AW: Verblinkerte Räuber - gibts das?
ich glaub auf jeden Fall, daß es das gibt, das Fische gewisse Kunstköder bei wachsendem Befischungsdruck schlichtweg zu meiden gelernt haben..... vorrausgesetzt freilich, die Fische sind zumindest zum Teil noch da, die bereits schlechte Erfahrungen mit diesen Ködern gemacht haben..
Als kleines Beispiel mal die Situation mit den Huchen an meinem Hausgewässer.. verhält sich sicher anders als ein Hecht, aber soll mal nur als Beispiel dienen..
als die "weiche Welle" in Form von Gummifischen und Twistern bis zu uns in die Alpen "schwappte", hagelte es etwa 2 Jahre lang geradezu Fangmeldungen, auch von einigen sehr großen und heiklen Fischen, die allgemein bekannt waren und dementsprechend intensiv befischt wurden.. logische Konsequenz war natürlich, daß folgend fast jedermann ausschließlich mit diesen Ködern unterwegs war..
doch fast urplötzlich war der Spuk vorbei.. nicht etwa, weil es keine großen Fische mehr gab - es waren nach wie vor genug starke Fische in der Laichzeit zu sehen -, oder weil immer nur die selben Abschnitte befischt wurden, vielmehr schienen die Fische das Spiel des Gummiteils in irgend einer Form "durchschaut" zu haben..
mittlerweile lockt man damit keinen einzigen nennenswerten Fisch mehr aus der Reserve.. obwohl nach wie vor der wohl meistverwendtste Köder, eben wegen seiner leichten Verfügbarkeit und des günstigen Preises, ist damit seit Jahren kein nennenswerter Fisch mehr gefangen worden.. wohl aber auf -zum Teil fast abenteuerlich anmutende- Eigenkonstruktionen aller Art, vor allem aber auf natürliche Köder..
Warum sind die Eigenbauködern jenen von der Stange wohl überlegen, wenn nicht weil sie sich einfach anders -- unbekannt eben für den Räuber - im Wasser bewegen...
Es wird meines Erachtens nach einem Raubfisch auch sicher schwerer fallen, seine natürliche Beute in Form eines Köderfisches, der vielleicht auch noch verführerisch bewegt wird - etwa am System -, von einem künstlichen zu unterscheiden..
Das soll nicht ausschließen, daß man auch mit dem wohlbekannten Köder mal zum Erfolg kommen kann, wenn man unmittelbar den Weg eines Raubzuges kreuzt.. gibt auch Situationen, in denen der Räuber wiederum fast alles zu attackieren scheint, was ihm in die Quere kommt...
ich für meinen Teil bin mir recht sicher, daß sich eine gewisse Experimentierfreude auszahlt, wenn sie auch oft mit Umständen verbunden ist.. einen Gummifisch braucht man sich schließlich nicht mühsam selbst zu basteln, und er zerreißt auch nicht bei einem etw. Hänger und hält beliebig viele Würfe aus...
Grüsse aus Ösiland,
Alex