Kleine/mittlere Welse fangen

andyblub

Well-Known Member
Vielen Dank für die guten Beiträge und die detaillierten Tipps! :) In meinem Rhein-Wuppergebiet gibts auch Grundeln, ab Dunkelheit werden die Bisse aber wesentlich weniger, es beißen nur noch die "Kapitalen" (~15-20cm-Grundeln!).
Wie heute Mittag geschrieben, werde ich es einfach mal mit mehr Wurm probieren, vielleicht waren meine offerierten Snacks bislang nicht attraktiv genug. Wobei ich fast an ein Stellen/Platzproblem glaube, denn ich hatte schlicht noch nicht einen Beifang-Wels (und einen großen Tauwurm + Dendro gibts auch bei mir häufiger).
 

yanigo

Well-Known Member
Hallo zusammen,

leider habe ich nichts Existierendes gefunden, falls es doch etwas gibt, wäre ich über einen Link sehr dankbar.
Ich würde mich gerne diesen Sommer dem Thema kleine/mittlerele Welse für die Verwertung widmen. Angeblich gibt's den Wels ja mittlerweile "überall" und zahlreich, dennoch habe ich noch keinen als Beifang gehabt (Rhein + Wupper), nur einmal einen Miniwels am Vereinssee gefangen.

Der Hintergrund dieses Threads ist, dass man beim Thema "Welsangeln" fast ausschließlich Informationen zum Thema Großfisch bekommt - das ist aber für mich absolut uninteressant.

Was sind eurer Erfahrung nach gute Stellen am guten Fluss? Lässt sich der Wels als Zielfisch mit einem Aal/Zander-Ansitz harmonisieren, oder müssen andere Stellen oder Methoden herhalten?
Habe letztes Jahr auch meinen ersten Wels um die 60cm gefangen und verspeist. Das hat ebenfalls mein Interesse an Welsen in der Größenordnung geweckt. Ich fische zwar auch schon eine gefühlte Ewigkeit, aber Wels war für mich ein Novum. Die größeren interessieren mich auch nicht, weil für die Küche uninteressant. Geschmacklich war er "ok". Kann man essen.

Habe den Fisch in einem Baggersee gefangen auf einen stinkenden Köfi, im Hochsommer nachts um 1:30 Uhr. Das lässt sich daher gut mit Zander/Aal vereinbaren.

Ich denke am Rhein werden Häfen und Einfahrten gut sein, d.h. ruhiges Wasser. Dann würde ich definitiv die ganz warmen Nächte im Hochsommer anpeilen. Die Welse suchen dann aktiv nach Futter, über den Geruchs-Sinn. So kam mir das jedenfalls bei meinem Fang vor. Der hat in Ufernähe auf ca. 1,20m Tiefe gebissen (auf Grund).

Ich würde Köderfische tagsüber in Plastiktüte in der Sonne gären lassen. Das Problem am Rhein sind die Krebse. Hühnerleber ist auch ein guter Köder. Damit kann man an ruhigen Stellen auch anfüttern und sie im Sommer vorher gären lassen. Würmer bleiben am Rhein von ungebetenen Mitessern nicht verschont., was du bestimmt schon kennst.

Ja, Welse vermehren sich in unseren Baggerseen u. Flüßen, allerdings scheinen sie zumindest in den Baggerseen nicht so zahlreich zu sein, weil sonst Karpfenangler häufiger welche auf Boilie haken würden. Man weiß, dass das i.d..R. vorkommt. Davon höre ich bei uns im Verein nichts. Welse sind aber drin im Gewässer.

Hoffe das hilft ein wenig.

Petri!
 

Sir. Toby

Well-Known Member
Ich bin da absolut bei PirschHirsch thumbsup

Mein Tackle fürs Angeln auf Aal und Co. ist sehr sehr ähnlich.
Ich verwende hierfür die WFT Pike & Big River wurfge bis 150g und 3,30m lang.
Penn Slammer 560 Live Liner und 40er Balzer Platinum Royale.
Ebenso ist das Vorfach identisch Mika Mussle Care Line ab 25lb aufwärts.
Als Haken kann die Gamakatsu LS5213 absolut empfehlen! Ab der 1er Größe sind die schön dickdrahtig und stabil!

Eine weitere Empfehlung von mir ist es, ein Stabiles Dreibein zu verwenden, meines ist aus dem Brandungsbereich.

Wer mal einer Rute, nach einem brachialen Biss, hinterhergehechtet ist und sie gerade noch erwischt hat, versteht mich hier bestimmt.
Def Biss kam so brutal, dass nicht mal der Freilauf angesprungen ist! Der Rutengriff war schon in der Luft und ich habe ihn gerade noch so zu Fassen bekommen :whistling

Hier noch ein Bild von meinem aktuellen Setup zum Nachtangeln auf Aal und Zander mit Wels als Beifang.
Die gleichen Ruten und Rollen Fische ich im Winter auch im Fluss auf Hecht.

IMG_3350.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Meinen besten Biß hatte ich mal auf 1,5 Tauwürmer und einem Grundelsteak auf der Hakenspitze!
Der Fisch, Wels oder Aal zog aber statt raus in den Fluß und stromab schräg zum Ufer und ging in die Steine bzw. unter einen überhängenden Busch.

Die 0,40er Mono ist bei dem Versuch, den Fisch da herauszubekommen, einfach gerissen!
Deshalb an solchen Gewässern IMMER mit Braid als Hauptschnur angeln, grade in der Nacht!
Es könnte sein, daß eine Grundl sich den Tauwurm reinzieht und hängen bleibt, was man nicht unbedingt merkt.
So fischt man ungewollt mit Köfi und wenn auf den ein Wels einsteigt, ist das meistens ein etwas größerer Küchenwels....

Ich fische an der Regnitz z. B. 3,5 Ibs Karpfenruten mit 12 Fuß (3,60m). Mit denen kann ich einen Fisch besser von der Flucht ins Ufer abhalten als mit einer in 2,70m und 3,00m Länge.
Die setze ich in unserem Landfluß ein, der höchstens 7m breit ist.

In dem beginnt jetzt wieder die Uw-Vegetationsphase, da ist es dann besser, daß man längere Ruten einsetzt, um in Pflanzenlücken die Montagen abzulegen.

Ich nehme mal an, daß Tauwürmer unter Wasser gewichtslos sind und leichten Auftrieb haben. Trotzdem kann man auf Vorfach ein Auftriebskörper (Korktönnchen) ziehen und mit Stopper fixieren.
So ist der Köder vom Grund, den Krebsen und den Grundeln weg und spielt schön in der Strömung! Vorfachlänge daher 70-80cm...

Dieser Tip besonders für Max und Deniz, man muß es den Grundeln eben so schwer wie möglich machen, da sie erstens keine Schwimmblase haben und es für sie recht anstrengend sein dürfte, sich vom Grund zu lösen, sich nicht festsaugen zu können um einen im Freiwasser in der Strömung hin- und herschwingenden Wurmköder zu attackieren....
 

Karacho_Kurt

Low Budget Angler
Das mit dem Korkpfropf hab ich schon probiert das Funktioniert zwar ist aber zu viel geraffel. Da brauchst du dann für jedes gerissene Vorfach ein neues Korkstück etc. Pp.
Die "Dropshotähnliche" Variante halte ich für weniger Fehler anfällig.
Ich werde es wie schon geschrieben mal ausprobieren wenn es taugt berichte ich hier.
 

jkc

Well-Known Member
Hi, Tauwürmer sind keines Wegs gewichtslos unter Wasser, schon gar nicht treiben sie auf. Lässt sich ganz easy mit nem "nackten" Wurm testen, der geht ganz sicher unter.
Zwar ist es richtig, dass Tauwürmer vor nervigen Abfressern wie Grundeln und Krebsen mit Abstand zum Grund sicherer sind, allerdings bin ich ebenfalls der Meinung wie andere weiter oben, dass die kleineren Welse eher am Grund unterwegs sind und so weiter man hoch geht, um so größer wird das Risiko nen großen zu erwischen.
Ich würde eher dazu tendieren regelmäßig den Köder zu kontrollieren, denke wir sprechen hier ausschließlich über werfbare Montagen, nicht son kompliziertes Zeug wie oft beim angeln auf die dicken und notfalls würde ich lieber einen resistenteren Köder nehmen, z.B. nen Köfi oder Krebs, als zu weit vom Grund weg zu rücken.
Auch Teile ich nicht die grundsätzliche Empfehlung zur geflochtenen Schnur, zumindest halte ich ne dickere Mono für sicherer als ne dünnere geflochtene mit der selben Tragkraft und bei Kontakt zu Hindernissen wird's mit ner geflochtenen in der Regel auch sehr schwierig. An ner intakten 40er Mono kann man nen 140er Waller in der Regel noch gut auf wenigen Metern ausbremsen, Meterfische sowieso, den braucht man dann auch noch keine Schnur geben wenn die Rute bisl Kraft hat. Wichtig ist gleich von Beginn an klar zu machen wer die Oberhand hat und im Drill (dem Gerät angemessenes) Vollgas zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:

PirschHirsch

Well-Known Member
Auch Teile ich nicht die grundsätzliche Empfehlung zur geflochtenen Schnur, zumindest halte ich ne dickere Mono für sicherer als ne dünnere geflochtene mit der selben Tragkraft und bei Kontakt zu Hindernissen wird's mit ner geflochtenen in der Regel auch sehr schwierig.
Von Braid als Hauptschnur im Aal-Brutal- / Küchenwaller-Bereich halte ich auch überhaupt nichts - viel zu empfindlich.

Man angelt da ja nicht mit einer richtigen Waller-Stellrute und 0,60er Braid, sondern geht systembedingt schon vergleichsweise ne Runde harmloser ran.

An meinem Aalflüsslein ist alles voll mit Totholz und anderen Hindernissen, da ist Braid ganz schnell durch.

Zudem schubbert die Schnur vegetations-platzmangel-bedingt an Land auch desöfteren durchs Gestrüpp oder streift an Ästen etc. Oder man latscht im Dunkeln beim Hakenlösen, Beködern etc. auch einfach mal aus Versehen drauf rum - kommt durchaus auch mal vor.

Insofern verwende ich da schon sehr lange standardmäßig eine abriebsresistente und dehnungsarme 0,40er-Mono, damit hatte ich noch nie irgendwelche Probleme.

Die Wirbel meiner Cube-Bleie hängen jeweils an einer Mini-Reißleine (ca. 1 cm; befestigt an einem Run Ring auf der Hauptschnur), um die Montage bzw. den Fisch bei nem Bleihänger gut freizubekommen. Die Reißleine ist eine 0,25er - stabil genug zum Nahdistanz-Werfen ohne Abriss, im Hänger-Fall aber über die 0,40er-Mono per Handzug leicht knackbar.

Das Wichtigste in puncto Anti-Fisch-Festsetz ist aber, sofort anschlagen zu können und den Fisch dann gleich kompromisslos herzunehmen. Der darf möglichst keinerlei Schnur bekommen und/oder (wieder) zum Grund kommen, damit er sich nicht festsetzen kann.

Auch darum sitze ich in direkter Sitz-Griffweite an meinen Ruten, um unmittelbar reagieren zu können:

Auf der nahen Distanz da am Aalflüsslein ist das praktisch radikales Hook & Einhol - also (Pump-) Kranen auf Tempo statt Drillen. Anschlag, sofort Rute hoch und dann so schnell wie möglich ran mit dem Fisch.

Mein Setup ist mit voller Absicht so stark, dass auch ein 70er-Aal oder Satzkarpfen in Nullkommanix chancenlos surft. Da geht es dann nur bei sinnvoll-heftiger Bremseinstellung nonstop voran - und zwar in meine Richtung.

Das dauert bei der Nahdistanz keine fünf Sekunden, bis der im Kescher ist - wobei es sehr hilfreich kommt, wenn ein Kollege mit dabei ist und Landungshilfe leisten kann (umgedreht natürlich auch, das ist Teamwork).

Strömung ist da recht schwach bis mäßig, kommt also nicht noch extrem als Widerstandsfaktor hinzu.

Angesichts meines Hauruck-Ansatzes auch die 560er-Slammer:

Die ist mit ihrer dreifach gelagerten Achse prima für solch ultra-ruppige Vorgehensweise. Weitwürfe da unnötig bzw. gar nicht möglich, darum auch kein Problem mit der tiefen Slammer-Spule.

Dazu 80er-Hammerkopf-Kescher mit voll ausgefahrenem 3-m-Stiel, um den Fisch möglichst schnell einsacken zu können.

Der Flyliner ist auch in kleineren Größen so gut wie unaufbiegbar - im Gegensatz zu den üblichen langschenkeligen Aalhaken, die kann ich überhaupt nicht ab.
 
Zuletzt bearbeitet:

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Im Endeffekt zählen die immer die individuellen Bedingungen bzw. Anforderungen des Gewässers und seine bisher gemachten Erfahrungen!
Vorfächer sollten wie die Hauptschnur nicht reißen und jeder Fisch gelandet werden können.

Am Pfingstwochenende geht's mal an die Regnitz, da hab ich das Gefühl, das die kleinen Welse truppmäßig unterwegs sind und wo einer ist, sind auch mehrere zu fangen!
 

fischmonger

Well-Known Member
Ich bin da absolut bei PirschHirsch thumbsup

Mein Tackle fürs Angeln auf Aal und Co. ist sehr sehr ähnlich.
Ich verwende hierfür die WFT Pike & Big River wurfge bis 150g und 3,30m lang.
Penn Slammer 560 Live Liner und 40er Balzer Platinum Royale.
Ebenso ist das Vorfach identisch Mika Mussle Care Line ab 25lb aufwärts.
Als Haken kann die Gamakatsu LS5213 absolut empfehlen! Ab der 2er Größe sind die schön dickdrahtig und stabil!

Eine weitere Empfehlung von mir ist es, ein Stabiles Dreibein zu verwenden, meines ist aus dem Brandungsbereich.

Wer mal einer Rute, nach einem brachialen Biss, hinterhergehechtet ist und sie gerade noch erwischt hat, versteht mich hier bestimmt.
Def Biss kam so brutal, dass nicht mal der Freilauf angesprungen ist! Der Rutengriff war schon in der Luft und ich habe ihn gerade noch so zu Fassen bekommen :whistling

Hier noch ein Bild von meinem aktuellen Setup zum Nachtangeln auf Aal und Zander mit Wels als Beifang.
Die gleichen Ruten und Rollen Fische ich im Winter auch im Fluss auf Hecht.

Anhang anzeigen 443218
Traumhaftes Setup!
 

jkc

Well-Known Member
...
Vorfächer sollten wie die Hauptschnur nicht reißen und jeder Fisch gelandet werden können.
...

Wo man dann wieder beim echten Welsgerät wäre, was auf den größtmöglichen Fisch und denkbar schlechte Drillumstände ausgelegt ist; Worum es hier eben genau nicht gehen sollte :roflmao :whistling
 
Zuletzt bearbeitet:

Minimax

Machine-Gun-Mini
Hallo zusammen,

leider habe ich nichts Existierendes gefunden, falls es doch etwas gibt, wäre ich über einen Link sehr dankbar.
Ich würde mich gerne diesen Sommer dem Thema kleine/mittlerele Welse für die Verwertung widmen. Angeblich gibt's den Wels ja mittlerweile "überall" und zahlreich, dennoch habe ich noch keinen als Beifang gehabt (Rhein + Wupper), nur einmal einen Miniwels am Vereinssee gefangen.

Der Hintergrund dieses Threads ist, dass man beim Thema "Welsangeln" fast ausschließlich Informationen zum Thema Großfisch bekommt - das ist aber für mich absolut uninteressant.

Was sind eurer Erfahrung nach gute Stellen am guten Fluss? Lässt sich der Wels als Zielfisch mit einem Aal/Zander-Ansitz harmonisieren, oder müssen andere Stellen oder Methoden herhalten?
Ich finde das Thema sehr spannend und lese die Beiträge mit großem Interesse. Zumal der Wels auch in meinem Revier- wie anderswo auch- sich rasant ausbreitet und offenbar die Lücke die der Aal hinterlassen hat ausfüllt.
Danke für die gute Thread-Idee.
Hg
Minimax
 

Mr. Sprock

Ich mag Binden und Affen
Wo man dann wieder beim echten Welsgerät wäre, was auf den größt möglichen Fisch und denkbar schlechte Drillumstände ausgelegt ist; Worum es hier eben genau nicht gehen sollte
Stimmt. Die großen möchte man auch gar nicht haben.
An echtem Endgegnergerät müsste man sie ausdrillen.
So kann man sie einfach abreißen und direkt auf die kleinen weiter angeln ohne viel Zeit mit Drillen zu verplempern.
Das bringt mehr sättigenden Jungfisch / h.
 

Doanafischer

Well-Known Member
Stimmt. Die großen möchte man auch gar nicht haben.
An echtem Endgegnergerät müsste man sie ausdrillen.
So kann man sie einfach abreißen und direkt auf die kleinen weiter angeln ohne viel Zeit mit Drillen zu verplempern.
Das bringt mehr sättigenden Jungfisch
Deinen Sarkasmus finde ich ziemlich unangebracht. Es war bisher eine recht sachliche Diskussion darüber,wie man kleine Waller fangen und Bisse von großen so gut wie möglich vermeiden kann.
Dass dies nicht immer gelingt ist klar. Mir ist letztes Jahr ein 92er Schuppi auf ein einzelnes Maiskorn an der Matchrute gegangen. Nur mit viel Glück konnte ich ihn landen. Deshalb nur noch mit 3lb Rute auf Brachsen/Rotaugen fischen? Bestimmt nicht.
Eines meiner Gewässer ist das reinste Wallerpuff. Lege ich dort Nachts einen 10cm langen KöFi auf Grund, fange ich Waller <1m quasi auf Ansage! Aber noch nie einen Großen. Hänge ich einen Köderfisch ins obere Drittel der Wassersäule sind Waller über 1,50m so gut wie sicher.

Mit solidem Hecht/Karpfengeschirr einen Wurm oder kleinen Köderfisch auf Grund legen, dann dürfte nicht viel schiefgehen.
 
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