Ein weiteres Problem ist, dass ich überhaupt nicht weiß, welche Schnurstärke ich nehmen soll. An der Rute steht 5 - 8, aber zwischen einer 5er und einer 8er Schnur gibt es einen gewaltigen Unterschied. Ich habe versucht, die Rute nach der Matschewsky-Methode zu messen, aber wenn ich sie senkrecht einspanne, liegt die weiche und schwabbelige Spitze schon fast auf der 3,75°-Linie und das ohne jegliche Belastung ...
Das ist nicht schwer, du darfst die horizontal
waagerecht Rute ruhig einige wenige Grade hochstellen, dass der Spitzenring genau an der horizontalen Linie ankommt.
Deswegen braucht man eine Möglichkeit zu justieren, am Vorgriff etwas unterlegen wie Pappstreifen.
Gut aufgebaute Spannleinen finde ich sehr wichtig, besonders bei vielen Vermessungen und Experimente, damit sich keine Fehler einschleichen.
Für das feine Wichten mit Wasserbechern oder besser/angenehmer Schüttgut wie Reiskörner, Fertiggewichte wie Standardköder nur Kontrolle oder Schnelltest.
Mach auf jeden Fall nach 15/4 Grad auch 15 Grad und dann mal mehr in 15 Grad Schritten, soweit es ohne Befürchtungen geht.
Das ist ja erstmal gut beherrschbare Leichtbelasterei, für die Schwerbelastung habe ich noch einen anderen Teststand gebaut, das ist an sich nochmal spannender.
oder mal die Rute nach der Reim/Matschewsky Methode vermessen. Obwohl ich nicht weiß, ob diese bei solchen, eher untypischen, Fliegenruten auch funktioniert

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Es funktioniert für einen bestimmten Vergleichzweck sogar ganz gut.
Die Werte Leinengewichte und Spin-WG kann man aber nicht so einfach gleichsetzen und vergleichen, die gesamte Wurfbiege-Aktionskurve der Ruten spielt noch mit und wird mit der Reim/Matschewsky Methode leider nicht erfasst.
Bei Spinblanks finde ich auch seltsame bis sehr extreme Abweichungen, die sich als aufmerksamer Werfer sogar gut fühlen lassen, aber die Ruten trotzdem in dem aufgedruckten WG-Bereich nutzen lassen, nur ist der Nutzer allermeist unzufrieden bis sehr unzufrieden, das sorgt für viel Rumstehruten und beflügelt den Neukauf sehr.
So näherungsweise übern großen Daumen gepeilt, kann man nach genauer Vermessung beider, bei Spinblanks vs. Flyblanks das passende Flyline-Weight halbieren für das auslastende Spin-WG bei Verwendung des selben Flyblanks als Spinaufbau.
Ich habe es ein paar Jahre probiert, beide Blankfamilien ineinander als Rutenaufbau umzuwandeln. Und das eben auch mit viel Vermessungen, weil ich es so genau wie möglich in Theorie und Praxis erkunden wollte. Für supersanfte sehr leichte Spinruten gibt es auch kaum eine Alternative, bei Friedelruten unterhalb der Grünlichen eigentlich auch nicht.
Seit einiger Zeit haben das allerdings einige Label erkannt und es gibt quasi viel dichter beieinander liegende Hybridrutentypen, der Spaßangelei an den diversen weltweiten Puff-Anlagen als Spaßsteigerung der dort relativ schlappen Fische geschuldet.
Noch schwieriger zu vergleichen wird es mit der persönlichen Ablastung bzw. Auflastung durch das eigene Spin-Wurfverhalten, je zackiger und explosiver der Wurfstil, umso
weniger WG sind mit einer Spinrute sinnvoll werfbar. Sowas wie die Palette der Nachschwingverluste werden bei keiner statischen Messung erfasst.
Bei der Fliegenrute wird der Werfer viel mehr durch die Mechanik+Schwingungsgesetze eingebremst bzw. nutzt diese und wird durch zu erreichende Harmonie zwangsweise auf ein günstiges Gesamtergebnis gelenkt.
Man kann dieses alles selber schon einfach mal konzentriert beobachten, hat mir wichtige Ergebnisse beim Beobachten anderer Werfer und vor allem Novizen gegeben, richtige Entfernung und wechseln ist wichtig.
Aber noch klarer wird es, wenn man Wurf- und Aufladungszeit sowie Flugzeiten bis zum Ziel auftreffen mal stoppen täte, damit wären genauere Energiebetrachtungen möglich.