Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

Hallo Norge Fans!



Bin seit letzter Woche wieder zurück aus Vestvik am Fördespollen, bzw. Bömlafjord und wollte es nicht versäumen, hier ein kleines Berichtlein abzuliefern…



Am 12.08. ging es los aus dem schönen Frankenland, voll gepackt bis unters Dach einschließlich Frau und zwei Jungs (2 + 11) nach Kiel, wo uns das neue Superschiff, die Color Fantasy nach Oslo bringen sollte (was sie auch tat). Dort trafen wir uns dann mit einer befreundeten Familie, ebenfalls mit 2 Kindern „ausgestattet“. Daraus ergibt sich schon der Zweck der Reise – es sollte ein Familienurlaub werden und somit genoss die Angelei nicht allererste Priorität.



Noch ein Wort zur Fantasy: das ist natürlich schon ein neue Dimension von einem Schiff, der Kahn war aber leider derart überfüllt, dass wir kaum eine Chance hatten, überhaupt einen Platz am Büffet zu ergattern, bzw. gerade noch 2 Plätze zur letzten Schicht um 21.3o h erhielten. Des Weiteren hat man eigentlich eher das Gefühl sich in einer Einkaufspassage denn auf einem Schiff zu befinden. Also, da ist mir doch der gute alte Kronprins Harald schon lieber…



So, also in Oslo heil angekommen, Zollgarage war zu, so ist’s recht und ab über die E 134 ins Fjordland. Gegen 19.oo h erreichten wir dann unser Domizil bei strahlendem Sonnenschein. Ich war ja im Vorfeld sehr skeptisch bezüglich Vestvik, da sich anhand des Reisekataloges (Dansommer, bzw. Novasol) erahnen ließ, dass wir nicht die einzigen dort sind, immerhin befinden sich dort rund 10 – 15 Hütten mit einem gemeinsamen Bootssteg, aber wie gesagt, Angeln stand ja nicht im Vordergrund und da ich froh war, meine Frau überhaupt nach Norwegen zu lotsen, musste ich natürlich im Vorfeld Kompromisse eingehen. Der erste Bootscheck mit den 9,9 PS Yamaha Außenbordern (warum schreiben die in den Katalogen eigentlich immer 15 PS?) verlief durchaus zufrieden stellend, man konnte es durchaus mit 3 Leuten wagen, in See zu stechen, es lies sich auch durchaus erahnen, dass man mit dem Kahn gefahrlos zum Bömlafjord rausfahren kann, somit kam schon mal Vorfreude auf. Die Hütten waren so zu ca. 75 % belegt und es herrschte schon einige Betriebsamkeit, vor allem am Bootssteg, also nicht eben das, was ich mir unter einem Norwegenurlaub vorstelle, aber es war schon noch zu ertragen, teilweise sogar ganz spaßig mitzuerleben, wie sich so manche Landratten angestellt haben.#d



Zum Angeln selbst gibt’s eigentlich nicht allzu viel zu sagen, von einem anderen Boardie hatte ich im Vorfeld schon erfahren, dass Insider den Fördespollen als „Fjord ohne Fisch“ bezeichnen. Die ersten 2, 3 Tage verbrachten wir damit, unser Hausgewässer zu ergründen, bzw. im Pollen „gute“ Stellen zu finden, was sich aber letztlich darin niederschlug, die Makrelen zu jagen, denn es stellte sich schnell heraus, dass sonst nicht viel zu holen war. Selbst Pollacks und Köhler waren kaum zu erbeuten, so dass meine Laune deutlich sank. Dies umso mehr, als ich meinem 11-jährigen Sohn und meinem bis dato anglerisch unvorbelasteten Bekannten noch vorgeschwärmt habe vom sommerlichen Blinkern auf Köhler + Co, die beiden aus meiner Sicht aber nicht nachvollziehbar total begeistert waren von den immer wieder anwesenden Makrelen (die aus meiner Sicht aber auch nicht gerade üppig vorhanden waren) und die sich zudem auch noch, allerdings in sehr bescheidener Stückzahl, vom Bootssteg aus blinkern ließen. Na ja, irgend wann mal hab’ ich wohl auch mal so begonnen und für mich das Wichtigste (auch als Argument für meine Frau): Sohn Nr. 1 ist nun ebenfalls vom Norge-Virus befallen!:g



Die weiteren Tage verbrachten wir dann zwischen Pilze suchen (nahezu ergebnislos!!!), Beeren sammeln (reichlich!) und Angeln, wo es mich nun verstärkt auf den Bömlafjord zog und was bei einigermaßen ruhigem Wetter durchaus möglich war. Insgesamt waren wir da

3 oder 4 Mal draußen, der richtige Bringer war’s trotzdem nicht. Meine beiden ungeübten Mitangler versuchten sich fast ausschließlich im Mittelwasser, was naturgemäß wieder Makrelen brachte, hier auch deutlich mehr als im Pollen und ein paar Miniköhler, sowie den ein oder anderen Babydorsch.



Meine Versuche mit Naturköder im tieferen Wasser brachten dann wenigstens 4 Leng (davon einer so um die 90 cm) und einen schönen Schellfisch, sowie Sohnemann bei seinem ersten Grundfischen einen schönen Dornhai und einen mittleren Leng – entsprechend stolz ist er heute noch! Wenn man bedenkt, dass ich vielleicht insgesamt 10 – 12 Stunden im Tiefen geangelt habe, ist die Bilanz natürlich nicht eben berauschend, aber wie schon eingangs gesagt, war es natürlich in erster Linie Familienurlaub, d.h. konzentriertes Fischen stand nicht gerade im Vordergrund. Hinzu kam noch, dass ich einen guten Teil meiner Angelzeit damit verbrachte, Materialwart für meine beiden Neulinge zu spielen, als ob man auf See nicht schon selbst genug mit sich zu tun hat…! Egal, ich betrachtete es immer als Zukunfts-investition und der Plan scheint aufzugehen!



Auch die abendliche Suche nach Plattfischen in ruhigen Buchten gestaltete sich als wenig erfolgreich, außer den gierigen Lippfischen und Minidorschen war wieder Schicht im Schacht, lediglich in den allen Häusern zur Verfügung gestellten Krebsreusen verirrte sich der ein oder andere Butt, sowie etliche leckere Krebse.



Die Beute der anderen Angler war auch nicht eben berauschend, ein „angelverrückter“ Berliner, der fast Tag und Nacht auf dem Bömla verbrachte, kam im Prinzip auch nur mit einer Kiste voller Miniköhler und Makrelen zurück, darunter mal der eine oder andere etwas bessere Dorsch oder Schellfisch.



Als sehr gutes Angelgebiet wurde uns die Gegend vor Valevag beschrieben, hier benötigt man allerdings rund 40 min mit dem Boot und das Wetter sollte hier schon mitspielen, da man doch gute 20 Minuten quasi ungeschützt auf dem Bömla zurücklegen muss und die Spritpreise sind auch nicht gerade einladend für eine solche Tour. Einmal sind wir dort hingekommen und es war in der Tat unser bester Tag, leider herrschte jedoch eine hammerartige Drift, so dass ein kontrolliertes Grundfischen kaum möglich war, bzw. ständig neu eingeholt und geworfen werden musste. Fährt man aus dem Pollen raus und biegt statt rechts nach Valevag nach links ab, kommt nach ca. 10 min. Fahrt ein Unterwasserberg mit ca. 15 mtr.. Hier dachte ich eigentlich sollte es richtig zur Sache gehen, leider Fehlanzeige.



Was richtig schön war, war das Blinkern vom Felsen aus. Hier haben wir einen schönen Platz auf der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel Sveio gefunden, also am Aalfjord. Hier hat mein Sohn seine ersten beiden Pollacks geblinkert, beide so um die 50 cm und etliche Makrelen, sowie kleine Wittlinge und Lippfische. Falls es jemand interessiert: Man muss bis Tittelsnes fahren und dann den Strandschildern „Holsvika“ folgen. Hier kommen dann an der Schotterstraße 2 Parkplätze (durch Holztafeln als Wegweiser gekennzeichnet), und hier führt dann jeweils ein schmaler Pfad hinunter ans Meer. Der erste Pfad führt an die von mir beschriebene Stelle, der zweite an eine Badebucht mit Feuerstelle und einem kleinen Wasserfall – einfach genial hier in völliger Ruhe und Einsamkeit zu baden, angeln oder was weiß ich was noch.:)



Fazit: Für Familienurlauber bei denen das Angeln – zumindest im Sommer, vielleicht ist es zu einer anderen Jahreszeit dort ja besser – nicht absolut im Vordergrund steht und die eine gewisse „Geselligkeit“ nicht stört, durchaus zu empfehlen. Die Boote waren alle ok, sehr gepflegt, auch die Außenborder liefen tadellos, trotzdem: zum Angeln jedenfalls sieht mich Vestvik sicherlich nicht mehr wieder. Nichtsdestotrotz: Norwegen ist einfach ein fantastisches Land und ist jede Reise wert. Selbst meine Frau, die anfangs doch sehr skeptisch war, war durchaus angetan und man überlegt einen erneuten Trip im nächsten Jahr!!!



Einen Wermutstropfen gab’s ohnehin noch. Gegenüber unserer Hausbucht (ca. 50 mtr.) befindet sich ein Neubaugebiet, welches gerade erschlossen wird. Hier wird munter drauf losgebaggert, was in Norge gleichbedeutend ist mit Felsen abschürfen und Sprengungen und das ganze startete jeden Werktag um 07.15 h – nicht gerade das was man sich unter einem erholsamen Skandinavien-Urlaub vorstellt und zusammen mit 2 – 3 anderen Kleinigkeiten ergibt das jetzt ein Nachspiel beim Veranstalter (Dansommer/Novasol) – mal sehen, wie die sich im Nachhinein gebärden, ich wird’s Euch wissen lassen.



So, ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt mit meinem Bericht, anglerisch gab’s ja nicht viel zu berichten. Nächstes Jahr folgt dann wieder etwas aus Fröya/Hitra – da werden andere Schwerpunkte gesetzt!



Schönen Gruß von Kracho!
 

Jirko

kveite jeger
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

hallo kracho #h

vielen dank für deinen feinen, kurzweiligen mehrzeiler #6 trotz der anglerisch eher „bescheidenen“ ausbeute habt ihr doch hoffentlich dennoch euren spaß gehabt... und das ist die hauptsache #6 #h
 
U

uer

Guest
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

hi kracho,

ich kann mir jirko nur anschließen und außerdem,
kracho schrieb:
Sohn Nr. 1 ist nun ebenfalls vom Norge-Virus befallen!:g
und dat
Selbst meine Frau, die anfangs doch sehr skeptisch war, war durchaus angetan und man überlegt einen erneuten Trip im nächsten Jahr!!!
is es#6 , da hat sich doch schon mal die tour gelohnt und nächstes jahr wird alles besser |supergri

#h-:s
 

tidecutter

Hossa! Hossa!
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

ich bin dort in der nähe auch schonmal gewesen. das, was sich am stärksten bei mir eingeprägt hat waren die unmengen an makrelen. |uhoh:
ansonsten war es ähnlich, wie bei dir. fischmäßig sehr bescheiden. :(
 

Fischbox

Salzwasserjunkie
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

Kracho2000 schrieb:
Nichtsdestotrotz: Norwegen ist einfach ein fantastisches Land und ist jede Reise wert. Selbst meine Frau, die anfangs doch sehr skeptisch war, war durchaus angetan und man überlegt einen erneuten Trip im nächsten Jahr!!!


Genauso fällt auch das Fazit meines Urlaubs aus. UNd was die Fänge angeht, so kann ich auch ähnliches berichten.

Ein schön geschriebener Bericht. Besten Dank dafür :m #6
 

makrele

Member
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

Schön geschriebener Bericht, vielen Dank! #6
Was die Angelei betrifft ist es wohl besser, wenn ich Dich wieder
persönlich an den Fisch bringe, sonst wird das nix! :)

|wavey:
makrele
 

Torsk

Enduser
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

Hei Kracho !

Feiner Bericht, hast den Charakter von Vestvik gut beschrieben. Wenn man in der NS einfach mal relaxen will, ist man dort sehr gut aufgehoben, als Last-Minute-Angebote bietet Dansommer diese wirklich luxuriösen Häuser ab und an zum Schleuderpreis an. Wir haben seinerzeit (02) neben Ganz Little Big Game - Fischen(Makrelen und Hornhechten) beim Spinnangeln schöne Pollacks gefangen. Außerdem stammt noch ein Familienrekord ,gehalten von meiner Frau aus dem Fördespollen...
 

Jirko

kveite jeger
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

holymoly torsk... da mach ich mal´n knicks und schieb deiner holden noch nachträglich nen digges petri rüber - wat für´n steinbutt #6
 

Jodler2211

New Member
AW: Zurück aus Vestvik/Bömlafjord

Hallo Norgefans,
bin neu bei euch und wollt mich mal vorstellen.
Weiblich, angelverrückt und absolute norgebegeistert.
Hab da mal ne Frage.
Bin am 26.09.09 im Haus n18636 von Novasol, im Katalog steht was von 15 PS Motor, stimmt das? Und wie überliste ich die Makrelenschwärme, ich will da durch, denn darunter stehen ja bekanntlich die grossen ( Pollack, Dorsch) und wer von euch kennt diese Häuser. Würde mich freuen wenn einige von euch mir Tips geben könnten.
 
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