Das ist Deutschland anno 2020, leider...
1. Unabhängig vom Fang und dem Abschlagen, sind es genau solche (potenziellen) Szenarien/Konstellationen, die mich bis heute davon abgehalten haben und auch weiterhin abhalten werden, im urbanen Umfeld überhaupt angeln zu gehen. Allein die nicht geringe Wahrscheinlichkeit, von solch einer Publikumstraube am Wasser zu stehen/sitzen, da vergeht mir schlicht alles, und zwar restlos, weil ich hätte da zu keiner Sekunde die von mir beim Angeln gesuchte Ruhe. Im Grunde genommen reicht als NoGo-Kriterium dafür schon die Aussicht einer potenziellen Belästigung durch einzelne Passanten, die noch nicht einmal böses im Schilde zu führen brauchen.
2. Das eigentlich fatale an diesem Bild-Video ist das in meinen Augen absolut desaströse Statement des Herrn Lindner, sowohl inhaltlich als auch von der Art und Weise her. Anstatt den Betäubungsvorgang und das Abstechen selbstbewusst ohne wenn und aber als 100 % waid- und tierschutzgerecht zu erklären, lässt sich der kleinlaute Herr mit seiner Körpersprache und Stimmlage sofort in eine Entschuldigungs-/Rechtfertigungshaltung drängen, um dann zu meinen, dass die Angler "...im Prinzip alles richtig gemacht..." hätten. Das ist nichts weniger als eine unausgesprochen partielle Bestätigung/Legitimierung der haltlosen Vorwürfe bzw. völlig unnötige Einschränkung/Relativierung der Legitimität der Fangverwertung!! Wie kann man sich, obwohl man (und war von Seiten der Bild-Redakteure ausgesprochen fair und korrekt) die Gelegenheit für eine öffentlichkeitswirksame Stellungnahme erhält, nur dermaßen, ohne Not, selbst disqualifizieren und zugleich das Angeln in seinen Grundfesten insgesamt delegitimieren??! Sorry, aber dieses Statement war eine Vollkatastrophe!