Wie standorttreu sind Waller?

Moin

Die letzten Tage war ich an meinem Hausgewässer (Wakenitz) einige mal früh morgens los auf Karpfen, direkt an einem grossen Seerosenfeld. Das konnte ich mehrfach und zur gleichen Zeit eine Räber beobachten der mächtig Radau gemacht hat. Nachdem er sich vor zwei Tagen eine ausgewachsene Ente von der Oberfläche geholt hat bin ich mir sich das es ein dicker Waller ist. Denn ich konnte aus der Entfernung seine Schwanzflosse sehen und kann daher Hecht definitiv ausschliessen. Die Flosse hatte mindestens A4-Format. Von Anliegern habe ich erfahren das der Bursche sich schon einige Enten geholt hat.
Bevor ich nun lange den Ansitz plane, Gerät vom Kumpel ausleihe und meine übervorsichtige Haltung zum Bootsangeln aufgebe - bleiben Waller, besonders Kapitale, lange in einem Gebiet oder ist das eher temporär? Denn das die rauben habe ich schon öfters erlebt, aber nie so regelmässig.

Grüße
Thorsten
 

Excellent

Member
AW: Wie standorttreu sind Waller?

servus

waller fressen eigentlich den ganzen tag. nur, mit dem unterschied, dass sie tagüber an tiefen stellen stehen und den köder am liebsten vors maul bekommen und dieser sie reizen muss/sollte. nach gehen sie so richtig rauben...wie du beschrieben hast, bis zur wasseroberfläche. da suchen sie ihre nahrung und werden durch ihr ausgeprägtes ortungssystem sehr gut fündig.
bei uns ist es so, das die welse so richtige strecken zum jagen patrolieren. vor 10 min sind sie noch dort und dann wieder gegenau gegenüber! ein einmaliges schauspiel zum beobachten.

greetz

alex
 

rob

gone fishing
AW: Wie standorttreu sind Waller?

ich glaube schon daran das die welse standorttreu sind.
in einem teich mit ca 5 ha zieht der beim rauben ohne weiters,wie von alex schon beschrieben,in sekunden vom einem ende zum anderen.haben das selber schon öfter erfahren und auch in der rute gespührt.
im strom ist es eigentlich genau so.wir kennen die plätze wo sich immer welse aufhalten.von dort(wenn sie nicht nahrung die ihnen vors maul gespühlt wird sammeln)ziehen sie rauf richtung futterfisch und gehen nach dem raub sofort wieder zurück.je nach nahrungsangebot werden sie im fluss bestimmte strecken um futterfisch zu bekommen zurücklegen müssen.wenn der zieht,macht er ordentlich meter.im teich hat er da schnell seine grenzen,aber auch nicht die notwendigkeit lange zu suchen.
lg rob
 

Hechthunter21

Ranjith_01
AW: Wie standorttreu sind Waller?

rob
hat eigentlich alles geschrieben zu dem Thema...jedoch sollte in einem Geschl.Gewässer noch an die sog.Burg des Wallers gedacht werden welche er Freiwillig nicht räumt- dies trifft auch auf Flußwaller zu.
Bei mehreren Tauchgängen in den letzten Jahren ist dies immer wieder aufgefallen...und im direkten Burgbereich wird keine Nahrung aufgenommen!
 

rob

gone fishing
AW: Wie standorttreu sind Waller?

ja das ist auch ein interessantes thema,darüber würd ich gerne mehr erfahren!das würde nämlich bedeuten,das ich die welse an ihrem standort auf grund nicht gezielt befischen kann.....bzw steht da wieder dagegen das wir im magen sehr wohl krebse und anderes gefleuch finden.wo sammeln die das dann?denke wenn die auf beute sind gehen sie hoch und wenn futter vors maul kommt schalgen sie wahrscheinlich zu...
mich würde auch interessieren wie die welse ihre standorte in verschiedenen gewässern "einrichten".
von salzburger/oberösterreichischen seen weiss ich zb das die burschen löcher graben und sich da reinstellen.sah wirklich aus wie eine röhre!wie ich noch klein war,hab ich die ansässigen fischer beobachtet wie sie gezielt im flachen uferbereich nach genau solchen löchern gesucht haben und danach erfolgreich befischten...
lg rob
 
Zuletzt bearbeitet:

Hechthunter21

Ranjith_01
AW: Wie standorttreu sind Waller?

nun rob
Gebilde wie Röhren hab ich selbst in Seen noch nicht gesehen als STANDORT bzw. BURG!
Diese Form denke ich wird in der Hochzeitphase der Waller errichtet evlt. um der bekanntlich sehr INTENSIVEN BRUTPFLEGE nachzugehen...(Weibl.&Männl. betreiben diese)

Ansonsten ruht der Waller gerne in alten Baggern Masch.bauteilen oder um gr.&Alte Baumstämmen herum welche nicht mehr den Standort verlassen...

woher das " gefleuch " stammt was du erwähnst hat mit dem Staubsaugereffekt zu tun...bzw.einer ART Maßlosigkeit in der Fressphase welche übrigens gar nicht so oft ist und auch nicht von langer dauer ist...


PS:was macht der Blutegel Versuch...!?!?
 

rob

gone fishing
AW: Wie standorttreu sind Waller?

hey guido!
haben mit blutegeln schon super erfahrung gemacht!
der bewegt sich fast ewig und biegt und streckt sich ständig.
arbeitet besser als ein tauwurm und ist viel wiederstandsfähiger.
mit egel als kombiköder plus tauwurm und tintiger haben wir heuer schon welse gefangen.
guckst du ins österreichforum unter wels in hotspot von aw....
ab nächster woche ist unser egelbestand auch so gut,das wir eine boje nur mit ca 6 egeln bestücken werden.erhoffen uns eigentlich nur das beste!werde sicher davon berichten.lg rob
 

rob

gone fishing
AW: Wie standorttreu sind Waller?

Hechthunter21 schrieb:
jedoch sollte in einem Geschl.Gewässer noch an die sog.Burg des Wallers gedacht werden welche er Freiwillig nicht räumt- dies trifft auch auf Flußwaller zu.


wenn ich so darüber nachdenke,könnte es auch sein das er einfach seine burg verteidigt und beisst wenn du seinen standort auf grund befischt..
ähnlich wie beim driftfischen mit dem welsholz.beim klopfen wird er neugirig ,agressiv und steigt im normalfall(wenn nicht verklopftes gewässer) hoch und schlagt oft mit dem schwanz auf den köder bzw beisst steigt er voll ein.
lg rob
 

Excellent

Member
AW: Wie standorttreu sind Waller?

wie kommt es denn zu fängen in den mittagsstunden?

greetz

alex
 

Hechthunter21

Ranjith_01
AW: Wie standorttreu sind Waller?

Excellent schrieb:
wie kommt es denn zu fängen in den mittagsstunden?

greetz

alex

Warum soll es nicht auch am Tage hin & wieder KRACHEN in der Rute...!?
Aale beissen ja auch je nach Gewässer schon mal am Tag!
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Wie standorttreu sind Waller?

Auch meine Erfahungen decken sich grob mit dem hier gesagten:
Waller haben Ruheplätze, Burgen oder wie man das auch immer nennen will.

Dort sind sie relativ cshwer zu fangen, nur wenn man einen attraktiven Köder direkt im Maulbereich "unterbringen" kann, oder sie (wo Bootsangeln erlaubt) mit dem Wallerholz agressiv machen kann oder - sofern man die Geduld hat - indem man sie mit entsprechenden Kunstködern so lange ärgert bis sie zupacken.

Von diesem Ruheplatz aus unternehmen die Waller ihre "Raubzüge", die je nach Gewässer (welche Struktur, welches Nahrungsangebot) in einem sehr unterschiedlich großen Revier stattfinden, wo sie dann mit allen gebräuchlichen Methoden zu erwischen sind.

Bei uns gibts einen Flussabschnitt, wo im Frühjahr die Waller wohl zum Laichen (bwz. der Vorbereitung) hochziehen. In diesem Flussabschnitt sind dann je nach Wetter/Wasserlage die Waller über 2 - ca. 6 Wochen anzutreffen und (relativ) gut mit Kunstködern zu fangen - an allen möglichen und unmöglichen Plätzen.

So kann man meiner Schätzung nach sagen dass die Waller für ca. 3 Monate "unterwegs" sind (zum Laichplatz ziehen, ablaichen, wieder zurück ziehen), ansonsten aber wohl recht standorttreu mit je nach Gewässer unterschiedlich großem "Jagdrevier".
 

rob

gone fishing
AW: Wie standorttreu sind Waller?

mich würde interessieren wo bei uns im strom die welse zum laichen hinziehen.vermutungen hab ich schon aber beobachten konnt ich leider noch keine bzw bei dem trüben wasser erkennst du auch keine laichgruben.
das der wels ein reiner nachträuber ist stimmt sicher nicht.aber es kommt schon auf das gewässer an wann sie vermehrt beissen.
bei uns an der donau ist es der abend bis mitternacht und der ganz frühe morgen.erst letzte woche haben wir aber um 10:00 vormittags einen gefangen.im podelta bzw ebro wird den ganzen tag über gefangen.dort im po delta ist es mehr von den gezeiten abhängig.
also muss du jedes wasserl extra testen und beurteilen.lg rob
 

the doctor

den Hechten auf die Schliche
AW: Wie standorttreu sind Waller?

rob schrieb:
mich würde interessieren wo bei uns im strom die welse zum laichen hinziehen.vermutungen hab ich schon aber beobachten konnt ich leider noch keine bzw bei dem trüben wasser erkennst du auch keine laichgruben.
das der wels ein reiner nachträuber ist stimmt sicher nicht.aber es kommt schon auf das gewässer an wann sie vermehrt beissen.
bei uns an der donau ist es der abend bis mitternacht und der ganz frühe morgen.erst letzte woche haben wir aber um 10:00 vormittags einen gefangen.im podelta bzw ebro wird den ganzen tag über gefangen.dort im po delta ist es mehr von den gezeiten abhängig.
also muss du jedes wasserl extra testen und beurteilen.lg rob

das könnte ja auch an der Trübung des Wassers liegen?! oder?
Ähnlich ist es auch mit den Zandern. Im klaren Gewässer (bei mir Rursee) wird es schwierig sein einen Zander tagsüber zu fangen. Aber an dem Niederländischem Maas - Plassen Gebiet hast du am Tage sehr gute Chancen einen Zander zu fangen, da dort das Wasser viel trüber ist. Dort habe ich auch schon einen Wels unmittelbar neben meinem Angelplatz gesehen oder auch viel mehr gehört, welcher sich eine ausgewachsene Ente geholt hat. Ein unbeschreibliches Erlebnis und das Nachts um 1 Uhr#6

So denke ich das.
 

rob

gone fishing
AW: Wie standorttreu sind Waller?

the doctor schrieb:
Dort habe ich auch schon einen Wels unmittelbar neben meinem Angelplatz gesehen oder auch viel mehr gehört, welcher sich eine ausgewachsene Ente geholt hat. Ein unbeschreibliches Erlebnis und das Nachts um 1 Uhr#6

das ist geil!mittlerweile hab ich schon öffter das glück gehabt direkt auf den vogel zu sehen wie plötzlich der wels kommt und das an hellsten sommertagen.einmal hat ein blesshuhn richtig laut einen totesschrei ausgestossen.das ging durch und durch:)
ich glaube übrigens nicht das dem wels licht sonderlich stört.teilweise haben wir sie ja schon beim quasi sonnen beobachtet.kommen rauf und beobachten uns :)
der wels ist ja auch fast blind und richtet sich hauptsächlich nach bewegung und geruchsinn.mit seinen barteln testet er auch alles mögliche.
lg rob
 

the doctor

den Hechten auf die Schliche
AW: Wie standorttreu sind Waller?

Wie gesagt das mit dem Wels, der sich die Ente holte.....
Das war unbeschreiblich, das Wasser schoss aufeinmal ca einen Meter hoch aus dem Wasser, und das war richtig laut, des Nachts.......als wenn ein Stein aus dem Wasser rausfallen würde:m
 

tetti

Member
AW: Wie standorttreu sind Waller?

ihr habt alle recht...nur eine sache ist ein wenig vergessen worden.....
ich hab die erfahrung gemacht,daß sich große welse,wenn sie erst mal die leichte beute an der oberfläche entdeckt haben,und sich auf warmblüter spezialisiert haben,eigentlich nicht mehr an unsere ködervalette interessiert sind.eine ente fressen ist führ ihn ohne mühen möglich...wenig Energien verbrauchenen,um ein maximun an kallorien zu bekommen. ein fisch frisst nicht wie der mensch aus genuß,sondern um masse zuzulegen.daher sollte die nahrung so einfach wie möglich zu packen sein....und enten an der oberfläche ist für ihn genau so einfach wie für uns ....kirschenpflücken.....
und ne kleine ente am haken ist glaube ich mit dem tierschutzgesetz schlecht zu vereinbaren... ;-)
 

Hechthunter21

Ranjith_01
AW: Wie standorttreu sind Waller?

was tetti schreibt stimmt ...nur bedingt & hängt mit dem Brutverhalten der Wasservögel zusammen.

Ich kenne unweit von mir einen kl.See wo ich die letzten Jahre
"keinen einzigen"
Wasservogel gesichtet hab...da mehrere gr.Waller diesen ihr eigen nennen!!!
 

tetti

Member
AW: Wie standorttreu sind Waller?

brutverhalten hin oder her....wenn der walli die nötige größe hat,ist ihm die mini ente genau so recht,wie ne ausgewachsene oder gar nen haubi.....
hab das schon mehrmals beobachten dürfen...ente,bleßhuhn...haubi....schwubs und weg!
 
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