AW: Wieviel verdrückt ein Karpfen am Tag?
Hallo,
als Angler ist es ja schwer sowas unter Praxisbedingungen zu überprüfen, deshalb verweise ich mal auf einen Bericht und zitiere daraus... #h
"Wie viel kann ein Karpfen maximal fressen? Fänge & Grove (1979) geben zur Aufenthaltszeit der Nahrung bis zur vollständigen Entleerung des Darmes beim Karpfen einen Wert zwischen 4 und 48 Stunden bei 20-26 °C und 18-60 Stunden bei 10-15 °C an. Der maximale Darminhalt liegt zwischen 5 und 10 % des Körpergewichtes. Wir gehen mal davon aus, dass ein Karpfen von 10 kg an einem Tag (24 Stunden) kontinuierlich frisst und berechnen die Extremwerte (5 % Darmfüllung, 60 Stunden Entleerungszeit und 10% mit 4 Stunden) auf 24 Stunden hoch. Bei 4 Stunden kann er seinem Darm in 24 Stunden 6 mal füllen und leeren. Also kann ein 10 kg Fisch maximal bei 10 % Darminhalt 60 % seines Körpergewichtes, also 6 kg fressen. Wahnsinn, oder? Das ist allerdings absolutes Maximum. Minimum ist dann 2% seines Körpergewichtes (60 Stunden und 5 %) also 300 g Futter. Die theoretischen Aufnahmeraten unseres Beispielkarpfens von 10 kg liegen also bei 10-26 °C Wassertemperatur zwischen 300 g und 6 kg. Diese Angaben beziehen sich aber auf Naturnahrung, die ja im allgemeinen einen hohen Wassergehalt hat. Unsere Boilies sind viel kompakter, das heißt, sie haben eine höhere Energiedichte und einen sehr geringen Wassergehalt. Also ist diese Gewichtsangabe für Boilies garantiert viel niedriger und die maximale Aufnahmemenge pro Tag liegt mit Sicherheit weit unter 6 kg. Wir füttern im allgemeinen ca. 2 % der geschätzten Karpfenbiomasse am Platz, da geht man auf Nummer sicher. Die Futteraufnahme ist von unzähligen Faktoren wie Wassertemperatur, Tageszeit, Sättigungsgrad, Schmackhaftigkeit der Nahrung, Jahreszeit, andere Wasserparameter, Größe des Karpfens, Wohlbefinden, Nahrungsangebot, etc. abhängig. Denkt daran, der Boilie wird niemals besser als ein Zuckmückenfeld werden und unsere Karpfen ernähren sich nur zu einem geringen Prozentsatz von Boilies.
Zu große Futtermengen sind nicht fangförderlich und schädigen außerdem die Gewässer!"
Quelle: carp.de
http://www.carp.de/berichte/2002/11/wieso_weshalb_warum/index2.shtml