Kleine/mittlere Welse fangen

andyblub

Well-Known Member
Hallo zusammen,

leider habe ich nichts Existierendes gefunden, falls es doch etwas gibt, wäre ich über einen Link sehr dankbar.
Ich würde mich gerne diesen Sommer dem Thema kleine/mittlerele Welse für die Verwertung widmen. Angeblich gibt's den Wels ja mittlerweile "überall" und zahlreich, dennoch habe ich noch keinen als Beifang gehabt (Rhein + Wupper), nur einmal einen Miniwels am Vereinssee gefangen.

Der Hintergrund dieses Threads ist, dass man beim Thema "Welsangeln" fast ausschließlich Informationen zum Thema Großfisch bekommt - das ist aber für mich absolut uninteressant.

Was sind eurer Erfahrung nach gute Stellen am guten Fluss? Lässt sich der Wels als Zielfisch mit einem Aal/Zander-Ansitz harmonisieren, oder müssen andere Stellen oder Methoden herhalten?
 

jkc

Well-Known Member
Hi, ich meine das Thema gab's schonmal.
Kombiniertes Aal- und Zanderangeln + mit Welsbeifängen in Küchengröße ist gut möglich, einfach das Gerät bisl robuster wählen und vielleicht lieber 2, 3 Tauwürmer draufknallen als nur nen halben. Am Ende kann man sich die Fischgröße aber nicht immer aussuchen und gezielt auf kleine Welse zu angeln und dabei große zuverlässig ausschließen ist kaum möglich.

Grüße
 

Vanner

Well-Known Member
Kleine Welse fängt man in der Regel am oder dicht über Grund,. Die Größeren eher im Mittelwasser oder in den oberen Wasserschichten. 2 - 3 Tauwürmer sollten reichen, wie jkc schon geschrieben hat. Hab auch schon welche auf einen halben kleinen Köfi gefangen
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Im Fluß habe ich meine kleineren Welse grundsätzlich auf Tauwurm gefangen, 2er Haken mit einem bis 2 Tauwürmer, wie zum Aalangeln halt.
Regelmäßigen Erfolg hatte ich in tiefen Rinnen zwischen Uferbefestigung und der 1. Sandbank, auch mit Leuchtpose. Bei der verwende ich Mono mit mindestens 0,35er bis 0,40er.... Stellen mit Rück- oder Kreisströmung sind zu bevorzugen.

Rollen nehme ich da ausschließlich in 5000er Größe mit geflochtener Schnur der Stärken 0,30 bis 0,40 fürs reine Grundangeln
Ruten mit einem Wg um 150 gr, so kann ich auch größeren Fischen Paroli bieten!
Vorfachmaterial 30 Ibs Amnesia (0,60er) oder geflochten, etwa aus Stücken der Hauptschnur gebunden.

Karabinerwirbel mit einer Tragkraft von mindestens 14 kg.

So fange ich erfolgreich und sicher Aale, Welse, auch mal eine Quappe und/oder Zander. Am groben Zeug stören sich die überhaupt nicht.... :)
 
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Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Einer meiner Vereinskollegen fischt mit 3lb Karpfenruten, einem 1er Haken bestückt mit einem Tauwurm auf Küchenwels. Lt. seiner Aussage fängt er ausschließlich Fische von 60 bis 80cm. Glaube ich zwar nicht so richtig (ganz bestimmt beißen da auch die Kleinis drauf) aber die Chance, dass auf so einen Köder ein 1,80 Bolide knallt und die Ausrüstung in Kleinholz verwandelt, dürfte gering sein.
 

andyblub

Well-Known Member
Darum ging's mir beim Eröffnen dieses Thread auch. Bisherige Informationsaustäusche (die ich mit einem halben Auge in der Vergangenheit wahrgenommen habe), die mit der naiven Frage "wie fange ich kleine Welse für die Küche" anfingen, arteten in Grundsatzdiskussionen á la "Du kannst Dir nicht aussuchen, was anbeißt!" aus und endeten folglich wieder in der Großwelsecke, wo man bei Steinmontagen, schwersten Geräten usw. angelangte, und das ist einfach ein ganz anderes Angeln und soll hier nicht das Ziel sein.

Ich sehe das wie Mescalero bzw. dessen Kollege und halte das "Risiko" für überschaubar, um sich der Angelei mit normal-starkem Gerät zu widmen. Die verbreitete Hysterie, es würde von 2m+-Tieren nur so wimmeln, die auf einzelne Tauwürmer oder kleine Köderfische beißen halte ich für schlichtweg übertrieben und deckt sich auch nicht mit meinen bisherigen Beifangerfahrungen beim Aalangeln (0).
 

Karacho_Kurt

Low Budget Angler
Ich hab letztens ein Video von einem gesehen der Baut eine Art Dropshot Montage mit seitenarm um auf kleine Waller zu Angeln.
Also vorfach von knapp 70 cm auf knapp 15-20cm verkürzt mit nem doppelt geschlauften Schlaufenknoten. Dann das lange abstehende Ende Restschnur als einhängen für ein Dropshotbleibenutzt und mit der Schlaufe an die Hauptschnur.
Am Haken zwei drei Tauwürmer. Er behauptet er würde damit gut fangen in strömungsberuhigten Bereichen der Lahn.
Ich werde das mal ausprobieren wenn ich das nächste Mal Abends raus gehe.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
IMO alles viel zu umständlich bzw. aufwendig - wenn eins nicht ausgefuchst sein muss, dann IMO eine Küchenwels-Montage.

Kleine Waller sind ultra gierig und überhaupt nicht vorsichtig - die rupfen teils an der Montage rum wie doof, so dass man denkt, es wäre Wunder was dran. Schlucken auch teils sofort ab, so schnell kann man trotz direkter Rutennähe oft gar nicht anschlagen.

Auch einen relativ großen Köder (s. unten) hauen die sich voll in die Luke - immer wieder faszinierend, was selbst ins Maul eines 40ers reinpasst.

Ich fange meine Küchenwelse ganz normal als Beifang beim Aalfischen mit Wurm - nur eben ein 1/0er Flyliner mit zwei Tau und nem zusätzlichen Dendro auf der Spitze. Was sich auch Aale problemlos reinlöten, wenn sie wirklich Hunger haben.

Bei Wärme ist das daher meine Standard-Beköderung, da setze ich immer auf mehr "Fleisch". Was auch prima funktioniert. Fängt auch Satzkarpfen, Döbel und Barbe.

Ganz normal auf Grund liegend mit Laufblei und Bissanzeige über die Spitze. Ohne jeglichen Auftriebskram oder sonstwas - die kleinen Waller sind ohnehin meist am Grund unterwegs.

Auch ohne zusätzliche Pose - braucht bei Strömung IMO kein Mensch, das macht nur nervige Absauf-Probleme usw. Im Stillwasser frei treibend ok, aber nicht bei Strömung

---> Habe da auch mal zum Spaß (ich schaue ansonsten gern auf Posen) einen einzigen Versuch mit Float Ledgering am Aalflüsslein gemacht - ging mir nach nicht mal 15 Min. so auf den Sack, dass ich gleich wieder an die Rute meine normale bewährte Laufblei-Montage mit Anzeige über die Spitze montiert habe

---> nerviger Zusatz-Schnurbogen (absauf-begünstigend), Rumplatsch-Posengelote, Zusatzgewurstel-Getangele in der Dunkelheit.

Hat überhaupt nichts gebracht und nur genervt. Von daher sofort wieder final abgeschafft - reine Zeitverschwendung. Bei Dunkelheit muss es IMO so einfach und stressfrei zugehen wie nur möglich - jedes unnötige Extra ist da genau eines zu viel.

---> Nichts ist da meiner Erfahrung nach sensibler als eine sorgsam beobachtete Rutenspitze. Und wie gesagt: Kleinwaller beißen alles andere als vorsichtig. Also wozu irgendwelcher umständliche Zusatz-Posenkram.

Rute 180 g WG (270er-Pilke mit weicher Glasspitze), 560er Slammer, 0,40er Mono, Mika MCL in 25 lbs als Vorfach (ca. 40 cm Länge).

Grundblei: Cube mit 2 oz zwecks Optimierung von Bissanzeige, Selbsthakeffekt und Mitbewegungs-Verhinderung zwecks Anti-Ausspuck bei Biss: Es würden in meinem Fall da nur 20 g gegen Verdriften reichen - der deutlich schwerere Cube ist aber weitaus vorteilhafter als "Anker".

Mit der derben Rute bekomme ich das Blei beim Anschlag problemlos vom Grund weggerissen. Auch aus diesem Grund hat die 180 g WG - der Anschlag muss auch bei einem schwereren Blei richtig reinzimmern.

Hat Dreistegringe und keine zerstörungs-empfindliche Feederspitze mit kleinen Popelringen. Die Glasspitze muckt auch bei Gestrüpphaklern usw. nicht in der Gegend rum, hat schon einige Hits abbekommen und ist immer noch einwandfrei.

Ne lange Feeder wäre für mich da sowieso vollkommen unbrauchbar, da überall tief überhängende Bäume und Gestrüpp rundrum. Alles über 3 m ist da die reinste Pest - 270 sind da ideal.

Zudem hat die Pilke auch nem ca. 160er-Waller (die dort nachgewiesenermaßen auch vorhanden sind; jedenfalls mir bekannter größter Wallerbeifang dort von nem Kollegen) bei Bedarf auch gut was entgegenzusetzen.

Habe immer zwei identische Kombos davon gleichzeitig im Einsatz, nebeneinander in Griffweite steilgestellt auf Banksticks. Glocke mit Knicklicht an der Spitze.

An meinem Aalflüsslein fange ich so oft deutlich mehr Kleinwels als Aal - auch mal sechs bis acht Stück pro Abend. Die vermehren sich dort wie Unkraut.

Insgesamt sage ich einfach: Normale starke Aalmontage mit etwas größerem, dickdrahtigerem Haken und vergleichsweise mehr Wurm. Feddich.

Grundrute aber nicht zu hart durchspannen, um den Wallern das Ansaugen etwas zu erleichtern. Wirkt sich auch positiv bei vorsichtigen Aalbissen aus.
 
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Minimax2

Well-Known Member
ich bin fast ganz bei PirschHirsch,

wobei ich bei 180 WG nicht auf die Rutenspitze zählen würde, hinsichtlich Bissanzeige. Herzberger Glocke - dann bekommt man Alles mit.
Grundelfrei bleibt man nur, wenn der Haken groß genug ist. Die beschriebenen rabiaten Bisse hab ich hier nicht, kann aber am Gewässer oder den Fischen liegen.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Grundeln gibt es bei uns zum Glück (noch) nicht - mit denen habe ich daher keine Erfahrung.

Geben die nachts nicht Ruhe?

Bei uns hört das Kleinfisch-Gezupfe (Gründlinge, Weißfische, Minidöbel usw.) mit der richtigen Dunkelheit auf - in der Dämmerung ist das noch mit am schlimmsten. Da muss man dann öfter den Köder kontrollieren (wir fischen immer in die Nacht rein ab ca. 19 Uhr).

Wirklich nachts sind dann nur noch Aale, Welse, bessere Döbel und Barben sowie (Satz-) Karpfen unterwegs. Aber Gründlinge, Weißfische und anderer Super-Kleinkram sind komplett im Bett (wollen wohl nicht gefressen werden).
 
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