„Dicht an den Felsen und menden!“ Ich befolge den Tipp vom Guide und meine kleine Sedge landet punktgenau am steilen Gestein. Einen Augenblick später taucht ein Fisch auf, nimmt meine Fliege, dreht ab und hängt! Ich drille behutsam meinen Gegner in Richtung Kescher. „Eine Marmorata“, ruft Arnold aufgeregt. Ich sehe die charakteristische Färbung und vor meinem geistigen Auge präsentiere ich meiner Frau bereits den Fisch …
Zu früh gefreut, die Marmorata spuckt mir den Haken vor die Füße. Schade, aber so kann es laufen. Über zu wenig Fisch werde ich mich am Ende der zwei Tage nicht beschweren können.
Dicht an der Wand stand die Marmorata
Aber die Bachforellen sind auch top und schick gepunktet
Nervenaufreibende Anreise
Für mich mit meiner Höhenangst ist die Anreise über die Hochalpenstraße Timmelsjoch nicht ohne! Hoch auf 2.509 Meter und auf der anderen Seite wieder runter. So erreichen wir am schnellsten unser Ziel im Passeiertal. Untergekommen sind wir in St. Martin. Genauer gesagt, im Hotel Jager Hans. In Sichtweite der Passer genießen wir die Tage in der hunde- und anglerfreundlichen Unterkunft. Zusammen mit dem EFFA-zertifizierten Fischführer Arnold Gufler besprechen wir die kommenden zwei Tage: „Wir werden eine wunderbare Trockenfischerei erleben“, verspricht er uns. Er behält Recht …
Das Hotel in St. Martin
Tief runter
Rund 15 Minuten mit dem Auto und schon schlüpfen wir in die Wathosen. Von unserem Parkplatz marschieren wir noch rund 20 Minuten oberhalb des Flusses und klettern dann einige Meter in den Canyon. Marmoratas und Bachforellen sind Hauptziele. Ich schnappe mir wieder meine #4 in neun Fuß. Ans dünne Vorfach – zwischen 0,14 und 0,16 Millimeter – knotet Arnold Trockenfliegen bis #20. Ich serviere meinen Muster in kleinen Gumpen, schnellen Passagen, Strömungskanten an Felswänden oder über tiefen Bereichen. Meist fischen wir auf Sicht. Es ist ein toller Start mit Bachforellen, der mit Schüttelbrot und echtem südtiroler Schinken und Käse ein Ende bei bestem Wetter findet.
Acht Meter tiefer Pool
Abwechslungsreiche Passer im Canyon. Simone versucht ihr Glück
Diesmal schlug ich mit einer Nymphe zu
Meist wird jedoch trocken gefischt
Deftige Brotzeit - gehört dazu!
Fisch vor der Tür
Am nächsten Tag ruht die Rute. Zusammen mit meiner Frau und unserem Vierbeiner geht es Richtung Meran – auf einem sogenannten Waalweg. Dieser verläuft entlang eines Bewässerungskanals zwischen unendlichen Wein- und Apfelplantagen. Langweilig wird es im Passeiertal auf jeden Fall nie. Dafür bietet die Gegend einfach zu viele Möglichkeiten. Zum Beispiel Kajak fahren, Wandern oder die vielen Wellness-Angebote im Hotel.
Hey, wer lange läuft darf auch viel essen, oder?
Zu Fuß zum Wasser? Kein Problem, die Passer fließt direkt am Hotel vorbei. Auch ich nutze die Toplage. Regenbogenforellen und ein Saibling überliste ich wieder trocken. Die Fischerei ist kurzweilig und viele Hotspots warten. Waten ist im schnellen Wasser eine wackelige Angelegenheit und ein Watstock sehr hilfreich. Durch den hohen Strömungsdruck fische ich hier mit einer #5 und 18er Spitze.
Starke Regenbogenforelle im Drill
Landung geglückt
An der Fliegenstrecke in St. Martin
Wandern und fischen
Für unseren zweiten Angeltag hat Arnold etwas Besonderes auf Lager. Wir fahren zur Timmelsalm auf 2.250 Metern Höhe. Von dort wandern wir mit unseren Daypacks eine knappe Stunde steil bergauf, bis sich vor uns ein Bergtal öffnet. Hier ist die Passer noch ein kleiner Bach, mäandert durch die Landschaft und führt kristallklares Wasser. Das Tagesmotto: runter auf die Knie. Die Bachbewohner sind scheu und lauern meist im unterspülten Ufer. Die Fischerei lässt den Adrenalinspiegel auf jeden Fall schnell steigen. Bach- und Regenbogenforellen sowie Saiblinge gehen hier in allen Größen ans Band.
Wir sehen erste Saiblinge, fangen aber keinen. „Ein Pool weiter stromauf steht eine dicke Forelle“, sagt Arnold und beweist es mit einem Foto. Leider veränderte ein Hochwasser den Pool und der Fisch scheint nicht zu Hause zu sein. Keine Aktivität. Das ändert sich auf dem Rückweg. Plötzlich zeigt sich der Fisch an der Oberfläche! Wir knien gut fünf Meter vom Ufer entfernt. Mit kribbelnden Fingern serviere ich meine Fliege. Zweimal, dreimal, …zehnmal. Leider bleibe ich zweiter Sieger. Die Forelle steigt nicht nach meinem Muster und wir beschließen den Tag bei Kaiserschmarn auf der Timmelsalm. Hier verrät uns Arnold noch interessante Infos über die Gewässer, die er mit seinen Kunden befischt. So sind zum Beispiel die Fischrechte an der Passer seit mehr als 700 Jahren auf zwölf Bauern verteilt. Sie vererben die Zugänge ans Wasser von Generation zu Generation.
Rute am Rucksack, Hund an der Leine
Steigt sie oder steigt sie nicht?
Vor und nach dem Fischen lässt es sich auf der Timmelsalm pausieren
Abschied
Im Hotel sitzen wir auf unserer Terrasse, trocknen die Watsachen und genießen den Blick in die Berge. Coffee grunzt erschöpft in seinem Hundebett. Dann wechseln wir ins Restaurant. Satt und zufrieden beschließen wir bei einem Hausschnapps den Tag. Eine Rechnung bleibt offen: Die mit der Marmorata muss ich irgendwann noch mal begleichen – im wunderschönen Passeiertal.
Zu früh gefreut, die Marmorata spuckt mir den Haken vor die Füße. Schade, aber so kann es laufen. Über zu wenig Fisch werde ich mich am Ende der zwei Tage nicht beschweren können.
Dicht an der Wand stand die Marmorata
Aber die Bachforellen sind auch top und schick gepunktet
Nervenaufreibende Anreise
Für mich mit meiner Höhenangst ist die Anreise über die Hochalpenstraße Timmelsjoch nicht ohne! Hoch auf 2.509 Meter und auf der anderen Seite wieder runter. So erreichen wir am schnellsten unser Ziel im Passeiertal. Untergekommen sind wir in St. Martin. Genauer gesagt, im Hotel Jager Hans. In Sichtweite der Passer genießen wir die Tage in der hunde- und anglerfreundlichen Unterkunft. Zusammen mit dem EFFA-zertifizierten Fischführer Arnold Gufler besprechen wir die kommenden zwei Tage: „Wir werden eine wunderbare Trockenfischerei erleben“, verspricht er uns. Er behält Recht …
Das Hotel in St. Martin
Tief runter
Rund 15 Minuten mit dem Auto und schon schlüpfen wir in die Wathosen. Von unserem Parkplatz marschieren wir noch rund 20 Minuten oberhalb des Flusses und klettern dann einige Meter in den Canyon. Marmoratas und Bachforellen sind Hauptziele. Ich schnappe mir wieder meine #4 in neun Fuß. Ans dünne Vorfach – zwischen 0,14 und 0,16 Millimeter – knotet Arnold Trockenfliegen bis #20. Ich serviere meinen Muster in kleinen Gumpen, schnellen Passagen, Strömungskanten an Felswänden oder über tiefen Bereichen. Meist fischen wir auf Sicht. Es ist ein toller Start mit Bachforellen, der mit Schüttelbrot und echtem südtiroler Schinken und Käse ein Ende bei bestem Wetter findet.
Acht Meter tiefer Pool
Abwechslungsreiche Passer im Canyon. Simone versucht ihr Glück
Diesmal schlug ich mit einer Nymphe zu
Meist wird jedoch trocken gefischt
Deftige Brotzeit - gehört dazu!
Fisch vor der Tür
Am nächsten Tag ruht die Rute. Zusammen mit meiner Frau und unserem Vierbeiner geht es Richtung Meran – auf einem sogenannten Waalweg. Dieser verläuft entlang eines Bewässerungskanals zwischen unendlichen Wein- und Apfelplantagen. Langweilig wird es im Passeiertal auf jeden Fall nie. Dafür bietet die Gegend einfach zu viele Möglichkeiten. Zum Beispiel Kajak fahren, Wandern oder die vielen Wellness-Angebote im Hotel.
Hey, wer lange läuft darf auch viel essen, oder?
Zu Fuß zum Wasser? Kein Problem, die Passer fließt direkt am Hotel vorbei. Auch ich nutze die Toplage. Regenbogenforellen und ein Saibling überliste ich wieder trocken. Die Fischerei ist kurzweilig und viele Hotspots warten. Waten ist im schnellen Wasser eine wackelige Angelegenheit und ein Watstock sehr hilfreich. Durch den hohen Strömungsdruck fische ich hier mit einer #5 und 18er Spitze.
Starke Regenbogenforelle im Drill
Landung geglückt
An der Fliegenstrecke in St. Martin
Wandern und fischen
Für unseren zweiten Angeltag hat Arnold etwas Besonderes auf Lager. Wir fahren zur Timmelsalm auf 2.250 Metern Höhe. Von dort wandern wir mit unseren Daypacks eine knappe Stunde steil bergauf, bis sich vor uns ein Bergtal öffnet. Hier ist die Passer noch ein kleiner Bach, mäandert durch die Landschaft und führt kristallklares Wasser. Das Tagesmotto: runter auf die Knie. Die Bachbewohner sind scheu und lauern meist im unterspülten Ufer. Die Fischerei lässt den Adrenalinspiegel auf jeden Fall schnell steigen. Bach- und Regenbogenforellen sowie Saiblinge gehen hier in allen Größen ans Band.
Wir sehen erste Saiblinge, fangen aber keinen. „Ein Pool weiter stromauf steht eine dicke Forelle“, sagt Arnold und beweist es mit einem Foto. Leider veränderte ein Hochwasser den Pool und der Fisch scheint nicht zu Hause zu sein. Keine Aktivität. Das ändert sich auf dem Rückweg. Plötzlich zeigt sich der Fisch an der Oberfläche! Wir knien gut fünf Meter vom Ufer entfernt. Mit kribbelnden Fingern serviere ich meine Fliege. Zweimal, dreimal, …zehnmal. Leider bleibe ich zweiter Sieger. Die Forelle steigt nicht nach meinem Muster und wir beschließen den Tag bei Kaiserschmarn auf der Timmelsalm. Hier verrät uns Arnold noch interessante Infos über die Gewässer, die er mit seinen Kunden befischt. So sind zum Beispiel die Fischrechte an der Passer seit mehr als 700 Jahren auf zwölf Bauern verteilt. Sie vererben die Zugänge ans Wasser von Generation zu Generation.
Rute am Rucksack, Hund an der Leine
Steigt sie oder steigt sie nicht?
Vor und nach dem Fischen lässt es sich auf der Timmelsalm pausieren
Abschied
Im Hotel sitzen wir auf unserer Terrasse, trocknen die Watsachen und genießen den Blick in die Berge. Coffee grunzt erschöpft in seinem Hundebett. Dann wechseln wir ins Restaurant. Satt und zufrieden beschließen wir bei einem Hausschnapps den Tag. Eine Rechnung bleibt offen: Die mit der Marmorata muss ich irgendwann noch mal begleichen – im wunderschönen Passeiertal.