Wir sollten hier nicht alles durcheinander werfen. Lassen wir das Trinkwasser mal außen vor, da es sehr strengen Kontrollen unterliegt und mir bisher kein einziger Fall bekannt ist wo das Trinkwasser in Deutschland zu Vergiftungen oder sonstigen Schäden beigetragen hat. Ich kenne nur Meldungen wo empfohlen wurde, das Trinkwasser vor Gebrauch abzukochen oder erst gar nicht zu verwenden. Das ist für mich auch ein Indiz, das die Analytik funktioniert.
Wenn wir jetzt nur noch über das Wasser reden, was aus den Kläranlagen in die Flüsse kommt, kann ich mich auch nicht an eine Katastrophe erinnern.
Aber wenn euch da etwas bekannt ist, dann her damit. Das in einer Kläranlage auch nicht immer alles nach Plan läuft und dort auch Fehler passieren, dürfte auch jedem klar sein. Aber das hat ja nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.
Das eine Gefährdungsbeurteilung bzg. Substanzen und deren Grenzwerte immer vom aktuellen Wissensstand abhängt, ist ja unbestritten und nachvollziehbar. Entsprechend werden ja auch die Analysemethoden und Grenzwerte angepasst. Ich habe selbst jahrelang in der Analytik verbracht, wenn auch nicht in der Wasseranalytik, wo mein Kollege war. Früher wurden Rollkuren mit Quecksilber gemacht, Blei und Bleidämpfe wurden als harmlos eingestuft. Die Weißblechdosen wurden mit einer Bleinaht verschlossen, was langfristig zu Vergiftungserscheinungen führte. Zink ist ebenso ein Beispiel dafür. Da ich ja selber aus der Chemie kommen weiß ich ja bestens das manche Chemikalien, die früher als unbedenklich galten, heute als gefährlich eingestuft werden. Ich habe vor 30-40 Jahren im Labor mit Sachen ohne ausreichenden Schutzmaßnahmen gearbeitet die heute vollständig verboten sind. Davon kann ich unzählige Beispiele nennen. Man wußte es einfach da noch nicht besser. Jeder Gummifisch, den wir im Rhein oder sonst wo versenken, stellt eine Verschmutzung mit Weichmacher oder sonstige Inhaltsstoffen dar. Jede Zigarettenkippe ebenso. Aber das weiß doch jeder. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
Mir ist nicht so richtig klar was ihr sagen wollt? Das die Abwässer aus der Kläranlage, die in die Flüsse geleitet werden, keine Trinkwasserqualitäten hat? Ich denke das ist doch jedem klar, deswegen wird es ja auch nicht als Trinkwasser verwendet. Die Frage ist eher, ob das Wasser der Kläranlagen zu Problemen hinsichtlich der Flora und Fauna führen können, was aus meiner Sicht durchaus sein kann. Aber was wäre denn die Alternative? Ungeklärtes Wasser einbringen sicherlich nicht. Technisch kann man so ziemlich alles aus dem Wasser rausholen, aber dann wäre das Wasser unbezahlbar. Man sollte auch mal bedenken, das Flüsse und Meere eine sehr große Selbstreinigungskraft besitzen. Wenn das nicht wäre, hätten wir viel größere Probleme. Es gibt tatsächlich Länder, die leiten ihr Schmutzwasser ungeklärt in Flüsse und Meere.
Macumba , deine oben genannten Produkte wie Glyphosat usw. sind mir gut bekannt, da ich in dem Laden gearbeitet habe, die es heute vertreiben. Aber gerade Glyphosat ist ein Thema für sich. Da sollte man sich unbedingt die Studienlage und Publikationen sehr genau anschauen und dann erst ein Urteil bilden.