Fortsetzung und Schluss meines Beitrages vom 29. April:
Bereits einen Tag vor unserem Ausflug zum Gletscher erreichte mich eine Nachricht über whatsapp von Lillian. Sie schrieb, ihre Großeltern
seien Kaufleute gewesen, die einen Laden auf der Insel geführt hatten. Ihr Onkel und ihre Tante hätten diesen nun restauriert. Ihr Onkel hätte sie
gebeten uns zu fragen, ob wir vorbeikommen und uns das am Mittwoch um 18 Uhr ansehen möchten. Für das leibliche Wohl sei gesorgt.
Nach kurzer Beratung in unserer Truppe sagten wir zu, etwas verwundert darüber, dass uns jemand einlud, der uns gar nicht kannte.
So machten wir uns bei strömendem Regen rechtzeitig auf den Weg zum Kamphaugvegen 16. Wir betraten den liebevoll hergerichteten Laden
und Lillian stellte uns ihren Onkel Anders vor. Dieser war erfreut, dass wir seiner Einladung gefolgt waren und zeigte uns stolz sein privates Museum.
Außer uns waren noch zwei Paare Anders‘ Einladung gefolgt. Lillian hatte Apfelkuchen gebacken, es gab Kaffee und Weihnachtsbier.
Der zur Verkostung bereitstehende Lammschinken schmeckte ausgezeichnet.
Der restaurierte Laden wirkte auf mich, als sei die Zeit irgendwann in den Sechzigern des vorigen Jahrhunderts stehengeblieben. Mit sicherlich viel Arbeit und Liebe zum Detail waren die Regale mit allerlei Gegenständen des täglichen Bedarfs, aber auch vielen Puppen und anderem Kinderspielzeug gefüllt.
Der Augenöffner des Ladens war die Jukebox, die an der Außenwand stand, perfekt funktionierte und lauter tolle Songs aus der Zeit spielte, wo
man beim Einkauf den Zucker und das Mehl noch in Tüten abgewogen bekam und es keine Selbstbedienung gab.
Irgendwie erinnerte mich alles an meine Kinderzeit, wenn ich zum Einkaufen geschickt wurde.
Anders war sichtlich erfreut, dass uns allen sein Werk so gut gefiel und auch die Jüngsten von dieser Zeitreise voll begeistert waren.
Nach vier Stunden mit viel Spaß und interessanten Gesprächen machten wir uns gut gelaunt wieder auf den Rückweg.
Den Donnerstag und Freitagvormittag verbrachten wir noch mir Angeln von Lumb und Leng, bevor am Freitagnachmittag das Beladen der Autos
begann, wieder mal im Regen.
Wehmütig darüber, dieses schöne Fleckchen Erde wieder verlassen zu müssen, traten wir am Samstagmorgen die Rückreise an. Das Wetter
war aufgehellt und es waren 0 Grad, im Inselinneren weniger. Um kurz nach acht setzten wir nach Gjermundshamn über.
Unser Weg führte uns zunächst zum Steinsdalfossen bei Norheimsund, der durch den vergangenen Niederschlag kräftig angeschwollen war und
ein beeindruckendes Bild bot.
Danach ging der Weg direkt nach Bergen, wo wir uns einschifften und eine entspannte Schiffsreise nach Hirtshals antraten. Der Rest der Rück-
reise verlief unspektakulär und am Sonntagabend waren wir alle wieder zu Hause. Bis zum nächsten Mal...
Inzwischen bin ich schon wieder mit meiner Frau in den Startlöchern für die nächste Reise nach Varaldsøy. Am frühen Morgen des 27. Mai soll es
losgehen...
Gert