AW: Angler für Firmen werden
Warum Profitum? |kopfkrat
Ist für dich jemand ein Profi, weil er in Artikeln, in Videos und auf Messen ausschließlich Produkte eines Herstellers, von dem er Geld bekommt, "empfielt", wenn er nebenbei noch als lebendige Reklametafel in Form des übliches Sponsoring herumläuft?
Schaue ich mir herkömmlichen Spitzensport an, geht Sponsoring über Reklame auf Klamotten und kaum über den einen oder anderen TV-Werbespot hinaus.
Im Angelsektor ist das irgendwie anders, deutlich heftiger, z.T. so extrem, dass es lächerlich wirkt.
Es gibt wesentlich dezentere und wirksamere Werbung, als einen potentiellen Kunden mit einem Übermaß an Empfehlungen für Produkte zuzumüllen. Das hat mit den "Profis"/Meistern selbst wenig zu tun, die machen lediglich mit, was sich da einige Firmen ausdenken. Die Verhältnisse wie in den USA, wo diese Form des aggressiven Marketings herkommt, haben wir in Deutschland nicht, die spielen bei uns so gut wie keine Rolle.
"Profitum" war in erster Linie auf das Beispiel Babs Kijewski bezogen. Ich habe aber auch das Gefühl, dass viele "Teamangler" nicht nur Anerkennung ernten, sondern ihnen unterstellt wird, dass die nicht mehr gutes Gerät empfehlen, sondern nur noch Verkaufsgehilfen sind.
Zum Thema "lebendige Reklametafel": Das ist mir bis jetzt nicht bewusst geworden. Aber der ein oder andere "Experte" hat schon immer sehr bunte Werbeklamotten an, da hast Du Recht. Und natürlich empfiehlt der dann nur Produkte seines Sponsors und sollte die auf Fangfotos immer gut platzieren. In der letzten Rute&Rolle (oder Blinker?) war unter "Reise - Kroatien" ein Artikel zu finden, der im Endeffekt ein "Zalt Arc-Werbeartikel" erster Güte war, von einem Spro-gesponserten Kroatien-Menschen. Hat mich ziemlich geärgert, dann sollte es als Gerätevorstellung laufen, fertig!
Aber was soll ein Teamangler denn sonst machen? Viele Spitzensportler können über Preisgelder (Tennis etc.) oder Grundgehälter (Fußball) schon gutes Geld verdienen und müssen sich nicht so zur Reklametafel machen. Bzw. der Fußballspieler wird jede Woche im Fernsehen von Millionen Menschen beobachtet, der muss nicht mehr groß anpreisen. Angler und andere Randsportarten haben es da schwerer, die können eigentlich nur in Fachzeitschriften oder in "Szene-Filmen" Werbung machen. Vielleicht haben die Firmen da auch mehr Macht, weil der Angler als Marke nicht so stark ist wie ein Fußballstar und weniger Mitspracherecht fordern kann?
Es gibt aber auch andere Beispiele für "Reklametafeln": Axel Schulz mit der Fackelmann-Kappe ist für mich ein Beispiel. Und 2003 (?) hab ich mich über den BVB amüsiert, dass da die Eckbälle gesponsort waren. Mittlerweile gibt es auch in Mainz einen Sponsor für die Mannschaftsaufstellung und einen für die Eckballstatistik und der Stadionname ist verkauft. Extrembeispiele wie "Rasenballsport" Leipzig oder RB Salzburg stoßen (nicht nur) mir übel auf, mit den anderen Sachen kann ich leben.
Langes Posting, kurzer Sinn: Ich verstehe, wenn sich Angler über "Teamangler-Werbesklaven" ärgern, kann aber auch verstehen, dass die Teamangler ihren Job machen und akzeptiere das. Für mich wärs nix.
Grüße,
Michael