Anglerdemo
Well-Known Member
WIr haben da eine massive Front von ideologischen Behörden und NGOs gegen uns, ich finde wir sollten uns erst mal gemeinsam mit allen Kräften gegen diese Front wenden, bevor wir irgendwelche internen Streitigkeiten zwischen unseren eigenen Interessenverbänden, Berufs- oder Freizeitfischern auspacken.
Das sehe ich (mittlerweile) anders! Wir sind Angler, keine Fischer und über unser Hobby mit der nachhaltigsten und selektivsten Fischereimethode (Handangel) aus. WIr haben gegenüber der EU noch einmal sehr deutlich gemacht, dass Berufsfischerei und Angeln getrennt betrahctet werden müssen! Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Managementziele der Freizeitfischerei beziehungsweise der kommerziellen Fischerei durchaus unterschiedlich sind. Die kommerzielle Fischerei hat das Ziel, die Fangerträge zu steigern und strebt einen Gesamtbestand an, welcher den maximalen Dauerertrag sichert. Die Freizeitfischerei hat hingegen das Ziel, den Erholungswert zu maximieren und strebt einen Gesamtbestand an, welcher deutlich mehr Biomasse und eine Altersstruktur mit vielen fangfähigen großen Tieren bereitstellt (Maximum Total Satisfaction – MTS). Diese konkurrierenden Ziele sind nicht immer vereinbar, d.h. Kompromisse zwischen den Sektoren könnten notwendig sein. Hieraus wird deutlich, dass ein gemeinsames Management der kommerziellen Fischerei und der Freizeitfischerei zumindest fragwürdig erscheint, da die Ziele der beiden Fischereien kaum unterschiedlicher sein könnten. Dieses gilt es für die Zukunft grundsätzlich einmal neu zu bewerten.
Der Anteil der Fangmenge der Angler an der Gesamtfangmenge hat in den letzten Jahren abgenommen und das Delta zwischen der kommerziellen Fischerei und der Freizeitfischerei ist größer geworden.
So haben wir auch ein Stop der kommerziellen Fischerei im Zeitraum 01. Januar bis 31. März eines Jahres, insbesondere der Schleppnetzfischerei in den typischen Laicharealen gegenüber der EU- Kommission gefordert. Die fischereiliche Schonung der Vorlaich- und Laichkonzentrationen von Dorschen in der Ostsee ist ein wirkungsvoller Beitrag für die Stabilisierung der Nachwuchssituation sowie der Bestandsentwicklung. Es würden die Voraussetzungen geschaffen, dass ein möglichst großer Anteil der potenziellen Laicher ablaichen kann. DIese Forderung findet sich ja auch im Vorschlag der EU- Kommission für 2021 wieder und dafür sind wir dankbar. Zudem fordern wir ein generelles Schleppnetzverbot in der Ostsee! Damit stärken wir den Angeltourismus und auch die regionale Küstenfischerei. Wir sind die Interessenvertretung des Angeltourismus und nicht der Fischerei, haben keinerlei Berührungspunkte mit den Fischern und müssen da keine Rücksicht nehmen.
Ich verstehe ja, dass Ihr im DAFV da ein wenig vorsichtiger agieren müsst (Mitglied Deutscher Fischerei Verband, die Nähe von Gero Hocker (DFV) und Happach- Kasan durch die FDP etc.). Uns geht es hingegen ausschließlich um eine nachhaltige Bewirtschaftung der Bestände in der Ostsee sowie die bestmögischsten Ergebnisse bei den Verhandlungen mit der EU. Jede Tonne Dorsch, die uns Anglern am Ende bei den Fangmengen zugesprochen wird, ist ein Gewinn für die Nachhaltigkeit. Das kann und wird niemand wegdiskutieren können.
Glaubst Du, dass sich nur ein Fischer für die Angler einsetzt? Lorenz Marckwardt würde uns Angler für einen einzigen Dorsch opfern! Nein, am Ende geht es um das Überleben und die wirtschaftliche Bedeutung für die Region und da ist nun einmal der Angeltourismus der Fischerei überlegen.
Was spricht also für die Fischerei? Die ziehen ihre Schleppnetze weiterhin durch Schongebiete und die Angler sind ausgesperrt. Irgendwie verkehrte Welt, oder? Das müssen wir umdrehen, nicht nur im Interesse des Angeltourismus, sondern auch im Interesse des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit. Nenne mir nur ein Argument, warum wir die Fischerei schützen sollten? Einen gemeinsamen Kampf gegen NGOs gibt es nur solange, wie die Fischerei daruas einen Vorteil ziehen kann. Wenn es heißt entweder oder werden die uns Angler auch opfern. Also lieber gleich die Fronten klar abstecken.
Ja, ich habe das zu Beginn mal anders bewertet, allerdings aus Rücksicht auf die Familien vieler iM Angeltourismus beschäftigten Personen. Es geht aber ums Überleben, da haben wir die RIchtung ändern müssen. Es gibt keine Gleichbehandlung zwischen Fischerei, weder bei den Fangmengen noch finanziell bei Entschädigungen noch bei der NAchhaltigkeit- wo haben wir also Gemeinsamkeiten? Außer bei der Nutzung der Fischbestände, wo wir ganz klar im Wettbewerb zueinander stehen.