etablissement unterwegs. Früher sogar viel mehr. Meiner Erfahrung nach wird auch nach wie vor passiv und mit Teig geangelt. Und auch gefangen, mal mehr, mal weniger. Wie immer eigentlich. Dass seit einiger Zeit Kunstköder in Mode kommen, ist einfach der Mode geschuldet, zum Teil auch der Einfachheit der Methode. Während Teig, Made etc. halt verderben, am Finger kleben, grade nicht erhältlich sind, ist eine kleine Box mit Spoons, Spinnern und ein paar Twistern immer am Start und ermöglich auch am Sonntagnachmittag den spontanen Trip ins Puff. Aus meiner Sicht (als fast reiner Kunstköderangler) einfach eine weitere, erfolgreiche Methode um die Forellen aus der Enge und dem Elend ihres Teiches zu befreien ;-) .

Einen Teil dazu trägt auch bei, dass erst nach und nach viele Teiche die Einschränkungen für Kunstköder entschärfen oder aufheben. Früher hatten viele Teiche Regeln, die Kunstköder faktisch oder praktisch untersagten, meistens unter dem Vorwand, das Reißen zu verhindern. Meiner persönlichen Meinung nach war der Beweggrund aber eher, allzu gute und erfahrene Kunstköder- (oder auch Fliegenangler) vom Teich fernzuhalten. Ich kenne selbst einen Fall, dass ein Flugangler am Teich Hausverbot erhielt, nachdem er die 27te Forelle einnetzte...und auch mir wurde schon nach der 8 oder 9 Forelle auf Spinner gesagt, dass es ja unanständig wäre, den Teich leer zu angeln...

Kunstköder- bzw. Fliegenfischer sind im Falle guter Beißphasen schneller, können auch passive Fische super reizen (greller Spinner) und können mit wenig Aufwand die üblichen Tiefen gut und vor allem schnell nach der richtigen Tiefe abscannen. Das gefällt nicht jedem Teichbetreiber. Dazu kommt der größere Platzbedarf der aktiven Angler...auch das ist häufig ein Thema, das gern für Diskussionen sorgt...auch die Wurfweite ist den meisten Anglern mit Pose oder Sbiro überlegen oder mindestens ebenbürtig, spätestens bei Gegenwind.

Ich habe aufgrund einiger Vereinsangeln mit der Jugendgruppe auch direkte Vergleichsmöglichkeiten. Die passiv oder halb aktiv angelnden Kinder fingen trotz Anleitung (fast) immer weniger als ich oder andere erfahrene Kunstköderangler, die als Begleitung dabei waren ;-) . Trotz weniger Zeit!!

Spinnangeln im Forellenteich ist keine Wunderwaffe, aber im Durchschnitt mindestens so erfolgreich, wie es Naturköder sind. Würde ich fast drauf wetten. Forellen sind von Natur aus Räuber und reagieren auf Bewegung. Und das ganze Gedöns mit Teig und formen und so dient letztlich einer schlechten Spinnerkopie ;-) . An einzelnen Tagen mag ein passiver Natur- oder Gummiköder besser sein...aber häufig sind diese Tage m.E. nicht.
 

vermesser

Well-Known Member
Übrigens gab es schon vor 30 Jahren Teiche, die auch Kunstköder erlaubten...was mir beim damaligen Vereinsangeln dank eines gold-roten Cormoran Spinners sogar mal den Gesamtsieg eintrug...unter dem Gegrummel der älteren Herrschaften mit elend langen weichen Ruten, Sbiros oder Wasserkugeln und kunstvoll geformten Teig, der natürlich die einzig wahre Methode war...

Bis einer kam, der sich vom Taschengeld keinen Teig leisten konnte, aber eine kleine Telespinnrute und ein paar Spinner hatte...
 

vermesser

Well-Known Member
Dazu kommt noch ein Faktor. Wenn ich an eine Anlage gehe, wo ich nach Kilo zahle, spare ich mir die zusätzlichen Kosten für Teig, Maden oder sonstwas...kleine Kunstköder sind sowieso da, ebenso wie eine leichte Spinnrute. Damit kriegt man den Räucherofen schon voll (und den Geldbeutel leer)...und das direkte Gefühl vom Biss gefällt mir auch besser als eine Posenrute, wo die arme Puffforelle (mit drei f ;-) ) den Köder schon bis sonstewo inhalliert hat, ehe ich die Rute in der Hand habe, was das Lösen ewig verlängert (oder ein neues Vorfach erfordert).
 

Waidbruder

Well-Known Member
Ich kenne noch die Zeiten , wo als Schleppköder quasi nur Maden in Frage kamen, weil es das andere Zeug noch nicht gab. Und Würmer, tote Köfis oder Mais waren eher ungeeignet für dauerndes Werfen. Im Sommer kam zum Schleppen der Grashüpfer plus Made in Spiel, damit waren dann sehr gute Fänge möglich.
Das exotischte was es gab waren die gelben "Knofi" Marshmallows, wurden aber meist nur an der Grundrute gefischt, da sie auftrieben. Auch mit Lachseiern wurde im Winter viel geangelt.
 

magi

Well-Known Member
Der Klassiker vor mehr als 35 Jahren war Teig aus 3 Scheiben Toastbrot (jeweils ohne Kruste, nur die mittlere Scheibe naß machen & gleichzeitig mit den 2 trockenen kneten). Ansonsten Tauwurmstücke, Made/Mehlwurm bzw. Zophoba oder einfach 3 normale Fleischmaden der Länge nach auf einen feindrätigen Plättchenhaken bis auf die Schnur ziehen & mit einem Twisterschwanz (also nur dem wackelden Schwanzstück), Tintenfischstreifen/Heringsfetzen...wenn ichs mir recht überlege haben wir bis auf Rogen alles geschleppt, auch früher schon.
 

bic zip

Well-Known Member
Der Klassiker vor mehr als 35 Jahren war Teig aus 3 Scheiben Toastbrot (jeweils ohne Kruste, nur die mittlere Scheibe naß machen & gleichzeitig mit den 2 trockenen kneten). Ansonsten Tauwurmstücke, Made/Mehlwurm bzw. Zophoba oder einfach 3 normale Fleischmaden der Länge nach auf einen feindrätigen Plättchenhaken bis auf die Schnur ziehen & mit einem Twisterschwanz (also nur dem wackelden Schwanzstück), Tintenfischstreifen/Heringsfetzen...wenn ichs mir recht überlege haben wir bis auf Rogen alles geschleppt, auch früher schon.
dann noch ein paar Tropfen Anisöl in den Teig, war echt Top.
 

Forelle74

Well-Known Member
Hallo
Mein Gedanke war eher die Praktikabilität- wenn man spontan mal an den Forellensee am Wochenende fährt ist es meist schwierig vorher noch Bienenmaden zu besorgen... Die werden in der Regel auch nicht immer komplett aufgebraucht und bis zum nächsten Angelausflug sind sie dann hinüber.

lg kuhni
Hallo
Ich bin eigentlich auch gern mit Bienenmaden unterwegs.
Als "Joker" ist immer ein Döslein dabei.
Die sind gar nicht so kurz haltbar.
Wenn man sie kühl genug Lagert.hatte ich schon welche 3 Monate und die waren noch in Ordnung.
Wen du gute kaufst sind 4- 6 Wochen gar kein Problem.
Frisch müssen sie halt sein,deshalb kühle ich sie auch während dem Angeln.

Hatte mal am Saisonanfang 10 Dosen im Internet bestellt.

Wenn man dann mit 3 Maden 3 Forellen Fängt bleibt einiges über.

2-3 Tage an nem warmen Ort und du hast ne Box voll feiner Motten :laugh2 .
Bei falscher Lagerung können Sie auch gammeln.
Das wird dann eklig.

Zum eigentlichen Thema:
Ich denke das es auch daran liegt wie man Intensiv Angelt.

Ne Box voller verschiedener Kunstköder nimmt kaum Platz weg und hält ewig.

Ich hab dann meist Forellen-Streamer ,Blinker,Spinner, Mormyschka's und Wobbler drin.

Damit deckt man ne große Range ab und bleibt eigentlich kaum Schneider.

Es kann auch andersrum laufen:
Dazu ne kurze Story die ich selbst erlebt hab:

Ich war mit nem Kumpel an ner Teichanlage.
Eintritt 22€ ,2Kilo frei.
Jedes weitere Kilo 9€.

Er hatte seinen Schein grad frisch erworben und wir haben sämtliche Methoden durchgetestet.

Ich hab mal mit dem Spinner probiert,mal mit anderen Kukös.
Er mit Made ,Wurm Mais und sonstwas.
Wir hatten dann schon einige schöne Fische beieinander.
Alles hat eigentlich gut gefangen.

Dann kam ein nettes Angler Pärchen.
Beide mit feinen Jogginghosen,edlen Brillen und dem ganzen Brumborium.
Beide hatten je ein Ticket gelöst.

Sie holten ihre UL- Ruten raus mit je einem Gummifisch in Rosa und Weiß.

Dan auf und ab ,jeden der Teiche abgefischt.
2h rauf und Runter.
Nix gefangen bisher.

Sie fragte dann meinen Kumpel mit was er angelt,der gerade einen ziemlich großen Saibling an dem Bacherl drillte das durch die Anlage fließt.
Er meinte sie soll da mal reinwerfen.

Nach 2 Minuten ca. fing sie einen 30ger Saibling.

Hab gesehen das sie mittlerweile die Farben der Gummifische auf Blau und Gelb gewechselt haben.

Glücklich mit dem Fisch sind sie dann gegangen.
Sie gingen noch zur Wiegestelle.

Der winkte sie durch und sagte:
Des Fischerl brauch ich nicht wiegen ihr habt ja noch ca. 3600g über.
Wollt ihr nicht weiter Angeln.

Sie schüttelte den Kopf und gingen zum Auto.

3h ca. Und ein Fisch hat sie wohl etwas deprimiert.
Während andere ringsrum jeder mindestens schon 5 Fische eingepackt hat.

War auch für uns ein guter Tag dort.

Ich hatte dort viel probiert von Gummifisch halt ich aber bei Forellen nix.
Zumindest dort und in meinem Fließgewässer.

Liegt auch bisl dran wie viel und Intesiv man sich mit seinem Köder auseinander setzt.

Einer bei uns fängt immer mit Wobbler in ( für mich ) Hechtgröße.
Da fängt er am Fluss genauso wie an den Teichen.

Er wechselt nur manchmal die Farbe und die Größe

Ich habe meist immer zuviel Köder dabei.

Grüße Michi
 

dosenelch

00 Schneider
Dazu kommt noch ein Faktor. Wenn ich an eine Anlage gehe, wo ich nach Kilo zahle, spare ich mir die zusätzlichen Kosten für Teig, Maden oder sonstwas...kleine Kunstköder sind sowieso da, ebenso wie eine leichte Spinnrute. Damit kriegt man den Räucherofen schon voll (und den Geldbeutel leer)...und das direkte Gefühl vom Biss gefällt mir auch besser als eine Posenrute, wo die arme Puffforelle (mit drei f ;-) ) den Köder schon bis sonstewo inhalliert hat, ehe ich die Rute in der Hand habe, was das Lösen ewig verlängert (oder ein neues Vorfach erfordert).

So unterschiedlich kann es sein. Ich kenne eine Anlage, da sind am Kiloteich sämtliche Kunstköder verboten, während man an den Tageskartenteichen alles benutzen darf, solange kein Drilling dran ist.
 

Astacus74

Well-Known Member
natürlich richtig stehst bzw. die richtige Tiefe & Distanz findest.

Das ist der Schlüssel, du mußt nur wissen wo sie sind, vor zig Jahren ein Vereinsangeln zum Jubileum wurden Forellen gesetzt, Plätze ausgelost und Feuer frei.
Gefangen haben nur die die in der Nähe des Schwarms waren, der der direkt am Schwarm saß hatte 72 der nächste 43 und dann wurden es schlagartig weniger.
Die am weitesten vom Schwarm hatten fast nur die eine oder andere Zufallsforelle.
Köder waren Made, Tauwurm, Bienenmade und Teig.
Der mit den 72 hatte zwei Maden als Köder und dann immer rein in den Schwarm und Forelle raus (4 Stunden haben wir geangelt) ich fand das schon krank ab75


Gruß Frank
 
Oben