Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Mag August
Es ist immer wieder interessant, Pressemeldungen zum gleichen Thema - oder wie hier: zur sogar gleichen Veranstaltung - gegenüber zu stellen.
Meldung 1 ist von der Präsidentin des DAFV, der kompetenten Nichtanglerin von der FDP, Frau Dr. Happach-Kasan
Meldung 2 von der einladenden Europaabgeordneten Rodust von der SPD.
Während Frau Dr. Happach-Kasan wieder fabuliert, wie wichtig sie sei und was sie da alles erzählt habe, kommt bei der Meldung von Frau Rodust der DAFV oder Frau Dr. Happach-Kasan nicht mal vor, nur die Berufsfischerei und deren Sorgen.
Und auch die Staatssekretärin des Umweltministeriums Schleswig Holstein mit der klaren Aussage:
Man sieht also den klaren "Erfolg" von Frau Dr. Happach-Kasan, der kompetenten Nichtanglerin der FDP als Präsidentin des DAFV, wenn der DAFV nicht nur nicht von der einladenden Frau Rodust in deren Meldung erwähnt wird, sondern statt dessen noch klar auf gewünschte kommende Einschränkungen der Angler seitens des Umweltministeriums explizit hingewiesen wird..
1 DAFV
http://www.dafv.de/index.php/home/nachrichten-und-pressemitteilungen/pressemitteilung-vom-05-07-2016
GEMEINSAM DEN AUFBAU DER BEDROHTEN DORSCHBESTÄNDE IN DER OSTSEE VORANBRINGEN - DAFV-PRÄSIDENTIN BEIM RUNDEN TISCH „ZUKUNFT DER OSTSEEFISCHEREI“ IN LÜBECK
Die Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes, Dr. Christel Happach-Kasan hat sich erneut für wirksame Maßnahmen zum Wiederaufbau der Dorschbestände in der westlichen Ostsee ausgesprochen. Anlass war der gestrige Runde Tisch „Zukunft der Ostseefischerei“, zu dem die Schleswig-Holsteinische Europaabgeordnete Ulrike Rodust (SPD) eingeladen hatte.
„Wer den Wiederaufbau des Dorschbestandes unterstützen will, muss insbesondere das Laichen der Fische unter Schutz stellen,“ so Happach-Kasan. „Das Thünen-Institut in Rostock weiß, wann und wo der Dorsch laicht. In diesen Zeiten und Zonen muss die Kinderstube des Dorsches geschützt sein. Die im DAFV organisierten Angler sind bereit, im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung dies zu gewährleisten. Ebenso ist eine vorübergehende Anhebung des Dorsch-Mindestmaßes für Angelfischer von 38 auf 40 Zentimeter denkbar, bis sich die Dorschbestände wieder erholt haben. Dies ist ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Berufsfischern, für die ein Mindestentnahmemaß von 35 cm gilt,“ so Happach-Kasan weiter.
Entschieden sprach sich die DAFV-Präsidentin gegen eine eigene Dorschquote für die Angelfischerei oder Tagesfangbegrenzungen aus. Solche Maßnahmen seien schlecht kontrollierbar und daher wenig praktikabel. Es ist ein Anliegen des DAFV, dass die gegenwärtige sehr kritische Situation des Dorschbestandes nicht zu einem Konflikt zwischen Anglern und Berufsfischern führe. Die Angler seien zu gemeinsamen Lösungen bereit.
Hintergrund der Veranstaltung, an der auch der Mecklenburgische Umweltminister Dr. Till Backhaus und der innerhalb der EU-Kommission für die Ostsee zuständige Direktor Bernhard Friess teilnahmen, waren die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) veröffentlichten Empfehlungen zu den Fangmengen des Jahres 2017. Dieser hatte aufgrund der kritischen Nachwuchsentwicklung vorgeschlagen, die Fangmenge beim westlichen Dorsch im kommenden Jahr um mehr als 85 Prozent gegenüber dem Jahr 2016 zu kürzen. Durch diese Empfehlung sehen sich insbesondere viele Berufsfischer und Kutterbetreiber in ihrer Existenz gefährdet.
Lübeck/ Berlin / Offenbach, 5.7.2016
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2 Rodust
http://ulrike-rodust.eu/2016/erfolgreicher-runder-tisch-zur-zukunft-der-ostseefischerei/
Erfolgreicher Runder Tisch zur Zukunft der Ostseefischerei
Die jüngsten Zahlen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) zur kritischen Bestandsentwicklung des westlichen Dorschs und die daraus resultierende Empfehlung, die Fangquote um mehr als 85 Prozent zu reduzieren, stellt die Fischereibetriebe an der Ostsee vor teils existentielle Probleme. Um Politik, Fischerei und Forschung aus den betroffenen Bundesländern und aus dem Bund frühzeitig auch mit der europäischen Ebene kurzzuschließen, hat die schleswig-holsteinische Europaabgeordnete Ulrike Rodust am Montag (4. Juli 2016) zu einem „Runden Tisch für die Zukunft der Ostseefischerei“ nach Lübeck eingeladen. Rodust freute sich über die konstruktive Diskussion: „Mir war wichtig, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. In dieser für viele Fischereibetriebe äußerst kritischen Situation müssen wir miteinander reden statt übereinander. Nur so lassen sich tragfähige Modelle entwickeln, wie die Ostseefischerei diese Krise durchstehen kann.“ Die zwanzig Teilnehmer des runden Tisches präsentierten erste Lösungsansätze und sprachen über Möglichkeiten zur Unterstützung aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds. „Das war ein erfolgreicher Auftakt, jetzt müssen wir weiter im Gespräch bleiben. Deshalb haben wir bis zum September zwei weitere Treffen vereinbart. Vor dem Problem der schlechten Bestandsentwicklung des Dorsches die Augen zu verschließen und wie bisher weiterzumachen, ist keine Option. Der gerade verabschiedete Ostsee-Managementplan bietet Möglichkeiten zur vorübergehenden finanziellen Unterstützung durch EU-Gelder. Es ist deshalb beispielsweise zu prüfen, ob es so älteren Fischern ermöglicht werden kann, früher in den Ruhestand zu gehen. Gerade weil ich daran glaube, dass die Fischerei in Schleswig-Holstein eine Zukunft hat, ist es mir wichtig, dafür zu sorgen, dass besonders die jüngeren Fischer eine Perspektive behalten“, so Rodust.
Dr. Silke Schneider, Staatssekretärin, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein sagte: „Es ist besorgniserregend, dass die Dorschbestände so zurückgegangen sind und es ist wichtig, dass sie sich nachhaltig erholen können. Das stellt aber die Fischerei auch vor große Probleme. Zwar haben sich die anderen Bestände und insbesondere die Plattfische gut entwickelt und können einen kleinen Ausgleich bilden. Aber wir müssen überlegen, wie man die Lasten auf alle Schultern gleichmäßig verteilt und eine gewisse Umverteilung von der Freizeitfischerei zur Erwerbsfischerei ist notwendig. Sobald der Vorschlag der Kommission vorliegt, wird das MELUR die Betroffenen, Haupt- und Nebenerwerbsfischer noch zu weiteren Gesprächen einladen um zu beraten, wie sich die Auswirkungen abfedern lassen.“
Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern erläuterte: „Wir alle sind uns darüber einig, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände insbesondere mit Blick auf den Schutz der Artenvielfalt und den Erhalt gesunder Gewässer unabdingbar ist. Wir müssen aber auch dafür Sorge tragen, dass die vom Internationalen Rat für Meeresforschung empfohlenen Fangquoten in sozioökonomisch verträglichen Schritten umgesetzt werden. Die Kutter- und Küstenfischer in Mecklenburg-Vorpommern erzielen bis zu 70 % ihrer Erlöse aus der Dorsch- und Heringsfischerei. Eine Reduzierung der Fangquote beim Dorsch vor der Küste von M-V um 88 % würde allein im Fangjahr 2016/17 Verluste in Höhe von 900.000€ nach sich ziehen. Statt der bislang erlaubten 821 Tonnen, dürften dann nur noch 98 Tonnen Dorsch gefangen werden, was einem Fangverbot gleichkommt. Hier stehen Existenzen eines gesamten Berufsstandes auf dem Spiel! Das Land M-V hat das Bundesumweltministerium deshalb bereits im Februar dazu aufgefordert, wissensbasierte Nachweise über die tatsächlichen Auswirkungen der Fischerei zu erbringen, auf deren Basis wir zu einvernehmlichen Lösungen, wie zeitlich oder örtlich differenzierten Fangeinschränkungen kommen können.“
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Thomas Finkbeiner
Fangbegrenzung Dorsch: Pressemeldungen im Vergleich
Es ist immer wieder interessant, Pressemeldungen zum gleichen Thema - oder wie hier: zur sogar gleichen Veranstaltung - gegenüber zu stellen.
Meldung 1 ist von der Präsidentin des DAFV, der kompetenten Nichtanglerin von der FDP, Frau Dr. Happach-Kasan
Meldung 2 von der einladenden Europaabgeordneten Rodust von der SPD.
Während Frau Dr. Happach-Kasan wieder fabuliert, wie wichtig sie sei und was sie da alles erzählt habe, kommt bei der Meldung von Frau Rodust der DAFV oder Frau Dr. Happach-Kasan nicht mal vor, nur die Berufsfischerei und deren Sorgen.
Und auch die Staatssekretärin des Umweltministeriums Schleswig Holstein mit der klaren Aussage:
Aber wir müssen überlegen, wie man die Lasten auf alle Schultern gleichmäßig verteilt und eine gewisse Umverteilung von der Freizeitfischerei zur Erwerbsfischerei ist notwendig.
Man sieht also den klaren "Erfolg" von Frau Dr. Happach-Kasan, der kompetenten Nichtanglerin der FDP als Präsidentin des DAFV, wenn der DAFV nicht nur nicht von der einladenden Frau Rodust in deren Meldung erwähnt wird, sondern statt dessen noch klar auf gewünschte kommende Einschränkungen der Angler seitens des Umweltministeriums explizit hingewiesen wird..
1 DAFV
http://www.dafv.de/index.php/home/nachrichten-und-pressemitteilungen/pressemitteilung-vom-05-07-2016
GEMEINSAM DEN AUFBAU DER BEDROHTEN DORSCHBESTÄNDE IN DER OSTSEE VORANBRINGEN - DAFV-PRÄSIDENTIN BEIM RUNDEN TISCH „ZUKUNFT DER OSTSEEFISCHEREI“ IN LÜBECK
Die Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes, Dr. Christel Happach-Kasan hat sich erneut für wirksame Maßnahmen zum Wiederaufbau der Dorschbestände in der westlichen Ostsee ausgesprochen. Anlass war der gestrige Runde Tisch „Zukunft der Ostseefischerei“, zu dem die Schleswig-Holsteinische Europaabgeordnete Ulrike Rodust (SPD) eingeladen hatte.
„Wer den Wiederaufbau des Dorschbestandes unterstützen will, muss insbesondere das Laichen der Fische unter Schutz stellen,“ so Happach-Kasan. „Das Thünen-Institut in Rostock weiß, wann und wo der Dorsch laicht. In diesen Zeiten und Zonen muss die Kinderstube des Dorsches geschützt sein. Die im DAFV organisierten Angler sind bereit, im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung dies zu gewährleisten. Ebenso ist eine vorübergehende Anhebung des Dorsch-Mindestmaßes für Angelfischer von 38 auf 40 Zentimeter denkbar, bis sich die Dorschbestände wieder erholt haben. Dies ist ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Berufsfischern, für die ein Mindestentnahmemaß von 35 cm gilt,“ so Happach-Kasan weiter.
Entschieden sprach sich die DAFV-Präsidentin gegen eine eigene Dorschquote für die Angelfischerei oder Tagesfangbegrenzungen aus. Solche Maßnahmen seien schlecht kontrollierbar und daher wenig praktikabel. Es ist ein Anliegen des DAFV, dass die gegenwärtige sehr kritische Situation des Dorschbestandes nicht zu einem Konflikt zwischen Anglern und Berufsfischern führe. Die Angler seien zu gemeinsamen Lösungen bereit.
Hintergrund der Veranstaltung, an der auch der Mecklenburgische Umweltminister Dr. Till Backhaus und der innerhalb der EU-Kommission für die Ostsee zuständige Direktor Bernhard Friess teilnahmen, waren die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) veröffentlichten Empfehlungen zu den Fangmengen des Jahres 2017. Dieser hatte aufgrund der kritischen Nachwuchsentwicklung vorgeschlagen, die Fangmenge beim westlichen Dorsch im kommenden Jahr um mehr als 85 Prozent gegenüber dem Jahr 2016 zu kürzen. Durch diese Empfehlung sehen sich insbesondere viele Berufsfischer und Kutterbetreiber in ihrer Existenz gefährdet.
Lübeck/ Berlin / Offenbach, 5.7.2016
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2 Rodust
http://ulrike-rodust.eu/2016/erfolgreicher-runder-tisch-zur-zukunft-der-ostseefischerei/
Erfolgreicher Runder Tisch zur Zukunft der Ostseefischerei
Die jüngsten Zahlen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) zur kritischen Bestandsentwicklung des westlichen Dorschs und die daraus resultierende Empfehlung, die Fangquote um mehr als 85 Prozent zu reduzieren, stellt die Fischereibetriebe an der Ostsee vor teils existentielle Probleme. Um Politik, Fischerei und Forschung aus den betroffenen Bundesländern und aus dem Bund frühzeitig auch mit der europäischen Ebene kurzzuschließen, hat die schleswig-holsteinische Europaabgeordnete Ulrike Rodust am Montag (4. Juli 2016) zu einem „Runden Tisch für die Zukunft der Ostseefischerei“ nach Lübeck eingeladen. Rodust freute sich über die konstruktive Diskussion: „Mir war wichtig, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. In dieser für viele Fischereibetriebe äußerst kritischen Situation müssen wir miteinander reden statt übereinander. Nur so lassen sich tragfähige Modelle entwickeln, wie die Ostseefischerei diese Krise durchstehen kann.“ Die zwanzig Teilnehmer des runden Tisches präsentierten erste Lösungsansätze und sprachen über Möglichkeiten zur Unterstützung aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds. „Das war ein erfolgreicher Auftakt, jetzt müssen wir weiter im Gespräch bleiben. Deshalb haben wir bis zum September zwei weitere Treffen vereinbart. Vor dem Problem der schlechten Bestandsentwicklung des Dorsches die Augen zu verschließen und wie bisher weiterzumachen, ist keine Option. Der gerade verabschiedete Ostsee-Managementplan bietet Möglichkeiten zur vorübergehenden finanziellen Unterstützung durch EU-Gelder. Es ist deshalb beispielsweise zu prüfen, ob es so älteren Fischern ermöglicht werden kann, früher in den Ruhestand zu gehen. Gerade weil ich daran glaube, dass die Fischerei in Schleswig-Holstein eine Zukunft hat, ist es mir wichtig, dafür zu sorgen, dass besonders die jüngeren Fischer eine Perspektive behalten“, so Rodust.
Dr. Silke Schneider, Staatssekretärin, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein sagte: „Es ist besorgniserregend, dass die Dorschbestände so zurückgegangen sind und es ist wichtig, dass sie sich nachhaltig erholen können. Das stellt aber die Fischerei auch vor große Probleme. Zwar haben sich die anderen Bestände und insbesondere die Plattfische gut entwickelt und können einen kleinen Ausgleich bilden. Aber wir müssen überlegen, wie man die Lasten auf alle Schultern gleichmäßig verteilt und eine gewisse Umverteilung von der Freizeitfischerei zur Erwerbsfischerei ist notwendig. Sobald der Vorschlag der Kommission vorliegt, wird das MELUR die Betroffenen, Haupt- und Nebenerwerbsfischer noch zu weiteren Gesprächen einladen um zu beraten, wie sich die Auswirkungen abfedern lassen.“
Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern erläuterte: „Wir alle sind uns darüber einig, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände insbesondere mit Blick auf den Schutz der Artenvielfalt und den Erhalt gesunder Gewässer unabdingbar ist. Wir müssen aber auch dafür Sorge tragen, dass die vom Internationalen Rat für Meeresforschung empfohlenen Fangquoten in sozioökonomisch verträglichen Schritten umgesetzt werden. Die Kutter- und Küstenfischer in Mecklenburg-Vorpommern erzielen bis zu 70 % ihrer Erlöse aus der Dorsch- und Heringsfischerei. Eine Reduzierung der Fangquote beim Dorsch vor der Küste von M-V um 88 % würde allein im Fangjahr 2016/17 Verluste in Höhe von 900.000€ nach sich ziehen. Statt der bislang erlaubten 821 Tonnen, dürften dann nur noch 98 Tonnen Dorsch gefangen werden, was einem Fangverbot gleichkommt. Hier stehen Existenzen eines gesamten Berufsstandes auf dem Spiel! Das Land M-V hat das Bundesumweltministerium deshalb bereits im Februar dazu aufgefordert, wissensbasierte Nachweise über die tatsächlichen Auswirkungen der Fischerei zu erbringen, auf deren Basis wir zu einvernehmlichen Lösungen, wie zeitlich oder örtlich differenzierten Fangeinschränkungen kommen können.“
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Thomas Finkbeiner