Torsvåg / Vannøya III
Der Mensch lebt nicht von Brot allein.....
...... und wir schon mal gaaanich, nä!
Es steht mal wieder eine Einladung ins Haus.
Jan, die „graue Eminenz“ vom Burøysund lässt ´ne Grillparty steigen.
Um nicht in Terminstress zu geraten, machen wir wieder die Pier auf Platte unsicher, da man von dort aus sein Ferienhaus bequem per Fuß erreichen kann.
Pünktlich trudeln wir ein.
Am Feuerchen gibt´s erst mal schwarzen, heißen Kaffee und „Quickstop“, einen norwegischen Brandy.
Ein mehr als nur trinkbares Destillat, an das man sich problemlos gewöhnen kann.
(Übrigens nicht das erste Mal, dass wir uns mit Kaffe und so an dieser Feuerstelle wärmen).
Derartig vorgeglüht, schreiten wir zu Tisch.
Sonja, Bjørnar und Hilmar sind auch zur Stelle und wir greifen an.
Ann Elisabeth, die bessere Hälfte unseres „Hells Angel h.c.“ fährt datt volle Programm!
Während der Hausherr für den Grill zuständig ist und die nun allseits bekannten Steaks aus dem Nordmeer vorbereitet, fährt sie Salat, Kräuterkartoffeln und wasweißichnoch auf.
Mahlzeit!
Das Dessert, bestehend aus Waffel, Blaubeerkompott, Vanilleeis und frischgesammelten, eingezuckerten Moltebeeren grenzt schon an Erotik.
Die Buccaneers beim Fre....... ääähm...... beim Dinner.
Als es uns dann irgendwann gelingt vom Tisch aufzustehen, begeben wir uns wieder ans Feuer und bekämpfen den Quickstop, bis dieser vernichtet ist.
Danach reiten wir gegen Black Bacardi.......... oder so.
Gespräche über das Leben auf der Insel, über unser Leben zu Hause, das Fischen, Jagd auf Moorschneehühner - (Vannøya gilt als Norwegens bestes Revier für „Grouse Hunting“) – na, über watt man so schnackt wenn einem so richtig gemütlich wird.
Die Heimfahrt wir spaßig, seeeehr spaßig.............
Gegeneinladung
Es wird höchste Zeit für eine Revanche!
Wir laden die gesamte „Torsvåg – Gang“ zum Essen ein.
Menschen die uns mit einer derartigen Gastfreundschaft entgegentreten wie ich, der sich immerhin seit 1979 in Norwegen rumtreibt, sie noch nie erlebt habe.
Hinzu kommt eine selbstverständliche Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit, die uns schon peinlich ist.
Regelmäßig schaut einer vorbei, auf´n Klönschnack mit Tasskaff oder Bierchen, fragt nach Fängen, ob alles okay ist oder zwingt uns wieder einen Sjark - Trip auf.
(Oder sei es nur um havkats, nun wieder nach Veilchen duftendes, frischgewaschenes Thermounterzeug vorbeizubringen, diesmal ohne Nasenklammer)
Dabei wirkt nichts aufgesetzt oder mit Hintergedanken versehen.
Ich bilde mir zumindest ein, mittlerweile eine gewisse Menschenkenntnis zu besitzen und stehe zu meinem Urteil.
So! Datt musste jetzt mal raus!
Ein generalstabsmäßiges Teamwork läuft an.
Federführend der Chef de Cuisine, besser bekannt als Chippog.
Hauptbestandteil des Menus bildet fangfrischer Fisch, is klar.
Ich versuche mal das Ganze aus dem Kopp zusammen zu stoppeln.
Vorspeise:
Variationen aus gebratenen Wittling und Schellfischmedallions, vom Chef de Cuisine persönlich und am selbigen Tage den Fluten entrissen, an in Butter glasierten Früchtetalern und kandierten Aprikosenplittern.
Hauptgang:
Mit einer Senf/Kräuterfarce überbackene Filets vom Nordmeerkabeljau an sahnigem Kartoffelpüree.
Dessert:
Entfällt wegen Überfüllung der Gäste.
Getränke:
Mack Øl, erlesene Weißweine aus einem berühmten Keller Göteborgs, Dillaquavit und echten Jamaika, sowie Kaffee nach Wunsch.
Für Hüttenköche nich schlecht, wa?
Die ganze Veranstaltung läuft an wie eine Schweizer Uhr und unsere Kochabenteuer finden die rückhaltlose Zustimmung der Gäste.
Hilmar, ein Original von echtem Schrot und Korn, hat zwei Bücher dabei.
Alte Kostbarkeiten und Erbstücke von seinem Vater.
Ein Fischbestimmungsbuch über alle norwegischen Salz, u. Süßwasserbewohner und ein Werk über die norwegische Fischerei, Geräte u. Techniken, gebunden in die gegerbte Haut eines gefleckten Seewolfs. Wow!!
Schon fast ehrfürchtig gehen die Bücher von Hand zu Hand und werden studiert,
Während dessen berichtet Hilmar von einer persönlichen Sichtung eines Seeungeheuers, vor ein paar Jahren im Burøysund und benutzt den, nicht gerade kleinen Raum, um die Ausmaße des Leviathans anschaulich zu machen.
Zeigt uns das Vieh sogar in dem antiquarischen Bestimmungsbuch.
Irgendwatt von „Norsk Havslange“ oder so. Wird über sechzig Meter lang und ist mit den Seehunden verwandt.
Das abgebildete Wesen sieht aus wie eine Kreuzung aus Seehund, Anakonda und den Pfeifferschen Gulp – Wattwürmern. Nur viel größer eben. Logisch.
„Nee, is klar Hilmar!“
Wahrscheinlich war damals gerade Moonshine over Vannøya.
Die Veranstaltung endet recht spät und recht spaßig.
Der Aquavit ist leer........... tjä, der Jamaika auch.
Ein paar Tage später, als DinTur Matze, Silke und Anglernachwuchs Little Ben einen Abstecher in Torsvåg machen, gibt´s noch ´n kleines Kochevent.
Gebackener Heilbutt in gebuttertem Weißweinsud und so. Nix Großes.
(Der Autor geht hier nicht weiter auf diesen kleinen Imbiss ein, um zu verhindern, dass der geneigte Leser seine Tastatur oder andere Hardware bespeichelt, also um wertvolles, multimediales Equipment vor etwaiger Beschädigung/Zerstörung zu schützen. Wir bitten um Verständnis.)
Eine kulinarische Entgleisung, nein ich verwende nicht den Begriff Perversion, darf hier allerdings nicht unerwähnt bleiben.
Christian bringt von einer seiner Plattfischsafaris einen lebenden Seeigel mit.
Der Grund ist nicht etwa der, für seine interessierten und immer aufgeschlossenen Mitreisenden über die Lebensweise dieser faszinierenden Spezies zu referieren.
Nein!
Das arme Tier soll der Befriedigung abstruser Gelüste dienen!
Leser mit empfindlichen Mägen oder solche, die mit einer gewissen Sensibilität und/oder einem Hang zur Ästhetik durchs Leben gehen, sollten jetzt die Augen schließen, besser noch kurz den Raum verlassen.
Achtung!
Geht los!
Ein Moderator des Küchenforums von Anglerboard.de verschlingt die rohen Fortpflanzungsprodukte eines Seeigels.
Nur aus reiner Höflichkeit lassen Jirko und ich uns je ein winziges Fragment zum Kosten aufdrängen.
Ich saach ma so: Offensichtlich essbar, da ich bei mir bis heute weder nässenden Ausschlag, noch Schwindelgefühle oder, das normale Maß übersteigende, Halluzinationen diagnostizieren kann.
Stoffwechsel und Appetit entsprechen auch den üblichen Parametern.
Geschmacklich ist diese exotische Delikatesse bei – „Laternenpfahl ganz unten“ – oder auch – „Kuh unterm Schwanz“ – einzuordnen.
Allerdings nix was ein dreifacher Glenlivet nicht wieder auf die Reihe bringt.
Es ruft die wilde See!
Schluss mit der Völlerei!
Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier!
„Kurz“ nach Sonnenaufgang verlassen zwei Marodeure zur See den schützenden Hafen.
Mit voller Mannschaftsstärke, komplett aufgetakelt und hart gebrasst kreuzen sie lauernd auf den Fahrwassern nördlich von Torsvåg.
Mit offenen Stückpforten, die Geschütze ausgerammt und die glimmenden Luntenstöcke griffbereit, lauern sie auf Beute.
Najaa, also eigentlich sind wir unterwegs zu den Sandfeldern west/südwestlich von Grimsholmen und, wenn das Wetter stabil bleibt, zum Sund zwischen o. g. Insel und dem „legendären“ Eiland Fugløya.
Im letztgenannten Gebiet wurden die beiden Weltrekorde für Atlantischen Heilbutt und Gefleckten Seewolf auf die Seiten gelegt.
Seekarteneinträge: „S“, „SR“ und last but not least „SSh“.
Angepeilte Wassertiefen: Vierzig bis achtzig Meter.
Angelgerät: Dreißig bis Fünfzigpfünder, schwere Monovorfächer, rasiermesserscharfe Cirkle Hooks.
Köder: Große, gefrostete Heringe, Småseis.
Dem versierten AB – User genügen obige Angaben selbstverständlich als Information um unser Vorhaben durchschaubar zu machen.
It´s Kveite Time.
Die beiden Boote driften, mehr oder weniger parallel und knapp über Rufweite, von Grimsholmen aus in westliche Richtung.
An den steinigen Randfeldern nerven ein paar kleine Brosme rum.
(Jetblacks Mythos als „UmdenLumbHerumangler“ wurde auf dieser Reise übrigens für alle Zeiten zerstört.)
Für einen Lumbpupser erfüllt sich sein Schicksal. Christian bläst dem Halbstarken das Licht aus und schickt ihn, zum „Flapper“ umgebaut, Richtung Grund.
Gilt hier oben, nicht umsonst, als guter Heilbuttköder.
Als wir die großen Sandplateaus erreichen hören die Lumbattacken auf.
Nach einiger Zeit Meldung von den Toppgasten.
Signal von der „Jolly Roger“. (Nicks Handy klingelt).
„Karsten hat Biss auf Hering..........“
Ich mache es kurz.
Die Pfeiffersche Großkaliber – Avet pfeift ihr Lied. Jirko wählt die Waffe und erwartet den Enterangriff.
Kurzer, harscher Raufhändel, außen, - u. innenbords.............
Tjä Karstein!
Nie wieder „UmHeilbuttherumAngler“!! Skitt fiske und Horrido!!!
Nicht lange danach spüre ich zunächst einen „weichen“ Widerstand, dann zwei harte und konsequente Rucke.
Die Trommel der Zweigang auskuppeln und den Daumen leicht auf die Schnur, Pulsfrequenz kontrollieren und warten.
Im Geiste zähle ich bis zehn, Bremshebel auf „Strike“ und langsam Fühlung aufnehmen.......
Lange Rede, kurzer Sinn:
Kein Widerstand, der Cirkle greift ins Leere und nur noch der Kopf des butterweichen Hörns ist am Haken.
Schiet!!
War eh nur ´ne Brosme.
Sind ja haufenweise, hier auf´m Sand zugange......... oder?
Muss ein Lumpi gewesen sein.......... oder?
Next time!
Aber wenigstens gibt´s heut Abend watt zu begießen!
Ende Teil III
Moonshine over Vannøya
Der Saga III. Teil
Der Mensch lebt nicht von Brot allein.....
...... und wir schon mal gaaanich, nä!
Es steht mal wieder eine Einladung ins Haus.
Jan, die „graue Eminenz“ vom Burøysund lässt ´ne Grillparty steigen.
Um nicht in Terminstress zu geraten, machen wir wieder die Pier auf Platte unsicher, da man von dort aus sein Ferienhaus bequem per Fuß erreichen kann.
Pünktlich trudeln wir ein.
Am Feuerchen gibt´s erst mal schwarzen, heißen Kaffee und „Quickstop“, einen norwegischen Brandy.
Ein mehr als nur trinkbares Destillat, an das man sich problemlos gewöhnen kann.
(Übrigens nicht das erste Mal, dass wir uns mit Kaffe und so an dieser Feuerstelle wärmen).
Derartig vorgeglüht, schreiten wir zu Tisch.
Sonja, Bjørnar und Hilmar sind auch zur Stelle und wir greifen an.
Ann Elisabeth, die bessere Hälfte unseres „Hells Angel h.c.“ fährt datt volle Programm!
Während der Hausherr für den Grill zuständig ist und die nun allseits bekannten Steaks aus dem Nordmeer vorbereitet, fährt sie Salat, Kräuterkartoffeln und wasweißichnoch auf.
Mahlzeit!
Das Dessert, bestehend aus Waffel, Blaubeerkompott, Vanilleeis und frischgesammelten, eingezuckerten Moltebeeren grenzt schon an Erotik.
Die Buccaneers beim Fre....... ääähm...... beim Dinner.
Als es uns dann irgendwann gelingt vom Tisch aufzustehen, begeben wir uns wieder ans Feuer und bekämpfen den Quickstop, bis dieser vernichtet ist.
Danach reiten wir gegen Black Bacardi.......... oder so.
Gespräche über das Leben auf der Insel, über unser Leben zu Hause, das Fischen, Jagd auf Moorschneehühner - (Vannøya gilt als Norwegens bestes Revier für „Grouse Hunting“) – na, über watt man so schnackt wenn einem so richtig gemütlich wird.
Die Heimfahrt wir spaßig, seeeehr spaßig.............
Gegeneinladung
Es wird höchste Zeit für eine Revanche!
Wir laden die gesamte „Torsvåg – Gang“ zum Essen ein.
Menschen die uns mit einer derartigen Gastfreundschaft entgegentreten wie ich, der sich immerhin seit 1979 in Norwegen rumtreibt, sie noch nie erlebt habe.
Hinzu kommt eine selbstverständliche Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit, die uns schon peinlich ist.
Regelmäßig schaut einer vorbei, auf´n Klönschnack mit Tasskaff oder Bierchen, fragt nach Fängen, ob alles okay ist oder zwingt uns wieder einen Sjark - Trip auf.
(Oder sei es nur um havkats, nun wieder nach Veilchen duftendes, frischgewaschenes Thermounterzeug vorbeizubringen, diesmal ohne Nasenklammer)
Dabei wirkt nichts aufgesetzt oder mit Hintergedanken versehen.
Ich bilde mir zumindest ein, mittlerweile eine gewisse Menschenkenntnis zu besitzen und stehe zu meinem Urteil.
So! Datt musste jetzt mal raus!
Ein generalstabsmäßiges Teamwork läuft an.
Federführend der Chef de Cuisine, besser bekannt als Chippog.
Hauptbestandteil des Menus bildet fangfrischer Fisch, is klar.
Ich versuche mal das Ganze aus dem Kopp zusammen zu stoppeln.
Vorspeise:
Variationen aus gebratenen Wittling und Schellfischmedallions, vom Chef de Cuisine persönlich und am selbigen Tage den Fluten entrissen, an in Butter glasierten Früchtetalern und kandierten Aprikosenplittern.
Hauptgang:
Mit einer Senf/Kräuterfarce überbackene Filets vom Nordmeerkabeljau an sahnigem Kartoffelpüree.
Dessert:
Entfällt wegen Überfüllung der Gäste.
Getränke:
Mack Øl, erlesene Weißweine aus einem berühmten Keller Göteborgs, Dillaquavit und echten Jamaika, sowie Kaffee nach Wunsch.
Für Hüttenköche nich schlecht, wa?
Die ganze Veranstaltung läuft an wie eine Schweizer Uhr und unsere Kochabenteuer finden die rückhaltlose Zustimmung der Gäste.
Hilmar, ein Original von echtem Schrot und Korn, hat zwei Bücher dabei.
Alte Kostbarkeiten und Erbstücke von seinem Vater.
Ein Fischbestimmungsbuch über alle norwegischen Salz, u. Süßwasserbewohner und ein Werk über die norwegische Fischerei, Geräte u. Techniken, gebunden in die gegerbte Haut eines gefleckten Seewolfs. Wow!!
Schon fast ehrfürchtig gehen die Bücher von Hand zu Hand und werden studiert,
Während dessen berichtet Hilmar von einer persönlichen Sichtung eines Seeungeheuers, vor ein paar Jahren im Burøysund und benutzt den, nicht gerade kleinen Raum, um die Ausmaße des Leviathans anschaulich zu machen.
Zeigt uns das Vieh sogar in dem antiquarischen Bestimmungsbuch.
Irgendwatt von „Norsk Havslange“ oder so. Wird über sechzig Meter lang und ist mit den Seehunden verwandt.
Das abgebildete Wesen sieht aus wie eine Kreuzung aus Seehund, Anakonda und den Pfeifferschen Gulp – Wattwürmern. Nur viel größer eben. Logisch.
„Nee, is klar Hilmar!“
Wahrscheinlich war damals gerade Moonshine over Vannøya.
Die Veranstaltung endet recht spät und recht spaßig.
Der Aquavit ist leer........... tjä, der Jamaika auch.
Ein paar Tage später, als DinTur Matze, Silke und Anglernachwuchs Little Ben einen Abstecher in Torsvåg machen, gibt´s noch ´n kleines Kochevent.
Gebackener Heilbutt in gebuttertem Weißweinsud und so. Nix Großes.
(Der Autor geht hier nicht weiter auf diesen kleinen Imbiss ein, um zu verhindern, dass der geneigte Leser seine Tastatur oder andere Hardware bespeichelt, also um wertvolles, multimediales Equipment vor etwaiger Beschädigung/Zerstörung zu schützen. Wir bitten um Verständnis.)
Eine kulinarische Entgleisung, nein ich verwende nicht den Begriff Perversion, darf hier allerdings nicht unerwähnt bleiben.
Christian bringt von einer seiner Plattfischsafaris einen lebenden Seeigel mit.
Der Grund ist nicht etwa der, für seine interessierten und immer aufgeschlossenen Mitreisenden über die Lebensweise dieser faszinierenden Spezies zu referieren.
Nein!
Das arme Tier soll der Befriedigung abstruser Gelüste dienen!
Leser mit empfindlichen Mägen oder solche, die mit einer gewissen Sensibilität und/oder einem Hang zur Ästhetik durchs Leben gehen, sollten jetzt die Augen schließen, besser noch kurz den Raum verlassen.
Achtung!
Geht los!
Ein Moderator des Küchenforums von Anglerboard.de verschlingt die rohen Fortpflanzungsprodukte eines Seeigels.
Nur aus reiner Höflichkeit lassen Jirko und ich uns je ein winziges Fragment zum Kosten aufdrängen.
Ich saach ma so: Offensichtlich essbar, da ich bei mir bis heute weder nässenden Ausschlag, noch Schwindelgefühle oder, das normale Maß übersteigende, Halluzinationen diagnostizieren kann.
Stoffwechsel und Appetit entsprechen auch den üblichen Parametern.
Geschmacklich ist diese exotische Delikatesse bei – „Laternenpfahl ganz unten“ – oder auch – „Kuh unterm Schwanz“ – einzuordnen.
Allerdings nix was ein dreifacher Glenlivet nicht wieder auf die Reihe bringt.
Es ruft die wilde See!
Schluss mit der Völlerei!
Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier!
„Kurz“ nach Sonnenaufgang verlassen zwei Marodeure zur See den schützenden Hafen.
Mit voller Mannschaftsstärke, komplett aufgetakelt und hart gebrasst kreuzen sie lauernd auf den Fahrwassern nördlich von Torsvåg.
Mit offenen Stückpforten, die Geschütze ausgerammt und die glimmenden Luntenstöcke griffbereit, lauern sie auf Beute.
Najaa, also eigentlich sind wir unterwegs zu den Sandfeldern west/südwestlich von Grimsholmen und, wenn das Wetter stabil bleibt, zum Sund zwischen o. g. Insel und dem „legendären“ Eiland Fugløya.
Im letztgenannten Gebiet wurden die beiden Weltrekorde für Atlantischen Heilbutt und Gefleckten Seewolf auf die Seiten gelegt.
Seekarteneinträge: „S“, „SR“ und last but not least „SSh“.
Angepeilte Wassertiefen: Vierzig bis achtzig Meter.
Angelgerät: Dreißig bis Fünfzigpfünder, schwere Monovorfächer, rasiermesserscharfe Cirkle Hooks.
Köder: Große, gefrostete Heringe, Småseis.
Dem versierten AB – User genügen obige Angaben selbstverständlich als Information um unser Vorhaben durchschaubar zu machen.
It´s Kveite Time.
Die beiden Boote driften, mehr oder weniger parallel und knapp über Rufweite, von Grimsholmen aus in westliche Richtung.
An den steinigen Randfeldern nerven ein paar kleine Brosme rum.
(Jetblacks Mythos als „UmdenLumbHerumangler“ wurde auf dieser Reise übrigens für alle Zeiten zerstört.)
Für einen Lumbpupser erfüllt sich sein Schicksal. Christian bläst dem Halbstarken das Licht aus und schickt ihn, zum „Flapper“ umgebaut, Richtung Grund.
Gilt hier oben, nicht umsonst, als guter Heilbuttköder.
Als wir die großen Sandplateaus erreichen hören die Lumbattacken auf.
Nach einiger Zeit Meldung von den Toppgasten.
Signal von der „Jolly Roger“. (Nicks Handy klingelt).
„Karsten hat Biss auf Hering..........“
Ich mache es kurz.
Die Pfeiffersche Großkaliber – Avet pfeift ihr Lied. Jirko wählt die Waffe und erwartet den Enterangriff.
Kurzer, harscher Raufhändel, außen, - u. innenbords.............
Tjä Karstein!
Nie wieder „UmHeilbuttherumAngler“!! Skitt fiske und Horrido!!!
Nicht lange danach spüre ich zunächst einen „weichen“ Widerstand, dann zwei harte und konsequente Rucke.
Die Trommel der Zweigang auskuppeln und den Daumen leicht auf die Schnur, Pulsfrequenz kontrollieren und warten.
Im Geiste zähle ich bis zehn, Bremshebel auf „Strike“ und langsam Fühlung aufnehmen.......
Lange Rede, kurzer Sinn:
Kein Widerstand, der Cirkle greift ins Leere und nur noch der Kopf des butterweichen Hörns ist am Haken.
Schiet!!
War eh nur ´ne Brosme.
Sind ja haufenweise, hier auf´m Sand zugange......... oder?
Muss ein Lumpi gewesen sein.......... oder?
Next time!
Aber wenigstens gibt´s heut Abend watt zu begießen!
Ende Teil III