Trockenheit: Frisches Wasser für den Main

Den Fischen im Main geht es noch gut - dank Wasserzuschuss aus der Donau.

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Der Main in Unterfranken

Auch in Bayern gefährdet der Klimawandel die Fischbestände in Fließgewässern und Seen. Ganz besonders im trockenen Franken leiden die Fische. Doch im Main können sie dank der Überleitung von Donauwasser überleben. Die Lage für die Mainfische ist angespannt, aber sie sei noch nicht bedrohlich, so die Aussage der Fischerei-Fachberater des Bezirks Unterfranken. Der Sauerstoffgehalt des Wassers reicht mit 9,8 Milligramm pro Liter gerade noch aus.
Die Ursache für die Sauerstoffarmut sind Algen. Sie wachsen bei anhaltender Hitze besonders gut und verbrauchen nachts Sauerstoff. Ein Fischsterben wäre also auch am Main immer möglich. Doch dank der sogenannten Donauwasserumleitung kam es nicht soweit. Über den Brombachsee bekommt der Main Wasser aus Südbayern. Durch die letzten intensiveren Regenfälle fließen im Moment wieder 45 Kubikmeter pro Sekunde den Main hinab. Fünf Kubik davon stammen aus dem Süden also zirka elf Prozent der Wassermenge. Dies sei für Unterfranken eine wichtige Maßnahme.



Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/auch-die-mainfische-leiden-unter-der-hitze,TFUTMAZ
 
Hallo,

"Der Sauerstoffgehalt des Wassers reicht mit 9,8 Milligramm pro Liter gerade noch aus"
Meines Wissens reicht die Hälfte von den 9,8 Milligramm noch aus. Da der Sauerstoffgehalt im Wasser u. A. von der Wassertemperatur abhängig ist. So sind die hier angegebenen 9,8 Milligramm bei den derzeitigen Wassertemperaturen sogar ein guter Wert und stellt keine Bedrohung der Fische dar.

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,
Meines Wissens reicht die Hälfte von den 9,8 Milligramm noch aus.
Hängt von der jeweiligen Fischart ab.

Bei Salmoniden werden m.W. für die Teichhaltung ca. 7mg/l als Untergrenze angegeben, bei Cypriniden ca. 4mg/l .

Ich finde es jedenfalls gut, dass es die Wasserüberleitung durch den MD-Kanal und den Brombachsee gibt.

Ohne die wären Teile Frankens wohl ziemlich übel dran.
 
Hallo,

Hängt von der jeweiligen Fischart ab.

Bei Salmoniden werden m.W. für die Teichhaltung ca. 7mg/l als Untergrenze angegeben, bei Cypriniden ca. 4mg/l .

Ich finde es jedenfalls gut, dass es die Wasserüberleitung durch den MD-Kanal und den Brombachsee gibt.

Ohne die wären Teile Frankens wohl ziemlich übel dran.
Hallo,

sicher, kommt auf die Fischart an. Aber hier handelt es sich um den Main und das ist kein Salmonidengewässer, zumindest spätestens ab Bamberg (hier kommt die Wasserzuleitung aus den Seen an) nicht mehr. Aber die Zuleitung hat auch die daran "beteiligten Flüsse" Rednitz und Regnitz nachhaltig, in fischereilicher Hinsicht, verschlechtert. All die schönen Gumpen und Züge, Rückströmungen usw., welche ich in der Rednitz 40 Jahre lang so schätzte gibt es "dank" der seit rund 20 Jahren höheren Wasserführung nicht mehr. Heute ist der Wasserstand in der Rednitz etwa 40 cm höher als früher.

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,
Aber hier handelt es sich um den Main und das ist kein Salmonidengewässer,
Richtig, aber bei Sauerstoffgehalt 9,8 mg/l könnte man laut LfL Bayern sogar noch Regenbogenforellen mit 1% des Lebendgewichts zufüttern und damit gute Abwachsraten erreichen.

Da klingt die Aussage, dass das gerade noch ausreicht schon etwas übertrieben.

Genau wie Du bereits angemerkt hast.

All die schönen Gumpen und Züge, Rückströmungen usw., welche ich in der Rednitz 40 Jahre lang so schätzte

Weiß man halt nicht, wie die Rednitz in Dürresommern ohne die Überleitung so aussähe. Sollen zu solchen Zeiten ja bis über 80% des Wassers sein,

Ich denke wenn man den Gesamtnutzen der Überleitung für Nordbayern abschätzt, ist der Verlust einiger Angelstellen von untergeordnerter Bedeutung.

Auch wenn das für Dich persönlich sicher ne Einschränkung bedeutet.
 
Kurzer OT- Einwurf:

Lajos1
Wenn man die 505 von Höchstadt nach Bamberch fährt, sieht die Rednitz sowas von idyllisch aus, dass ich fast kaputt gehe und Mühe habe, mich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren.

Ich hatte schon einmal danach gesucht aber erfolglos. Gibt es für die Strecke Tageskarten?
 
Hallo,

Richtig, aber bei Sauerstoffgehalt 9,8 mg/l könnte man laut LfL Bayern sogar noch Regenbogenforellen mit 1% des Lebendgewichts zufüttern und damit gute Abwachsraten erreichen.

Da klingt die Aussage, dass das gerade noch ausreicht schon etwas übertrieben.

Genau wie Du bereits angemerkt hast.



Weiß man halt nicht, wie die Rednitz in Dürresommern ohne die Überleitung so aussähe. Sollen zu solchen Zeiten ja bis über 80% des Wassers sein,

Ich denke wenn man den Gesamtnutzen der Überleitung für Nordbayern abschätzt, ist der Verlust einiger Angelstellen von untergeordnerter Bedeutung.

Auch wenn das für Dich persönlich sicher ne Einschränkung bedeutet.
Hallo,

richtig eben wegen des "gerade noch ausreichenden Sauerstoffs" habe ich mich ja hier zu Wort gemeldet.
in den 40 Jahren in welchen ich die Rednitz, ohne Überleitung befischt habe, gabs auch trockene Jahre, da gabs aber nie Probleme mit der Rednitz. In unseren Teil gabs da auch bei starkem Niedrigwasser keine Stelle an der man durchwaten hätte können.
Ich gönne dem Main ja sein Wasser (dies ist ja der Hauptgrund für die Überleitung), aber die Rednitz ist halt nicht mehr das, was sie einmal war und die war mal richtig gut, wenn man sie zu nehmen wusste. In den 1960ern hatten wir dort auch noch Äschen und auch starke Nasenbestände.

Petri Heil

Lajos
 
Kurzer OT- Einwurf:

Lajos1
Wenn man die 505 von Höchstadt nach Bamberch fährt, sieht die Rednitz sowas von idyllisch aus, dass ich fast kaputt gehe und Mühe habe, mich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren.

Ich hatte schon einmal danach gesucht aber erfolglos. Gibt es für die Strecke Tageskarten?
Hallo,

fishhawk hat ja schon geantwortet. Das ist Oberfranken, da kenne ich mich nicht so aus (man muss Gott für alles danken, auch für einen Oberfranken, reimt sich natürlich auch auf Unterfranken und ja, sogar auf Mittelfranken).

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,
In unseren Teil gabs da auch bei starkem Niedrigwasser keine Stelle an der man durchwaten hätte können.
Weiter stromauf war ich in den 1980ern mal im Mai mit der Wathose zum Forellenangeln unterwegs, da gab es viele Stellen wo man kreuzen konnte.

Und da war m.W. normaler Wasserstand.

Da nochmal 40cm weniger und man könnte schon fast mit Gummistiefeln durchlaufen.

In den 1960ern hatten wir dort auch noch Äschen und auch starke Nasenbestände.
Aber ob die wegen der Überleitung verschwunden sind?

Wie gesagt, die Mehrheit der Franken wird die Überleitung positiv sehen.

Dass sich nicht jeder Angler freut, wenn sein Gewässer verändert wird, ist aber natürlich auch klar.

Hab leider auch schon so einige Stelle / Strecken wegen Gewässerbaumaßnahmen verloren.

Wobei ich da nicht jeder dieser Maßnahmen so viel Gesamtnutzen zubillige wie der Überleitung.

Mal bei der Schiffer- und Fischerzunft Bamberg anfragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Weiter stromauf war ich in den 1980ern mal im Mai mit der Wathose zum Forellenangeln unterwegs, da gab es viele Stellen wo man kreuzen konnte.

Und da war m.W. normaler Wasserstand.

Da nochmal 40cm weniger und man könnte schon fast mit Gummistiefeln durchlaufen.


Aber ob die wegen der Überleitung verschwunden sind?


Hallo,

bei uns im Raum Zirndorf/Fürth wäre auch bei niedrigst vorstellbarem Wasserstand ein Durchwaten an keiner Stelle jemals möglich gewesen. Viel zu tief und auch, gerade bei niedrigem Wasser, zu schnellströmend.
Die Äschen und Nasen sind schon lange vor der Überleitung verschwunden.
Prinzipiell habe ich nichts gegen die Überleitung, aber die Rednitz wurde dadurch ruiniert.

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,

die Rednitz hatte m.W. Anfang August schon 25°C Wassertemperatur, da wird es für Forellen langsam kritisch.

Seit nun das Tiefenwasser aus dem Brombachsee zugeleitet wird, sind die Temperaturen wieder Richtung 20° Marke runter.

Wie die Situation sich dort ohne Überleitung entwickelt hätte, kann man nur mutmaßen.

Dass sich Lajos lieber die Verhältnisse wie vor 50/60 Jahren wünscht, kann ich aber gut nachvollziehen.

Das würde ich mir für manche meiner Gewässerstrecken auch wünschen.

Aber die Welt verändert sich nunmal, leider nicht immer zum Besseren.
 
Alles hat seine Vor- und Nachteile! Ich habe letztes We in der Regnitz Nachtgeangelt, mit Wurm. Veränderte stärkere Strömungsverhältnisse, trübes Wasser und ein etwas höherer Wasserspiegel haben ausnahmsweise für Null Grundelaktivität gesorgt!

Auch über die kleine Roth, die vom Rothsee zur Hälfte bei der Schleuse Eckersmühlen in den Main-Donau-Kanal einmündet, kommt zusätzlich Wasser in den Main!

Bei den momentanen Regenmengen brauchen wir uns eh kein Kopf mehr um zu wenig Wasser in unseren Flüssen zu machen, zumindest in Bayern... :)
 
Hi,

Mescalero die Mühe kannst du dir sparen, die Regnitz ist leider ausser beim Campingplatz in Bug bei Bamberg komplett Tageskartenfrei. Evtl kannst du eine Jahreskarte bekommen, das bedarf aber einer recht umständlichen Anmeldung und viel Glück.

Grüßla
Dann hatte ich das leider richtig in Erinnerung. Schade aber nicht zu ändern, gibt ja glücklicherweise noch ein paar andere Gewässer.
 
Hallo,
Auch über die kleine Roth, die vom Rothsee zur Hälfte bei der Schleuse Eckersmühlen in den Main-Donau-Kanal einmündet, kommt zusätzlich Wasser in den Main!
Das ist m.W. auch die Hauptmenge, die normalerweise von der Donau übergeleitet wird. Brombachsee kam im August verstärkt zum Einsatz, weil die Donau selber zuwenig Wasser für die Überleitung hatte.

Das Wasser vom Brombachsee ist aber deutlich kühler als das vom Rothsee, da es in Grundnähe abgelassen wird. Und der Brombachsee ist ja bis über 30 m tief, da unten erwärmt sich das Wasser nicht so stark.
 
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