Über die Faszination vom Angeln

Thomas Grasberger erzählt über die Faszination unseres Hobbies in einem Beitrag auf dem Bayerischen Rundfunk

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Angler im Boot (Beispielbild)

Vom Tanz der Nymphen ist die Rede. Von einer alten Liebe, die mal kommt und geht, aber nie wirklich verschwindet. Philosophisch gibt sich der Autor Thomas Grasberger, geht es ums Thema Angeln. Es wird gefragt, worin das Glück des Anglers besteht. Geht es um Rekordfische, oder steckt mehr dahinter? Auch einen geschichtlichen Bezug schafft der Autor, in dem er festellt, dass schon die Römer Fliegnfischer waren.
Den ganzen Beitrag und den fast einstündigen Podcast findet Ihr auf dem BR. Klickt hier!


Was fasziniert Euch am Angeln? Schreibt es uns in die Kommentare!



Quelle: https://www.br.de/radio/bayern2/fischen-in-bayern-grasberger100.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Definition Angelvirus:
Zwei Arten der Infektion mit dem Virus gibt es.
Entweder man wird mit ihm geboren. Das ist die schlimme Art. Nicht heilbar oder therapierbar.

Oder erworben,ist ebenso heimtückisch und nicht wieder loszuwerden,so wie Herpes. Gelegentliches Auf-und Abflauen des Virus kann beobachtet werden.

Leidensdruck in beiden Fällen nur durch ausgiebige Beschäftigung mit sich selbst und dem Virus linderbar,ggfls. unter Zuhilfenahme Gleichgesinnter.
Medikation zwecklos.
Gelegentliches Verwahrlosen der Betroffenen durch die Schwere der Infektion hinsichtlich anderweitiger Interessen kann beobachtet werden.
Anhäufung typischer Gerätschaften ist häufig vorhanden,ebenso teilweise nicht zu unterbietender Minimalismus.
Symptome lebenslang, eventuell Linderung durch sporadisches Abflammen des Virus ,jedoch mit regelmäßiger Wiederkehr und chronischem Verlauf.

Fazination Angeln eben.

besser kann man das nicht sagen


Gruß Frank
 
Für mich ist Angeln so eine Art Urmenschen-Instinkt-Stuff: Der Natur eine "Beute" abringen.

Wobei es immer Überraschungen geben kann (sofern man sich diese nicht selbst kaputt macht) und man oft genug das Nachsehen hat, weil die Beute an dem Tag einfach ausgefuchster drauf ist als der Angler und diesen kräftig "auslacht".

Aber genau das ist ja das Schöne und Interessante daran: Man weiß nie, was passieren wird. Von gar nichts bis Lebensfisch ist sozusagen immer alles drin.

Angeln mit komplett vorhersagbaren Ergebnissen ohne gewisses Erarbeiten wäre gar nichts für mich, da kreuzlangweilig. Ähnlich öde wie ein manipuliertes Fußballspiel, bei dem schon vorher feststeht, wer gewinnt.

Oder Forellen-Kiloteiche, an denen die Fische wie wild auf alles beißen (wenn's sein muss, auf olle Kippenstummel) - so etwas ist für mich dann reines Mittel zum (Nahrungsbeschaffungs-) Zweck, wenn man mal ein paar Forellen mehr für Gäste braucht etc. (gepflegte Anlage vorausgesetzt) und nicht auf Supermarkt-Tiefkühl-Teile aus obskuren Vollantibiotika-Quellen steht.

Drillen interessiert mich persönlich gar nicht, das gehört halt mit dazu, mehr nicht. Sehe ich vollkommen neutral - nervt mich unter Normalbedingungen (nicht normal = siehe unten) nicht, macht mir aber auch keinen Harten.

"Spaß am Drill" ist daher für mich keinerlei Kaufargument für eine Rute, ganz im Gegenteil:

So belabelte Stöcke sind mir zuallermeist zu luschig - raus mit dem Fisch und gut ist. Lieber mit ausreichendem Headroom als am Leistungs-Limit mit Abriss- und/oder Plattdrillgefahr (vor allem bei Wärme).

Möglichst großer Kescher mit ausreichend langem Stab ist für mich daher auch ein Muss - irgendwelches Landungsrumgemache kann ich mal gar nicht brauchen. Vor allem, wenn einem dann doch mal z. B. unbeabsichtigt ein größerer Waller an der Zanderspinne oder Aalrute einsteigt. Oder ein Dickkarpfen an der feinen Köfi-Beschaffungskombo.

Das muss man dann irgendwie hinbekommen - Zanderspinnen mit Wallergerät oder Köfi-Stippen mit 3-lbs-Karpfenrute und Schnur 0,35 mm+ ist halt auch sinnlos.

Bewusstes Einkalkulieren möglicher Beifänge in puncto Geräte-Power hat generell ganz klar seine Grenzen - nicht zu schwach/leicht rangehen, aber: Irgendwann wird es dann einfach technisch unanwendbar bzw. extrem zielfisch-fangverhindernd.

Hat aber dann im XL-Beifang-Fall mit krampfhaften Feinheits-Flashs oder absichtlich unterdimensioniertem Angeln aus Selbstbespaßungs-Gründen nichts zu tun, sondern ist einfach Pech.

Kann ich gerne drauf verzichten - DAS finde ich dann aufgrund der Abrissgefahr mit Köder und Schnur sehr nervig bzw. stressig: Bin dann froh, wenn der XL-Beifang endlich an Land ist und nicht mit Haken und Schnur rumschwimmen muss (und dabei potenziell draufgeht).

Mit Fotos habe ich es auch so gut wie gar nicht - ich lichte nur ab, was für mich persönlich wirklich interessant ist (aus welchem Grund auch immer). Bildqualität ist dabei für mich fast irrelevant - Hauptsache, man kann das jeweilige Besondere erkennen.

Habe daher z. B. keinerlei Veranlassung, die X-te normale Hechtfritte zu knipsen - Nachwuchs-Fischlein hole ich nach Möglichkeit gar nicht erst an Land, sondern setze auf Losschütteln-Lassen per Slack Line. Insbesondere z. B. auch bei ohnehin sehr empfindlichen Kleinforellen.

Mein persönlicher Kick besteht darin, auszuprobieren, ob ein gewisser Plan funktioniert. Auch oft mit diversen Eigenkonstruktionen/Modifikationen, unkonventionellen Ansätzen/Montagen usw.

Ebenso, bei richtig widrigen Bedingungen und/oder an sehr schwierigen Gewässern (z. B. mit hohem Angeldruck) überhaupt etwas zu fangen - Fischgröße vor allem dann vollkommen uninteressant.

So werte ich auch Fehlbisse als Erfolg - auch in dem Fall hat man quasi richtig geangelt, da andernfalls nichts auf den Köder losgegangen wäre. Dann gilt es eben, den jeweiligen Nichthak-Faktor zu identifizieren und abzustellen.

Ob der nun geräte- oder selbstbedingt ist:

Bei erfolgreicher Behebung ist man als Angler wieder ein Mini-Stück weitergekommen und weiß, was man zumindest bei identischer Rest-Vorgehensweise das nächste Mal besser machen kann, um den Fisch konkret zu bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin überzeugt, die Konzentration auf ein ausgewähltes Element (Rutenspitze, Schwimmer, Rückmeldung der Schnur) in Verbindung mit sich ewig wiederholenden Abläufen (Einholen-Futterkorb_füllen-Auswerfen, Jiggen, Twitchen, ...) hilft ungemein, sich einem mentalen Entspannungszustand zu nähern. Die diffuse Wahrnehmung und Beschäftigung mit allem möglichen, nimmt mit der Zeit ab. Analoge Konzepte gibt es nicht grundlos bei Techniken, die gerade das zum Ziel haben.

Beim Grundangeln mit Bissanzeiger oder Glöckchen und Ködern, die lange draußen bleiben, gibt es das so nicht. Wenn da plötzlich ein Signal kommt, ist man aber mitunter in einem Tunnel, in dem nichts anderes auf der Welt mehr wichtig ist. Das ist ein schlagartiger Impuls, der dich selbst nach dem Ablassen des Fisches positiver zurück lässt. Gleiches gilt ganz allgemein für Bisse, egal bei welcher Technik.

Daneben gibt es sicher für jeden noch weitere Facetten: Entertainment, Trubel, Natur, Freunde, Technik- und Materialbegeisterung, Geltung, Familie, ...
 
G
Der Drill ist schon auch eine wichtige und geile Komponente. Was mich allerdings noch viel mehr fasziniert, ist der Biss (der auch mal erst nach Stunden der Konzentration und Erholung kommt) an sich, der folgende Anhieb und die erste Flucht des Fisches, denn dann weis man meistens wo die Reise hingeht. Man weis halt z.B. bei nem angeköderten Maiskorn nie was passieren wird, ist es das 13te Rotauge oder eben doch der Karpfen.

Diese ständige Ungewissheit und vor allem dementsprechend die Überraschungen, von z.B. einem Karpfen im tiefsten Winter auf zwei Maden nachdem man sich 5 Stunden ohne Aktion den Arxxx abgefroren hat.

Lg liac
 
Hallo,
oder eben doch der Karpfen.
Oder noch etwas ganz anderes.

Immer wieder erstaunlich, welche Beifänge es so gibt.

Das ist auch einer der Reize des Angelns, dass man viel im Voraus planen kann, die Natur sich aber letztendlich macht was sie will.

Wenn man vorher schon wüsste ob, was und wie viel man fängt, würde es schnell langweilig.

Was mich allerdings noch viel mehr fasziniert, ist der Biss

Deshalb angle ich sehr gerne in low-stock Gewässern.

Da sind Bisse ja schon eher selten und über einen Fang freue ich mich dann umso mehr.
 
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