Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

W

wilhelm

Guest
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Hallo Angelgreenhorn

Die Sichtweise des DAV ist genau das was ich oben versucht habe mit meinen bescheidenen Mittel zu beschreiben.

Gruß Wilhelm
 

sorgiew

Personal best:
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

so wie ich das sehe in den verschieden postings ist eigentlich jeder für catch und release.

Es sollte auch jedem klar sein (und das ist es eigentlich allen) das man fische die man nicht verwerten kann eben wieder schonend zurücksetzt.
Auch fische die jetzt meinetwegen noch nicht abgeleicht haben (und ich mir denke das diese für den gewässererhalt wichtig sind) setze ich wieder zurück.

Das man jedes gesetz strecken kann ist mir klar und das auch der spielraum gross ist mir klar - wenn man nicht allzu viele fehler mich das es tatsächlich (aus dummheit) zu einer verurteilung reichen würde.

Das ich stolz auf meinen fang bin liegt natürlich auch im sinn der sache - und wenn ich beim Küchenkarpfen fangen einen 40 pfünder lande glaube ich kaum dass hier keiner fotos machen wird und nicht stolz auf seinen fang ist.

Ob man den fisch dann aber released oder verwertet ist natürlich dann jedem seine sache - obwohl ich mir denke das die meisten den fisch wieder releasen werden da man respekt vor dem alter und der grösse hat.
Den meisten schreckt auch noch ab das es nicht das optimalische fleisch ist (alter, schlamm, fettgehalt) und karpfen eben auch nicht jedermanns sache ist.


Ja ich oute mich nun als karpfenfischer der 98 prozent seine fänge wieder released.

Ich werde das auch weiterhin machen - egal ob verbot oder kein verbot.

ich fische nicht ausschlieslich auf karpfen aber ich habe mich nun mal auf diese art der fischerei spezialisiert.

Wenn ich aber auf hecht oder zander unterwegs bin fange ich ein oder zwei küchenexemplare das für 2 bis maximal 4 personen reicht - alles was darüber hinausgeht wir auch released - ja ich fische weiter für den spass und den sport.


Ich würde sofort mein sämtliches equipment verkaufen und für immer mit dem angeln aufhören wenn es soweit kommen würde das ich sage:

Nein ich kann diese woche nicht ans wasser gehen da ich keinen platz mehr in der tiefkühltruhe habe und ich diese woche keinen fisch mehr essen mag und auch sämtliche verwandten mit meinen fischen übersättigt sind.

Ich denke mir es werden zu 100 prozent der hier im forum anwesenden fischern für den sport und den spass fischen da ich mir nicht vorstellen kann das nur einer fische als zusätzliche nahrungsquelle benötigt.

Ich wollte mit der eröffnung dieses threads auch wissen wie in deutschland mit dem thema catch und release umgegangen wird - denn ich hatte immer etwas angst das sich das negativ auf die gewässer auswirkt und viele ohne besatz keine eigene population mehr halten können.

Ich verstehe auch das viel gegen karpfenfischer spricht - sei es nun der neid, das releasen, das auftreten, das fischen nur als sport und der rekorde wegen usw....

Mann muss sich aber eines vor augen halten - das das eine der aufwendigsten fischereien ist - sowohl kostentechnisch vom fachwissen her und vom zeitaufwand.
Wenn man belohnt wird ist demnach die freude gross und der stolz schwinkt natürlich in den fotos mit.

Aber wenn man in gewässern solche leute sitzen hat die nun die grosskarpfen dezimieren weil sie sie abknüppeln müssen so macht dies natürlich auch keinen spass.
Als moral von der geschichte fragt man sich dann warum man für viel geld nach frankreich fahren muss um grosskarpfen zu fangen.


Das ist aber nicht nur auf karpfen anzuwenden - ob das jetzt hecht, zander, wels usw ist
wieviel spass würde es machen an einem gewässer zu fischen an dem die einzigen fische die zu erwarten sind gerade mal pfannenmass haben.

soetwas würde wür mich dann eher den charakter eines forellenpuffs haben wo fische nur zum verzehr gefangen werden
(bitte versteht mich nicht falsch auch ich esse gerne fisch und auch ich esse gerne karpfen, und auch ich war schon mal im forellenpuff)



Nun möchte ich mich aber bei allen bedanken die in diesem thread gepostet haben für die wirkliche sachliche ansicht - ohne das dabei wüste beschimpfungen herausgekommen sind.
:m
die war nun einer der ersten threads in denen es um c&R geht bei denen es wirklich sachlich zugegangen ist!!!!!!!!!!
:m
vielen dank an alle


Eines würde mich noch interessieren:

wie ist das in deutschland mit den gewässern geregelt

Privatgewässer und pachtgewässer wer hat hier die oberaufsicht.

Wenn ein verein das gewässer pachtet (mit verschiedener grössen) muss der doch das heulen bekommen wenn in einer woche angenommen 10 karpfen mit über 40 pfund, 7 hechte mit über 1m10 und 5 zander mit über 1m und noch vielleicht 2 welse mit 2meter abgeknüppelt werden.


Wie sehen das eigentlich die vereine.


eines möchte ich jetzt noch sagen als beispiel:

Ich bin österreicher - es gibt bei mir ein gewässer mit 8 hektar welches in einem gefluteten tal liegt.

Das gewässer ist mittlerweile 50 jahre alt.

Besatzmassnahmen haben nur in den ersten 25 jahren stattgefunden.

Nun regeneriert sich der fischbestand von selber und es werden laufend kapitale fische von allen arten gefangen.

Wie ist soetwas möglich - das kommt natürlich nicht von irgendwoher.
soetwas ist nur möglich mit einer selektiven entnahme und nicht durch apknüppeln von elterntieren.
Es ist ein gewässer an dem es noch möglich ist massenfänge zu haben und hechte über einen meter sind keine seltenheit - werden aber wieder schonend released sofern dies möglich ist.

wenn soetwas in frankreich und holland möglich ist warum nicht auch in deutschland?



in diesem sinne vielen dank und viele grüsse


wolf





p.s.:

Das ist das was ich hören wollte und mich auch wirklich beruhigt:

Zur Frage des Fangens und Zurücksetzens von Fischen vertritt das DAV-Präsidium folgenden Standpunkt:





Das Tierschutzgesetz führt aus, dass einem Tier nur Schmerzen und Leiden zugefügt werden dürfen, wenn dies aus vernünftigen Gründen geschieht. Einer dieser Gründe ist der Verzehr des gefangenen Fisches. Daneben gibt es jedoch weitere Gesetze, denen zu folgen ist. Solche Gesetze sind z. B. die Fischereigesetze der einzelnen Bundesländer. Diese weisen den Fischereiausübenden z. B. an, untermaßige Fische, Fische, welche in der Schonzeit gefangen wurden oder einer bedrohten Fischart angehören, zurückzusetzen. Der Angler käme in Konflikt mit dem Gesetz, wenn er dies nicht einhielte. Eine ausdrückliche Mitnahmepflicht ist in keinem der deutschen Gesetze festgeschrieben!

Wissenschaftliche Untersuchungen zum genetischen Potenzial von Fischen lassen sogar vermuten, dass das systematische Entnehmen von großen Fischen im Endeffekt zu einer Veränderung der genetischen Architektur der Fische führt, d. h., dass das genetische Potenzial verarmt. Fischpopulationen würden durch die Negativselektion (gezielte Entnahme der kapitalen Fische) kleinwüchsiger, krankheitsanfälliger etc. Ganz abgesehen davon ist es manchem Angler auch nicht möglich, kapitale Fische selbst zu verwerten, sodass er den gefangenen Fisch wieder zurücksetzen möchte.

Aus unterschiedlichen Gründen wird das Tierschutzgesetz von Vertretern verschiedener Verbände missinterpretiert. Es wird von einigen Tierschutzvertretern in der Art ausgelegt, als ob das Zurücksetzen von Fischen eine strafbare Handlung wäre.

Der DAV erklärt deshalb noch einmal ausdrücklich seinen Standpunkt zum catch and release. Wir gehen angeln, um Fische zu fangen und zu verwerten, behalten uns jedoch weiterhin das Recht vor, Fische auch zurückzusetzen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Ralle 24

User
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Ich bin österreicher - es gibt bei mir ein gewässer mit 8 hektar welches in einem gefluteten tal liegt.

Das gewässer ist mittlerweile 50 jahre alt.

Besatzmassnahmen haben nur in den ersten 25 jahren stattgefunden.

Nun regeneriert sich der fischbestand von selber und es werden laufend kapitale fische von allen arten gefangen.

Wie ist soetwas möglich - das kommt natürlich nicht von irgendwoher.
soetwas ist nur möglich mit einer selektiven entnahme und nicht durch apknüppeln von elterntieren.
Es ist ein gewässer an dem es noch möglich ist massenfänge zu haben und hechte über einen meter sind keine seltenheit - werden aber wieder schonend released sofern dies möglich ist.

wenn soetwas in frankreich und holland möglich ist warum nicht auch in deutschland?



!


So etwas ist möglich, weil in den letzten 25 Jahren kein Besatz stattgefunden hat, auch wenn sich das zunächst seltsam anhört.

Der Fischbestand hat sich an die Gewässerbedingungen angepasst und es wurde nicht durch übermäßigen Besatz, insbesondere mit " Modefischen " dauernd in diese Entwicklung eingegriffen. Es geht kaum in die Köpfe vieler, das Besatzmaßnahmen noch schlimmere Auswirkungen auf den Gesmatbestand haben können, wie übermäßige Entnahme. Wobei letzteres m.M. nach nur in kleinen bis mittleren Gewässern überhaupt einen Einfluß haben kann.

@ sorgiew

Das geht jetzt nicht gegen Dich persönlich, sondern ist allgemein gemeint.

Diese unsinnige Entnahmevorschrift ist übrigens zu 100% dem C&R Gedanken, bzw. dessen öffentlichem proklamieren und fanatischem verteidigen zu verdanken.
Auch Deine Argumentation hier ist Wasser auf die Mühlen der Angelgegner.
Wo ist das Problem zu sagen: " Ich geh angeln, weil ich gerne frischen Fisch esse " ? Welche Fische und wieviele, bleibt doch jedem selbst überlassen.
Aber nein, statt dessen wird mit missionarischem Eifer lauthals kundgetan, dass man die Fische nur zum Spass fängt. Schon stehen die Tierschützer bei Fuß und zeigen auf das Tierschutzgesetz. Dabei haben sie alle Argumente auf Ihrer Seite, unwiderlegbar.
Die verallgemeinerte Argumentation, das C&R sich positiv auf den Bestand auswirkt ist erstens nicht zu halten, da ökologisch je nach Gewässer einfach nur falsch, und zweitens einem Nichtangler ( und das ist nun mal der überwiegende Teil der Menschheit ) nicht zu vermitteln.
Die Entnahmerichtlinie bezieht sich direkt auf die Absicht bzw. den Vorsatz, nicht auf die tatsächliche Handlung sofern diese mit dem Tierschutzgesetz in Einklang steht.
 

sorgiew

Personal best:
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Das geht jetzt nicht gegen Dich persönlich, sondern ist allgemein gemeint.

Diese unsinnige Entnahmevorschrift ist übrigens zu 100% dem C&R Gedanken, bzw. dessen öffentlichem proklamieren und fanatischem verteidigen zu verdanken.
Auch Deine Argumentation hier ist Wasser auf die Mühlen der Angelgegner.
Wo ist das Problem zu sagen: " Ich geh angeln, weil ich gerne frischen Fisch esse " ? Welche Fische und wieviele, bleibt doch jedem selbst überlassen.
Aber nein, statt dessen wird mit missionarischem Eifer lauthals kundgetan, dass man die Fische nur zum Spass fängt. Schon stehen die Tierschützer bei Fuß und zeigen auf das Tierschutzgesetz. Dabei haben sie alle Argumente auf Ihrer Seite, unwiderlegbar.
Die verallgemeinerte Argumentation, das C&R sich positiv auf den Bestand auswirkt ist erstens nicht zu halten, da ökologisch je nach Gewässer einfach nur falsch, und zweitens einem Nichtangler ( und das ist nun mal der überwiegende Teil der Menschheit ) nicht zu vermitteln.
Die Entnahmerichtlinie bezieht sich direkt auf die Absicht bzw. den Vorsatz, nicht auf die tatsächliche Handlung sofern diese mit dem Tierschutzgesetz in Einklang steht.


absolut meiner meinung und auch @this hat es treffend beschrieben in seinem posting
 
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Es wird in den Schweiz uebrigens ein generelles Widerhakenverbot geben. Versuch mal ne Schleie ohne Widerhaken zu fangen.:c

DAS ist hingegen eine wirklich dämliche Regelung!

Anders als es auf dem ersten Blick scheint, verletzt der Widerhaken den Fisch nicht zwangsläufig mehr (je nach Hakentyp), als ein Widerhakenloser Haken. Ganz im Gegenteil: Ein "Schonhaken" sitzt im Drill locker im Fischmaul, dreht sich fröhlich herum und pörkelt schön in der Einstichstelle herum und kann die Verletzung so vergrößern.
Ein Haken mit Widerhaken sitzt dagegen fester im Fischmaul, kann allerdings beim Abhaken wiederum größere Wunden verursachen.

Am schonensten ist meiner Meinung nach ein angedrückter Widerhaken, bzw. ein Haken mit Mini-Widerhaken. Der hält recht fest und reisst keine großen Wunden beim abhaken.
 

sorgiew

Personal best:
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

jepp dem muss ich zustimmen @ronny


Es gibt genügend gewässer darunter auch in frankreich wo man sich von den schonhaken wieder entfernt da sie eindeutig zu grosse verletzungen verursacht haben
 

don rhabano

BIGBAITBOSS
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Hi don rhabano


Mir geht es weniger um das mindestmass - denn das sollte einem jedem klar sein da das schon jahrelang im gesetzt verankert ist .

Ich habe probleme damit das einfach alles entnommen wird und abgeknüppelt werden muss.

Man muss sich einfach einmal überlegen was ein karpfen (Hecht, zander usw ...)
für eine bereicherung für ein gewässer ist als ein jungfisch.

Versteh mich bitte nicht falsch - ich sage nicht wenn ich jetzt einen zander mit 90 cm fange - das ich diesen nicht mitnehmen und verwerten soll - ich habe einfach ein problem damit - das mir das gesetzt vorschreibt das ich jetzt wenn ich 4 zander zwischen 80 und 90 cm fange (was durchaus mal an manchen gewässern passieren kann) alle mitnehmen muss obwohl ich sie zuhause an die katze verfüttern muss da ich in der tiefkühltruhe keinen platz mehr habe.

Lieber einen entnehmen und die anderen drei wieder zurücksetzen - sich aber drei monate später darüber freuen das wieder einer von den zurückgesetzten gebissen hat - vielleicht mit einem halben pfund mehr ;-)

Ja du magst auch recht haben-aber ich finde gezielt z.b. auf Zander zu fischen nurum diesen wieder freizulassen ist noch schlimmer als alles mitzunehmen.

Und noch was: Es passiert vielleicht schon, aber wenn du einen Fisch zurücksetzt,weil du meinst er kann noch wachsen ,ist es wahrscheinlicher, dass ein anderer ihn rauszieht und mitnimmt als das er "groß&stark" wird.

Ich zitiere mal meinen Prüfer der Fischereiprüfung:"Große Fische belasten das Ökosystem, weil ein Jungfisch( er hat es an einem hecht erklärt) das Futter 1 zu 50 umsetzt (oder es warn 20 weis ich nich mehr), ein Altfisch dagegen setzt es nur noch 1 zu 100 um."
was meint ihr dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:

don rhabano

BIGBAITBOSS
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Am schonensten ist meiner Meinung nach ein angedrückter Widerhaken, bzw. ein Haken mit Mini-Widerhaken. Der hält recht fest und reisst keine großen Wunden beim abhaken.

Noch dazu: Dasmache ich auch,jedoch nur, wenn ich davon ausgehen kann, dass kleine Fische an den Haken gehen können z.b. beim Stippen( auch weil diese Fische ja noch sehr viel wachsen können). Beim Spinnfischen auf Hecht und Co. mache ich es aber nicht (auch wenn manchmal trotzdem ein kleiner draufgeht-das find ich dann auch nich so gut).
 
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

VORSICHT MÖRDERPOSTING!!!


@ sorgiew

Im großen und ganzen stimme ich dir zu, nur mit ein paar Aussagen bin ich nicht ganz einverstanden, ich kann sie aber auch missinterpretiert haben

Ich denke mir es werden zu 100 prozent der hier im forum anwesenden fischern für den sport und den spass fischen da ich mir nicht vorstellen kann das nur einer fische als zusätzliche nahrungsquelle benötigt.

Von "benötigen" kann keine Rede sein, nur wird ein Nahrungserwerb nicht ausgeschlossen und darum geht es. Es schließt sich auch nicht aus Spaß dabei zu haben, bei dem Gedanken eventuell einen Speisefisch zu fanegn und mitnehmen zu können.
Ich denke der Prozentsatz der Angler die ausschließlich Fische fangen um Spaß zu haben ist hier eher gering. Der Nahrungsgewinn wird bei den meisten noch irgendwo im Hinterköpfchen sein und mehr verlangt das Gesetz auch gar nicht.


Ich wollte mit der eröffnung dieses threads auch wissen wie in deutschland mit dem thema catch und release umgegangen wird - denn ich hatte immer etwas angst das sich das negativ auf die gewässer auswirkt und viele ohne besatz keine eigene population mehr halten können.

Es gibt ja nicht nur die zwei Extrempositionen: "Entweder ich release alle Fisch und der Bestand bleuibt erhalten, oder ich knüppel alle Fische ab und die Gewässer sind bald leer." So ist es einfach nicht, auch wenn es ein Entnahmegebot gibt so bleibt dem Angler überlassen ob die Entnahme wirklich sinnvoll ist und stattfindet. In Deutschland ist das Entnahmegebot überhaupt kein Problem, weil keine Entnahmepflicht besteht.

Ich verstehe auch das viel gegen karpfenfischer spricht - sei es nun der neid, das releasen, das auftreten, das fischen nur als sport und der rekorde wegen usw....

Neid hat damit wirklich Null zu tun, nur die moderne Specimen-Hunter-Kultur, die das Releasen als Dogma erhebt sorgt für Proteste. In anderen Angelsparten gibt es diese Kultur (noch) nicht so ausgeprägt.

Mann muss sich aber eines vor augen halten - das das eine der aufwendigsten fischereien ist - sowohl kostentechnisch vom fachwissen her und vom zeitaufwand.
Wenn man belohnt wird ist demnach die freude gross und der stolz schwinkt natürlich in den fotos mit.

Vom Modernisierungsgrad hast du sicher Recht, was ich aber nicht zwangsläufig als positiv empfinde.
Es gibt Leute die denken, dass moderne Carp-Hunter sich am weitesten vom Angeln entfremdet haben, ihre Mastschweine fett füttern, 3 Tage am Wasser pennen und aufwachen wenn es piept, die Seehure an Land zerren (zum 3. mal in diesem Jahr), ihr Spielzeug mit Desinfektionsmittel pflegen, schonend abhaken, es zu einer Fotosession zwingen und dem Tier dann mit einem heuchlerischem Kuss wieder in die Fluten gleiten lassen, damit es in einem jahr mit 1 Pfund mehr gefangen wird und man sein neues "Personal Beste" knackt. Das ist das andere Extrem. |bigeyes
So kann man für und gegen jede Angelart wettern.
Es geht hier aber zum Glück nicht darum welche Angelart die tollste ist (die Diskussion wäre endlos und mühselig), sondern nur um das Catch-&Release-Gesetz, dass keine Angelmethode verbieten will sondern gegen eine Angelkultur anprangert, die sich stellenweise ausgerechnet im Karpfenangeln zu einer Reinform entwickelt hat und Karpfenangler somit am meisten betreffen.
Ich bin mir sicher bei Stippern wird mehr zurück gesetzt, weil einfach mehr Fische gefangen werden. In der Stipperszene existiert nur keine Catch&Release Religion, da "ab und zu ne Plötze als Köderfisch mitgenommen wird oder die Brasse im Räucherofen landet". Das reicht dann auch schon um diese Angelei zu rechtfertigen.

Doch halt Moment: Notorisch Rreleased wurde in Deutschland auch in Teilen der Stippergemeinschaft, nämlich in der Wettkampfszene! (kein Fisch darf bei Wettkämpfen entnommen werden, nur für lebende Fische gibts Punkte)
Die Folge: Wettkampffischen wurde in Deutschland verboten! Auch hier der selbe Gedanke wie beim Catch&Release-"Verbot": Das Tier soll nicht zu einem Sportgerät verkommen, was zwangsläufig passiert wenn die Absicht einen Fisch zu verzehren offiziell nicht mehr existiert. (eindeutige Parallenen zum carp-Hunting sind erkennbar) #h

War das Wettfisch-Verbot ein Problem in Deutschland? Nein, denn die Angler haben sich angepasst. Wettfischen wurde in "Hegefischen" umgetauft und dient nun der Bestandskontrolle, nicht dem Wettkampf. Das offizielle Entnahmeverbot wird so weit ich es mitbekommen habe offiziell nicht mehr eingefordert. Problem gelöst, nur die professionellen Wettkampfevents finden im Ausland statt, da man auf den Name "Wettkampf" nicht verzichten möchte.

Aber wenn man in gewässern solche leute sitzen hat die nun die grosskarpfen dezimieren weil sie sie abknüppeln müssen so macht dies natürlich auch keinen spass.
Als moral von der geschichte fragt man sich dann warum man für viel geld nach frankreich fahren muss um grosskarpfen zu fangen.

Großkarpfen gibt es auch in Deutschland in extrem vielen Gewässern. Nur nicht in der Größe und Stückzahl wie es viele Angler gerne hätten. Ob ein extremer Großkarpfenbestand erstrebenswert ist, ist aber wirklich die Frage. Aus Sicht des Sportlers ist das aber zweifelsfrei so, da er in möglichst kurzer Zeit die Chance auf möglichst große Fische hat.

Das ist aber nicht nur auf karpfen anzuwenden - ob das jetzt hecht, zander, wels usw ist
wieviel spass würde es machen an einem gewässer zu fischen an dem die einzigen fische die zu erwarten sind gerade mal pfannenmass haben.

Das passiert nur wenn hirnlos entnommen wird, wo wir wieder beim Scharz- und -Weiss -Sehen sind. Es ist nicht so, dass alle Gewässer leergefischt werden, nur weil ein Gesetz existiert dass reines "Sport"fischen in Frage stellt.

soetwas würde wür mich dann eher den charakter eines forellenpuffs haben wo fische nur zum verzehr gefangen werden
(bitte versteht mich nicht falsch auch ich esse gerne fisch und auch ich esse gerne karpfen, und auch ich war schon mal im forellenpuff)

Forellenpuffs sind eine Reaktion auf zu viele Angler auf zu wenig Wasserfläche, die alle Fisch essen wollen. Puffs sind daher erstmal eine geniale Erfindung um natürliche Gewässer zu schonen, die konkrete Umsetzung ist aber widerum ein anderes moralisches Dilemma.
Das die Forellen "nur" zum Verzehr gefangen werden, kann ich so nicht unterschreiben, da sie auch aus "Sportgründen" gefangen werden. In der Fischteheke gibts billiger Forelle. Die Forellen in Puffs haben nämlich auch den faden Beigeschmack eines Spielzeugs, da sie in der Regel extrem schnell herausgefischt werden.

Es gibt übrigens böse Zungen ,die die französischen Großkarpfenseen als "Karpfenpuffs" bezeichnen. :)
Und so gaaaaaaaanz unrecht haben diese bösen Damen und Herren auch nicht. Ein großer Unterschied ist die fehlende Entnahme und der seltener erfolgende Besatz, der daraus resultiert. Von einem "natürlichen" Bestand kann man aber auch nicht sprechen.

Wenn ein verein das gewässer pachtet (mit verschiedener grössen) muss der doch das heulen bekommen wenn in einer woche angenommen 10 karpfen mit über 40 pfund, 7 hechte mit über 1m10 und 5 zander mit über 1m und noch vielleicht 2 welse mit 2meter abgeknüppelt werden.


Wie sehen das eigentlich die vereine.

Ganz pauschal gesagt: Entweder das Gewässer verkraftet diese Entnahme, oder diese Entnahme findet nicht statt, weil die Angler vernünftig handeln!
Falls das nicht so passiert werden zum Beispiel Zwischenmaße eingeführt (es dürfen zum Beispiel beispielsweise nur Hechte zwischen 60-75 und ab 90cm entnommen werden, um Laichfische zu schonen und einen gemischten Bestand zu erhalten), die Schonzeiten werden verlängert, Schonbezirke erweitert, der Besatz erhöht, die Entnahmebegrenzung verschärft usw.

Die Rechnung geht natürlich nicht immer auf, es gibt tatsäächlich Gewässer die total überfischt sind, weil es Angler gibt die meinen alles abknüppeln zu müssen. Das würden die aber auch ohne Entnahmegebot tun.

Letztendlich muss an die Vernunft der Angler appelliert werden die Gewässer zu schonen, was theoretisch auch jeder mit dem Abschluss der Fischereiprüfung drauf haben sollte.


eines möchte ich jetzt noch sagen als beispiel:
Ich bin österreicher - es gibt bei mir ein gewässer mit 8 hektar welches in einem gefluteten tal liegt.
Das gewässer ist mittlerweile 50 jahre alt.
Besatzmassnahmen haben nur in den ersten 25 jahren stattgefunden.

Nun regeneriert sich der fischbestand von selber und es werden laufend kapitale fische von allen arten gefangen.

Wie ist soetwas möglich - das kommt natürlich nicht von irgendwoher.
soetwas ist nur möglich mit einer selektiven entnahme und nicht durch apknüppeln von elterntieren.
Es ist ein gewässer an dem es noch möglich ist massenfänge zu haben und hechte über einen meter sind keine seltenheit - werden aber wieder schonend released sofern dies möglich ist.


wenn soetwas in frankreich und holland möglich ist warum nicht auch in deutschland?

Wie kommst du darauf dass solche Top-Gewässer in Deutschland nicht gibt? :vik:



Das war nur mal so aus der Sichtweise eines Deutschen, der mit dieser Regelung umgehen muss und sie nicht als besonders problematisch ansieht.
Entspannt euch und passt euch einfach ein bisschen an, die Regelung ist halb so wild. Ihr habt das Recht auf eurer Seite, denn ihr seit die Profis und könnt das Recht auslegen. Hinzu kommt das Vereinsrecht, dass einer zu großen Entnahme durch Fangbeschränkungen usw. entgegen wirken kann.


PS: da Aussagen im Internet leicht missverstanden werden, weise ich hiermit darauf hin, dass ich keine Wertung über Carp-Hunter vornehmen möchte, die ich hier beispielhaft erwähnt habe. Ich habe selber Carp-Hunter im Bekanntenkreis und angele auch dann und wann mehr oder weniger gezielt auf Karpfen oder andere Fische, ohne dass ich eine Entnahme beabsichtige. Ich gehe auch mal an den Forellenpuff, wenn ich viele Fische entnehmen will ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen ein Ökosystem zertsört zu haben. Ich habe auch schon an Wettkämpfen teilgenommen, das Verbot miterlebt und dann Hegefischen mitgemacht.:)
 
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Zitat:
Problem gelöst, nur die professionellen Wettkampfevents finden im Ausland statt, da man auf den Name "Wettkampf" nicht verzichten möchte.





hi
Ne ne nicht ganz richtig mittlerweile finden auch hier große Profi veranstaltungen statt die Behördlich genehmigt werden.
lg
 
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Ich zitiere mal meinen Prüfer der Fischereiprüfung:"Große Fische belasten das Ökosystem, weil ein Jungfisch( er hat es an einem hecht erklärt) das Futter 1 zu 50 umsetzt (oder es warn 20 weis ich nich mehr), ein Altfisch dagegen setzt es nur noch 1 zu 100 um."
was meint ihr dazu?


Milchmädchenrechnung. Es geht nicht darum möglichst viel Fischfleisch mit möglichst wenig Futter zu produzieren (dann hat der prüfer sicher recht), sondern eine gesunde Bestandsdichte zu erhalten. Und dazu gehören Großhechte mit zweifelsfrei guter Genetik (die aber schon mehrfach abgelaicht haben), Mittelgroße Hechte mit hoher und hochwertiger Laichpower und kleine Hechte als geniale Futterverwerter, die noch alles vor sich haben.

Ob man besser einen großen Hecht entnimmt oder 5 kleine oder 2 mittlere kommt ganz auf den Bestand im Gewässer an. Erstmal ist nichts davon verwerflich daran Fische jeder Größe zu entnehmen.
Ein verbuttetes Gewäser ist genau so blöd wie ein "Hechtpuff" mit 90% Altfischen, bei denen der Genpool verebbt. Gute Gewässer bieten alle Altersklassen, in einer Stückzahl die für das Gewässer angemessen ist.

edit: @ gründler
Interessant, das ist völlig an mir vorbei gegangen! Würde mich interessieren wie das gesetzlich konform gemacht wurde, wenn du dazu näheres weisst!
 

this

Member
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

Vom Modernisierungsgrad hast du sicher Recht, was ich aber nicht zwangsläufig als positiv empfinde.
Es gibt Leute die denken, dass moderne Carp-Hunter sich am weitesten vom Angeln entfremdet haben, ihre Mastschweine fett füttern, 3 Tage am Wasser pennen und aufwachen wenn es piept, die Seehure an Land zerren (zum 3. mal in diesem Jahr)
Ich hab voll nichts gegen Carpers (ich will auch mal einen fangen, nen Karpfen). Aber hier musst ich echt laut lachen. Geil geschrieben! #6
Seehure...das war echt zuviel :m

Ihr habt das Recht auf eurer Seite, denn ihr seit die Profis und könnt das Recht auslegen.
Schlaue Ueberlegung. Und ich finde du hast recht: Unsereiner kann doch ueber Fische, Besatz, Populationen labern ohne Ende. Sollen sie ruhig kommen, denen werd ich schon erklaeren wie der Hase laeuft.:vik:

Gruss
 

sorgiew

Personal best:
AW: Wie ein schlechtes vorbild schule macht...

@kohlmann vielen dank für den monsterposting


ich stimme dir in allen punkten voll

das mit den karpfenpuffs in frankreich ist ja kein grosses geheimnis - das habe ich in meinem "monsterbeitrag" auch schreiben wollen aber dann wieder gelöscht um nicht unnötig zu provozieren.

Es ist auch kein geheimnis das in frankreich fische im einem see gefangen werden und in einen anderen see umgesetzt werden nur um noch mehr leute mit weiteren 50 pfündern locken zu können.

Es gibt auch genug gewässer in österreich wo solche methoden praktiziert werden - leider.
Für mich haben solche paylakes an reiz verloren und ich bin dort nicht mehr anzutreffen....

ich sehe auch ein das ich nicht zanderfischen gehe nur um spass zu haben was ich aber nicht einsehe ist das ich vielleicht nach 10 minuten aufhören muss zu fischen da ein küchenzander schon vor mir liegt.


ich möchte dir vielmals danken für dein monsterposting da alles gesagt wurde und es auch sehr informativ war
ausserdem gibt es auch einige einblicke in die deutsche rechtslage und das verhalten gegenüber dieses gesetzes.


viele grüsse aus zürich


wolf
 
Oben