chippog
viel zu selten angler
(aus der not eine tugend) an der schwedischen westküste hat es kaum noch fisch. thesen gibt es viele, fast schon mehr als fische, warum. für mich sind es vor allem die überfischen mit den grossen kuttern, die aalreuscn der berufsfischer, fünftausend per man, und die überdüngung der küsten. wenn ich nun mal hier wohne, will ich ja trotzdem noch angeln können ohne gleich ins ausland oder "noch schlimmer" ins süsswasser abwandern zu müssen. was bleibt, sind kleine klieschen (deutsche angler brauchen den stabreim??? wieso eigentlich?), unverschämtes glück oder irgendwelche schiffswracks und unterwasserberge ab hundertfünfzig meter wassertiefe. letzteres ist bei einigen von uns zur besessenheit geworden. sechzehnter sechster um zehn uhr vormittags, den hafen von lysekil verlassend erreichten wir mit acht knoten marschfahrt und vier stunden horizont bekucken eine "bergkette" in zweihundertfünfzig bis dreihundertfünfzig meter wassertiefe, genannt "bratten" zu deutsch ungefähr steilhang. hier werden im dritten jahr erfolgreich schwedische rekorde aufgestellt. die ersten drei in schwedischen gewässern gefangenen grönlandhaie von nur vierzehn bis achtundzwanzig kilo, schwarze dornhaie bis fünfhundertvierzig gramm, weissrochen bis über zehn kilo, lumbe bis vierzehntausendsiebenhundertundfünfzig gramm, ein heilbutt zwischen zwanzig und dreissig kilo, der beim tanz auf der reling allerdings die oberhand behielt, also kein neuer schwedischer rekord, samt ein köhler von cirka sechzehn kilo. den wir mit eigenen augen allerdings auf dem falschen boot just an diesem wochenende bestaunen durften. dort angekommen galt es zuerst einmal strömung und windrichtung zu deuten, damit dann an der richtigen stelle der anker ausgeworfen werden konnte. köder hatten wir zum glück eimerweise mit. makrelen lassen sich normalerweise fünf bis fünfzehn meter unter dem boot erbeuten, waren aber diesmal noch nicht da (noch zu kalt im wasser?). ein zweites schiff kam kurze zeit später und erbeutete statt der erhofften makrelen den oben genannten köhler, was sowohl freude, neid alsauch fieberhaftes pilken nicht nur von unserem boot aus verursachte. bei schlechtem erfolg liess der eifer ziemlich nach und die ersten montagen wurden bis auf zirka dreihundertzwanzig meter tiefe herabgelassen. das ganze dauert natürlich, wenn auch nicht ganz so lange wie das einkurbeln. dieser tätigkeit mit einigen pilkversuchen unterbrochen, gingen wir dann die ganze nacht bis morgens um sechs nach. von sechs anglern wurden achtzehn lumbe zwischen drei und fast elf kilo erbeutet. mir gelang es noch einen kleinen scharzen dornhai an die oberfläche zu "drillen", drei von uns fanden doch noch sporadisch auftauchende makrelen samt drei köhler, von zwei bis sechs kilo. ein schwedischer rekord blieb uns diesmal vorenthalten, zumal die auch nicht beställt werden können, was ja gerade einen grossen teil des reizes beim angeln ausmacht. fünf der achtzehn lumbe (achteins, fünfneun, fünfvier, vierneun und viernull) konnte ich auf mein konto verbuchen. das bedeutete zwar eine ziehmliche schufterei beim filetieren, aber eben auch prima fisch zum grillen (!!!!!), wo doch die saisong gerade angefangen hat. mit diesem fang, samt dem bonusfisch, schwarzer dornhai (der in aller seelenruhe wieder in die tiefe glitt), einer durchgemachten nacht auf see und der tatsache, dass ich auf dem nauchhauseweg nicht schlafenderweise in die rabatten gefahren bin, war ich schliesslich sehr zufrieden, auch wenn mir verschiedene in den tiefen mögliche arten, wie verschiedene rochenarten, seekatze, lengfisch, grenadierfisch, blauer wittling, blauleng, goldlachs, meeraal, blaumaul, grosser rotbarsch und einiges mehr, wieder mal nicht an den haken gegangen sind. im juli fahren wir wieder raus, wenn es das wetter zuläst und dann, wie auch euch allen:
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skit fiske! christian, der chippog, göteborg
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skit fiske! christian, der chippog, göteborg
