Titan verarbeiten

Hey

Wie verarbeitet man Titan-Vorfächer richtig? Kann man die gut twizzlen?

Viele Grüße
Colo
 

crazyFish

Rückfälliger
AW: Titan verarbeiten

Ah danke, an so eine deluxe Variante habe ich auch schon gedacht, vor allem wenn auf einen Fisch 50kg Grünzeug kommen. Wird dieses Jahr wohl mal ausgetestet.

Ne Frage am Rand, gibt es empfehlenswertes Titanium von bestimmten Herstellern oder tun sich die auf dem Markt befindlichen alle nicht viel? Über das Thema ließt man iwie kaum was.
 
AW: Titan verarbeiten

Hat denn schonmal jemand versucht Titan zu twizzlen? Ich mag Quetschhülsen nicht so, die sind zum einen noch ein weiterer Kostenpunkt, zum anderen finde ich die sehr auffällig
 

singer

Member
AW: Titan verarbeiten

Ich benutze immer Stahl, das ist günstiger und meiner Meinung nach genau so gut. Titan hat da keine Vorteile. Was interessant wäre sind Spinstangen aus Titan, hat jemand schon einmal Titan Spinstangen gesehen???
 
AW: Titan verarbeiten

Singer, das ist nicht richtig. Gerade beim Jerken passiert es schnell, dass sich ein Stahlvorfach verwickelt und dadurch unwiederbringlich verknickt ist. Bei Titanium ist dies wesentlich seltener der Fall, da es einen gewissen Memoryeffekt besitzt und immer bestrebt ist die Ausgangslage beizubehalten. Zu dem kannst du mit einem Titanium min 10x länger Fischen als mit konventionellem Stahl.
Mir persönlich ist Stahl zu weich, soll es steifer sein ist es mir zu dick.
Titanium ist schon das bessere Material, welches seine Stärken besonders beim Jerbaitfischen ausspielt. Es knickt kaum, ist steif und gleichzeitig flexibel, dünn und reflexionsarm und vermeidet effektiv das Verfangen mit dem Bauchdrilling, selbst während wilder Manöver.

Zum Binden des Vorfachs:

Titanium lässt sich nicht twizzeln...

Beim Quetschen sollte man zwingend darauf achten, dass die Adern in der Hülse parallel und nicht gekreuzt liegen. Man sollte nur Hülsen verwenden, durch die gerade zweimal durch gefädelt werden kann, um dieses kreuzen zu vermeiden.
Besonders beim Quetschen der dem Snap zugewandten Hülse, ist darauf zu achten, dass die Schlaufe minimal ausfällt.

Über diese Hülse zieht man einen Schrumpfschlauch um unvorhersehbare Brüche des Materials zu vermeiden. Der Schrumpfschlauch verteilt die Bewegungsenergie eines aktiv geführten Köders (Glider) auf ein größeres Stück Vorfachmaterial und verhindert somit effizient Brüche an der Hülse.

Auch wenn das Vorfach nach einigen Tagen am Wasser gut ausschaut, sollte man es wechseln. Sparsamer ist es das Vorfach von Beginn an länger zu wählen ( ca. 50cm), um bei Verschleiß das am stärksten beanspruchte Stück (am Snap) abzukneifen und neu zu binden. So kann man mit einem Vorfach ca. 5x länger fischen.

Ich wechsele oder erneuere das Vorfach sobald der Snap in der Innenseite deutlich metallisch glänzt und nicht mehr brüniert ist.

Edit: Die Aussagen beziehen sich auf 1x1 Titanium

So sieht ein Vorfach idealer Weise aus:

Titanium.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Titan verarbeiten

Hey

Danke für deinen tollen Bericht.
Dass man Titanium nicht twizzlen kann ist echt... bescheiden :D
Wieso machst du nicht die Hülse ca. 3 cm vorm Snap? Dann dürfte die ja nichtmehr am Snap scheuern |kopfkrat
 
AW: Titan verarbeiten

Hab noch mal editiert, mit 1x7 Titanium sollte man twizzeln können, allerdings kostet der Meter rund 10€.

Das Blankreiben bezieht sich auf die Seite des Snap, in der sich der Köder bewegt. Das Titanium sollte immer so eng wie möglich um den Draht des Snap liegen.
 

Chrizzi

Active Member
AW: Titan verarbeiten

Meinst du das Boa No Clink, oder wie das heißt? Ich hab das 6,7 kg Titanium von den Hersteller. Das Zeug ist derartig dünn, unfassbar. Es hält gequetscht laut Zugwaage max 3 kg. Zumindestens bei mir. Da das Zeug aber so gut wie nicht zu sehen ist, wenn es runterfällt, reicht das zum Barsche Zocken auf jeden Fall. Dehnung hat das Zeug auch, wobei sich das allerdings sehr fies anhört.

Ich glaube nicht, dass man das Knoten kann.
 

crazyFish

Rückfälliger
AW: Titan verarbeiten

Ja genau das meine ich, die Aussage dass es knotbar ist kommt auch von der Seite dort. Aber von deiner Beschreibung her passt es ganz gut in den Rahmen wofür ich was suche. Wie sieht es den mit der Steifigkeit zB verglichen mit dem 6,8kg 7Strand und Flexonit aus?
 

Chrizzi

Active Member
AW: Titan verarbeiten

Öhm das kannst du so nicht vergleichen. Das Titanium ist derartig dünn und daher auch flexibel. Das Flexonit ist ein vielfaches dicker, macht aber einen weicheren Eindruck. Ich würde das Titanium zwischen 7x7 und 1x7 ansiedeln, ein 1x19 hab ich als Vergleich nicht da.
 
P

Pike-Jerk

Guest
AW: Titan verarbeiten

Ich mag Quetschhülsen nicht so, die sind zum einen noch ein weiterer Kostenpunkt


Kostenpunkt? 50Stück 2,95Euro. Entschuldigung jetzt muß ich aber leise lachen. Mehr sparen als mit 1x1Titan und Quetschhülsen kann man nicht.

Zum Schrumpfschlauch über den Quetschhülsen. Ich lass meinen Schrumpfschlauch weg dann ist die Montage nicht so auffällig und dick. lieber mal wieder 3cm abschneiden und neu quetschen.

#h
 
AW: Titan verarbeiten

Zum Schrumpfschlauch über den Quetschhülsen. Ich lass meinen Schrumpfschlauch weg dann ist die Montage nicht so auffällig und dick. lieber mal wieder 3cm abschneiden und neu quetschen.

#h

Dann hast du den Sinn des Schrumpfschlauches nicht verstanden.
Der Sinn ist die Belastung auf das Titanium von der Kante der Quetschhülse auf ein größeres Stück Titanium zu verteilen, um so Brüche des Materials zu vermeiden. Tut man dies nicht, kann es zeitunabhängig zum unerwarteten Bruch kommen.
Eine Scheuchwirkung konnten meine Angelfreunde und ich nicht feststellen, selbst die scheuen Rapfen ließen sich damit fangen.
 
P

Pike-Jerk

Guest
AW: Titan verarbeiten

Bisher hatte ich keinerlei Probleme mit Titan-bruch. Ich hatte das Problem früher mit Hardmono aber davon bin ich auch schon lange weggekommen. Mit der Kraftübertragung hast du schon recht. Vieleicht sollte ich dann mal durchsichtige Schrumpfschläuche verwenden. Dann ist dir und mir geholfen!

Gemeinsam sind wir stark#6
 

Blauzahn

Muldenfischer
AW: Titan verarbeiten

Der Sinn ist die Belastung auf das Titanium von der Kante der Quetschhülse auf ein größeres Stück Titanium zu verteilen, um so Brüche des Materials zu vermeiden.

Wie jetzt... |kopfkrat
Ein Schrumpfschlauch aus Kunststoff verteilt die Last auf eine größere Fläche?
Kann ich mir nicht vorstellen, lass mich aber gern eines Besseren belehren.
Ich "quetsche" auch selbst, aber ich schrumpfe nicht.
Was ich mir vorstellen kann ist, dass durch den Schrumpfschlauch der "Knickpunkt" des Vorfachs von der Quetschung weggebracht wird, also zum Ende des Shrinks...
meintest Du das?

René
 
AW: Titan verarbeiten

@PJ

transparentes Schrumpfschlauchmaterial kannst du gerne verwenden. Ich habe beides. Einen Unterschied im Beißverhalten konnte ich durch transparentes Schrumpfschlauchmaterial nicht feststellen.

@ Rene

Nein, nein ich meinte es schon so wie ich schrieb. Die Last die auf das Vorfach, die besonders bei Glidern wirkt, wird durch den Schlauch auf ein größeres Stück verteilt, weg von dem Übergang Hülse/Vorfachmaterial.
 

Dart

Active Member
AW: Titan verarbeiten

Beim Quetschen sollte man zwingend darauf achten, dass die Adern in der Hülse parallel und nicht gekreuzt liegen. Man sollte nur Hülsen verwenden, durch die gerade zweimal durch gefädelt werden kann, um dieses kreuzen zu vermeiden.
Das Idealste sind eigentlich die s.g. Double Sleeve Hülsen, also Hülsen mit 2 getrennten Kammern.
Ich weiss allerdings nicht, ob die in Deutschland angeboten werden.
Gruss Reiner:)
 
AW: Titan verarbeiten

Ja, Reiner, das wäre am einfachsten. Ausprobiert habe ich es noch nicht. Jedoch sind sie in der Regel recht groß und eignen sich so mehr für andere Anwendungsbereiche.

http://www.bigtackle.de/product_info.php?info=p5001_Kupfer-Doppelklemmhuelse-0-8-mm--20-Stueck.html

Hier noch mal kurz eine schematische Darstellung, die u.a. die Wirkung des Schrumpfschlauches zeigt.

Bild 1) kreuzen des Titanium vermeiden
Bild 2) Lastverteilung mit Schrumpfschlauch
Bild 3) Lastverteilung ohne Schrumpfschlauch
Bild 4) Doppelhülse

Tita.jpg
 
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