AW: Wie wird denn ein Hahnenbalg hergestellt?
Bin zwar auch kein Fliegenfischer, aber zu den Hahnenbälgen kann ich trotzdem was sagen:
Wie oben schon gesagt handelt es sich dabei um die getrocknete (eventuell gegerbte) Haut, in der noch die Federn sitzen.
Der Hahnenbalg ist dabei nur die Halspartie, deren Federn z.B. für die Hecheln von Trockenfliegen verwendet werden.
Technisch gesehen ist es natürlich kein großes Problem, so einen Balg herzustellen.
ABER:
Wer jetzt glaubt, einfach den nervigen Gockel vom Nachbarn skalpieren zu müssen, um bestes Bindematerial zu bekommen, der ist auf dem Holzweg.
Die Bälge sind nicht gerade billig.
Hohe Qualität hat ihren Preis...
Dafür ist auch nicht jede Hühnerrasse geeignet.
Soweit ich weiß, sind die Bälge meist von Kampfhahnrassen.
Entscheident für die Qualität des Balgs ist der Aufbau der einzelnen Hechelfedern.
Diese wird i.d.R. mit zunehmendem Alter des Hahns, sofern er überhaupt dazu taugt, immer besser!
Die Hähne von denen hochwertige Bälge gewonnen werden sind, meines Wissens mindestens 3, z.T. auch über fünf Jahre alt...
(Zum Vergleich: Ein Brathähnchen wird nur ca. vier Wochen alt...)
Wer also für Deko-Zwecken einen Hahnenbalg für´s Angelzimmer gewinnen will, der kann das problemlos selber machen!
Aber gute Qualität zum Fliegenbinden, wird man selbst kaum herstellen können.
Außer, man ist vielleicht sowieso schon begeisterter Geflügelzüchter.
Da macht es vielleicht wirklich Sinn, sich mal mit dem Thema zu beschäftigen...
Wenn man aber bedenkt, wieviel Futterkosten und Arbeit so ein Vogel in fünf Jahren verursacht, beweifel ich aber, daß es wirtschaftlich rentabel ist.
Wohl eher eine Liebhabergeschichte...
Grüße vom
Nachtschwärmer78