Video: Hechtangeln mit System - Einfach fängt!
https://youtu.be/ADDXfNmv314
Von Zeit zu Zeit überkommt mich die "Nostalgie" und meine Boxen mit den Softlures, Hardbaits, Swimbaits und dergleichen fliegen mal kurzzeitig in die Ecke und ich widme mich dem aktiven Angeln mit dem toten Köderfisch.
Das System das ich dabei verwende ist so einfach, dass man dazu eigentlich nicht viel erklären muss. Ein Stück Gummi, ein Klemmblei, einen Haken und einen Köderfisch - mehr braucht man dazu nicht.
Erfunden habe ich dieses System natürlich nicht. Wahrscheinlich hat man bereits Anfang des 20. Jahrhunderts so oder so ähnlich geangelt.
Ich habe das simple Hechtsystem erstmals Anfang der 1990er Jahre bei einem damals ca.75-jährigen Angler gesehen, für den wir als Kinder immer Köderfische fangen durften und den wir stundenlang Löcher in den Bauch fragten.
Da ich dann meine ersten eigenen Hechte, Mitte der 1990er Jahre bereits auf Twister, also "moderne" Kunstköder fing, war ich dem Kunstköder-Virus von Beginn an hoffnungslos verfallen und hatte das "Opa-System" schon längst wieder vergessen.
Daran erinnert habe ich mich erst wieder über einen "Umweg".
So Mitte der 2000er Jahre kam einmal das sogenannte "Klobürsten-System" auf den Markt. Damals wurde es als "Tom Hawk System" von Exori vertrieben.
So sah dieses Tom-Hawk-System aus:
Als es das System irgendwann nicht mehr gab und ich auf der Suche nach Alternativen war, erinnerte ich mich wieder an das primitive "Opa-System".
Nachdem ich mit dem System ein paar Mal geangelt hatte dämmerte mir langsam, dass der Opa so ein primitives System nicht deshalb genutzt hat weil er nur das eine kannte - sondern er wohl ganz im Gegenteil sehr genau wusste, wie flexibel sich so ein einfaches Hechtsystem einsetzen lässt und vor allem wie brutal fängig so ein gezupfter Köderfisch sein kann.
Mittlerweile bin ich ein echter Fan des einfachen "Opa-Systems" geworden. Völlig unkompliziert und doch so genial!
Gerade in kleinen Gewässern in denen es nicht auf die Wurfweite ankommt kann man die Vorteile voll ausspielen:
- Ein Köderfisch am System funktioniert auch an kleinsten Spots. Der Köderfisch braucht keinen "Platz" wie etwa ein Wobbler oder ein Spinner um "fängig" zu laufen - er ist quasi mit dem auftreffen auf der Wasseroberfläche sofort fängig. Gerade in kleinen Kehrströmungen eine perfekte Möglichkeit seinen Köder zu servieren.
- Man kann über die Bebleiung das Absinkverhalten sowie die Lauftiefe nach Belieben variieren. Das geht sogar soweit, dass man ein Absinken in Zeitlupe erreichen kann wenn man jegliche Bebleiung weglässt und ein Stückchen auftreibendes Material (z.B. Kork) in das Fischchen drückt.
- Die Anköderung durch den Kopf bietet erstens guten Halt und sorgt außerdem für absolute Beweglichkeit des Fischchens.
- Mit unseren modernem Angelgerät, also geflochtenen Schnüren und "schnellen" Spinnruten bekommen wir feinste Zupfer oder ganz feine Schläge wunderbar auf den Köder übertragen und können das Fischchen bei Bedarf so zwischendurch auch mal "zucken" lassen oder ein Ausbrechen nach links oder rechts simulieren.
- Wenn man Strömung hat kann man auch die Strömung für sich arbeiten lassen und das Fischchen sehr passiv führen indem man einfach gegen die Strömung einwirft und es dann mit der Strömung zum Grund abtaumeln lässt. Sobald man den Grund erreicht hat zieht man es wieder in Richtung Wasseroberfläche und lässt es erneut abtaumeln. (Meine Lieblingsmethode!) - es geht aber natürlich auch andersherum - man kann das Fischchen mit der Strömung zum Beispiel unter überhängende Bäume treiben lassen.
Die "alten Hasen" hier kennen dieses und viele Abwandlungen des Systems mit Sicherheit - den jüngeren Teilnehmern hier kann ich nur empfehlen: Probiert das "Opa-System" unbedingt mal aus!