Als erstes mal einen herzlichen Glückwunsch (nachträglich) an alle Geburtstagskinder und natürlich ein fröhliches "Pertri Heil" iin die Runde.
Am Sonntag war ich auch mal wieder am Wasser, diesmal an einem See, den ich noch nicht beangelt habe.
Die vermeintlich guten Stellen waren schon alle von übernachtenden Karpfenanglern belegt. Ich habe mir also die einzige vernünftige freie Stelle geschnappt. Ein Stückchen freies Wasser umrahmt von einem Seerosenfeld mit einer kleinen Schneise zum freien Wasser darin. Es roch förmlich nach Schleie.
An neuen Gewässern angle ich am liebsten erstmal leicht und flexibel. Also habe ich die MicroWaggler mit einer 0.18er Hauptschnur, einem 14er Haken an 0.14er Vorfach und einem 5x4 Grey Canalwaggler bestückt, die Stelle ausgelotet und ein einzelnes Maiskorn aufgespießt und ab damit ins Wasser. Der erste Wurf landete perfekt direkt an der Seerosen-Kante.
Ich war grade dabei das Lockfutter fertig zu machen, als die Pose das erste mal abtauchte. Eine wunderschöne Rotfeder von ca. 25cm ließ sich von mir kurz die Welt über dem Wasser zeigen.
Mit ein wenig anfüttern (Sensas Etang, verfeinert mit geschrotetem Hanf, Vanillezucker, Puddingpulver, Semmelmehl und ein bisschen Copra Melasse) setzte sich dieses Spielchen munter fort. Rotfedern, Plötzen, Brassen und Güstern wechselten sich beim begrüßen des neuen Anglers an ihrem Gewässer ab. Alles keine Riesen, aber sehr schön gezeichnete und kräftig gefärbte Gesellen.
Ich saß also so rum, spießte Maiskorn auf Maiskorn auf und freute mich eines kurzweiligen Beginns des Angeltages.
Die Pose zuckte wieder kurz, verschwand schlagartig unter Wasser und es riß mir fast die Rute aus der Hand. Die Bremse kreischte und innerhalb von Sekunden waren 40, 50m Schnur von der Rolle gezogen. Weiter draußen auf dem See habe ich meinen Gegner dann mal kurz gesehen. Ein Karpfen von ca. 60cm (soweit man das mit dem Adrenalinschub und auf die Entfernung schätzen kann). Der Bursche zog Meter um Meter Schnur ab, bevor er dann umdrehte und Kurs auf das Seerosenfeld nahm. Da wusste ich, dass ich keine Chance mehr habe. Also gekurbelt wie verrückt um wenigstens die Schnur auf Spannung zu halten. Kurz vor den Seerosen ging es dann nochmal raus auf den See, bevor er sich dann endgültig in die Seerosen stürzte. Irgendwann kam dann das erwartete "Plopp", die Montage flog mir um die Ohren und das Vorfach war sauber am Haken abgerissen. Puh, da brauchte ich erstmal eine kurze Pause.
Was solls, erstmal die zweite Rute, die ich schon fertig gemacht hatte, genommen, Köder dran und raus damit. Wie erwartet war nach dem Trubel erstmal Funkstille unter Wasser. Na gut, dann hatte ich wenigstens Zeit, die andere Rute wieder herzurichten. Zwischendurch sagten dann noch ein Brassen und ein paar kleine Plötzen "Hallo".
Nach einer Weile wackelte die Pose, zog langsam von links nach rechts und wieder zurück, hob sich langsam um dann sanft abzutauchen. Anhieb, und schon beim Drill spürte ich an den Kopfstößen, dass das eine Schleie sein muss. Und so war es auch. Kurz darauf lag eine sehr schön gefärbte Schleie von etwas über 35cm im Kescher. So dürfte es weitergehen. Also wieder rein mit dem Köder. Kurzes zuppeln an der Pose und wieder gab es einen Schlag in der Rute. Dieses mal machte der Kollege aber kurzen Prozess und verschwand sofort im Seerosen Dickicht. Es gab wieder ein kurzes "Plopp" und weg war der Bursche. Einmal - O.K., zweimal ist blöd.
Ich habe dann noch etwas halbherzig und grübelnd weitergemacht, aber so ganz war ich nicht mehr bei der Sache und ich fühlte mich beobachtet. Als ich mich umdrehte, saß da auch jemand, der aber ganz unbeteiligt tat
Na gut, dann mal kurz Katze streicheln, Klamotten zusammensuchen und ab nach Hause.
Das nächste mal werde ich mit etwas kräftigerem Gerät auftauchen, um wenigstens eine kleine Chance zu haben. So leicht gebe ich nicht auf