Nabend liebe Kollegen,
ich habe auch nach längerer Zeit mal wieder eine Rute aufgebaut die ich im Folgenden vorstellen möchte, die "Minimax Mk. V" Sie ist in vielerlei Hinsicht mit der Mk IV (der OCC-Rute) vergleichbar- da beide auf einem Meerforellenblank aufgebaut sind. Allerdings stand bei der älteren Rute die Allroundigkeit im Vordergrund, während ich die neue Rute explizit für das Angeln auf Döbel im kleinen Fluss mit mäßiger bis flotter Strömung mit leichter Grundmontage und gelegentlich mit Pose gebaut habe*.
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Die Rute ist auf dem leichten Meerforellenblank Rainshadow XST in 2,92m/Wg 8-28g von Batson aufgebaut. Da ich unbedingt auf 3,05m (10ft) kommen wollte habe ich das HT mit einem eingeschobenen Stück einer defekten Telespin, die ich von meinem Angeldealer geschnorrt habe verlängert. Die ungleich lange Teilung hat einen sehr angenehmen Nebeneffekt: Wenn die beiden Teile beim Transport zusammengelascht sind, ragt das Stabile Handteil oben und unten über das ST hinaus und schützt so die empfindliche Spitze/Tülle. Der Blank ist kurz gesagt, wundervoll, er ist schnell, aber dennoch parabol, und erfüllt endlich meinen Wunsch nach Bisserkennung über Spitze. Insgesamt bringt es die Mk V auf 156g. Damit ist sie kein Leichtgewicht, aber liegt in der unteren Hälfte was kommerzielle Meforuten gleicher Länge und Wg, ich bin zufrieden.
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Bei den RIngen habe ich keine Experimente gewagt, sondern, wie bereits bei der Mk. II, III, IV, die guten, einfachen Fuji Alconite BLVAGS bzw. für das Handteil die Zweistegversion BSVAG gewählt. Ausserdem hatte ich noch einige davon auf Lager, und sie sind nicht mehr leicht zu bekommen. Die Ringwahl war ne Qual übers Internet, wie einfach wäre es, wenn man die mit Fingern und AUge in einem echtent Geschäft auswählen könnte,
ich habe mich für 9+1 Ringe entschieden, bei 10ft also mehr als für nen Spinnaufbau, aber einen weniger als für ne klassische Friedfischrute. Man kann sehr verrückt werden, was die Ringabstände betrifft und endlos um millimeter herumfummeln- ich habe nach einer geheimen Spezialformel, intensiven Berechnungen und endlosen Testreihen eine für mich stimmige Lösung gefunden** Man kann darüber diskutieren ob dem Blank ein weiterer Ring gut getan hätte.
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Der Griff ist aus Kork in annehmbarer Qualität. Er ist länger als meine bisherigen EIgenbauten, und entspricht etwa der Länge heutiger Friedfischruten. Ich finde das beim Zwiehändigen Werfen als etwas unpraktisch, aber da ich in den letzten Monaten ärgerlicherweise so eine Art Tennisarm ewntwickelt habe, ist der verlängerte Griff und damit die höhere Position der Rute (Ich stelle die Rute steil auf einem Bankstick ab) beim Anhieb schmerzfrei und ich bin schneller.
Die Mk. V ist erste Rute mit einem echten Schraubrollenhalter, die ich aufgebaut habe, bisher habe ich einen einfachen Korkgriff mit Schieberingen gewählt. Es gibt keine technischen Gründe, ich wollte es einfach mal so machen. Um das Gewinde zu verbergen habe ich einen normalne Fuji DPS mit ner KPDS Mutter und ner Korktrompete*** verbaut. Ich bin kein Freund langer Vorgriffe, also habe ich beides mit dem Dremel gekürzt.
EIn Hakenhalter ist bei meiner mobilen Angelei unerläßlich, aber Klapphalter sind Schrott, und Bogenhalter weichen dem Haken zu gerne bei Wind, Wetter und Nervosität aus. Ich habe also einen Miniminifliegenring als Hakenhalter und Stopper für den KPDS eingebaut. Zusammen mit der WIcklung, zwischenzeitlichem Lackieren und der Installation des Vorgriffs war das insgesamt eine schlimme Fummelei.
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So, kommen wir zum wichtigstem, dem Bling.
Ich war ja durch die Farbbeschreibung im Internet ("Titanium Chrome") schon vorgewarnt, als der Blamk dann wie der FInger vom bösen Terminator in meiner Bude
gleißte war mir endgültig klar: Das kann keine dezente Retrorute wie Mk. II-IV. werden. Also bin ich umgeschwenkt, und hab die Mk V mit nem komplexen Screw-Down Rollenhalter versehen und noch extra Zierringe reingequetscht. Passen ja auch zu meinem traditionellen Windingcheck in Gold. Dazu habe ich strategische Wicklungen noch mit einem Gold-Trim versehen- Und schliesslich steht das "Minimax Mk V" nun nicht in krakeliger Tusche. sondern in Gold auf dem Blank. Mir gefällts, und ich steh dazu.
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Überhaupt finde ich das Farbschema Titan-Schwarz-Gold wirklich cool. Passend zur Blankfarbe und den Applikationen heb ich mir für die Rute eine Daiwa Exceler Lt in der 3000er Größe angeschafft. Die Große Spule ist mit dem FInger leicht zu erreichen, und fürs Handling hab ich daran eine 2500er Kurbel drangeschraubt, fürs goldene Extrabling und dem pillow-Knauf, der dem schlechten T Knauf in jeder Hinsicht überlegen ist.
ALs Zweite Rolle der Wahl fürs Posenangeln und die schöne Jahreszeit würde ich ne Youngs&Sons Lightweight dranschrauben, ebenfalls in Titan-Schwarz-Gold
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So, das wäre sie, die Minimax Mk. V. Ich bin eigentlich ganz zufrieden -klar, besser geht immer- und denke es ist eine gelungene Rute für die ihr zugedachte Aufgabe. Ich freue mich auf unsere Gemeinsamen Abenteuer am Wasser,
Herzliche Grüsse, Euer
Minimax
*DIe ganze Idee, leichte Meerforellenblanks für Friedfischruten zu benutzen verdanke ich unserem schmerzlich vermissten Andal , für den Hinweis auf den wirklich tollen Blank bin ich Nordlichtangler zu Dank verpflichtet, und Professor Tinca gab mir während des Bauens nicht nur dieser Rute manch wertvollen Tip, ebenso wie die ganze Ükelgemeinde. Alle Komponennten Stammen von Tackle24 und von Weckesser. Damit sind auch die Hauptschuldigen, die mich in den Wahnsinn des Rutenbauens getrieben haben genannt.
**Ok, also ich hab in etwa die Abstände von der Mk IV übertragen, die RInge Mit Kreppband fiixiert und bin angeln gegangen. Nach 3 Swims, 8 Döbelen und einer Brasse dachte ich mir: kann man so lassen.
***Somit stellt die Trompete ein typologisches Rudiment dar: Ihre Aufgabe war ja zu verhindern, das die Schubringe über den Griff hinaus hochrutschen, was ja durch den Schraubrollenhalter wegfällt. Ich mag aber die Trompeten/Zwiebelgriffe und sie sind sozusagen ein Markenzeichen meiner wenigen RUten.