Die Aktion macht’s
Rutenaktionen im Überblick (v. l.): 1.Spitzenaktion, 2. semi-parabolisch, 3. progressiv und 4. parabolisch
Nicht jeder Ruten-Blank gleicht dem anderen. Wie schon gesagt, beeinflusst das Ausgangsmaterial den Blank. Dadurch wird er zum Beispiel schneller, leichter, weicher oder schwerer. Wir unterscheiden jedoch noch ein weiteres Merkmal einer Rute – die Aktion.
Es gibt drei Haupttypen an Rutenaktionen: parabolisch, semi-parabolisch und die Spitzenaktion.
(1) Eine Spitzenaktion finden wir häufig im Friedfischsektor bei Stipp- oder Kopfruten. Sie werden auch als fast action- oder fast taper-Ruten bezeichnet. Sie biegen sich nur im oberen Drittel des Spitzenbereichs und gehen dann in einen sehr harten, steifen Blank über. Die Ruten lassen sich sehr gut und präzise Werfen, haben jedoch Nachteile im Drill großer Fische, da die Pufferwirkung des Blanks fehlt. Teilweise sind auch steife Spinnruten mit einer Spitzenaktion ausgestattet, gerade dann, wenn genaue Würfe gefragt sind.
(2) Die meisten Ruten besitzen eine semi-parabolische Aktion oder Halbaktion. Im Grunde sind diese ein Kombination beziehungsweise eine Zwischenlösung aus durchgehender und Spitzenaktion. In der Praxis heißt das, dass sich die Rute von der Spitze bis zum mittleren Abschnitt leicht biegt, um dann ihre Kraftreserven im Rückgrat freizusetzen und härter zu werden. Ruten mit einer semi-parabolischen Aktion finden sich für nahezu alle Angelarten und eignen sich zum Allround-Angeln.
(3) Neben den drei gängigsten Rutenaktionen gibt es natürlich noch viele weitere Mischformen. Exemplarisch wird an dieser Stelle die progressive Aktion erwähnt. Diese ist eine Kombination aus allen drei beschriebenen Aktionen. Unter Zug biegt sich zuerst die Spitze, verteilt sich weiter auf das Mittelteil und unter Volllast geht die Biegekurve bis ins Handteil.
(4) Eine Rute mit einer parabolischen Aktion – auch durchgehende Aktion genannt – biegt sich gleichmäßig von der Spitze bis ins Handteil. Ruten mit einer echten voll durchgehenden Aktion finden sich heutzutage allerdings nur noch selten auf dem Markt. Charakteristisch für diese Modelle sind weichere Blanks. Die Ruten sind nicht für weite Würfe gemacht, sondern eignen sich eher für die Angelei im Nahbereich. Klassische Rute mit dieser Aktion sind etwa Avon-Ruten zum Angeln mit treibender Pose im Fluss.
Testkurve und Wurfgewicht
Das Wurfgewicht ist häufig in einem „Von-bis-Bereich“ angegeben. Dieses dient als Orientierungswert
Jeder kennt diese Angaben auf Angelruten. Meistens ist ein „Von-bis-Bereich“ angegeben, in dem sich ein Blank optimal auflädt. Allerdings handelt es sich bei den Werten nur um Leitlinien und eine grobe Richtung. Was steckt hinter diesen Angaben?
Einfach gesagt, gibt das Wurfgewicht oder die Testkurve an, wie schwer ein Köder oder eine Montage optimalerweise sein sollte, damit sich der Blank ideal auflädt und das beste Wurfergebnis erreich. Zudem zeigt es, mit welchem Gewicht eine Rute höchstens belastet werden sollte. Man geht davon aus, dass die optimale Aufladung des Blanks bei einem Winkel von 90 Grad erfolgt. Über eine Testeinrichtung und mathematische Formeln ermitteln und errechnen die Hersteller so ein optimales theoretisches Wurfgewicht.
Die meisten Ruten sind mit einem Wurfgewichtsbereich angegeben. Auf Karpfenruten und schweren Meeresruten hingegen finden wir traditionell englische Pfundangaben. Bei einer 1-lb-Rute biegt sich die bei einem Gewicht von 454 Gramm um 90 Grad. Das Wurfgewicht wird ebenfalls über eine Formel errechnet. In diesem Fall sind es 25 bis 30 Gramm. Die Testkurven-Angaben auf Bootsruten zum Meeresangeln beziehen sich übrigens nicht auf das Wurfgewicht der Rute, sondern auf die optimal einzusetzende Schnurklasse.
Ein Ring und seine Einlage
Viele Qualitätsringe lassen sich am eingravierten Firmennamen erkennen
Sie sind eher unscheinbar und dennoch ein unverzichtbarer Teil einer Rute: Ringe. Sie dienen dazu, die Kraft der Schnur optimal auf den Blank zu übertragen. Je nach Rutentyp und Einsatzgebiet gibt’s unterschiedliche Ausführungen.
Ein- und Zweistegringe zieren die meisten Ruten. Rollenringe kommen eher bei schweren Boots- oder Big Game-Ruten zum Einsatz. An Fliegenruten finden sich häufig Schlangenringe, da sie besonders leicht sind und gut mit dicken Fliegenschnüren harmonieren. Die Anzahl der verwendeten Ringe hängt von der Rutenlänge und der Blank-Aktion ab. Umso stärker ein Blank ist, desto kräftiger sollten die Ringe sein. Je weicher die Aktion ist, umso mehr Ringe werden benötigt.
Generell gilt: Der unterste und größte Ring ist der Leitring, der oberste heißt Spitzenring. Alle dazwischen bezeichnet man als Führungsringe.
Ein Ring ist allerdings nur so gut wie seine Einlage. Diese besteht aus unterschiedlichen Materialien und ist hohen Belastungen ausgesetzt. Die kleinste Beschädigung kann im schlimmsten Fall zum Schnurbruch führen. Die wohl bekannteste Ringeinlage besteht aus Siliciumcarbid, besser bekannt unter der chemischen Formel SiC. Diese hochwertige Einlage setzte sich auf dem Markt durch. Das Material ist äußerst leicht, besitzt eine harte, glatte Oberfläche und absorbiert die Reibungshitze der Schnur. Einziger Nachteil ist der etwas höhere Preis. Weitere gängige Einlagen sind beispielsweise aus Alconite, Titan, Teflon oder Hardloy. Letztere sind im Vergleich zu SiC-Ringen zum einen etwas weicher und dadurch weniger bruchanfällig. Zum anderen wiegen sie jedoch mehr. Insgesamt stellen sie eine günstigere Alternative dar. Die meisten Rutenhersteller stellen die Ringe nicht selbst her, sondern kaufen sie von anderen Produzenten ein. Egal für welche Ringeinlage Ihr Euch entscheidet, achtet auf einen renommierten Hersteller. Den besten Ruf genießt die japanische Firma Fuji.
Gut im Griff
Jetzt fehlen noch Rollenhalter und Griff. Letzteren gibt es in zwei Varianten. Zum einen den klassischen Korkgriff: Das Naturmaterial verleiht jeder Rute eine hochwertige Optik, bietet einen hervorragenden Halt und liegt auch bei kalten Temperaturen angenehm in der Hand. Es ist in unterschiedlichen Güteklassen erhältlich. In der Regel setzen die Hersteller bei teureren Ruten auch hochwertigeren Kork ein. Des Weiteren sind viele Ruten mit Duplon, auch EVA genannt, ausgestattet. Optisch ist es meistens in Schwarz oder anderen dunklen Tönen gehalten. Das künstliche Produkt ist im Vergleich zum Kork günstiger und besitzt eine hohe Wärme- und Altersbeständigkeit.
Verschiedene Rollenhalter auf einen Blick (v. o. n. u): Klapp-, Schiebe- und Schraubrollenhalter
Der perfekte Sitz
Abschließend widmen wir uns dem Rollenhalter. Er ist die Verbindung zwischen Rute, Rolle und Angler. Auch dieses Teilstück gibt es in verschiedenen Ausführungen. Am häufigsten wird der Schraubrollenhalter verwendet. Diese Variante besitzt zwei Aussparungen für den Rollenfuß. Fixiert wird er durch ein Schraubgewinde. An Casting-Ruten sind häufig Trigger-Griffe verbaut, speziell für die Nutzung von Multirollen oder Baitcastern.
Weitere Griffformen sind Schiebe- oder Klapprollenhalter. Letztere sind an Bolo-, Tremarella- oder beringten Stippruten zu finden. Wie bei den Ringen gibt es auch hier zahlreiche Produzenten und wieder ist Fuji der mit dem besten Ruf.
Wegweiser zum RUTENKAUF
1. Mach Dir vorher Gedanken!
Der Kauf einer neuen Rute beginnt bereits vor dem Besuch im Angelladen. Frag Dich, wofür Du die Rute benötigst. Welche Fischart möchtest Du fangen? Was möchtest Du ausgeben? Dadurch schränkst Du die Auswahl im Vorfeld bereits deutlich ein und gewinnst Zeit zum Test der folgenden Punkte.
2. Nimm die Rute in die Hand!
Grau ist alle Theorie. Es zählt jedoch das Rutengefühl in der Hand. Im Geschäft ist es schwierig, die Situation am Wasser zu simulieren. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Rute „auf dem Trockenen“ zu testen. Als erstes solltest Du sie in die Hand nehmen. Jetzt kannst Du die Schnelligkeit und Rückstellkraft des Blanks mit einigen Schlägen aus dem Handgelenk testen. Ein richtiges Gefühl bekommst Du für die Rute allerdings noch nicht. Ein guter Verkäufer zeigt Dir die Aktion, indem er den Spitzring runterzieht und Du die Blank-Eigenschaft spürst. Idealerweise nimmst Du Deine Rolle samt Schnur mit in den Laden oder greifst auf ein vergleichbares Modell zurück. So erkennst Du, ob die Rute mit Deiner Rolle harmoniert und die Kombo kopf- oder hecklastig ist.
3. Erst vergleichen, dann kaufen
Hast Du eine Rute getestet, schadet es nicht, ein oder mehrere anderen Modelle der gleichen Kategorie in die Hand zu nehmen. Eine 60-Gramm-Spinnrute von Hersteller A gleicht nicht der von Hersteller B oder C. Weitere Referenzen führen dazu, dass Du ein klareres Bild erhältst. Auf diese Weise wirst Du die bestmögliche Wahl für Dich treffen.
Beim Kauf bleibt im Angelladen nur der Trockentest, um ein Gefühl für die Rute zu bekommen
4. Achte auf die Ausstattung
Wie bereits dargelegt, besteht eine Rute nicht nur aus dem Blank. Auch bei Ringen, Griffen und Rollenhaltern bestehen Qualitätsunterschiede. Diese beeinflussen zum Beispiel das Gewicht, die Optik und den Preis. Wer genau hinguckt, findet an Ringen häufig den Aufdruck der Firma. So kannst Du einfach prüfen, ob der Verkäufer auch das verkauft, was er erzählt. Teste, ob der Rollenhalter Deine Rolle aufnimmt. Gelegentlich kommt es vor, dass der Rollenfuß zu groß oder klein ist. Beim Griff hingegen kannst Du einfach nach Deiner Vorliebe entscheiden. In der Regel sind Naturkorkgriffe etwas teurer.
5. Gut oder schlecht verarbeitet
Natürlich entscheiden auch der Eindruck und das richtige Gefühl für oder gegen den Kauf. Achte dennoch abschließend auf die Verarbeitung: Stehen alle Ringe gerade in einer Flucht? Sind die Wicklungen sauber und finden sich keine Blasen oder Nasen im Lack? Auch kleine Kratzer oder Macken am Blank sollten genau inspiziert werden. Beachtest Du die aufgeführten Punkte, wirst Du mit Hilfe des RUTE&ROLLE-Wegweisers zum Rutenkauf das für Dich passende Modell finden.
Rutenaktionen im Überblick (v. l.): 1.Spitzenaktion, 2. semi-parabolisch, 3. progressiv und 4. parabolisch
Nicht jeder Ruten-Blank gleicht dem anderen. Wie schon gesagt, beeinflusst das Ausgangsmaterial den Blank. Dadurch wird er zum Beispiel schneller, leichter, weicher oder schwerer. Wir unterscheiden jedoch noch ein weiteres Merkmal einer Rute – die Aktion.
Es gibt drei Haupttypen an Rutenaktionen: parabolisch, semi-parabolisch und die Spitzenaktion.
(1) Eine Spitzenaktion finden wir häufig im Friedfischsektor bei Stipp- oder Kopfruten. Sie werden auch als fast action- oder fast taper-Ruten bezeichnet. Sie biegen sich nur im oberen Drittel des Spitzenbereichs und gehen dann in einen sehr harten, steifen Blank über. Die Ruten lassen sich sehr gut und präzise Werfen, haben jedoch Nachteile im Drill großer Fische, da die Pufferwirkung des Blanks fehlt. Teilweise sind auch steife Spinnruten mit einer Spitzenaktion ausgestattet, gerade dann, wenn genaue Würfe gefragt sind.
(2) Die meisten Ruten besitzen eine semi-parabolische Aktion oder Halbaktion. Im Grunde sind diese ein Kombination beziehungsweise eine Zwischenlösung aus durchgehender und Spitzenaktion. In der Praxis heißt das, dass sich die Rute von der Spitze bis zum mittleren Abschnitt leicht biegt, um dann ihre Kraftreserven im Rückgrat freizusetzen und härter zu werden. Ruten mit einer semi-parabolischen Aktion finden sich für nahezu alle Angelarten und eignen sich zum Allround-Angeln.
(3) Neben den drei gängigsten Rutenaktionen gibt es natürlich noch viele weitere Mischformen. Exemplarisch wird an dieser Stelle die progressive Aktion erwähnt. Diese ist eine Kombination aus allen drei beschriebenen Aktionen. Unter Zug biegt sich zuerst die Spitze, verteilt sich weiter auf das Mittelteil und unter Volllast geht die Biegekurve bis ins Handteil.
(4) Eine Rute mit einer parabolischen Aktion – auch durchgehende Aktion genannt – biegt sich gleichmäßig von der Spitze bis ins Handteil. Ruten mit einer echten voll durchgehenden Aktion finden sich heutzutage allerdings nur noch selten auf dem Markt. Charakteristisch für diese Modelle sind weichere Blanks. Die Ruten sind nicht für weite Würfe gemacht, sondern eignen sich eher für die Angelei im Nahbereich. Klassische Rute mit dieser Aktion sind etwa Avon-Ruten zum Angeln mit treibender Pose im Fluss.
Testkurve und Wurfgewicht
Das Wurfgewicht ist häufig in einem „Von-bis-Bereich“ angegeben. Dieses dient als Orientierungswert
Jeder kennt diese Angaben auf Angelruten. Meistens ist ein „Von-bis-Bereich“ angegeben, in dem sich ein Blank optimal auflädt. Allerdings handelt es sich bei den Werten nur um Leitlinien und eine grobe Richtung. Was steckt hinter diesen Angaben?
Einfach gesagt, gibt das Wurfgewicht oder die Testkurve an, wie schwer ein Köder oder eine Montage optimalerweise sein sollte, damit sich der Blank ideal auflädt und das beste Wurfergebnis erreich. Zudem zeigt es, mit welchem Gewicht eine Rute höchstens belastet werden sollte. Man geht davon aus, dass die optimale Aufladung des Blanks bei einem Winkel von 90 Grad erfolgt. Über eine Testeinrichtung und mathematische Formeln ermitteln und errechnen die Hersteller so ein optimales theoretisches Wurfgewicht.
Die meisten Ruten sind mit einem Wurfgewichtsbereich angegeben. Auf Karpfenruten und schweren Meeresruten hingegen finden wir traditionell englische Pfundangaben. Bei einer 1-lb-Rute biegt sich die bei einem Gewicht von 454 Gramm um 90 Grad. Das Wurfgewicht wird ebenfalls über eine Formel errechnet. In diesem Fall sind es 25 bis 30 Gramm. Die Testkurven-Angaben auf Bootsruten zum Meeresangeln beziehen sich übrigens nicht auf das Wurfgewicht der Rute, sondern auf die optimal einzusetzende Schnurklasse.
Ein Ring und seine Einlage
Viele Qualitätsringe lassen sich am eingravierten Firmennamen erkennen
Sie sind eher unscheinbar und dennoch ein unverzichtbarer Teil einer Rute: Ringe. Sie dienen dazu, die Kraft der Schnur optimal auf den Blank zu übertragen. Je nach Rutentyp und Einsatzgebiet gibt’s unterschiedliche Ausführungen.
Ein- und Zweistegringe zieren die meisten Ruten. Rollenringe kommen eher bei schweren Boots- oder Big Game-Ruten zum Einsatz. An Fliegenruten finden sich häufig Schlangenringe, da sie besonders leicht sind und gut mit dicken Fliegenschnüren harmonieren. Die Anzahl der verwendeten Ringe hängt von der Rutenlänge und der Blank-Aktion ab. Umso stärker ein Blank ist, desto kräftiger sollten die Ringe sein. Je weicher die Aktion ist, umso mehr Ringe werden benötigt.
Generell gilt: Der unterste und größte Ring ist der Leitring, der oberste heißt Spitzenring. Alle dazwischen bezeichnet man als Führungsringe.
Ein Ring ist allerdings nur so gut wie seine Einlage. Diese besteht aus unterschiedlichen Materialien und ist hohen Belastungen ausgesetzt. Die kleinste Beschädigung kann im schlimmsten Fall zum Schnurbruch führen. Die wohl bekannteste Ringeinlage besteht aus Siliciumcarbid, besser bekannt unter der chemischen Formel SiC. Diese hochwertige Einlage setzte sich auf dem Markt durch. Das Material ist äußerst leicht, besitzt eine harte, glatte Oberfläche und absorbiert die Reibungshitze der Schnur. Einziger Nachteil ist der etwas höhere Preis. Weitere gängige Einlagen sind beispielsweise aus Alconite, Titan, Teflon oder Hardloy. Letztere sind im Vergleich zu SiC-Ringen zum einen etwas weicher und dadurch weniger bruchanfällig. Zum anderen wiegen sie jedoch mehr. Insgesamt stellen sie eine günstigere Alternative dar. Die meisten Rutenhersteller stellen die Ringe nicht selbst her, sondern kaufen sie von anderen Produzenten ein. Egal für welche Ringeinlage Ihr Euch entscheidet, achtet auf einen renommierten Hersteller. Den besten Ruf genießt die japanische Firma Fuji.
Gut im Griff
Jetzt fehlen noch Rollenhalter und Griff. Letzteren gibt es in zwei Varianten. Zum einen den klassischen Korkgriff: Das Naturmaterial verleiht jeder Rute eine hochwertige Optik, bietet einen hervorragenden Halt und liegt auch bei kalten Temperaturen angenehm in der Hand. Es ist in unterschiedlichen Güteklassen erhältlich. In der Regel setzen die Hersteller bei teureren Ruten auch hochwertigeren Kork ein. Des Weiteren sind viele Ruten mit Duplon, auch EVA genannt, ausgestattet. Optisch ist es meistens in Schwarz oder anderen dunklen Tönen gehalten. Das künstliche Produkt ist im Vergleich zum Kork günstiger und besitzt eine hohe Wärme- und Altersbeständigkeit.
Verschiedene Rollenhalter auf einen Blick (v. o. n. u): Klapp-, Schiebe- und Schraubrollenhalter
Der perfekte Sitz
Abschließend widmen wir uns dem Rollenhalter. Er ist die Verbindung zwischen Rute, Rolle und Angler. Auch dieses Teilstück gibt es in verschiedenen Ausführungen. Am häufigsten wird der Schraubrollenhalter verwendet. Diese Variante besitzt zwei Aussparungen für den Rollenfuß. Fixiert wird er durch ein Schraubgewinde. An Casting-Ruten sind häufig Trigger-Griffe verbaut, speziell für die Nutzung von Multirollen oder Baitcastern.
Weitere Griffformen sind Schiebe- oder Klapprollenhalter. Letztere sind an Bolo-, Tremarella- oder beringten Stippruten zu finden. Wie bei den Ringen gibt es auch hier zahlreiche Produzenten und wieder ist Fuji der mit dem besten Ruf.
Wegweiser zum RUTENKAUF
1. Mach Dir vorher Gedanken!
Der Kauf einer neuen Rute beginnt bereits vor dem Besuch im Angelladen. Frag Dich, wofür Du die Rute benötigst. Welche Fischart möchtest Du fangen? Was möchtest Du ausgeben? Dadurch schränkst Du die Auswahl im Vorfeld bereits deutlich ein und gewinnst Zeit zum Test der folgenden Punkte.
2. Nimm die Rute in die Hand!
Grau ist alle Theorie. Es zählt jedoch das Rutengefühl in der Hand. Im Geschäft ist es schwierig, die Situation am Wasser zu simulieren. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Rute „auf dem Trockenen“ zu testen. Als erstes solltest Du sie in die Hand nehmen. Jetzt kannst Du die Schnelligkeit und Rückstellkraft des Blanks mit einigen Schlägen aus dem Handgelenk testen. Ein richtiges Gefühl bekommst Du für die Rute allerdings noch nicht. Ein guter Verkäufer zeigt Dir die Aktion, indem er den Spitzring runterzieht und Du die Blank-Eigenschaft spürst. Idealerweise nimmst Du Deine Rolle samt Schnur mit in den Laden oder greifst auf ein vergleichbares Modell zurück. So erkennst Du, ob die Rute mit Deiner Rolle harmoniert und die Kombo kopf- oder hecklastig ist.
3. Erst vergleichen, dann kaufen
Hast Du eine Rute getestet, schadet es nicht, ein oder mehrere anderen Modelle der gleichen Kategorie in die Hand zu nehmen. Eine 60-Gramm-Spinnrute von Hersteller A gleicht nicht der von Hersteller B oder C. Weitere Referenzen führen dazu, dass Du ein klareres Bild erhältst. Auf diese Weise wirst Du die bestmögliche Wahl für Dich treffen.
Beim Kauf bleibt im Angelladen nur der Trockentest, um ein Gefühl für die Rute zu bekommen
4. Achte auf die Ausstattung
Wie bereits dargelegt, besteht eine Rute nicht nur aus dem Blank. Auch bei Ringen, Griffen und Rollenhaltern bestehen Qualitätsunterschiede. Diese beeinflussen zum Beispiel das Gewicht, die Optik und den Preis. Wer genau hinguckt, findet an Ringen häufig den Aufdruck der Firma. So kannst Du einfach prüfen, ob der Verkäufer auch das verkauft, was er erzählt. Teste, ob der Rollenhalter Deine Rolle aufnimmt. Gelegentlich kommt es vor, dass der Rollenfuß zu groß oder klein ist. Beim Griff hingegen kannst Du einfach nach Deiner Vorliebe entscheiden. In der Regel sind Naturkorkgriffe etwas teurer.
5. Gut oder schlecht verarbeitet
Natürlich entscheiden auch der Eindruck und das richtige Gefühl für oder gegen den Kauf. Achte dennoch abschließend auf die Verarbeitung: Stehen alle Ringe gerade in einer Flucht? Sind die Wicklungen sauber und finden sich keine Blasen oder Nasen im Lack? Auch kleine Kratzer oder Macken am Blank sollten genau inspiziert werden. Beachtest Du die aufgeführten Punkte, wirst Du mit Hilfe des RUTE&ROLLE-Wegweisers zum Rutenkauf das für Dich passende Modell finden.