Fische finden mit System?

[Huschke]

Hallo liebe Gemeinde,

mich würde mal interessieren, welche Strategien Ihr anwendet, um in einem unbekannten Revier die fängigen Stellen bzw. den Fisch aufzuspüren.

Häufig erhält man ja auf diese banale Frage solche Antworten wie: "Müsst ihr immer nur die Kanten abklappern." oder: "Fahrt einfach von einem Plateau zum nächsten, da kommt dann schon was." Mein absoluter Lieblingsspruch ist: "In den ersten Jahren fahrt ihr hier sowieso nur spazieren." #q

Gerade bei den größeren Plateaus kann es sich als schwierig erweisen, die Fische aufzuspüren, da muss man mitunter riesige Flächen abgrasen. Und wir sind ja alle nicht zum Bootfahren dort, oder?

Mir geht es hier nicht um Koordinaten, sondern darum, anderen einen Weg aufzuzeigen, wie man fängige Bereiche findet und in diesen Zonen dann auch den Fisch aufspürt.

Welche Faktoren führen eurer Meinung nach dazu, dass an einem Platz mit hoher Wahrscheinlichkeit Fische stehen und mit welcher Wichtigkeit würdet Ihr die einzelnen Faktoren bewerten?

Ich freue mich schon auf ausführliche Kommentare - werde selber gleich mal den Anfang machen.

Danke schonmal an alle, die sich an diesem Thread konstruktiv beteiligen.

Gruß
Huschke

 

[Huschke]

AW: Fische finden mit System?

So, dann werde ich mal loslegen, damit hier keiner behaupten kann ich "sauge" nur.
Meist angeln wir auf Dorsch und Seelachs, daher gebe ich mal unsere Strategie zum Aufspüren dieser Arten zur Diskussion frei.

1. Seekarte schnappen - maximale Reichweite definieren (Bootsgröße, Motorisierung)
2. Markante Tiefenunterschiede (Erhebungen, Mulden, stark abfallende oder ansteigende Kanten) innerhalb der definierten Reichweite markieren
3. Punkte zu einer "sinnvollen" Tour kombinieren
4. Nächstgelegenen Punkt ansteuern und dort bei langsamer Geschwindigkeit kreuzen und den Fischfinder beobachten um Futterfische aufzuspüren (oder optimalerweise gleich Schulen größerer Exemplare).
5. Wenn Futterfische aufgespürt, dann im näheren Umkreis nach Fischechos von größeren Fischen Ausschau halten (vorzugsweise in der Richtung, wo die Wassertiefe wieder zunimmt).
6. Sollten keine eindeutigen Echos zu erkennen sein, dann im Bereich der Futterfische angeln und mit Überbeißermethode testen, ob ggfs. raubende Fische zwischen den Futterfischen stehen.
7. Sollte nichts anständiges an die Rute kommen nach ca. 1 Stunde den Platz wechseln und es dort erneut versuchen.

Weitere Faktoren:
Tageszeit - habe bislang in den Abendstunden grundsätzlich besser gefangen als am Tage
Drift - Für den Fangerfolg nicht unbeding erheblich, aber es ist immer angenehm, wenn man Plätze findet, an denen man das Boot durch eine parallele Drift nicht so oft umsetzen muss (also eher ein "Komfortfaktor").
Strömung - Habe ich leider zu wenig Ahnung von, als dass ich diese Komponente in meine Überlegungen mit einbeziehen könnte (vielleicht lerne ich hier ja noch was dazu)

So - die - hoffentlich fruchtbare - Debatte ist eröffnet |bla:

Gruß

Huschke

 

[Kamasage]

AW: Fische finden mit System?

kann mich huschke nur anschließen.
hängt natürlich alles vom "zielfisch" ab.

 

[Raubfischjäger84]

AW: Fische finden mit System?

Hab mich im Thread vertan. Sorry

 

[Huschke]

AW: Fische finden mit System?

Was soll ich jetzt davon halten?

Fast 200 Hits und kein einziger konstruktiver Kommentar! |gr:

Was macht dieses Board eigentlich für einen Sinn, wenn niemand bereit ist KONKRETE Informationen auszutauschen und jeder immer nur BlaBla-Kommentare zu irgendeinen Lapalien-Thread abgibt? #c

Die Leute, die viel Erfahrung beim Fischen haben, scheinen ihr Wissen nicht gern teilen zu wollen, um damit unerfahrenen Anglern zum Fisch ihres Lebens zu verhelfen und sich dann mit ihnen zu freuen.

Ich hoffe, dass sich hier ein paar "Profis" angesprochen fühlen und zumindest ein schlechtes Gewissen haben... #d

An diesem Thread wird sich wohl der wahre Geist des Anglerboards zeigen......|kopfkrat

Gruß

Huschke

 

[...]

AW: Fische finden mit System?

Die Leute, die viel Erfahrung beim Fischen haben, scheinen ihr Wissen nicht gern teilen zu wollen, um damit unerfahrenen Anglern zum Fisch ihres Lebens zu verhelfen und sich dann mit ihnen zu freuen.

Warum sollte sie das auch tun? Sammel einfach selber deine erfahrung und gut ist, Von nix kommt nix...
Ich kann deiner Argumentation absolut nicht folgen.

 

[dirk.karina]

AW: Fische finden mit System?

"Warum sollte sie das auch tun? Sammel einfach selber deine erfahrung und gut ist, Von nix kommt nix...
Ich kann deiner Argumentation absolut nicht folgen."

@... ... weil sonst ein Board wie dieses vielleicht keinen Sinn macht?

So dann will ich mal unsere Methode schildern:

• Ich besorge mir als erstes immer die Tidetabellen meines Zielgebietes. Danach schauen wir uns auf der Seekarte das Unterwasserrelief an und suchen uns interessante Kanten und Unterwasserberge/Plateaus. Wir suchen dann mit dem Echo immer auf der Seite der Berge wo die Strömung aufläuft. Auf der ablaufenden Seite macht es nach unseren Erfahrungen weniger Sinn, da dort meist wenig Nahrung zur Verfügung steht und somit weder viel Futterfisch noch Räuber unterwegs sind. Wenn dann Anzeige da ist, versuchen wir unser Glück. Wenn der Fisch einmal gefunden ist und die (Wind-)drift stark ist, macht sich ein Driftsack gut. Der hilft länger am Fisch zu sein.
• Fährt man in unbekanntes Terrain sind die einschlägigen Foren natürlich auch immer hilfreich. Gerade für Norwegen gibt es da einiges, wo die Leute auch sehr hilfsbereit sind und nicht gleich losmeckern. Aber naja, was soll’s! Auf jeden Fall kann man ein paar HotSpots herausfinden die den Einstieg vereinfachen.

Gruss Flocke

 

[Huschke]

AW: Fische finden mit System?

Warum sollte sie das auch tun? Sammel einfach selber deine erfahrung und gut ist, Von nix kommt nix...
Ich kann deiner Argumentation absolut nicht folgen.

@ "..."

Flocke hat mir das Wort aus dem Munde genommen.

Wenn Du mein Anliegen nicht verstanden hast, dann bist Du nur der Beweis, dass es unter Anglern leider nur wenig Solidarität und dafür sehr viel Missgunst und Neid gibt.
Warum haben eigentlich so viele Angst davor, dass andere mehr fangen könnten als sie selbst?
Wenn ich sehe, dass einer wenig fängt und mit seinem Urlaub deshalb nicht zufrieden ist, dann versuche ich ihm zu helfen und lache mir nicht ins Fäustchen, weil ich so schlau bin.
Jeder hat mal bei null angefangen und dieses Board sollte doch eigentlich der Weg dazu sein, dass nicht jeder alle Fehler wiederholt.
Für mich gehört da auch die Hilfestellung zu, anderen zu schönen Fischen zu verhelfen. Wenn es dann klappt, dann freue ich mich mit dem Kollegen und trinke abends mit ihm ein Bierchen auf seinen Erfolg.

Trotzdem Respekt für Dich "..." - Du hast wenigstens das ausgesprochen, was die anderen 190 "Zuschauer" dieses Threads wahrscheinlich nur gedacht haben.

Ich für meinen Teil bin etwas desillusioniert, was dieses Board angeht.

Mich würde mal interessieren, was unsere Moderatoren zu diesem Thema zusagen haben - die haben sich ja hier sehr zurückgehalten...

@Flocke: Vielen Dank für Deinen konstruktiven Beitrag, so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt.


Gruß

Huschke

 

[.Sebastian.]

AW: Fische finden mit System?

Also um hier auch ma den Süßwasserbereich anzusprechen, mache ich das eigentlich immer so:

(logischerweise, weil ich weder über Boot noch Echolot verfüge... )

Hecht:
1. Ich wähle einen "sicheren" Köder, bei dem ich denke er ist in jedem Gewässer einigermaßen fängig! das wäre bei mir der GuFi!
2. dann Laufe ich das Ufer ab und suche das Gewässer optisch ab also quasi: Schilfgürtel suchen, Bäume die ins Wasser ragen, in Flüssen ruhige Kurven, Wehre, Untiefe auf die eine Tiefe stelle folgt...
3. falls da keine Bisse zu bekommen sind, dann wähle ich einen schweren Jigkopf und suche systematisch mit dem Fächerprinzip auch weiter draußen den Gewässergrund ab, um Untiefen Kante usw zu finden...
4. und vorallem immer wichtig: Augen und Ohren auf, dort wo Fische springen, besonders bei mehrmaligem Springen oder bei vielen Kleinfischen die "auseinanderspritzen" ist vielleicht auch ein Räuber zu erwischen!

Forelle im Bach:
1. extrem vorsichtig und mit einem ausreichendem Abstand das Ufer abgehen!
2. Augenmerk auch Gumpen richten! also enge oder flache Stellen die strömungsreich sind und dann in einem langsameren tiefen Bereich auslaufen, ausgespülte Kurve auch TOP, sowie Hindernisse im Bachbett!
3. auf Ringe an der Oberfläche oder springende Fische achten, und diese dann möglichst von unten anlaufen!

hmm hoffe das passt hier so einigermaßen rein! wenn man an fremden Gewässern ist, kann das denke ich helfen!
mfg

 

[.Sebastian.]

AW: Fische finden mit System?

oh hoppla, mir fällt grad auf, dass ich ins Norwegenforum gerutscht bin #t
naja da gibs ja auch seen und bäche

 

[sunny]

AW: Fische finden mit System?

@Huschke
Vielleicht antworten deshalb so wenige, weil du mit der tollen Darstellung deiner Vorgehensweise schon so ziemlich alles abgesprochen hast #6. Mir fällt so spontan nichts sinnvolles ein, was ich da ergänzen könnte.

Hat also nichts damit zu tun, dass ich neidisch bin oder jemanden den Fisch nicht gönne .

Wir suchen dann mit dem Echo immer auf der Seite der Berge wo die Strömung aufläuft. Auf der ablaufenden Seite macht es nach unseren Erfahrungen weniger Sinn, da dort meist wenig Nahrung zur Verfügung steht und somit weder viel Futterfisch noch Räuber unterwegs sind.

Versteh ich das richtig, ihr driftet also bergauf? Das ist interessant. Ich habe nämlich festgestellt, dass es wesentlich mehr Abrisse gibt, wenn man "gegen" den Berg driftet. Bin daher wieder davon abgegangen, zumal ich auch nicht unbedingt mehr Fisch gefangen habe.

 

[Kamasage]

AW: Fische finden mit System?

man, fühl' dich doch einfach darin bestätigt, dass du schon alles gesagt hast!#6
profis sind wir doch alle:vik:

 

[1.Hippo]

AW: Fische finden mit System?

Vor dem Urlaub:
- Das www nach dem Ziel „durchforsten" :b
- Eine Seekarte besorgen, fängige Plätze markieren und im Gps speichern.
vor der Ausfahrt:
- Beim morgendlichen(Südnorwegen) oder abendlichen(Nordnorwegen) Kaffee, gemeinsam die Ziele und den Zielfisch bestimmen.Das hat den Vorteil das nicht jeder mit 5 Ruten an Bord rumtüdelt......
- Wetterbedingungen in den Plan mit einbeziehen, Ententeich=Rotbarschfischen, Wind = unter Land mit Gufis auf Pollack
am Ziel:
- Plotter beobachten um die Driftrichtung zu sehen ( bergab=wenig Hänger)
- wenn nichts läuft verschiedene Köder ausprobieren, Tiefen ....
- nicht nur pilken bis der Arm schmerzt, sondern auch mal an den Himmel schauen - die gefiederten "Freunde" sprich Möwen verraten einem manchmal die bessere Stelle
-wenn überhaupt nichts läuft:
- mit einem guten Tropfen #gdie Zunge des Vermieter lockern und gute Fangplätze in Erfahrung zu bringen :q

 

[dirk.karina]

AW: Fische finden mit System?

@sunny

nein, wir versuchen nicht richtung bergauf zu fischen, gezeitenbedingte strömung und winddrift haben ja oftmals unterschiedliche richtungen. bergauf ist uns auch die gefahr von hängern viel zu gross, man muss viel konzentrierter fischen und man ist ja schliesslich im Urlaub und nicht auf Beutezug.

 

[sunny]

AW: Fische finden mit System?

Okidoki, dann macht ihr das genauso wie ich #6.

 

[Jirko]

AW: Fische finden mit System?

@huschke - was die zurückhaltung der moderatoren anbelangt, liegt´s mit sicherheit nicht an deinem sehr interessanten thread, definitiv nicht!... also diese sorge kann ich dir schon einmal nehmen ... nur müssen wir uns ja nicht zu jedem thema äussern, wir beobachten und wenn es die zeit zulässt, beteiligen wir uns auch gerne aktiv an solchen themen... also, weiter so huschke und lass dich nicht - ob der mangelnden teilnahme an diesem thema - abhalten, weiterhin aktiv am boardleben teilzunehmen... gut ding will weile haben #h

 

[Huschke]

AW: Fische finden mit System?

Hallo Jirko,

vielen Dank für die freundlichen Worte.
Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, hier einen wunden Punkt getroffen zu haben.
Das Zurückhalten von Informationen gegenüber Anfängern finde ich halt grundsätzlich Schade, da ich die Sorge habe, dass gerade Anfänger schnell die Lust am Angeln verlieren, wenn sich kein Erfolgserlebnis einstellt.

Mal sehen wie sich der Thread entwickelt.
Er hat ja langsam Fahrt aufgenommen....

Gruß
Huschke

 

[Chamberlain]

AW: Fische finden mit System?

Also viel mehr als du selber schon vorgeschlagen hast,
kam man schon nicht mehr machen.

Bevor man ins unbekannte Revier aufbricht, kann man ja
schon mal versuchen sich einzuarbeiten.
Also besorgt man sich als allererstes eine Seekarte von
seinem unbekannten Revier.
Kennt man sich mit Seekarten aus, kann man sogleich die
"Hotspots" suchen.
Kanten, Plauteaus, kleine Unterwasserberge, Flachwasser-
zonen, Gräben, etc. .
Im allgemeinen würde ich behaupten, alles was sich vom "normalen"
abhebt, ist irgentwie fischverdächtig.
Aber auch Bodenbeschaffenheit (Sand, Fels, Schlamm, usw.)
kann helfen Fisch zu finden, grade wenn man eine bestimmte Fischart
fangen will.
Weiterhin würde ich empfehlen ( auch wenn du, Huschke, dem wohl ein
wenig skeptisch gegenüberstehst ) in einschlägigen Foren gezielt nach
dem unbekannten Gebiet zu fragen.
Ich persönlich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Ob alle Tips und Tricks mir auch helfen, ist dann wieder eine andere
Geschichte.
Hängt von vielen Faktoren ab !
Wann war der Kollege da, wann fahr ich hin.
Welche Wetterbedingungen hatte er, und, und, und...
Selbst wenn man GPS-Daten bekommen hat müssen die einem
nicht unbedingt zu vollen Kisten verhelfen.
Am Hotspot von heute ist morgen vielleicht tote Hose.
Aber zur Grob-Orientierung taugt so etwas allemal.

Vor Ort sollte man am besten die Einheimischen oder andere Angler
fragen, was und wo aktuell gefangen wird.
In der Regel erhält man diese Informationen.

 

[Axlpac]

AW: Fische finden mit System?

Hallo,

dieses Thema find ich sehr interessant aber auch die Diskussion ist sehr wichtig, weil es mir auch schon aufgefallen ist, dass manche sich bei bestimmten Themen oder Gebieten sehr bedeckt halten!
Trotz alledem freue ich mich über dieses Thema da ich dieses Jahr erst das zweite Mal nach Norge fahre und auch die Fischausbeute steigern will!

MfG

 

[Huschke]

AW: Fische finden mit System?

Hallo Axlpac,

Du stellst genau die Zielgruppe für diesen Thread dar.

Fast 600 Hits und nur 2 konstruktive Kommentare - was für eine Enttäuschung ;+

Was ist das für eine "Gemeinschaft", die nicht diejenigen unterstützt, die es nötig haben?
Da wird sich hier bei jeder Gelegenheit über die plumpe Frage nach GPS-Koordinaten aufgeregt - mit dem Hinweis darauf, dass man sich ja alles selber hart erarbeiten musste und dass das bitte auch jeder andere so machen soll.
Oder die Schlaumeier, die andere immer kritisieren, weil sie meilenweit vor die Küste zu vermeintlichen Hotspots fahren und dabei ihr Leben riskieren.

Jetzt wäre die Gelegenheit gewesen, den Anfängern auch mal zu zeigen WIE man sich selbst gute Angelplätze erarbeitet.

Wovor haben die Leute eigentlich Angst?
Dass die "neuen" das Meer leerfischen und sie selbst dann als Schneider heimfahren?
Es ist doch genug für alle da.....

Huschke