
Nach einem erfolgreichen Forellen-Trip sitze ich zufrieden am Ufer einer Trinkwassertalsperre und genieße den Sonnenuntergang. Zu gut habe ich in den letzten Tagen gefangen, um jetzt noch die letzten Minuten im Hellen unbedingt ausnutzen zu müssen.
Diese entspannte Grundeinstellung habe ich dem Lucky Craft Slender Pointer zu verdanken. Die Köderschmiede Lucky Craft ist für hochwertige Hardbaits bekannt und mit der Pointer-Serie konnten schon etliche Turniere in Amerika gewonnen werden. Zu ihr gehört auch der Slender Pointer. Ursprünglich wurde dieser Wobbler für die Angelei auf Smallmouth-Barsche (eine Schwarzbarsch-Art) entwickelt. Der Slender Pointer unterscheidet sich von den klassischen Pointern durch einen schlankeren Körper und den weit ausladenden, hektischen Lauf. Außerdem sorgt das Weight Transfer System für zielgenaue und weite Würfe. Zugegebenermaßen bin ich ein echter Fan von Wobblern im Minnow-Style.

Die schlanke Silhouette passt sehr gut in das Beuteschema von Forellen und Barschen, aber auch Hechte oder Rapfen vergreifen sich gerne an den Harbaits mit Topmodelfigur, da sie eine Ukelei in Perfektion imitieren. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei diesen Ködern jedoch in der Führung. Die Präsentation lebt von Twitches und kleine Jerks, die wir dem Köder über die Rute einhauchen. Dabei kann der Slender Pointer durch sein perfekt austariertes Suspending extrem langsam gefischt werden, indem man ihn immer wieder auf der Stelle tanzen lässt – absolut tödlich bei kaltem Wasser.
Doch gerade im Sommer, wenn die Fische aktiv auf Nahrungssuche sind oder aus der Reserve gelockt werden wollen, punktet der Slender Pointer. Indem wir ihn mit schnellen, harten, aber kurzen Jerks und mit hoher Geschwindigkeit fischen, bringen wir die Räuber um den Verstand. Der unberechenbare Lauf reizt besonders Barsche und Forellen bis aufs Blut. Entsprechend aggressiv und spektakulär sind die Attacken. Die Fische verfolgen den Hardbait oft bis vor unsere Füße, um im letzten Moment doch noch zuzuschlagen.
Aber auch Hechte lieben diese provokative Führung. Besonders wild beißen die Räuber, wenn man den Köder nach einer schnellen Flucht abrupt, aber nur kurz stehen lässt und sofort wieder durchstartet. Ein Reiz, den der Slender Pointer durch seine verhältnismäßig kleine Tauchschaufel und den geringen Widerstand perfekt ausspielt und dem kaum ein Raubfisch widerstehen kann. Mit über 120 Farben und fünf Größen (67, 82, 97, 112, 127 Millimeter) ist die Slender Pointer-Serie wirklich umfangreich und lässt kaum Wünsche offen. Allen gemeinsam ist eine recht geringe Tauchtiefe von 0,30 bis 1,5 Meter, je nach Größe.
Als Favoriten bei der Forellen- und Barschjagd haben sich die Größen 67 (3 Gramm) und 82 (5,3 Gramm) erwiesen. Ein Allrounder ist der 97er Slender Pointer (10 Gramm) in der Farbe MS American Shad *– eine echte Bank auf alles, was Fisch frisst. Soll’s gezielt auf Hecht gehen, setze ich den 112er (15 Gramm) und 127er (20 Gramm) ein. Besonders in klaren Gewässern punkten natürliche Ghost-Farben mit durchsichtigen Bauchpartien wie Ghost Northern Pike oder Ghost Rainbow Trout. Top-Farben fürs Trübe sind Mat Tiger oder Chart Light Blue.
Habt Ihr den Slender Pointer auch schon gefischt? Was ist Euer Lieblingswobbler? Teilt Eure Meinung und Erfahrung mit!